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Das Salbuch des Klosters Naumburg auch Naumburger Saalbuch ist ein reich bebildertes Salbuch aus dem fruhen 16 Jahrhundert Es wurde im Cyriacuskloster Naumburg dem heutigen Schloss Naumburg in der Wetterau erstellt und befindet sich heute im Hessischen Staatsarchiv Marburg 1 Die Landscheider mit ihrem Werkzeug im Hintergrund die Ortschaft Kaichen Letzte Seite des Urkundentextes darunter Ansicht der Burg Friedberg Darstellung des Heiligen Georg als Schutzpatron der Burg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Inhalt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Benediktiner Propstei Naumburg unterstand dem Kloster Limburg an der Haardt Im 16 Jahrhundert geriet sie in das Interesse konkurrierender Landesherren in der Wetterau 1505 wurde das Kloster im Landshuter Erbfolgekrieg zerstort 1509 wurden die Altare wieder geweiht allerdings nicht mehr von Limburg das vom Krieg ebenfalls betroffen war sondern auf Initiative und mit Unterstutzung des Klosters Seligenstadt Auch in der Folge hatte die Propstei einen schweren Stand Sie lag in enger Nachbarschaft zum Gebiet der Burggrafschaft Friedberg die wiederholt Einfalle auf das Kloster verubte Mit dem Freigericht Kaichen das im Nachbarort Kaichen seinen Sitz hatte kam es haufig zu Grenzstreitigkeiten Auch das Freigericht geriet seit 1376 allmahlich unter die Kontrolle der Burggrafschaft Als Schutzmacht des Klosters traten wiederholt die Grafen von Hanau in Erscheinung die in der nahen Burg Windecken ein Zentrum ihrer Territorialherrschaft besassen und seit dem 13 Jahrhundert die Vogtei uber das Kloster innehatten Nach dem Niedergang des Klosterlebens im 16 Jahrhundert und der Reformation wurde das Kloster schliesslich 1561 von Hanau erworben und dessen Wirtschaftsbetrieb als Kellerei Naumburg weitergefuhrt Das Salbuch aus dem Jahr 1514 stellt die Dokumentation einer Grenzbereinigung zwischen dem Kloster und der Ortschaft Kaichen dar Buchmalerei fand im kleinen Kloster Naumburg nur selten statt liturgische Bucher wurden meist von aussen bezogen 2 Der Maler ist unbekannt es konnte sich um einen der Monche oder auch einen beauftragten Tafelmaler gehandelt haben Ein weiteres heute verschollenes Dokument des Klosters aus dem Jahr 1508 kann demselben Kunstler zugeordnet werden Der Wert des Salbuchs wurde erstmals 1731 1734 in dem Quellenwerk Antiquitates Wetteraviae von Johann Adam Bernhard dargestellt Inhalt BearbeitenDer Text der Urkunde zahlt die sieben Landscheider namentlich auf welche die Gemarkung vermessen und mit Grenzsteinen versehen haben Darauf erfolgt eine Beschreibung der Grenzen Die Urkunde schliesst mit der Bitte an den Friedberger Burggrafen und den Baumeister das Dokument zu siegeln nachdem solichs in dyss Register form bracht wurden und geschrieben ist Dies geschah am 5 Dezember 1514 Die Urkunde besteht aus 14 Pergamentblattern davor zwei und dahinter zehn Papierblatter die zu einem Buch gebunden wurden Ein Loch ist auf allen Blattern vorhanden das zugehorige Siegel der Burg Friedberg jedoch verloren Die farbigen Illustrationen befinden sich auf den beiden Blattern vor der Urkunde auf der freigebliebenen unteren Halfte des letzten Pergamentblattes und den ersten vier daran anschliessenden Papierblattern Das Deckelblatt zeigt zusammen mit dem folgenden Blatt zwei ineinander ubergehende Bilder Acht kniende Monche wohl die namentlich genannten Insassen des Klosters daruber die Gebaude der Naumburg Sie wenden sich nach rechts wo auf dem folgenden Blatt die Hauptpatrone des Klosters Cyriacus und das Heilige Kreuz zusammen mit dem Propst des Klosters dargestellt sind Es folgt die Darstellung des eigentlichen Ereignisses Die Landvermesser werden mit ihrem Werkzeug vor der Ortschaft Kaichen gezeigt Unter dem Urkundentext Ansicht der Burg Friedberg von Westen Der Heilige Georg als Patron der Burg mit dem Wappen Wappen des amtierenden Burggrafen Eberhard Wais von Fauerbach Wappen der Burgmannen Rudolf Brendel von Homburg und Friedrich von Dorfelden Wappen der Burgmannen Georg Reyprecht von Budingen und Herrmann Wais von Fauerbach Wappen der Burgmannen Heinrich von Selbold und Marquart von Hattstein Wappen der Burgmannen Johann von Bellersheim und Georg Low von Steinfurth Wappen der Burgmannen Cuno Riedesel von Bellersheim und Heinrich von Vilbel Wappen der Burgmannen Diether von Buches zu Staden und Philipp von Dudelsheim Wappen der Friedberger Burgmannschaft nbsp Wappen des Friedberger Burggrafen Eberhard Wais von Fauerbach nbsp Rudolf Brendel von Homburg nbsp Heinrich von Selbold nbsp Georg Low von Steinfurth nbsp Diether von Buches nbsp Philipp von DudelsheimLiteratur BearbeitenSuzanne Beeh Lustenberger Die Illustrationen des Naumburger Saalbuches von 1514 In Hanauer Geschichtsblatter 21 1966 S 274 286 und Tafeln H P Brodt Die Naumburg In Hanau Stadt und Land Ein Heimatbuch fur Schule und Haus Hanau 1954 S 335 341 Michael Muller Die Naumburg und das Salbuch In Erschter Geschichtsbuch Erbstadter Geschichte und Geschichten aus 775 Jahren Herausgegeben vom Arbeitskreis Erschter Geschichtsbuch Nidderau 2012 ISBN 978 3 00 037670 2 S 52 67 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naumburger Salbuch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schatze des Staatsarchivs Marburg Dokument 5 Salbuch Libell des Klosters Naumburg Wetterau zu Kaichen mit Abbildungen der Burg Friedberg und dem Hl Georg als Schutzpatron der Burg Bebilderte Handschrift 5 Dezember 1514Einzelnachweise Bearbeiten HStA Marburg Hanauer Urkunden 1656 Kl Naumburg 1514 Dez 5 H P Brodt Die Naumburg In Hanau Stadt und Land Ein Heimatbuch fur Schule und Haus Hanau 1954 S 337 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salbuch des Klosters Naumburg amp oldid 214466648