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Johann Georg Forster 23 Oktober 1818 in Lich 28 Dezember 1902 in Lich war ein deutscher Orgelbauer und Begrunder der Orgelbaufirma Forster amp Nicolaus Orgelbau in Lich Johann Georg Forster mit seiner Ehefrau KatharineInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werkliste Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Georg Forster wurde als zweites von sechs Kindern des Stadtschafers Johann Konrad Forster 1788 8 Februar 1831 aus Lich und dessen Frau Anna Catharina geb Schneider aus Steinbach Fernwald geboren 1 Er erlernte nach einer Schreinerlehre bei seinem Onkel Alexander Schneider den Orgelbau bei Johann Hartmann Bernhard in Romrod Als Geselle arbeitete er im Bereich von Hessen Darmstadt bei Hermann Dreymann Mainz Johann Georg Burgy Giessen und bei Johann Heinrich Kramer Leusel dessen Tochter Katharina Elisabeth er 1842 heiratete Eine Gesellenzeit bei Eberhard Friedrich Walcker Ludwigsburg ist bisher nicht nachweisbar 2 In demselben Jahr machte sich Forster in Lich mit einer eigenen Orgelbaufirma selbststandig und trat die Nachfolge Burgys an der 1841 ohne Nachfolger verstorben war 3 Erster Mitarbeiter war sein Onkel Philipp Sebastian Forster aus Lich Von den zehn Kindern starben die meisten an Tuberkulose Nur Friedrich August Leonhard Heinrich 27 Januar 1845 in Lich 22 Dezember 1923 in Lich der Klavierhandler wurde und die Tochter Louisa 1862 1956 uberlebten das 30 Lebensjahr Der Sohn Heinrich 1852 1878 wurde ebenfalls Orgelbauer starb aber zu jung um die Firma ubernehmen zu konnen Dessen gleichnamiger Sohn 1877 1924 wurde in Basel Orgelbauer 4 Ein Neffe von Johann Georg Forster mit Namen Carl Forster 25 Dezember 1868 in Lich 20 August 1934 in Alzey ubernahm die Werkstatt Landolt in Heimersheim Alzey nachdem er dort eingeheiratet hatte 5 Werk Bearbeiten nbsp Firmenschild in ArnshainJohann Georg Forster baute neben mechanischen Schleifladen auch sogenannte Ventilspringladen eine Bauart der Kegellade mit konischen Kegelventilen zunachst fur das Pedal spater auch fur das Hauptwerk Um 1880 entstanden mehrere Instrumente mit einer Hangeventillade 5 Kennzeichnend fur seinen Stil sind zudem Transmissionsladen mit doppelten Schleifen 6 Er bevorzugte vollstandige Prinzipalchore selbst Dorforgeln basieren auf einem Prinzipal 8 und verfugen uber einen Prinzipal 16 im Pedal Die Mixturen wurden bei seinen etwa 90 Orgeln individuell mit unterschiedlicher Starke Mensur und Repetition konzipiert Seltener begegnen Streicherstimmen und Zungenregister Eine Besonderheit stellt das Register Physharmonika mit durchschlagenden Zungen auf eigener Windlade dar die in Steinbach und Grossen Buseck erhalten ist 7 Forster baute ausschliesslich ein und zweimanualige Orgeln mit maximal 25 Registern Das Klangbild war von der Romantik gepragt das von grundtonigen Stimmen beherrscht war Forster stand stark unter dem Einfluss von Johann Gottlob Topfers Schrift Die Orgelbau Kunst 1833 8 Die Prospekte wurden von Architekten und Baubehorden entworfen Werkliste Auswahl BearbeitenDie Grosse der Instrumente wird in der funften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt Ein grosses P steht fur ein selbststandiges Pedal Eine Kursivierung zeigt an dass die betreffende Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist Jahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1844 Gettenau Ev Kirche I P 12 nach Tod Burgys vollendet Schleifladen Harmonica 8 fehlt1846 Krumbach Biebertal Evangelische Kirche I P 7 nicht erhalten1848 Friedberg Burgkirche nbsp I P 12 1889 Erweiterungsumbau durch Johann Georg Forster1849 Steinbach Fernwald Evangelische Kirche nbsp II P 24 Neubau mit Schleifladen nahezu vollstandig erhalten 1870 Gambe durch Forster ersetzt 1873 Physharmonika erganzt1852 Eberstadt Lich Evangelische Kirche nbsp I P 8 Prospekt erhalten dahinter neues Werk der Werkstatt Oberlinger mit eigenem Prospekt1854 Kaichen Ev Kirche nbsp I P 12 weitgehend erhalten auf ursprunglichen Zustand rekonstruiert 9 1854 Bettenhausen Lich Evangelisch reformierte Kirche nbsp I P 10 Kegelladen fast vollstandig erhalten1858 Maar Lauterbach Michaelskirche II P 22 Ventilspringladen1863 Albach Fernwald Evangelische Kirche nbsp I P 8 vollstandig erhalten1864 Butzbach Wendelinskapelle I P 8 nicht erhalten1865 Langd Evangelische Kirche nbsp II P 12 erhalten1868 Bellersheim Evangelische Kirche nbsp II P 15 Springwindladen vollstandig erhalten1870 Grossen Buseck Evangelische Kirche nbsp II P 20 Neubau mit Kegelladen weitgehend erhalten mit Physharmonika und Collectivtritt feste Kombination 1872 Langsdorf Lich Evangelisch reformierte Kirche II P 13 1925 durch Neubau von Forster amp Nicolaus ersetzt 10 1873 Queckborn Evangelische Kirche nbsp I P 8 9 erhalten1878 Hungen Evangelische Stadtkirche II P 25 Forsters grosste Orgel mechanische Kegelladen nicht erhalten1879 Allendorf Lahn Evangelische Kirche nbsp I P 7 fast vollstandig erhalten1880 Ettingshausen Evangelische Kirche nbsp I P 8 mechanische Kegelladen erhalten1880 1881 Annerod Evangelische Kirche nbsp II P 14 Hangeventillade Transmissionslade1885 Nonnenroth Evangelisch reformierte Kirche nbsp I P 9 erhalten1886 Oppenrod Evangelische Kirche nbsp I P 71887 Arnshain Evangelische Kirche nbsp I P 9 unter Verwendung von Material der Vorgangerorgel C J Ziese erhalten Orgel1889 Sellnrod Fachwerkkirche nbsp I P 8 erhalten1890 Watzenborn Steinberg Alte Kirche nbsp I P 8 2008 ausgebaut und eingelagert1893 Bingenheim Evangelische Kirche nbsp II P 12 mechanische Kegelladen unverandert erhalten1896 Hausen Pohlheim Evangelische Kirche I P 7 1974 durch Neubau von Forster amp Nicolaus ersetzt unter Einbeziehung einiger alter Register1897 Frischborn Evangelische Kirche II P 14 Lappenwindladen mit Rohrenpneumatik1899 Alten Buseck Evangelische Kirche nbsp II P 10 pneumatische Kegelladen Prospekt im Stil der Neorenaissance1899 Reiskirchen Evangelische Kirche nbsp II P 9 erhalten 11 1899 Muschenheim Evangelische Kirche II P 9 1992 ersetzt1900 Garbenteich Evangelische Kirche I P 9 1974 durch Neubau von Forster amp Nicolaus ersetzt unter Einbeziehung einiger alter RegisterLiteratur BearbeitenHans Martin Balz 175 Jahre Forster amp Nicolaus In Ars Organi 65 2017 S 7 16 Hans Martin Balz Orgeln und Orgelbauer im Gebiet der ehemaligen hessischen Provinz Starkenburg Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaus Studien zur hessischen Musikgeschichte 3 Gorich amp Weiershauser Marburg 1969 Franz Bosken Forster und Nicolaus In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Bd 16 Barenreiter Kassel 1979 ISBN 3 89853 160 0 S 319 320 CD Rom Ausgabe der 1 Auflage Directmedia Berlin 2003 Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 2 Band 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Teil 2 L Z Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1370 6 Hans Joachim Falkenberg Epochen der Orgelgeschichte Forster und Nicolaus 1842 1992 Orgelbau Fachverlag Rensch Lauffen 1992 ISBN 3 921848 24 5 Hermann Fischer 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister Orgelbau Fachverlag Lauffen 1991 ISBN 3 921848 18 0 S 185 186 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Forster amp Nicolaus Orgelbau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage Forster amp NicolausEinzelnachweise Bearbeiten Falkenberg Epochen der Orgelgeschichte 1992 S 15 Balz 175 Jahre Forster amp Nicolaus 2017 S 7 Hermann Fischer 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister Orgelbau Fachverlag Lauffen 1991 ISBN 3 921848 18 0 S 185 Falkenberg Epochen der Orgelgeschichte 1992 S 21 a b Balz 175 Jahre Forster amp Nicolaus 2017 S 11 Franz Bosken Forster und Nicolaus In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Bd 16 Barenreiter Kassel 1979 ISBN 3 89853 160 0 S 319 Falkenberg Epochen der Orgelgeschichte 1992 S 31 32 Balz 175 Jahre Forster amp Nicolaus 2017 S 9 Orgel in Kaichen abgerufen am 17 April 2018 Bosken Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 3 Teil 1 A L 1988 S 551 Reiskirchen Evangelische Dorfkirche Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 7 Februar 2022 deutsch Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 17 Juni 2019 PersonendatenNAME Forster Johann GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher OrgelbauerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1818GEBURTSORT LichSTERBEDATUM 28 Dezember 1902STERBEORT Lich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Forster amp oldid 237850915