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Die Calenberger Lossborde Lossborde auch Calenberger Borde genannt ist eine 684 km grosse Landschaft die sich westlich und sudwestlich der niedersachsischen Landeshauptstadt Hannover befindet Sie liegt im Bereich des historischen Calenberger Landes nach dem sie benannt wurde Die Calenberger Lossborde ist durch eine machtige eiszeitlich entstandene Lossauflage gekennzeichnet Das vom Wind angewehte Bodensubstrat hat fruchtbare Boden ausgebildet die als Ackerland intensiv landwirtschaftlich genutzt werden Calenberger LossbordeAlternative Namen Calenberger BordeFlache 684 km 1 Systematik nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsGrossregion 2 Ordnung 533 52 51 50 46 45 44 ohne 441 LossbordenHaupteinheitengruppe 52 Niedersachsische BordenRegion 4 Ordnung Haupteinheit 521 Calenberger LossbordeGeographische LageKoordinaten 52 16 36 N 9 42 8 O 52 276561 9 702301 Koordinaten 52 16 36 N 9 42 8 OCalenberger Lossborde Niedersachsen Lage Calenberger LossbordeBundesland Niedersachsen Blick vom Annaturm auf dem Deister in Richtung Hannover uber den nordlichen Bereich der Calenberger LossbordeInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Naturraumliche Gliederung 3 Boden 4 Bodennutzung und Vegetation 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Calenberger Lossborde grenzt im Norden in etwa durch den Mittellandkanal abgegrenzt an die Niederung der Leine bei Wunstorf die zur westlich benachbarten Lossborde des Buckebergvorlands uberleitet und im Nordosten an die Stadt Hannover Mit bzw jenseits der Leineniederung ab Hannover schliesst sich die Hannoversche Moorgeest mit kiesig sandigen Bodenverhaltnissen an Die westliche Grenze bildet das Calenberger Bergland mit dem Deister im Norden Sudlich des Deisters tritt die Borde immer wieder buchtartig zwischen einzelne Hohenzuge Bei Springe tritt sie zwischen Deister und den Kleinen Deister der nach Suden in den Osterwald ubergeht bei Coppenbrugge geht sie zwischen Osterwald und den Ith der das Alfelder Bergland als sudwestliche bis sudliche Nachbarlandschaft einleitet Durch weitere deutliche Senken getrennt folgen im Gegenuhrzeigersinn der Thuster Berg und der Kulf jenseits der Leine die Sieben Berge Ostlich Gronaus geht das Alfelder Bergland in das Innerstebergland mit dem Hildesheimer Wald als sudostlicher Nachbarlandschaft uber dessen Nordauslaufer Giesener Berge nebst Osterberg bereits durch einen Korridor nach Hildesheim bei Himmelsthur abgetrennt sind Im Osten grenzt die Braunschweig Hildesheimer Lossborde an die rechts der Oker in das Ostbraunschweigische Hugelland sudostlich Braunschweigs mit dem Elm ubergeht dieses etwas jenseits der oberen Aller schliesslich in die bekannte Magdeburger Borde Diese Bordelandschaften gehoren zur mitteleuropaischen Losszone die sich nordlich der Mittelgebirgsschwelle von Belgien bis in die Westukraine erstreckt In der nordlichen Mittelgebirgsschwelle endet die Grossregion 2 Ordnung der Lossborden jedoch nach Westen im Lubbecker Lossland das sich jenseits des Buckebergvorlands und des Wesertals bei Minden anschliesst Das Gebiet der Calenberger Lossborde gehort zur Region Hannover sowie den Landkreisen Hildesheim Schaumburg und Hameln Pyrmont Flusse und Bache in der Landschaft sind neben der Leine die Ihme die Sudaue die Moseke und die Haller Grossere Orte sind Barsinghausen Elze Gronau Nordstemmen Pattensen und Wennigsen Naturraumliche Gliederung BearbeitenDie Calenberger Lossborde wurde im Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands in der ersten Kartierung von 1954 als Kalenberger Lossborde definiert und ist auf jene Grenzen bezogen in der 6 Lieferung des Handbuchs von 1959 mit einer Flache von 700 3 km angegeben 2 Eine feinere Gliederung erfolgte durch Sofie Meisel die auch den entsprechenden Abschnitt im Handbuch verfasst hatte im Jahr 1960 auf Einzelblatt 1 200 000 86 Hannover 3 Das Bundesamt fur Naturschutz hat sich an Blatt 86 Hannover orientierend eine Flache von 684 km ermittelt 1 Nachfolgend sind alle Unter Naturraume der Calenberger Lossborde angegeben 3 zusatzlich sind inselartige Hohenzugen mit Hohenlage uber NHN 4 5 sowie das anstehende Gestein Buntsandstein Muschelkalk Keuper Jura Kreide 6 aufgefuhrt zu 52 Niedersachsische Borden 521 Calenberger Lossborde 521 0 Hannoversche Borde links der Leine 521 00 Kirchwehrener Hugelland 521 01 Gehrdener Losshugel Stemmer Berg 122 8 m Kreide Gehrdener Berg 155 m Kreide Sullberg 199 m 7 Jura 521 02 Benther Land Benther Berg 173 3 m Buntsandstein Kalihalde bei Empelde min 131 m 8 Bettenser Berg 90 m 9 Muschelkalk 521 03 Pattenser Ebene 521 04 Eldagser Losshugel Limberg 159 m 10 Muschelkalk Keuper unmittelbar westlich Gestorfs Abraham bis 134 m 11 Muschelkalk sudsudostliche Fortsetzung des Limbergs bis Hallerburg Sichter Auf der Hohe 113 m 12 Buntsandstein unmittelbar nordlich Eldagsens westlich des Abraham 521 05 Marienburger Hohen Schulenburger Berg 175 m 13 Buntsandstein Schloss Marienburg auf einem 136 m hohen Vor Gipfel Finie 167 m 14 Muschelkalk und Buntsandstein Kloster Wittenburg auf dem Sudsporn Limberg 183 m 15 Muschelkalk und Buntsandstein nordlich Mehles Kirschberg 16 115 m 17 Muschelkalk Norden der Kernstadt von Elze 521 06 Esbecker Borde Sonnenberg 144 m 18 Muschelkalk nordwestliche Verlangerung des Kulf 521 1 Leine Talung 521 10 Sarstedter Talung 521 11 Gronauer Talung 521 2 Hildesheimer Wald Vorland rechts der Leine 521 20 Rossinger Losshugel Kalihalde Kaliwerk Siegfried min 150 m 19 ostliche Nahtstelle zur Hildesheimer Borde auf der nordlichen Verlangerung der Giesener Berge 521 21 Barfelder Losshugel Grosser Rammelsberg 20 137 m 21 lossbedeckter Keuper Boden Bearbeiten nbsp Bodenprofil von Parabraunerde mit dem Ton anreicherungs horizont BtDie Boden der Calenberger Lossborde sind durch eine bis zu 2 Meter machtige Lossschicht gepragt Sie bildete sich wahrend und nach der Weichsel Kaltzeit als letzter Eiszeit durch Windausblasung die das Substrat vor der Mittelgebirgsschwelle ablagerte Auf dem Loss entwickelten sich die Boden hier im Laufe der Zeit vorwiegend zu Parabraunerden mit einer tiefgrundigen Humositat Der machtige Humushorizont scheint eine Folge lang andauernder Ackernutzung mit Anreicherung organischer Substanz im Boden zu sein Warum sich in diesem Gebiet grosstenteils der Bodentyp der Parabraunerde und nicht wie in der benachbarten Hildesheimer Borde Schwarzerde bildete ist bis heute nicht klar Relikte von einstigen Schwarzerdeboden finden sich in der Calenberger Borde nur kleinflachig in den Bereichen Harenberg Pattensen und im Kirchwehrener Wald Im Bodenprofil weist die Calenberger Bordelandschaft einen an Ton verarmten und ausgebleichten Oberboden auf Im Unterboden ab etwa 50 cm Tiefe findet sich ein bis zu 40 cm machtiger rotlichbrauner Tonanreicherungshorizont Diese Horizontierung entstand durch Tonverlagerung nach unten die im feuchten Atlantikum unter Wald begann Bodennutzung und Vegetation BearbeitenFruhe menschliche Siedlungsaktivitaten auf den guten Ackerboden der Lossborde gab es bereits in vorgeschichtlicher Zeit was anhand von archaologischen Fundstellen wie dem Urnengraberfeld Hohnhorst und der Eisenzeitlichen Siedlung bei Bantorf ersichtlich ist Heute wird die stark wellige und kaum strukturierte Landschaft intensiv landwirtschaftlich genutzt vor allem durch Zuckerruben und Weizenanbau Die meisten Dorfer sind als eng bebaute Haufendorfer angelegt worden um das kostbare Ackerland nicht zu verschwenden 22 Aufgrund der fruchtbaren Boden entstanden in dem Gebiet viele Guter und Ritterguter Im nordlichen Bereich der Borde im Calenberger Land sind dies Anlagen in Bredenbeck Stemmen Wichtringhausen Grossgoltern Langreder Eckerde Egestorf Lemmie Leveste Bennigsen und Hemmingen nbsp Getreideernte in der Borde zwischen Gehrdener Berg und DeisterDie naturliche Vegetation in der Calenberger Lossborde sind Waldgesellschaften von Buchenmischwald auf trockenen sowie Eichen Hainbuchenwald auf feuchten Standorten Allmahlich wichen die Walder dem Ackerbau so dass das Gebiet heute sehr waldarm ist Karten der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1781 zeigen eine Landschaftssituation in der die Dorfer und ihre Feldfluren weitgehend von Waldern umgeben sind Die heute noch vorhandenen Waldbestande finden sich hauptsachlich im Bereich von Anhohen wie dem Gehrdener Berg und dem Benther Berg sowie an feuchten Standorten in den Niederungen wo im Boden Gleye und Pseudogleye vorherrschen Entlang der Leine wird an zahlreichen Stellen Kies und Sand abgebaut was zu einer Vielzahl an Baggerseen fuhrte Literatur BearbeitenEmil Meynen Josef Schmithusen Herausgeber Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen Bad Godesberg 6 Lieferung 1959 Abschnitt verfasst von Theodor Muller Sofie Meisel Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 86 Hannover Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1960 Online Karte PDF 4 0 MB Friedrich Bailly Zur Vergesellschaftung der Boden aus Loss in der nordlichen Calenberger Borde Habilitationsschrift an der TU Hannover Fakultat fur Gartenbau und Landeskultur Hannover 1973 in Geologisches Jahrbuch Inhaltsverzeichnis Bruno Heinemann Die Boden im Raum Nienburg Hannover Hildesheim in Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 48 Mainz 1981 Rudolf Luders Zur Entstehung tiefhumoser Boden in der Calenberger Lossborde bei Hannover 1983Weblinks BearbeitenNaturraumkarten Blatt 86 Hannover PDF 4 0 MB und westliche Nachbarschaft Blatt 85 Minden PDF 4 5 MB Landschaftssteckbrief Calenberger Lossborde des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Beschreibung und Bodenkarte des DeistervorlandesEinzelnachweise Bearbeiten a b Landschaftssteckbrief Calenberger Lossborde des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Emil Meynen Josef Schmithusen Herausgeber Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen Bad Godesberg 1953 1962 9 Lieferungen in 8 Buchern aktualisierte Karte 1 1 000 000 mit Haupteinheiten 1960 a b Sofie Meisel Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 86 Hannover Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1960 Online Karte PDF 4 0 MB Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Umweltkarten Niedersachsen Kartendienst des Niedersachsischen Ministeriums fur Umwelt Energie und Klimaschutz GeoViewer der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Hinweise Kartenansicht des Sullberggipfels mit 199 Markierung Kartenansicht der Kalihalde bei Empelde Kartenansicht des Bettenser Berg Kartenansicht des Limberggipfels Kartenansicht der hochsten Stelle des Abraham Kartenansicht der hochsten Stelle des Sichters Kartenansicht des Schulenburger Bergs Kartenansicht Finie Kartenansicht des Sudgipfels des Limbergs Die Strasse Am Kirschberg fuhrt zur hochsten Stelle Kartenansicht im Norden Elzes mit relativ weitraumiger 114 m Linie Kartenansicht des Sonnenberggipfels Kartenansicht des Kalibergs Kaliwerk Siegfried Der Grosse Rammelsberg ist ein aus dem Hildesheimer Wald nach Sudwesten ragender Sporn und orographisch kein wirklicher Berg jedoch nach Sudwesten zum Tal der Leine steil abfallend und nach Nordosten nur massig stark ansteigend Kartenansicht des Grossen Rammelsbergs Grosse Heide EXPO Tour 6 Hannover Hameln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Calenberger Lossborde amp oldid 237485976