www.wikidata.de-de.nina.az
Kloster Wennigsen ist ein evangelisches Damenstift in Wennigsen am Deister etwa 15 Kilometer sudwestlich von Hannover Es ist eines der funf Calenberger Kloster und wird von der Klosterkammer Hannover verwaltet Kloster Wennigsen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sanierung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lageplan der Klosteranlage von 1765Gegrundet wurde Kloster Wennigsen vermutlich um das Jahr 1200 Der romanische Wehrturm der heutigen Klosterkirche wird um das Jahr 1150 datiert Es wird angenommen dass Graf Bernhard von Poppenburg der sich zu dieser Zeit von Poppenburg und Spiegelburg nannte seine in Wennigsen gelegenen Guter der Kirche zur Grundung eines Klosters zur Verfugung gestellt hat Konrad I von Rudenberg Bischof von Minden 1209 bis 1236 hat wohl mit diesen Mitteln ebenso wie in Barsinghausen ein Augustinernonnenkloster eingesetzt Erstmals urkundlich erwahnt wurde das Kloster Wennigsen in einer Urkunde aus dem Jahre 1224 1 Graf Adolf III verzichtet darin auf Ansuchen des Bischofs Konrad I von Rudenberg auf seine vogteilichen Rechte an den Kirchengutern des Klosters Wennigsen zu Gunsten des Bischofs Die Schaumburger Grafen waren Gografen des hiesigen Bezirks und seit uber 100 Jahren im Deister Vorland begutert Dieser Umstand brachte es mit sich dass Graf Adolf III von Schauenburg und Holstein vogteiliche Rechte besass nbsp Blick von oben auf die KlosteranlageSpater kamen zu diesen Poppenburgschen Gutern zahlreiche Stiftungen anderen adligen Besitzes hinzu darunter auch Schaumburger Eigentum den Grafen von Schauenburg und Holstein wurde die Vogtei des Klosters unterstellt Die Grafen von Poppenburg spater Spiegelberg sassen weitab und hatten keinerlei Machtbefugnisse in Wennigsen Sie kamen deshalb als Klostervogte kaum in Betracht Von 1261 bis 1284 war das Kloster auch ein Wallfahrtsort Das Kloster entwickelte sich durch die reichlichen Zuwendungen der adligen Familien des Calenberger Landes sehr gut Im 13 Jahrhundert wurden dem Kloster Land Hofe und Zehnten der umliegenden Orte zum grossen Teil geschenkt zum Beispiel von den Herren von Goltern und den Welfen samtliche Besitzungen der edlen Herren von Sorsum jedoch wurde das Kloster auch 1331 nicht ein eigener Klosterort wie zum Beispiel Barsinghausen als die Grafen von Spiegelberg dem Kloster den Ort Spoltholtensen heute Holtensen einen Ortsteil von Wennigsen schenkten Die Klosterkirche wurde im 13 und 14 Jahrhundert um einen Nonnenchor in nordlichen Querarm und im Kirchenschiff um ein Joch erweitert Im 15 Jahrhundert wurde sie noch einmal um ein Joch mit polygonalem Abschluss erweitert Im Jahr 1455 wurde das Kloster durch Johannes Busch reformiert er strebte ein Leben in der Nachfolge Christi an um der Verweltlichung entgegenzutreten Um 1520 wurde die Kirche durch ein sudliches Seitenschiff erweitert Nach 1542 wurde im Kloster die Reformation durch Herzogin Elisabeth von Calenberg Gottingen eingefuhrt das Kloster blieb aber ein adeliges Frauleinstift und kam in die Verwaltung der furstliche Kanzlei Im Dreissigjahrigen Krieg wurde der Ort durch Brande nahezu vollstandig zerstort dazu hatte die Bevolkerung Raub und Plunderungen zu erleiden 1626 wurde das Kloster geplundert Nach den schweren Schaden an den Gebauden wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Kloster teilweise erst im 18 Jahrhundert wieder aufgebaut Die heutigen Klostergebaude aus der Barockzeit sind zwischen 1707 und 1725 entstanden Die im Laufe der Reformation verschwundene Marienfigur aus der Grundungszeit des Klosters das Ziel des ehemaligen Wallfahrtsortes war von den Nonnen eingemauert worden und wurde 1908 bei Arbeiten zum Einbau einer Heizungsanlage wiederentdeckt Heute ist sie mit anderen bei dieser Gelegenheit wieder aufgefundenen Statuen in der Kirche aufgestellt 2 1920 diente das Kloster als Waffenlager der Reichswehr Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Kloster als Zufluchtsort fur mehr als hundert Fluchtlinge Das Kloster Wennigsen ist bis heute ein evangelischer Frauenkonvent geblieben hier befindet sich seit 2002 Das Haus fur Stille und Begegnung Via Cordis In einem Teil des Klosters ist der Johanniterorden als Mieter eingezogen Die zentralen Feierlichkeiten zum 450 Todestag der Welfen Herzogin Elisabeth von Calenberg fanden im Fruhjahr 2008 im Wennigser Kloster statt Zahlreiche Vertreter des offentlichen Lebens des Landes Niedersachsen waren zugegen das ZDF ubertrug einen Gottesdienst bundesweit nbsp Seitenansicht der Klosterkirche nbsp Klostergarten nbsp Kirchenschiff mit Degerser Loch links vor dem Altarraum nbsp Klostergang nbsp Vormalig Klosteramt heute JohanniterhausSanierung Bearbeiten nbsp Dachstuhl wahrend der SanierungIn den Jahren 2011 und 2012 wurde fur rund eine halbe Mio Euro der Turm der Klosterkirche umfassend saniert Dieser weist im unteren Teil ein Mauerwerk aus Sandsteinen auf Im oberen Teil besteht der Turm nur noch aus losen Steinen die durch Mortel zusammengehalten werden Zwischen der Aussen und Innenwand wurde Fullmaterial aus Schutt verfullt Teilweise wurde im Innenbereich auch mit Klinkersteinen gemauert In den 1950er Jahren war bereits eine Teilsanierung durchgefuhrt worden Bei der letzten Sanierung in den Jahren 2010 2012 wurde die gesamte Fassade des romanischen Wehrturms mit Mortel aus der Region neu verfugt Eigenschaften und Farbe konnten so moglichst originalgetreu erhalten bleiben Dabei wurden auch Steine im Mauerwerk ausgetauscht sowie grosse Teile des Dachstuhls und dessen Schindeln ausgetauscht Auf der obersten Ebene der Abschlusssteine des Turms ist ein neuer Sockel gemauert und die Statik des Dachstuhls korrigiert worden Der alte Dachstuhl stand mit seinem gesamten Gewicht auf den ausseren Steinen so dass er das Mauerwerk nach aussen druckte Ebenso wurden alle funf Glocken repariert Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmale in Wennigsen Deister Literatur Bearbeiten750 Jahre Wennigsen Deister 1200 1950 Wennigsen 1950 Antje Busch Sperveslage Die Klosterkirche in Wennigsen Steinbacher Osnabruck 1999 ISBN 3 9805661 8 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterkirche Wennigsen am Deister Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Kloster Wennigsen Kloster Wennigsen im Denkmalatlas Niedersachsen Beschreibung von Kloster Wennigsen auf der Niedersachsischen Klosterkarte des Instituts fur Historische LandesforschungEinzelnachweise Bearbeiten 750 Jahre Wennigsen 1200 1950 Herausgegeben vom Vorbereitenden Ausschuss fur die 750 Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen Gedruckt 1950 bei den Buchdruckwerkstatten Hannover S 8 Die schwarze Madonna von Wennigsen Beitrag vom 4 April 2012 auf der Website des NDR52 274401 9 574177 Koordinaten 52 16 27 8 N 9 34 27 O Normdaten Korperschaft GND 4786718 8 lobid OGND AKS VIAF 241887962 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Wennigsen amp oldid 226932728