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Die Grafschaft Wolpe grune Flache im roten Kreis um 1250Die Grafschaft Wolpe war im Mittelalter das Herrschaftsgebiet einer Adelsfamilie im mittleren Weserraum bei Nienburg Weser die 1302 erlosch Sitz der Grafen von Wolpe war die heute ebenfalls nicht mehr bestehende Burg Wolpe im Nienburger Ortsteil Erichshagen Wolpe am Bachlauf der Wolpe Inhaltsverzeichnis 1 Adelsgeschlecht 2 Niedergang 3 Adelssitz 4 Bedeutende Vertreter 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAdelsgeschlecht Bearbeiten nbsp Gemalde von Schloss Wolpe 1823 links die Ursprungsanlage als TurmhugelburgDie Herkunft der Wolper Grafen ist ungewiss Es ist moglich dass sie von einem 1091 bezeugten Edelherren Gerbert I von Stumpenhausen abstammen Zumindest waren sie mit den Edelherren und Grafen von Stumpenhausen und daruber mit den Grafen von Hoya verwandt Der erste bekannte Wolper war Egilbert I de Velepe vermutlich erstmals bezeugt in einer undatierten Urkunde von Bischof Sigward von Minden 1124 1140 Sein Bruder konnte der Edelherr Dietrich I von Ricklingen 1132 1152 gewesen sein Der Herrschaftsbereich der Grafschaft war nicht durch feste Grenzen beschrieben sondern war mehr ein abstraktes Gebilde verschiedener Rechte und Guter in der weiteren Umgebung Es erstreckte sich uber den Bereich von der Weser bis zur Leine und zur Olpe mit Gutern im Luneburger Land im Bistum Bremen und im Amt Neustadt Im 13 Jahrhundert umfasste die Herrschaft 4 Stadte und etwa 220 Dorfer In dem von ihnen um 1200 gegrundeten Neustadt liessen die Grafen von Wolpe die Wassermuhle und die Liebfrauenkirche errichten Die erste urkundliche Nennung des Ortes erfolgte 1215 als die Wolper Grafen die Wassermuhle dem Kloster Mariensee uberschrieben In Neustadt liessen sie mit dem Wolper Silberpfennig eigene Munzen pragen um ihre Macht auszubauen Die Grafen unterstutzten die Besiedlung in der Umgebung um ihren Herrschaftsbereich auszudehnen Unter anderem wurde von ihnen die Burg Neustadt sowie einige Hagensiedlungen wie Rodewald gegrundet Hermann Hodo verkaufte am 10 August 1242 einen Hagen im Kirchspiel Gilten dem Kloster Mariensee fur 80 Mark indem er ihn vor dem Grafen Conrad von Wolpe Bernhard von Beldigge Wulbrand Lune Heinrich von Botelethe Berthold von Gannesberge Truchsess in Wolpe und Egshard von Stede resigniert 1 Graf Conrad von Wolpe bestatigte am 4 Dezember 1251 dass Albert von Schwarmstedt Guter in Nord und Suddrebber die er von ihm zu Lehn hatte dem Kloster Mariensee fur 25 bremische Mark verkauft hat Zeugen Priester Reinhold von Alethen Priester Gerhard von Schwarmstedt Edelherr Dietrich von Lo Ekkehard von Bordeslo 1 Graf Burchard von Wolpe legte am 7 Januar 1281 einen Streit des Klosters Lahde mit Bertold Menghe wegen des Zehnten zu Munder bei 1 Niedergang BearbeitenMit dem Tod von Bernhard III von Wolpe 1310 war die Linie des Geschlechtes derer von Wolpe erloschen Der letzte Graf war Otto von Wolpe 1258 1307 der in den geistlichen Stand getreten war Er verfugte uber keinen mannlichen Erben und verkaufte die Grafschaft Wolpe 1301 an Graf Otto von Oldenburg Delmenhorst Dieser wiederum verausserte die Grafschaft 1302 fur 6500 Silbermark an Herzog Otto den Strengen Der Welfenherzog liess das Wolper Gebiet durch einen Drost und spater einen Amtmann von der Burg die zum Amtshof des Amtes Wolpe wurde verwalten Adelssitz Bearbeiten nbsp Der baumbestandene Burghugel der Burg Wolpe links das fruhere Amtsgerichtsgebaude Hauptartikel Burg Wolpe nbsp Gedenkstein mit Wappen Wolpe an der Zufahrt zur fruheren Burg WolpeDer heute nicht mehr bestehende Ort Wolpe wurde urkundlich erstmals 788 als Alapa in der Bremer Stiftungsurkunde erwahnt bei der es sich jedoch um eine Falschung handeln soll Spater tauchte der Ort als Wilipe Welepe und Welpa auf Das Geschlecht derer von Wolpe errichtete an der vermutlich nach ihnen benannten Stelle die Burg Wolpe In der ersten uberlieferten Nennung von 1151 wurde die Burg als Wilipa bezeichnet als sie zur Kirche in Minden gehorte Zu Beginn des 13 Jahrhunderts verlegten die Wolper Grafen ihr Festes Haus in das nahegelegene Drakenburg und spater nach Neustadt am Rubenberge wo sie sich ein neues Zentrum schufen In der Hildesheimer Stiftsfehde zwischen 1519 und 1523 wurde die Burg Wolpe zerstort und danach von Herzog Erich I als Schloss wieder hergerichtet Er grundete nahe dem Schloss eine Siedlung die nach ihm Erich und wegen der Dorfform eines Hagenhufendorfs hagen als Erichshagen benannt wurde Trotzdem hiess der Ort lange Zeit im Volksmund Wolpe Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Schloss 1625 von den Soldnertruppen des Feldherrn Tilly erobert und beschadigt Wegen der Schaden wurde das Schloss nach dem Krieg geschleift und zum Amtsgebaude umgestaltet Mit dem Schutt wurde der fruhere Burggraben den die Wolpe speiste zugeschuttet Von diesem Amtshof wurde das Amt Wolpe verwaltet Im 19 Jahrhundert wurde ein weiteres Amtsgebaude nahe der Strasse errichtet das heute noch besteht Es ist das ehemalige Amtsgerichtsgebaude das an der Hauptstrasse an der Zufahrt zum Burghugel liegt Das Amt wurde 1859 im Zuge einer Gemeindereform aufgelost und den Kreisstadten Nienburg und Neustadt zugeteilt 1876 wurde das alte Amtsgebaude auf Abbruch verkauft Von der Anlage erhalten geblieben ist nur der 4 5 m hohe und 60 65 m grosse Erdhugel Bedeutende Vertreter BearbeitenBernhard II 1176 1221 Grunder von Neustadt am Rubenberge und des Klosters Mariensee Iso von Wolpe 1167 1231 Bischof von VerdenLiteratur BearbeitenDieter Riemer Grafen und Herren im Erzstift Bremen im Spiegel der Geschichte Lehes Bremerhaven Hamburg 1995 Diss phil Oldenburg S 141 ff ISBN 3 923725 89 2 Ernst Andreas Friedrich Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 Marcus Rene Duensing Die Chronik der Grafschaft Wolpe Diepenau 1999 ISBN 3 929793 69 5 Burchard Christian von Spilcher Geschichte der Grafen von Wolpe und ihrer Besitzungen Arolsen 1827 digitale sammlungen de Siehe auch BearbeitenListe der Grafschaften DeutschlandsWeblinks BearbeitenGeschichte der Grafschaft Wolpe Rekonstruktionszeichnung der Burg Wolpe von Wolfgang Braun52 66218 9 25314 Koordinaten 52 39 43 8 N 9 15 11 3 OEinzelnachweise Bearbeiten a b c Otto von Dassel Hrsg Familiengeschichtliche Blatter Luneburg Aus der Vergangenheit der Stadt Band 2 Dobeln 1906 S 177 archive org PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Wolpe amp oldid 237035222