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Das Egerbecken oder Egerer Becken tschechisch Chebska panev ist eine nach der etwa in ihrer Mitte liegenden Stadt Eger tschechisch Cheb benannte geologische Struktureinheit und ein 271 km grosser Naturraum in Tschechien Der hochste Punkt dieser Region ist der Doubravsky vrch Taubrather Berg bei dem Ort Taubrath 534 m ihr tiefster Punkt die Eger bei Kynsperk nad Ohri Konigsberg a d Eger 431 m Blick uber einen Teil des Egerbeckens vom Wirtsberg bei LandwustDas Egerbecken innerhalb der Geomorphologischen Einteilung TschechiensMofetten im Naturreservat Soos bei SkalnaWerksbahn im Naturreservat SoosBergbaulicher Aufschluss der Wildsteiner Schichten Vildstejnske souvristvi in einer aufgegebenen Sandgrube sudwestlich von Kynsperk nad OhriSudlich und ostlich von Schonberg am Kapellenberg erstreckt sich der Naturraum Egerbecken auch auf das Territorium des Freistaats Sachsen Dieser nur 3 56 km grosse Anteil wird in der sachsischen Naturraumgliederung als Mikrogeochore Schonberger Rucken und Teichgebiet beschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Kulturanthropologische Geschichte 4 Naturraumliche Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLandschaftlich begrenzt wird das Egerbecken vom Elstergebirge im Norden dem Falkenauer Becken und Kaiserwald im Osten dem Vorland des Oberpfalzer Waldes im Sudosten Oberpfalzer Wald im Suden und Auslaufern des Fichtelgebirges im Westen 1 Geologie BearbeitenDas Egerer Becken ist ein Teil des Egergrabens Die Sedimentgesteins Formationen des Egerer Beckens wurden wahrend des Jungtertiars und des alteren Quartars zwischen etwa 2 7 Millionen und 850 000 Jahren am Grund von Seen abgelagert die langst verlandet sind In diesen ausgedehnten Seen entstand durch Vulkanismus vor 720 000 Jahren der heutige Schlackenkegel des Kammerbuhl Das Grundgebirge des Beckens auf dem diese Sedimente abgelagert wurden besteht grosstenteils aus Granitoiden der Bohmischen Masse Im Jahre 1883 wurde in einer Tonsteingrube kalkig tonige Sedimente Cypris Schichten 2 zwischen Horni Ves fruher Oberndorf und Doubi fruher Aag nahe Treben fruher Trebendorf ein fast vollstandiges Skelett eines Deinotherium heute im Naturhistorischen Museum Wien 3 und Skelettreste eines Mastodon Vorlaufer der heutigen Elefanten gefunden Die fur ihre Fossilfunde bekannten Cypris Schichten benannt nach Cypris angusta Ostrakoden aus dem Ubergang vom Unter zu Mittelmiozan sind eine bis zu 200 m machtige Abfolge von grauen und braunen Tonen und bituminosen Tonsteinen die feinsandige und schluffige Anteile enthalten Darin treten Konkretionen aus Pyrit sowie sapropelitische kalkige und sideritische Horizonte auf Im Egerbecken sind diese Schichtkomplexe von bis zu 170 m machtigen tonig sandigen Sedimenten aus dem Pliozan Piacenzium den Wildsteiner Schichten tschechisch Vildstejnske souvristvi abgedeckt 2 Zwischen dem Burdigalium und dem Piacenzium ist die Sedimentfolge durch einen Hiatus unterbrochen 4 Im Liegenden der Cypris Schichten befinden sich bei etwa 250 bis 350 m Tiefe Braunkohlefloze mit bis zu 32 m Machtigkeit 2 Relativ oberflachennah treten die Cypris Schichten sudlich von Skalna ostlich der Stadte Cheb und Frantiskovy Lazne bis Nebanice sowie zwischen den Orten Lipova und Okrouhla auf 5 Kulturanthropologische Geschichte BearbeitenWahrend der Bronzezeit war das Egerbecken dicht besiedelt Neben dem bronzezeitliches Urnenfeld von Sirmitz heute ein Ortsteil von Franzensbad sind rund 70 weitere Fundplatze aus dieser Zeit sind bekannt In der folgenden Hallstattperiode altere Eisenzeit und der La Tene Zeit ging durch eine Klimaveranderung die Bevolkerungsdichte zuruck Der Heimatforscher Josef Oskar Steidl sicherte die Funde dieser Zeit im Egerbecken die sich im Museum Cheb befinden Nach dem Beitrag von Ernst Schwarz Sprache und Siedlung in Nordostbayern Nurnberg 1962 erreichte der Volksstamm der Narisker auch Westbohmen Den Kelten denen der Fluss Eger seinen Namen verdankt und deren Lebensspuren bescheiden sind folgten etwa zu Beginn unserer Zeitrechnung die germanischen Stamme der Hermunduren der Vandalen und Markomannen die in der Volkerwanderungszeit neue Siedlungsraume erreichten Ab etwa 500 n Chr besiedelten slawische Stamme vermutlich Angehorige der Sorben siehe Limes Sorabicus das Gebiet und errichteten an der Eger eine Burganlage bei der sich die Stadt Eger das heutige Cheb entwickelte Der Archivar Karl Siegl sicherte um 1900 die Lage zahlreiche Funde und veroffentlichte die Forschungsergebnisse Paul Cartellieri 1807 1881 erforschte als Erster diese Moorgebiete um den sich bildenden Kurort Franzensbad Sein Sohn Josef Cartellieri 1849 1909 setzte die Forschungen fort mit Funden die bis in die Steinzeit zuruckreichen erganzt durch die Funde bei Dolitz In den ausgedehnten Moorsumpfen am Schladabach und zwischen dem Soosbach und dem Fonsauerbach gab es Pfahlbausiedlungen Naturraumliche Sehenswurdigkeiten BearbeitenHeilquellen in Frantiskovy Lazne Franzensbad 6 Bergbaulandschaft ostlich von Skalna und der Werkbahn Katerina Mineralquelle Kopaninska mineralka zwischen Novy Kostel Neukirchen und Kopanina Frauenreuth Mofetten von Soos Nationales Naturreservat mit junger Kieselgurbildung und CO2 Emissionen 6 Hajek mit der Quelle Vera am Rande des Soos Moores 6 Muhlenquelle Mlynska kyselka westlich Mlynek Muhlgrun Bublak Mofette bei Vackovec Hartousov Mofetten westlich von Hartousov Hartessenreuth Sauerling Anita von Nebanice Mineralbrunnen Pochlovice Pochlowitz bei Dolni Pochlovice Teichlandschaft mit dem Kammerwald Luzensky les westlich von Frantiskovy Lazne Teich und Waldlandschaft zwischen Vojtanov und Zirovice Vulkane aus der Quartarzeit Komorni hurka Kammerbuhl und Zelezna hurka Eisenbuhl 6 Mineralquellen im Egerbecken nbsp Louisen Brunnen im Kurpark von Frantiskovy Lazne nbsp Glauberbrunnen 1 im Kurpark von Frantiskovy Lazne nbsp Adler Quelle im Kurpark von Frantiskovy Lazne nbsp Cisarsky pramen Kaiserquelle im Moor Soos nbsp Mineralquelle bei Mostek u Krizovatky Bruck nbsp Mineralbrunnen Kopaninska mineralka nbsp Mineralbrunnen Pochlovice nbsp Mineralquelle Anita nbsp Eine Mofette von Bublak nbsp Quellfassung derMlynska kyselkaLiteratur BearbeitenJohannes Baier Die Mofetten von Soos In Fossilien Jahrgang 39 2022 Heft 2 S 33 39 Lorenz Schreiner Hrsg Heimatkreis Eger Geschichte einer deutschen Landschaft in Dokumentationen und Erinnerungen Amberg in der Oberpfalz 1981 dort Franz Jahnel Vorgeschichtliche Siedlungen im Egerer Becken S 80 ff mit einer Ubersichtskarte der Fundstatten einer Bebilderung und weiteren Literaturhinweisen ebenda Josef Hemmerle Die Besiedlung des Egerlandes S 85 91 mit einer Siegeltafel von Egerlander Ministerialen Leuchtenberg Paulsdorf Notthafft und Hertenberg Anton Stiefl Die Braunkohle und das Egerer Becken In Bohemia Zeitschrift fur Geschichte und Kultur der bohmischen Lander Band 19 1978 S 309 320 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Egerbecken Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ivo Chlupac Geologicka minulost Ceske republiky Academia Praha 2002 S 304 305 Ubersichtskarte von Nordbohmen S 305 a b c Ivo Chlupac Geologicka minulost Ceske republiky Academia Praha 2002 S 307 Kati Huttunen On a Prodeinotherium bavaricum Proboscidea Mammalia skeleton from Franzensbad Czech Republic In Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien Serie A 105 2004 S 333 361 online Ivo Chlupac Geologicka minulost Ceske republiky Academia Praha 2002 S 306 stratigraphisches Saulenprofil V Zoubek K Hoth W Lorenz et al Geologische Karte der Deutschen Demokratischen Republik Blatt M 33 XIII Plauen Karlovy Vary Massstab 1 200 000 Karte ohne quartare Bildungen 1 Auflage Dresden 1963 Stand 1959 a b c d Ivo Chlupac Geologicka minulost Ceske republiky Academia Praha 2002 S 309 50 116666666667 12 366666666667 Koordinaten 50 7 0 N 12 22 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egerbecken amp oldid 233585750