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Das Dorf Kaichen ist der kleinste Stadtteil der Stadt Niddatal im hessischen Wetteraukreis KaichenStadt NiddatalKoordinaten 50 15 N 8 50 O 50 255258333333 8 8373861111111 151 Koordinaten 50 15 19 N 8 50 15 OHohe 151 149 171 m u NHNFlache 7 7 km 1 Einwohner 1117 31 Dez 2020 2 Bevolkerungsdichte 145 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 61194Vorwahl 06187Darstellung der Ortschaft im Salbuch des Klosters Naumburg 1514 im Vordergrund Landscheider mit ihrem Werkzeug im Hintergrund die Ortschaft mit der alten Kirche vor dem Neubau des 18 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Chronik 2 2 Gebietsreform 2 3 Territorialgeschichte und Verwaltung im Uberblick 2 4 Einwohnerentwicklung 2 4 1 Einwohnerzahlen 2 4 2 Einwohnerstruktur 3 Religion 4 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Sehenswurdigkeiten 5 2 Vereine 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 6 2 Lokale Infrastruktur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKaichen liegt in der sudlichen Wetterau in einer reizvollen Landschaft mit Waldern Wiesen und Ackerflachen naturraumliche Teileinheit Heldenbergener Wetterau Nordliche Nachbarn sind die beiden Niddataler Stadtteile Ilbenstadt und Assenheim Im Suden liegt Nidderau Heldenbergen Der alte Ortskern mit z T noch historischen Fachwerkgebauden liegt abseits im Westen der Bundesstrasse 45 Ruhig und kaum von Erschliessungsverkehr belastet spiegelt der Ortskern noch zahlreiche Elemente einer intakten dorflichen Struktur Geschichte BearbeitenChronik Bearbeiten Die alteste bekannte schriftliche Erwahnung von Kaichen erfolgte unter dem Namen Cochene im Jahr 1231 3 Mit der Erwahnung eines Anshelmus de Cochene 1231 wurde Kaichen erstmals urkundlich erwahnt 4 Das Dorf Kaichen gehorte zum gleichnamigen Freigericht Kaichen das im 15 Jahrhundert unter die Herrschaft der Burggrafschaft Friedberg kam Eine besondere Rolle spielte das Freigericht Kaichen Da es fruher zu keiner Herrschaft gehorte nannte man es Freigericht Hier wurde von dem obersten Grefen Obergrefe die Gerichtsbarkeit noch im Namen des Konigs ausgeubt Es war ein Blutgericht d h es befasste sich mit Verbrechern die nur durch den Tod des Angeklagten gesuhnt werden konnten Es war weiter ein Berufungsgericht Das Gericht tagte meist zu Pfingsten auf dem wiederhergestellten Gerichtsplatz sudlich von Kaichen an der Strasse nach Heldenbergen Noch im Jahre 1805 war diese Statte in ihrem alten Zustand erhalten In den Jahren 1467 1474 und 1475 erhielt die Burggrafschaft Friedberg durch Kaiser Friedrich III Die Hoheitsrecht uber das Freie Gericht ubertragen 4 In Kaichen galt das Partikularrecht des Freigerichts Kaichen die Friedberger Polizeiordnung 1679 wurde sie erneuert und gedruckt Damit ist sie zum ersten Mal schriftlich fassbar Sie behandelte uberwiegend Verwaltungs Polizei und Ordnungsrecht Insofern blieb fur den weiten Bereich des Zivilrechts das Solmser Landrecht die Hauptrechtsquelle 5 Das Gemeine Recht galt daruber hinaus wenn all diese Regelungen fur einen Sachverhalt keine Bestimmungen enthielten Diese Rechtslage blieb auch im 19 Jahrhundert geltendes Recht nachdem Kaichen an das Grossherzogtum Hessen Darmstadt ubergegangen war Erst das Burgerliche Gesetzbuch vom 1 Januar 1900 das einheitlich im ganzen Deutschen Reich galt setzte dieses alte Partikularrecht ausser Kraft Von 1821 bis 1853 gehorte Kaichen zum Bezirk des Landgerichts Grosskarben der 1853 aufgelost wurde dann bis 1879 zu dem des Landgerichts Vilbel ab 1879 zu dem des Amtsgerichts Vilbel Bereits um 1400 wurde eine Kirche erbaut Ein Neubau folgte 1737 4 Als Teil des Freigerichts Kaichen resp der Burggrafschaft Friedberg fiel Kaichen 1806 an das Grossherzogtum Hessen und wurde der Provinz Oberhessen zugeordnet Gebietsreform Bearbeiten Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Kaichen zum 31 Dezember 1971 in die gerade ein Jahr alte Stadt Niddatal eingegliedert 6 Ein Ortsbezirk nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet Territorialgeschichte und Verwaltung im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt im Uberblick die Territorien in denen Kaichen lag bzw die Verwaltungseinheiten denen es unterstand 3 7 8 vor 1806 Heiliges Romisches Reich Burggrafschaft Friedberg Amt Budesheim ab 1806 Rheinbund Grossherzogtum Hessen Burggrafschaft Friedberg Amt Budesheim Souveranitat beim Grossherzog aber Eigentum des Burggrafen bis zu dessen Ableben ab 1815 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Souveranitatslande Amt Budesheim ab 1817 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Amt Budesheim Der Burggraf gibt seine Rechte an den Staat ab ab 1821 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Landratsbezirk Vilbel Trennung zwischen Justiz Landgericht Grosskarben und Verwaltung ab 1832 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Friedberg ab 1848 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Friedberg ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Friedberg ab 1867 Norddeutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Friedberg ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Friedberg ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Oberhessen Kreis Friedberg ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Kreis Friedberg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen seit 1946 Regierungsbezirk Darmstadt Kreis Friedberg am 31 Dezember 1971 zur Stadt Niddatal ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt WetteraukreisEinwohnerentwicklung Bearbeiten Einwohnerzahlen Bearbeiten 1961 735 evangelische 76 32 214 katholische 22 22 Einwohner 3 Kaichen Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 6021840 6711846 7721852 7261858 6441864 6261871 5451875 5201885 5421895 5511905 5761910 5861925 6601939 6401946 9611950 1 0021956 9571961 9631967 9751970 1 0271980 1990 2000 2007 1 0942011 1 0682016 1 0702020 1 117Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 3 Stadt Niddatal 9 Zensus 2011 10 Einwohnerstruktur Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Kaichen 1068 Einwohner Darunter waren 39 3 6 Auslander Nach dem Lebensalter waren 174 Einwohner unter 18 Jahren 420 zwischen 18 und 49 258 zwischen 50 und 64 und 213 Einwohner waren alter 10 Die Einwohner lebten in 459 Haushalten Davon waren 132 Singlehaushalte 129 Paare ohne Kinder und 147 Paare mit Kindern sowie 42 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften In 87 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 300 Haushaltungen lebten keine Senioren 10 Religion BearbeitenDer grosste Teil der Ortsbevolkerung bekennt sich zum evangelischen Glauben Die Pfarrei umfasst neben Kaichen auch Bonstadt Etwa ein Drittel der Bevolkerung ist katholisch und wird von dem katholischen Priester des nahegelegenen Ilbenstadt betreut Wappen BearbeitenAm 10 Januar 1967 wurde der Gemeinde Kaichen im damaligen Landkreis Friedberg ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen In blauem Schild ein rechtsgewendeter rotbezungter und bewehrter goldener Lowe genehmigt 11 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSehenswurdigkeiten Bearbeiten Bekanntestes Kulturdenkmal des Ortes ist das Freigericht Feme zu Kaichen Es wird im Volksmund auch als der Steinerne Tisch bezeichnet Hier wurde noch bis ins 18 Jahrhundert Gericht gehalten uber Verbrechen die nur mit dem Tod des Angeklagten geahndet werden konnten Die Urteile wurden im nahen Galgengrund Galgenfeld oder auf dem Richtblock vollstreckt Die ehemaligen Hinrichtungsstatten existieren nur noch als Gemarkungsbezeichnungen Im Suden des Ortes befinden sich die Reste einer romischen Ansiedlung Der so genannte Romerbrunnen ist noch heute als Rest einer romischen Villa Rustica auf dem Gelande eines Modellflugplatzes sichtbar Die ansehnliche evangelische Kirche des Ortes bildet zusammen mit dem Alten Schulhaus und der Weed am Dorfplatz den historischen Ortskern Die aktuell durchgefuhrte Restaurierung des Dorfbrunnens der Weed steht am Anfang weiterer umfassender Restaurierungsmassnahmen welche den gesamten Ortskern umfassen sollen Als umfangreichstes Projekt gilt dabei das Amthaus der Burg Friedberg aus dem Jahre 1782 das aufgrund seiner spateren Nutzung Altes Schulhaus genannt wird Ostlich der Bahnstrecke Friedberg Hanau erstreckt sich das idyllische Naturschutzgebiet Krebsbachtal mit der am Fuss einer bewaldeten Anhohe gelegenen Hainmuhle Auf der Anhohe thront das historische Schloss Naumburg Im Juni 2012 wurde ein von der Dorfentwicklung Kaichen initiierter und ausgewiesener Historischer Rundgang eingeweiht der zunachst ca ein Dutzend historischer Sehenswurdigkeiten umfasst nbsp Der Steinerne Tisch des alten Freigerichtes nbsp Rekonstruierter romischer Brunnen nbsp Die Hainmuhle im KrebsbachtalVereine Bearbeiten Dorfentwicklung Kaichen e V Fussballclub 1963 Kaichen e V Freiwillige Feuerwehr Kaichen e V FF Kaichen Gesangverein EINTRACHT Kaichen 1888 e V Gesangverein EINIGKEIT Kaichen e V Modellfluggruppe Kaichen e V Weiberfassenacht Kaichen 1973 e V Turngemeinschaft 1988 KaichenWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten nbsp ehem Haltepunkt Erbstadt KaichenMit dem Auto ist Kaichen uber die Bundesstrasse 45 gut angeschlossen Nordlich fuhrt die B 45 nach Nieder Wollstadt 6 km von wo uber die B 3 Frankfurt 27 km und Friedberg 8 km erreichbar sind Sudlich fuhrt die B 45 nach Heldenbergen 4 km von wo Frankfurt 23 km und Hanau 15 km gut erreichbar sind Die nachstgelegenen Autobahnanschlusse sind Friedberg A 5 im Westen und Altenstadt A 45 im Osten Der Haltepunkt Erbstadt Kaichen an der Bahnstrecke Friedberg Hanau ist seit den 1990er Jahren stillgelegt Die nachsten Bahnhofe befinden sich in Heldenbergen 5 km siehe Bahnhof Nidderau an der Bahnstrecke Friedberg Hanau sowie der Bahnstrecke Bad Vilbel Glauburg Stockheim und Nieder Wollstadt 7 km an der Main Weser Bahn Von Heldenbergen ist Hanau in unter 20 Minuten erreichbar Von Wollstadt nach Frankfurt betragt die Fahrzeit rund 30 nach Friedberg etwa 5 Minuten Ausserdem ist Kaichen uber die Buslinien FB 06 Kaichen Wollstadt Friedberg und 5902 Nidderau Kaichen Hanau angebunden Lokale Infrastruktur Bearbeiten Die ortliche Infrastruktur ist entsprechend der Grosse und der landlichen Lage Im Ort selber gibt es einen Kindergarten einen Frisor und ein Nahversorgungsgeschaft fur Dinge des taglichen Bedarfs Das Burgerhaus bietet neben Veranstaltungsraumen eine Kegelbahn sowie eine Gaststatte Ein Sportplatz zwei Kinderspielplatze und ein offentlicher Grillplatz runden das lokale Freizeitangebot zusammen mit uber 10 aktiven Vereinen ab Grossere Einkaufsmoglichkeiten eine umfassende arztliche Versorgung ein Freibad ein Grosskino und zahlreiche Gastronomieangebote befinden sich in Heldenbergen 4 km Weitere Einkaufsmarkte medizinische Einrichtungen und Gastronomiebetriebe gibt es in Assenheim 5 km und Ilbenstadt 4 km Die Grundschulen in Ilbenstadt und Assenheim sowie eine Ganztagsschule mit Haupt und Realschulzweig in Assenheim gewahrleisten die schulische Grundversorgung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaichen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Kaichens im Internetauftritt der Stadt Niddatal Kaichen Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Kaichen nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Gesamtanlage Kaichen In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise Bearbeiten Einwohner und Flachen In Webauftritt der Stadt Niddatal 2017 Aus Webarchiv Einwohner und Flachen In Internetauftritt Stadt Niddatal archiviert vom Original abgerufen am 14 Juni 2018 Daten aus Web Archiv a b c d Kaichen Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b c Beleg zur ersten Erwahnung auf der Webseite der Stadt Niddatal Memento vom 2 Februar 2009 im Internet Archive Arthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 S 107 sowie beiliegende Karte Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 360 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 13 G Jonghause s Hofbuchhandlung Darmstadt 1872 OCLC 162730471 S 12 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einwohnerzahlen aus Webarchiv 2007 2016 2020 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 54 und 108 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Dezember 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Kaichen Landkreis Friedberg Regierungsbezirk Darmstadt vom 10 Januar 1967 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1967 Nr 5 S 154 Punkt 109 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 4 MB Stadtteile von Niddatal Assenheim mit Wickstadt Bonstadt Ilbenstadt Kaichen Normdaten Geografikum GND 4029229 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaichen Niddatal amp oldid 228257103