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52 316666666667 9 6Calenberger Land Das Calenberger Land ist eine historische Landschaft im heutigen Niedersachsen die Neustadt am Rubenberge Hannover und Hameln einschloss 1 Heute wird der Name als Regionsbezeichnung meistens fur den deutlich kleineren Sudwesten der Region Hannover verwendet in dem die Burg Calenberg liegt Er wird nach Osten und Norden durch Leine und Mittellandkanal abgetrennt und nach Sudwesten durch den Deister nach Suden durch den Kleinen Deister begrenzt die beide grosstenteils noch dazu gehoren 2 Der Gemeindezusammenschluss Region Calenberger Land besteht nicht aus allen diesen Gemeinden 3 Inhaltsverzeichnis 1 Namensursprung 2 Geographie 2 1 Lage 2 2 Erhebungen 2 3 Fliessgewasser 2 4 Stadte und Gemeinden 3 Geologie 4 Geschichte 5 Sehenswurdigkeiten 6 Guter und Ritterguter 7 Kulturlandschaftsraum 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseNamensursprung BearbeitenNamensgebend fur das Calenberger Land war die es im Mittelalter beherrschende Burg Calenberg bei Pattensen mit dem Sitz des gleichnamigen Furstentums Calenberg nicht jedoch der Kalenberg im Landstrich des benachbarten Deister Nach dem Calenberger Land sind die Calenberger Lossborde in der Mitte und das Calenberger Bergland im Suden des ehemaligen Furstentums benannt diese sind aber physische Landschaften und stimmen nicht 1 1 in ihren Grenzen nach Suden Westen und Osten mit denen des ehemaligen Furstentums uberein So endet das Calenberger Bergland vor Hameln und die Stadt sowie das Bergland sudwestlich davon gehoren nicht dazu obwohl sie im Furstentum Calenberg lagen Weiterhin gehorten der Suden der Calenberger Lossborde um Gronau und der Nord Westen des Calenberger Berglands mit Wesergebirge und Deister nie zum Furstentum Geographie Bearbeiten nbsp Landschaft am Gehrdener Berg nbsp Gehrdener Berg mit Deister im Hintergrund nbsp Stemmer BergLage Bearbeiten Der geographische Raum des Calenberger Landes erstreckt sich heute auf etwa 20 30 km Er liegt linksseitig der Leine und wird im Westen vom Deister Kleinem Deister und Osterwald begrenzt Die Nordgrenze folgt etwa dem Verlauf der heutigen BAB 2 zwischen Hannover und Wunstorf Erhebungen Bearbeiten Zu den inneren Erhebungen ohne Deister und Kleinen Deister des Calenberger Landes gehoren angegeben sind je die Hohenlage in Meter m uber Normalhohennull NHN sowie das anstehende Gestein Buntsandstein Muschelkalk Keuper Jura Kreide 4 aufgefuhrt Sullberg 199 m 5 Jura Schulenburger Berg 174 m 6 Buntsandstein Schloss Marienburg auf einem 136 m hohen Vor Gipfel Benther Berg 173 m 7 Limberg 159 m 8 Muschelkalk Keuper unmittelbar westlich Gestorfs Gehrdener Berg 155 m 9 Kreide Abraham bis 134 m 10 Muschelkalk sudsudostliche Fortsetzung des Limbergs bis Hallerburg Stemmer Berg 123 m Kreide 11 Sichter Auf der Hohe 113 m Buntsandstein unmittelbar nordlich von Eldagsen Bettenser Berg 91 2 m 12 Muschelkalk Fliessgewasser Bearbeiten Zu den Fliessgewassern des Calenberger Landes und der Calenberger Lossborde gehoren Fosse Haller Ihme Kirchwehrener Landwehr Moseke und Sudaue sowie etwa als nordostliche Abgrenzung der Landschaft die Leine in die zum Beispiel Fosse Haller und Ihme munden und als nordwestliche Begrenzung die Westaue die unter anderem von der Sudaue gespeist wird Stadte und Gemeinden Bearbeiten Die Stadte des Calenberger Landes bildeten sich im Mittelalter heraus als die herrschenden Adligen ihnen Selbstverwaltungs und Marktrechte verliehen Alle Orte blieben aber Ackerburgerstadte in denen viele Bewohner weiterhin in der Landwirtschaft tatig waren Wahrend die heutigen Bewohner hauptsachlich als Berufspendler Hannover anfahren schatzen Hannovers Stadter die Gegend als Naherholungsgebiet Die Stadte und Gemeinden des Calenberger Landes sind Barsinghausen Gehrden Hemmingen Pattensen Ronnenberg Seelze Springe Wennigsen WunstorfGeologie BearbeitenTeil des Calenberger Landes ist die 684 km grosse Calenberger Lossborde 13 die wahrend und nach der Weichseleiszeit entstand Starke Nordwinde lagerten den Loss in Schichtstarken von 0 2 bis 2 m ab der sich in oberen Schichten zu Lehm umsetzte Aufgrund der fruchtbaren Boden ist das Gebiet stark vom Ackerbau gepragt Unter der Calenberger Borde lagern nahe der Oberflache Bodenschatze die bereits im Mittelalter genutzt wurden Dies sind Kalisalze die bei Ronnenberg und Benthe abgebaut wurden Im benachbarten Deister wurden Kohlevorkommen sowie Sand und Kalksteine im nahen Kleinen Deister Tonminerale zum Brennen von Ziegelsteinen und in der Niederterrasse der Leine Sand und Kies abgebaut Geschichte Bearbeiten nbsp Calenberger Land mit Burg Calenberg in einem Merian Stich von 1654Der heutige geographische Raum des Calenberger Landes entspricht etwa dem germanischen Marstemgau Hier herrschten im Fruhmittelalter die Billunger Ab dem 12 Jahrhundert bildeten sich Herrschaftsbereiche von regionalen Grafengeschlechtern die ihren Besitz als Lehen von den Mindener und Hildesheimer Bischofen erhielten Das waren die Grafen von Wolpe Nienburg Weser von Roden Wunstorf von Schaumburg von Schwalenberg Barsinghausen von Spiegelberg Lauenstein und von Hallermund Springe In dieser Zeit stifteten die Grafen eine Reihe von Klostern wie das Kloster Mariensee das Kloster Marienwerder das Kloster Barsinghausen das Kloster Wennigsen und das Kloster Wulfinghausen Im 13 Jahrhundert bekamen die Welfen die Oberhand im Calenberger Land das diesen Namen noch nicht trug Sie kauften den Grafen ihre Landereien ab oder besiegten in Fehden deren Lehensgeber die Bischofe von Hildesheim und Minden Im 13 Jahrhundert errichteten die Welfen sudlich von Hannover in Leinenahe die Wasserburg Calenberg Darauf entstand das welfische Teilfurstentum Calenberg Auf diese Weise entwickelte sich das Herrschaftsgebiet des Furstentums Calenberg das fruher weit grosser war als das Calenberger Land heute Im 15 Jahrhundert erstreckte es sich im Norden bis Nienburg Weser und im Sudwesten bis Hameln 1495 wurde das Furstentum Calenberg mit dem Furstentum Gottingen zum Furstentum Calenberg Gottingen vereinigt Wahrend der Hildesheimer Stiftsfehde gab es 1519 schwere Verwustungen in der Gegend Eine 1590 angefertigte Karte stellt fast alle Orte des Calenberger Landes brennend dar 1542 wurde das Gebiet durch die Herzoginwitwe Elisabeth von Brandenburg lutherisch Anton Corvinus fuhrte in ihrem Auftrag die Reformation durch Ein Rekatholisierungsversuch durch Herzog Erich II wahrend des Schmalkaldischen Krieges misslang wegen des Widerstands der Bevolkerung Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges marschierten 1625 die Truppen Tillys ein und nahmen die Festung Calenberg nach dreiwochiger Belagerung ein Der Feldherr beherrschte das gesamte Calenberger Land mit Ausnahme Hannovers Erst 1633 wurde die Festung zuruckerobert Das Gebiet des Furstentums Calenberg wurde im 19 Jahrhundert gemeinsam mit den Grafschaften Hoya und Diepholz zur Landdrostei dem spateren bis 2004 existierenden Regierungsbezirk Hannover Ein anhaltender wirtschaftlicher Aufschwung im Calenberger Land kam durch die verstarkte Nutzung der geologischen und landwirtschaftlichen Ressourcen wie Kalibergbau intensiver Zuckerrubenanbau mit Zucker und Zementfabriken zustande Sehenswurdigkeiten BearbeitenBennigser Burg Burg Calenberg Burg Hallermund Calenberger Kloster Saupark Springe Schloss Marienburg Wisentgehege SpringeGuter und Ritterguter BearbeitenRittergut Bredenbeck Freiherrn Knigge Wennigsen Rittergut Stemmen von Rossing Barsinghausen Rittergut Wichtringhausen Langwerth von Simmern Barsinghausen Rittergut Grossgoltern Barsinghausen Rittergut Nordgoltern Barsinghausen Rittergut Langreder von Ilten Barsinghausen Rittergut Eckerde I von Heimburg Barsinghausen Rittergut Eckerde II Barsinghausen Rittergut Egestorf Barsinghausen Rittergut Franzburg Gehrden Rittergut Lemmie von Ditfurth Gehrden Obergut Lenthe von Lenthe Gehrden Untergut Lenthe von Richthofen Gehrden Rittergut Leveste Freiherrn Knigge Gehrden Rittergut Erichshof Gehrden Domane Calenberg Pattensen Rittergut Dunau Seelze Rittergut Gestorf I Springe Rittergut Gestorf II Springe Rittergut Gestorf III Springe Rittergut Bennigsen Springe Rittergut Bockerode Springe Rittergut Bettensen Freiherr von Munchhausen Ronnenberg Rittergut Duendorf Wunstorf Rittergut Hemmingen von Campe ehemals von Alten HemmingenKulturlandschaftsraum BearbeitenDer Kulturlandschaftsraum Calenberger Land umfasst ein 480 km grosses Gebiet Diese Zuordnung zu den Kulturlandschaften in Niedersachsen hat der Niedersachsische Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN 2018 getroffen Ein besonderer rechtlich verbindlicher Schutzstatus ist mit der Klassifizierung nicht verbunden 14 Siehe auch BearbeitenCalenberger Bergland Calenberger Lossborde Calenberger Neustadt Callenberg Adelsgeschlecht Konigreich HannoverLiteratur BearbeitenCarl Hans Hauptmeyer Calenberg Geschichte und Gesellschaft einer niedersachsischen Landschaft Hannover 1983 ISBN 3 7716 1437 6 Weblinks BearbeitenInteraktive historische Karte von Niedersachsen 1789 mit dem Furstentum Calenberg auf hoeckmann de Karten vom ehemaligen Furstentum Calenberg und dem ehemaligen Furstentum Grubenhagen auf landschaftsverband org Prospektion mittelalterlicher Fundstellen im Calenberger Land zur Erkundung des damaligen Siedlungsbildes in Untersuchungen zur fruhgeschichtlichen und mittelalterlichen Besiedlungsgeschichte des Calenberger Landes auf gwdg de PDF 94 kB Unterwegs im Calenberger Land NDR Fernsehen vom 4 April 2015 auf ndr deEinzelnachweise Bearbeiten Interaktive historische Karte von Niedersachsen 1789 mit dem Furstentum Calenberg auf hoeckmann de Topographische Karte Land im Suden der Region Hannover mit Kreisgrenzen in UKN 500 auf umweltkarten niedersachsen de ILE Region Calenberger Land GeoViewer der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Hinweise Topographische Karte mit dem Sullberg DTK 25 fur Hohe siehe oberste Hohenlinie in DTK50 AK2 5 auf umweltkarten niedersachsen de Topographische Karte mit dem Schulenburger Berg auf umweltkarten niedersachsen de Topographische Karte mit dem Benther Berg und seinem im Sudsudwesten liegendem Gipfel DTK 50 fur Hohe siehe oberste Hohenlinie in AK 5 und 2 5 auf umweltkarten niedersachsen de Limberg auf umweltkarten niedersachsen de Topographische Karte mit Nord und Mittelteil des Gehrdener Bergs und im Norden liegendem Burgberg DTK 50 fur Hohe siehe oberste Hohenlinie in AK 5 und 2 5 auf umweltkarten niedersachsen de Kartenansicht der hochsten Stelle des Abraham Topographische Karte mit dem Stemmer Berg auf umweltkarten niedersachsen de Bettenser Berg mit seinem im Sudsudwesten liegendem Gipfel in Kartendienste des Bundesamts fur Naturschutz auf bfn de Landschaftssteckbrief Calenberger Lossborde Nr 52100 mit Karte des Bundesamts fur Naturschutz auf bfn de Christian Wiegang K28 Calenberger Land in Kulturlandschaftsraume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen Landesweite Erfassung Darstellung und Bewertung Hannover 2019 S 226 229 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Calenberger Land amp oldid 236502710