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Bennigsen auch Benningsen oder Bendisen ist der Name eines alten niedersachsischen Adelsgeschlechts Die Herren von Bennigsen gehoren zum Calenbergischen Uradel und sind eines Stammes und Wappens mit den von Jeinsen Zweige der Familie bestehen bis heute Wappen derer von BennigsenVerwandtschaft besteht zu der briefadeligen Familie von Bennigsen die auf den preussischen Hauptmann Gustav Bennigsen zuruckgeht Er war ein naturlicher Sohn des kurfurstlich braunschweig luneburgischen Leutnants Rudolf von Bennigsen 1800 auf Bennigsen und Arnum und der Sophia Rother und erhielt den Adel durch preussische Adelslegitimation am 27 November 1819 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Linien und Besitzungen 1 3 Bennigsen Foerder 1 4 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Wappen Bennigsen Foerder 2 3 Gemeindewappen 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Rittergut BennigsenDas Geschlecht tritt erstmals urkundlich am 24 Juni 1311 mit den Brudern Burchhardus und Helmicus de Bennekessen in Pattensen auf 1 Die Stammreihe beginnt mit Asche von Bennekessen vor 1440 um 1502 Den namengebenden Stammsitz Bennigsen heute eine Ortschaft der Stadt Springe in der Region Hannover erhielten sie von den 1640 ausgestorbenen Grafen zu Schaumburg als Lehn Das Rittergut Bennigsen befindet sich bis heute im Besitz von Nachfahren allerdings inzwischen einer adoptierten Familie Lampe die zwar den Namen von Bennigsen angenommen hat jedoch adelsrechtlich nicht dem Adelsgeschlecht v Bennigsen angehort Die Benningsen sind eines Stammes mit den ausgestorbenen Adelsgeschlechtern von Crimpe und den von Jeinsen die bis zum 15 Jahrhundert das gleiche Wappen mit dem schrag gestellten Armbrustschaft fuhrten Der alteste nachweisliche gemeinsame Vorfahr war Burchard von Crimpe der 1261 als graflich schaumburgischer Burgmann zu Stadthagen erscheint Linien und Besitzungen Bearbeiten nbsp Wappen uber dem Portal zum Rittergut BennigsenNeben ihren Besitzungen im Calenberger Land konnten Angehorige des Geschlechts schon fruh weitere Guter im Bistum Minden und im Bistum Hildesheim erwerben so unter anderem Banteln Gronau und Dotzum heute ein Ortsteil von Gronau Spater wurden Zweige auch im Magdeburgischen und in der Niederlausitz besitzlich Im Jahr 1618 teilten sich die Bennigsen in die altere Linie zu Banteln und die jungere Linie zu Bennigsen Mitglieder aus beiden Linien gelangten in hohe geistliche und weltliche Amter Theoderich von Bennigsen war 1586 Abt des Klosters Corvey Johann Levin von Bennigsen wurde 1619 Propst im Stift Walbeck und Bethmann Franz von Bennigsen erscheint 1677 als Ordenskomtur zu Buro bei Dessau 2 Levin Adolph von Bennigsen Herr auf Banteln wurde 1679 herzoglich braunschweigischer Schlosshauptmann und Schatzrat des Stifts Hildesheim Friedrich Hermann von Bennigsen war 1709 Kurbraunschweiger Oberst und Schlosshauptmann sein Bruder Wolf Erich von Bennigsen wurde kursachsischer Rat und Hofrichter zu Wittenberg Aus der Linie zu Bennigsen standen in neuerer Zeit mehrere Angehorige in koniglich preussischen Hof Militar und Verwaltungsdiensten August Christian von Bennigsen 1765 preussischer Stabsoffizier zog sich nach dem Tilsiter Frieden auf sein Stammgut zuruck 1813 sammelte er zusammen mit dem General von Dornberg neue Truppen mit denen er als Brigadier und Oberstleutnant zur Deutschen Legion stiess Er starb am 1 September 1815 zu Ostende beim Baden Seine Nachkommen dienten spater als Offiziere in der Preussischen Armee Der aus dieser Linie stammende Rudolf von Bennigsen 1824 1902 war ein bedeutender deutscher Politiker Er war Mitbegrunder des Deutschen Nationalvereins und der Nationalliberalen Partei Von 1873 bis 1879 war er Prasident des Preussischen Abgeordnetenhauses und spater Oberprasident der Provinz Hannover Aus der Linie zu Banteln stammte der kaiserlich russische General der Kavallerie Levin August von Bennigsen 1745 1826 Sohn von Levin Friedrich von Bennigsen Herr auf Banteln und Volksen und herzoglich braunschweiger Oberst und der Henriette von Rauchhaupt Er war wahrend der Befreiungskriege General en Chef und kommandierender General der polnischen Armee Ein Sohn aus vierter Ehe war Alexander Levin Graf von Bennigsen 1809 1893 der 1848 vom Konig Ernst August von Hannover mit der Bildung eines Ministeriums beauftragt wurde und in diesem das Ministerium des Auswartigen ubernahm Im Konigreich Hannover gehorte die Familie zum ritterschaftlichen Adel Im August 1911 feierte das Geschlecht das 600 jahriges Jubilaum der Erbauung seiner Stammburg Bennigsen Foerder Bearbeiten nbsp Herrenhaus Isterbies um 1860 Sammlung Alexander DunckerKarl von Foerder auch Forder Ehemann von Helene Elenore von Foerder geborene von Eldith starb am 21 Februar 1790 Mit seinem Tod erlosch der Stamm des Geschlechts das seit Mitte des 16 Jahrhunderts im Erzbistum Magdeburg begutert war Seine Witwe Helene Elenore von Foerder adoptierte einen Sohn des Stiftskanzlers zu Merseburg Gustav Rudolph von Bennigsen aus der Linie Bennigsen welcher eine koniglich preussische Genehmigung vom 25 August 1795 zur Namen und Wappenvereinigung mit der abgestorbenen Familie von Foerder erhielt Er begrundete die Linie Bennigsen Foerder Nach dem Tod von Helene Elenore von Foerder mit der auch der Name von Foerder vollstandig erlosch fielen die Guter Isterbies heute Ortsteil von Mockern und Pothen heute Ortsteil von Gommern im damaligen Landkreis Jerichow an ihren Adoptivsohn Gustav Rudolph von Bennigsen Foerder wurde 1809 koniglich preussischer Landrat und hinterliess zwei Sohne und eine Tochter Ein Sohn wurde spater Burgermeister von Salzwedel Standeserhebungen Bearbeiten Der kaiserlich russische General der Kavallerie Levin August von Bennigsen erhielt von Zar Alexander I noch auf dem Schlachtfeld der Volkerschlacht bei Leipzig am 19 Oktober 1813 den russischen Grafenstand Er begrundete die grafliche Linie Wappen Bearbeiten nbsp Wappen derer von Bennigsen FoerderStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Blau einen schragrechts liegenden silbernen Armbrustschaft Auf dem Helm mit blau silbernen Decken zwei auswarts geneigte silberne Armbrustschafte Es besteht Wappenverwandtschaft mit denen von Jeinsen und den briefadeligen Bennigsen Wappen Bennigsen Foerder Bearbeiten Das gemehrte Wappen der Herren von Bennigsen Foerder ist geviert und tragt zwei Helme Die Felder 1 und 4 zeigen das Stammwappen 2 und 3 auf grunem Boden ein rotes Eichhornchen dass an einer goldenen Nuss nagt Wappen der erloschenen von Foerder Rechts der Stammhelm mit blau silbernen Decken auf dem linken Helm mit rot goldenen Decken das Eichhornchen Helm von Foerder Gemeindewappen Bearbeiten Elemente aus dem Wappen des Geschlechts derer von Bennigsen erscheinen noch heute in den Ortswappen von Banteln und Bennigsen nbsp Wappen der Gemeinde Banteln nbsp Wappen der Ortschaft BennigsenBekannte Familienmitglieder BearbeitenAdelheid von Bennigsen 1861 1938 Grunderin des Christlich Sozialen Frauenseminars in Hannover der jetzigen Fakultat V der Fachhochschule Hannover Adolf von Bennigsen 1860 1902 Landrat des Kreises Springe Albert von Bennigsen Foerder 1838 1886 Landrat Alexander Levin von Bennigsen 1809 1893 deutscher Politiker Alexandre Bennigsen 1913 1988 russisch franzosischer Historiker Andreas von Bennigsen 1941 2000 Mentor und Adoptivvater des Dirigenten Franz Welser Most Franz von Bennigsen 1960 Dirigent Adoptivsohn des Andreas von Bennigsen Gustav Adolf von Bennigsen 1716 1784 sachsischer Generalleutnant Gustav von Bennigsen 1790 1867 preussischer Generalmajor Hermann von Bennigsen 1832 1906 preussischer Generalmajor Jacob IV von Bennigsen 1588 1622 28 furstlich braunschweig luneburgischer Kammerjunker Domherr und Kanonikus des Stifts Unserer Lieben Frauen zu Halberstadt Johann III von Bennigsen 1558 1618 furstlich braunschweig luneburgischer Rat Domherr und Kanonikus in Halberstadt Karl von Bennigsen 1789 1869 hannoverscher Generalmajor Katerina von Bennigsen Opernsangerin Levin August von Bennigsen 1745 1826 russischer General Roderic von Bennigsen 1943 Cellist und Philanthrop Rudolf von Bennigsen Foerder Rechtsanwalt 1879 1939 deutscher Rechtsanwalt und Syndikus Rudolf von Bennigsen Foerder Manager 1926 1989 deutscher Industriemanager Wolf Erich von Bennigsen 1657 1736 koniglich polnischer und kurfurstlich sachsischer Rat Hofrichter und Rittergutsbesitzer nbsp Levin August von Bennigsen 1745 1826 nbsp Rudolf von Bennigsen 1824 1902 nbsp Rudolf von Bennigsen 1859 1912 nbsp Adolf von Bennigsen 1860 1902 Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 ISSN 0435 2408 Hans Herzfeld Bennigsen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 50 52 Digitalisat Jurgen Huck Die von Bennigsen und ihr ehemaliges Gut zu Volksen Hannoversche Geschichtsblatter Bd 40 1986 S 1 23 Wilhelm Jenkner Wilhelm Sagemann Ortschronik von Bennigsen 1980 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 S 307 308 Digitalisat Otto Hupp Munchener Kalender 1914 Verlagsanstalt Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1914 Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 1 1896 Verlag von W T Bruer S 172 Handbuch des Preussischen Adels Band 2 Berlin 1893 S 50 58 Stammreihe und altere Genealogie Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der graflichen Hauser 1865 Stammreihe Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Hauser 1903 Vierter Jahrgang S 104f Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 1 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 203 204 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bennigsen Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen der Bennigsen im Wappenbuch des westfalischen AdelsEinzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Hannover Cop III 130 1672 in Dommitzsch Vgl Pallas 1911 Registraturen Dommitzsch S 153 Normdaten Person GND 135541387 lobid OGND AKS VIAF 30757220 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bennigsen Adelsgeschlecht amp oldid 229456865