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Die Evangelische Kirche in Krumbach im Landkreis Giessen Hessen ist eine im Kern romanische Saalkirche mit Resten von Ahrenmauerwerk Sie wurde in gotischer und barocker Zeit umgebaut Der machtige Chorturm besteht aus einem aufgemauerten Turmschaft daruber ein kubisches verschiefertes Fachwerkgeschoss und ein zweistufiger barocker Helmaufbau Das hessische Kulturdenkmal pragt das Ortsbild 1 Kirche von SudenAnsicht von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Mittelalter bildete Krumbach einen Sendbezirk im Archipresbyterat Wetzlar das dem Archidiakonat St Lubentius Dietkirchen im Bistum Trier unterstand 2 Um 1325 ist ein Geistlicher in Krumbach nachgewiesen 3 Das Patrozinium der Maria Magdalena ist fur das Jahr 1483 bezeugt 4 Mit Einfuhrung der Reformation wechselte die Kirchengemeinde zum evangelischen Bekenntnis Erster lutherischer Pfarrer war Nikolaus Heunius von Sodel der hier bis 1574 wirkte Infolge der Reformation wurden die Kirchengemeinden Frankenbach und Krumbach pfarramtlich verbunden Der Pfarrer hatte seinen Sitz in Krumbach 5 Um 1700 wurden eine dreiseitige Empore und eine Kanzel eingebaut Im Jahr 2012 fanden eine Innen und eine Aussenrenovierung statt 6 Architektur Bearbeiten nbsp Ahrenmauerwerk an der NordseiteDer nicht geostete sondern nach Nordost ausgerichtete unverputzte Saalbau aus Bruchsteinmauerwerk auf rechteckigem Grundriss ist im Norden des alten Ortskerns erhoht und abgesetzt von der weiteren Bebauung errichtet 7 Das Ahrenmauerwerk die machtigen Mauern und zwei vermauerte Rundbogenfenster im Chorturm weisen auf den romanischen Ursprung 8 Das angrenzende Pfarrhaus aus Fachwerk mit Schopfwalmdach wurde im 18 Jahrhundert errichtet und bildet mit dem Gotteshaus und dem umgebenden Friedhof ein bauliches Ensemble 9 Der quadratische Chorturm besteht aus einem massiv aufgemauerten Turmschaft dem ein kubusformiges verschiefertes Fachwerkgeschoss aufgesetzt ist das an der Sudseite das Ziffernblatt der Turmuhr zeigt Ein zweistufiger achtseitiger Helmaufbau aus dem Barock bildet den Abschluss Beide Geschosse haben je acht rundbogige Schalllocher und eine Welsche Haube Eine Spitze mit Turmknauf schmiedeeisernem Kreuz und einem Posaunenengel bilden die Bekronung Das Erdgeschoss hat an der Sudseite ein gotisches Spitzbogenfenster im Norden und Osten je ein kleines vermauertes rundbogiges Fenster 1 Das schlichte Schiff wird an der Nordseite durch ein Fenster mit Stichbogen und an der Sudseite durch zwei hohe Rechteckfenster im Westen und einem quadratischen Fenster uber dem Portal belichtet Ebenso hat das westliche Giebeldreieck ein quadratisches Fenster Das rechteckige Sudportal mit geradem Sturz ist mit 1744 bezeichnet 1 Die Westseite hat einen verschieferten Vorbau mit Fenster und Eingangsbereich Der Vorbau ist zum Suden hin offen und ruht auf einem Holzpfosten Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum Richtung OrgelemporeDer Innenraum wird von einer spitzbogigen Holztonne aus dem Anfang des 17 Jahrhunderts mit Gurt und Kreuzrippen abgeschlossen An der Nordseite sind Reste von Malereien in den Gewolbewangen erhalten Sekundar wurde wahrscheinlich im 18 Jahrhundert ein mit Rankenwerk bemalter Langsunterzug zur Abstutzung eingebaut Der Unterzug ruht auf einer runden Mittelsaule die marmoriert bemalt ist Ein spitzbogiger Chorbogen von 1938 offnet den Chor zum Kirchenschiff 8 Altester Einrichtungsgegenstand ist der achtseitige spatgotische Taufstein Die Emporen aus der Zeit um 1700 an der West und Nordseite und die ostliche Orgelempore im Chorbogen haben kassettierte Fullungen und weisen Reste von Brustungsmalereien auf die nicht freigelegt wurden Aus derselben Zeit stammt die polygonale holzerne Kanzel die an der Sudseite des Chorbogens aufgestellt ist 1 Sie ist mit kassettierten Fullungen in den Kanzelfeldern zwischen Ecksaulen verziert und ruht auf einem Holzpfosten mit geschwungenen Bugen der auf einer achteckigen steinernen Saulenbasis steht Der zierliche Schalldeckel wird von kleinen Spitzen und Schnitzwerk bekront Als Altar dient ein Holztisch mit einem holzernen Altarkreuz mit einem Kruzifix des Dreinageltypus Das holzerne Kirchengestuhl mit flachgeschnitzten Wangen lasst einen Mittelgang frei Aussen ist ein barocker Grabstein von 1731 aus rotem Sandstein aufgestellt und rechts vom Westeingang zwei Eisenkreuze aus dem 19 Jahrhundert 8 Orgel Bearbeiten nbsp Walcker Orgel von 1928Im Jahr 1846 baute Johann Georg Forster fur 700 fl eine neue Orgel die uber sieben Register auf einem Manual und Pedal verfugte 10 Die Gemeinde beschrieb sie 1928 als abgangig und bat um einen Neubau Im selben Jahr errichtete E F Walcker amp Cie eine neue Orgel mit elf Registern die sich auf zwei Manualen und Pedal verteilen Sie steht auf der Ostempore im Chorbogen Der Freipfeifenprospekt steht vor einem holzernen durchbrochenen Rautenwerk Die Krumbacher Orgel hat eine pneumatische Traktur und folgende Disposition 11 I Manual C Principal 8 Dulciana 8 Gedackt 8 Octave 4 II Manual C Hornflote 8 Salicional 8 Vox coeleste 8 Spitzflote 4 Rauschquinte 2 2 3 Pedal C Subbass 16 Sanftbass 16 Octavbass 8 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Bearbeitet von Folkhard Cremer und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 527 Dunsberg Verein Biebertal e V Hrsg Der Dunsberg und das Biebertal 3 Auflage Bruhlsche Universitatsdruckerei Giessen 1989 ISBN 3 9800654 1 3 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Karlheinz Lang Bearb Kirchstrasse 6 Ev Kirche In Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Giessen III Die Gemeinden Allendorf Lumda Biebertal Heuchelheim Lollar Staufenberg und Wettenberg Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Theiss Stuttgart 2010 ISBN 3 8062 2179 0 S 115 116 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Krumbach Biebertal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Kirchengemeinde auf der Website des Dekanats Giessen Krumbach Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 18 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 116 Dunsberg Verein Biebertal e V Hrsg Der Dunsberg und das Biebertal 1989 S 293 Gerhard Kleinfeldt Hans Weirich Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch nassauischen Raum Schriften des Instituts fur geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 N G Elwert Marburg 1937 ND 1984 S 199 Krumbach Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 18 April 2020 Dunsberg Verein Biebertal e V Hrsg Der Dunsberg und das Biebertal 1989 S 302 Homepage der Kirchengemeinde abgerufen am 18 April 2020 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 115 a b c Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I 2008 S 527 Dunsberg Verein Biebertal e V Hrsg Der Dunsberg und das Biebertal 1989 S 300 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 1 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 S 535 Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 7 1 Teil 1 A K Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1307 2 S 532 Kirchen in der Gemeinde Biebertal Evangelische Kirche Bieber Evangelische Kirche Fellingshausen Evangelische Kirche Frankenbach Biebertal Evangelische Kirche Konigsberg Biebertal Evangelische Kirche Krumbach Biebertal St Anna Rodheim Bieber Evangelische Kirche Rodheim Bieber Evangelische Kirche Vetzberg 50 668836 8 599158 Koordinaten 50 40 7 8 N 8 35 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Krumbach Biebertal amp oldid 228522671