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Der Gehrdener Berg ist ein bis zu 155 m u NHN 1 4 5 km 1 langer und bewaldeter Hohenzug des Calenberger Landes an dessen Osthang die Stadt Gehrden in der Region Hannover liegt Seine hochste Erhebung ist der Burgberg Gehrdener BergHang des Gehrdener Berges Spatsommer 2009 Hang des Gehrdener Berges Spatsommer 2009 Hochster Gipfel Burgberg 155 m u NHN Lage Gehrden Region Hannover Niedersachsen Deutschland Koordinaten 52 19 N 9 35 O 52 314555555556 9 5855555555556 155 Koordinaten 52 19 N 9 35 Op1p5 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Zuordnung 1 3 Erhebungen 2 Geologie 3 Geschichte 3 1 Erste Siedlungsspuren 3 2 Ringwallanlage 3 3 Mittelalter und Neuzeit 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Gehrdener Berg liegt im Calenberger Land zwischen den Hohenzugen und Erhebungen Benther Berg 173 3 m im Nordosten Sullberg 198 2 m im Sudosten Deister 405 m im Sudwesten und Stemmer Berg 122 8 m im Nordwesten Rund um den Hohenzug verteilen sich die Gehrdener Kernstadt im Osten und die Gehrdener Ortsteile Lemmie im Sudsudosten Redderse im Westen Leveste im Nordwesten Ditterke im Nordnordwesten und Everloh im Nordnordosten sowie der Kernort der Gemeinde Wennigsen im Sudsudwesten und dessen Ortsteil Degersen im Sudwesten Nach Osten und Norden fallt die Landschaft des Gehrdener Bergs zur Haferriede ab deren Wasser durch die Moseke die westlich des Hohenzugs fliessende Sudaue Levester Bach erreicht und nach Suden zum Wennigser Muhlbach der in die sudostlich des Hohenzugs verlaufende Ihme mundet Auf ihm und seiner nordlichen und sudlichen Umgebung liegt das Landschaftsschutzgebiet Gehrdener Berg CDDA Nr 321028 1968 ausgewiesen 8 5 km gross 2 3 Naturraumliche Zuordnung Bearbeiten Der Gehrdener Berg gehort in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Niedersachsische Borden Nr 52 in der Haupteinheit Calenberger Lossborde 521 und in der Untereinheit Hannoversche Borde 521 0 zum Naturraum Gehrdener Losshugel 521 01 Erhebungen Bearbeiten Die Erhebungen des Gehrdener Bergs sind sortiert von Norden nach Suden mit Hohe in Meter m uber Normalhohennull NHN wenn nicht anders genannt laut 1 Burgberg 155 m im Norden zwischen Gehrden und Leveste Erhebung am Berggasthaus Niedersachsen 129 5 m 2 im nordlichen Zentrum zwischen Gehrden und Redderse Kothnerberg 136 m im sudlichen Zentrum zwischen Gehrden und Redderse Suerser Berg 144 m im Suden zwischen Gehrden und Degersen Kniggenberg 120 m im Suden zwischen Gehrden und LemmieGeologie Bearbeiten nbsp Buchenwald auf dem Gehrdener Berg 2011 nbsp Jugendhutte auf dem Gehrdener BergDer Gehrdener Berg besteht aus unterschiedlichen Schichten in denen sich die erdgeschichtliche Entwicklung des Calenberger Landes widerspiegelt Immer wieder war das Land von Meeren bedeckt Die bekanntesten Zeugnisse stammen aus dem Zechstein einer Phase des Perm Das damalige flache Meer trocknete aus und hinterliess mehrere Salzlager die in der unmittelbaren Umgebung bei Benthe und Ronnenberg im 20 Jahrhundert abgebaut wurden Auch im folgenden Erdzeitalter dem Mesozoikum war das Calenberger Land gepragt vom standigen Wechsel zwischen Land und Wasser Immer wieder bedeckten Meere die Landschaft fielen anschliessend trocken und hinterliessen Sedimente Im Trias war es hauptsachlich Buntsandstein aus dem der ganze Benther Berg besteht In der Jurazeit und der Kreidezeit lagerten sich Ton Kalk Kalkstein und Mergelschichten ab die heute die Geologie des Gehrdener Berges bestimmen Teile der grossen Tonschicht des Gehrdener Berges wurden von der Ziegelei an seinem Nordrand abgebaut und hauptsachlich zu Ziegeln gebrannt In der Tonschicht findet sich eine Fulle von Versteinerungen insbesondere gut erhaltene Ammoniten In einem Fundstellenbericht des Arbeitskreises Palaontologie Hannover heisst es dazu Der Gehrdener Berg ist ein klassisches Gebiet von Fossilfundstellen das als Typlokalitat fur die palaontologische Forschung von Interesse ist Die besondere Bedeutung des Hohenzugs dessen Fossilienreichtum schon vor uber 100 Jahren von Palaontologen erkannt wurde liegt in der grossen Anzahl von neuen Arten die von dort erstmalig bekannt benannt beschrieben und abgebildet wurden Der Kalkstein des Gehrdener Berges entstand aus einem Riff aus Moostierchen im Kreidemeer Das porose Gestein wurde Luffen genannt schon 1250 wurde dieses im Steinbruch am Burgberg beim heutigen Wandervogelheim abgebaut und fur den Bau der Margarethenkirche in Gehrden verwendet Auch die Kirche in Leveste und die Struckmeyersche Muhle am Hohenzug bezogen ihre Steine aus diesem Steinbruch In vor Ort gelegenen Kalksteinen finden sich Muschelreste insbesondere der Austernart Ostrea und einer Kammmuschelart Auch in der Mergelschicht des Gehrdener Berges finden sich Versteinerungen insbesondere Belemniten auch Donnerkeile genannt Insbesondere in einem Mergelkuhle genannten Bereich am Westhang des Berges sind die versteinerten Reste dieser Kopffusser zu finden Im Quartar dem Eiszeitalter transportierten die Gletscher in die Gegend des Gehrdener Berges Gesteine die hier ursprunglich nicht zu finden waren Dieses fremde Geroll wird Geschiebe genannt So findet sich in Teilen der Mergelschicht Granit teilweise auch Findlinge aus dieser Zeit Ebenfalls aus dieser Zeit stammt die Lossschicht um den Hohenzug der im Bereich der Calenberger Lossborde liegt Fallwinde uber den Gletschern weiter im Norden transportierten feinen Staub der sich ablagerte und heute fur die fruchtbaren Felder des Umlandes die Grundlage bildet nbsp Blick von Degersen nordnordostwarts zum Gehrdener Berg 2006 nbsp Blick von Stemmen uber Leveste mittig hinweg sudostwarts zum Gehrdener Berg 2009 Geschichte BearbeitenErste Siedlungsspuren Bearbeiten nbsp Burgbergturm von 1897 98 innerhalb der Ringwallanlage des Burgberges 2008 Aus der Steinzeit wurden im Bereich des Gehrdener Berges vereinzelt Gegenstande wie Axte Gefasse und Steinwerkzeuge gefunden Da es sich um Einzelfunde handelt ist nicht sicher ob bereits in der Steinzeit eine dauerhafte Besiedlung in dieser Gegend bestand Im Jahr 1902 gab es am Rande des Hohenzuges den Schatzfund von Gehrden Ein Maurer aus Gehrden fand beim Roden von Baumstumpfen sudwestlich des Suerser Berges in einer nach Degersen gelegenen Fichtenparzelle 30 romische Silbermunzen als Denare die zwischen 145 v Chr und 1 v Chr gepragt wurden Ringwallanlage Bearbeiten Hauptartikel Ringwall auf dem Gehrdener Berg Auf der nordlichen Kuppe des Gehrdener Berges dem Burgberg befindet sich eine ovale Ringwallanlage mit den Ausmassen von 140 75 Metern Archaologische Ausgrabungen in den Jahren 1931 1933 und 2013 konnten die Entstehungszeit der Anlage nicht klaren Sie wird vorsichtig in den Zeitraum zwischen Christi Geburt und dem Fruhmittelalter geschatzt Wall und der vorgelagerter Graben sind noch heute gut in dem dicht bewaldeten Gelande sichtbar Innerhalb der Wallanlage wurde 1897 98 der Burgbergturm errichtet der mit einem Ausflugslokal Anfang des 20 Jahrhunderts fur erholungsuchende Bewohner aus der nahegelegenen Grossstadt Hannover ein beliebtes Ausflugsziel war Mittelalter und Neuzeit Bearbeiten nbsp Das Berggasthaus Niedersachsen im Jahr seiner Fertigstellung 1898 In der mittelalterlichen Rodungs und Siedlungsphase des 9 bis 12 Jahrhunderts entstanden um den Gehrdener Berg vier Ortschaften Gehrden Spehr Stehr und Sudersen Wahrend drei Orte wust fielen besteht Gehrden heute noch der Ort erhielt im Jahr 1298 den Freiheitsbrief des Grafen Adolf VI von Schaumburg Ende des 19 Jahrhunderts entwickelte sich der Gehrdener Berg zu einem beliebten Ausflugsziel insbesondere fur die Bewohner des nahen Hannover Die Besucherzahlen stiegen ab 1898 deutlich an da das Berggasthaus Niedersachsen eroffnet worden war das Emil Werner Baule fur die Hannoversche Strassenbahn AG erbaut hatte Zeitgleich erreichte der Ausbau einer Uberlandstrecke der Strassenbahn Hannover Gehrden von deren Betriebshof in Gehrden eine Stichstrecke direkt auf den Hohenzug bis zum Berggasthaus fuhrte Die Stichstrecke wurde 1917 stillgelegt siehe auch Geschichte der Strassenbahn Hannover Linie 10 4 Literatur BearbeitenAugust Kageler Geschichte der Stadt Gehrden Gehrden 1950 Werner Futterer Gehrden Vom Flecken zur Grossgemeinde Gehrden 1991 Dieter Mahlert Wanderungen durch den Gehrdener Berg Teil 1 Durch die Steinkuhle zum Burgberg Gehrden 2010 in der Reihe des Heimatbundes Niedersachsen e V Berichte der Gruppe Gehrden Heft 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gehrdener Berg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto vom Gehrdener Berg auf gehrdenerberg de Burgbergturm in Gehrdener Ansichten Beschreibung des Burgbergturms und Ausfluglokals Burgbergturm mit historischen Bauzeichnungen Fotos und Ansichtskarten auf gehrdener ansichten deEinzelnachweise Bearbeiten a b c Topographische Karte mit Nord und Mittelteil des Gehrdener Bergs www umwelt niedersachsen de abgerufen am 9 Marz 2023 und im Norden liegendem Burgberg DTK 50 fur Berghohen siehe oberste Hohenlinien in AK 5 und 2 5 auf umweltkarten niedersachsen de a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet Gehrdener Berg LSG H 24 abgerufen am 326 Oktober 2021 auf hannover de PDF 42 94 kB Berggasthaus Niedersachsen Geschichte in Gehrdener Ansichten auf gehrdener ansichten de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gehrdener Berg amp oldid 231732365