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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Bredenbeck Begriffsklarung aufgefuhrt Bredenbeck ist eine Ortschaft der Gemeinde Wennigsen Deister in der Region Hannover BredenbeckGemeinde Wennigsen Deister Wappen von BredenbeckKoordinaten 52 15 N 9 37 O 52 254166666667 9 6186111111111 84 Koordinaten 52 15 15 N 9 37 7 OHohe 84 m u NNFlache 14 4 km Einwohner 3231 1 Jan 2018 Bevolkerungsdichte 224 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1970Postleitzahl 30974Vorwahl 05109 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Freiherren Knigge 2 2 Laves 2 3 Eingemeindung 3 Politik 3 1 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Baudenkmaler 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenBredenbeck liegt sudostlich von Wennigsen am nordostlichen Rand des Deisters Das Dorf wird vom Bredenbecker Bach durchflossen der den Muhlteich der Lavesmuhle speist Die Gelbe Beeke beruhrt den Ort nordwestlich am Rand des Rittergutes Knigge Steinkrug ist eine am sudostlichen Rand des Deisters gelegene Ortslage des Ortsteils Bredenbeck Geschichte Bearbeiten nbsp Merian Stich um 1650 nbsp Herrenhaus des Gutes der Freiherren Knigge auf dem Adolph Knigge geboren wurde nbsp Karte mit Bredenbeck und Linderte wahrend des Siebenjahrigen Krieges mit dem Lager der franzosischen Truppen unter Richelieu und Clermont bei Holtensen 1757 und 1758Die erste urkundliche Erwahnung der Ortschaft Bredenbeck geht zuruck auf das Jahr 1255 In einer Urkunde des Mindener Bischofs Wedekind vom 10 August 1255 1 bestatigt dieser die Ruckgabe des Zehnten in Bredebeke Bredenbeck und Wenethe vermutlich Weetzen durch den Ritter Wolfhard und seine Nachkommen an das Stift Minden und macht ihn zum Eigentum des Klosters Wennigsen Der Name Bredenbeck ist als eine niederdeutsche Bezeichnung fur breiter Bach in verschiedenen Schreibweisen weit verbreitet In einer Urkunde Kaiser Heinrichs II aus dem Jahr 1022 bestatigte dieser etwa die Grundung des Klosters St Michaelis durch Bischof Bernward von Hildesheim unter den Gutern ist u a Bredenbike 2 dieses Bredenbike bezieht sich allerdings wohl auf das heutige Bremke im Landkreis Gottingen der Bereich westlich der Leine bzw nordlich der Haller gehorte zum Bistum Minden nicht zum Bistum Hildesheim Der Name des Ortsteils Steinkrug beruht vermutlich auf dortigen Steinbruchen und einer landlichen Gaststatte einem Krug Seit dem 18 Jahrhundert besteht dort an der Passstrasse uber den Deister mit dem Gasthaus Steinkrug eine fruhere Ausspann und Poststation In Steinkrug befand sich die von den Freiherren Knigge 1809 gegrundete Glashutte Steinkrug die 1928 geschlossen wurde und bis dahin entscheidenden Anteil am Bredenbecker Aufschwung hatte Der auf dem Gelande der ehemaligen Glashutte befindliche Glashuttenturm mit etwa 13 m Hohe ist eine der wenigen erhaltenen Anlagen dieser Art in Europa Die noch vorhandenen Gebaude der Glashutte stehen unter Denkmalschutz Freiherren Knigge Bearbeiten 1312 erhielt der Ritter Herman II Knigge das Lehen in Bredenbeck doch erst sein Sohn Ritter Hermann III wurde 1338 in Bredenbeck sesshaft und baute das Schloss zur stark befestigten Wasserburg Bredenbeck aus Auf ihr wurde 1752 Adolph Freiherr Knigge geboren An diesen beruhmten Schriftsteller der Aufklarung der im Bremer Dom begraben liegt erinnert eine Gedenktafel am Treppensockel des Gutshofes Auf dem fruheren Burggelande entstanden 1825 die noch heute bestehenden Gebaude des Gutsbetriebs Die Freiherren Knigge begannen 1804 mit dem Bergbau im Deister wodurch der Ort einen starken Aufschwung erlebte Hinzu kam eine eigene Brauerei auf ihrem Rittergut sowie die Einrichtung des Kalkwerks Bredenbeck Im Jahre 1905 hatte Bredenbeck 1626 Einwohner Zahlreiche Arbeitsplatze entfielen durch die Stilllegungen des Bergwerkes Schacht Herta 1910 und des Kalkwerkes 1928 Die Knigges betrieben in Bredenbeck auch eine Glasfabrik fur grunes Glas die in der Mitte des 19 Jahrhunderts um 40 Beschaftigte hatte 3 Noch heute befindet sich der private Friedhof des Hauses Knigge zwischen Bredenbeck und Steinkrug Heute ist das Knigge sche Rittergut Bredenbeck Eigentum der Frhr Knigge schen Miteigentumergemeinschaft das vor allem fur Land und Forstwirtschaft bekannt ist 4 Laves Bearbeiten Der hannoversche Hofbaumeister Georg Laves hatte wesentlichen Anteil an der Ortsentwicklung Bredenbecks Im 19 Jahrhundert entwarf der damals fuhrende Architekt des Konigreiches Hannover sowohl Einzelbauten in Bredenbeck als auch Konzeptionen zur Strukturentwicklung und Verkehrsplanung Seit dem Jahr 1822 stand er im Dienste der Freiherren Knigge Er plante fur sie nicht nur die Bauten des Gutshofs der zwischen 1846 und 1860 entstand Durch ihn erfolgte die Anlage des Lindenplatzes 1825 als Mittelpunkt des Ortes in Form eines Halbkreises Dort plante er den Bau eines kombinierten Kirchen und Schulgebaudes mit einem 29 Meter hohen Turm das jedoch nicht zur Ausfuhrung kam Die 1848 errichtete Dorfschule wurde nach Laves Planen errichtet ebenso die Muhle am Wehr der Beeke die bis 1969 in Betrieb war Das im Ortsteil Steinkrug gelegene gleichnamige Hotel Steinkrug wurde durch Laves umgestaltet und erheblich erweitert Eingemeindung Bearbeiten Im Rahmen der Gebietsreform wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Bredenbeck im Jahr 1970 Teil der Gemeinde Wennigsen Deister Grundlage war das Wennigsen Gesetz das der Niedersachsische Landtag im Jahr 1969 beschlossen hatte Der damalige Bredenbecker Burgermeister Jurgen Bauermeister SPD wurde spater Landrat des Landkreises Hannover Politik BearbeitenDie Ortschaft Bredenbeck verfugt uber einen Ortsrat dessen Mitglieder im November 2021 neu gewahlt wurden Dem Ortsrat gehoren sieben Mitglieder an 5 Die aktuelle Ortsburgermeisterin ist Marianne Kugler CDU 6 Wappen Bearbeiten Das Ortswappen zeigt zweigeteilt oben in Rot einen goldenen Lowen unten in Silber eine rote Waage Der Lowe entstammt dem Hauswappen der Freiherren Knigge Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDietrich Bonhoeffer Haus In der ehemaligen Dorfschule befindet sich heute das Heimatstube Bredenbeck mit einer Sammlung zur Geschichte des Ortes Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung des ortlichen Handwerks und der ortlichen Industrie Des Weiteren befinden sich in dem denkmalgeschutzten Gebaude ein Kindergarten und eine Kinderkrippe des Deutschen Roten Kreuzes sowie die Gemeindebucherei Bredenbeck Auf der Ruckseite des Gebaudes ist die Freiwillige Feuerwehr Bredenbeck untergebracht Bennigser Burg Ringwallanlage im Deister bei Steinkrug Schloss Bredenbeck heute Gutshof mit Herrenhaus der Freiherren Knigge Das Schloss entstand im 13 Jahrhundert als Wasserburg die als machtigste des Calenberger Landes galt Sie lag strategisch gunstig nahe einem Deisterpass 1370 wurde sie von Herzog Magnus II an den Hochstift Hildesheim verpfandet 1550 brannte die Burg ab und wurde noch wehrhafter wieder aufgebaut An Stelle der Burg entstand 1825 ein Gutshof als klassizistische Anlage nach Planen des hannoverschen Hofbaumeisters Georg Ludwig Friedrich Laves Heute sind von den Befestigungsanlagen nur geringe Reste wahrnehmbar 7 nbsp Das Innere des Glashuttenturms der Glashutte SteinkrugIn Steinkrug befand sich die 1809 gegrundete Glashutte Steinkrug Einige verbliebene Bauten zeugen davon Der 13 m hohe Glashuttenturm aus Deistersandstein ist einer der wenigen noch vorhandenen Exemplare in Europa und der einzige in Natursteinmauerung Durch Bredenbeck fliesst neben der weissen auch die gelbe Beeke Dabei handelt es sich um einen kleinen Bach mittelniederdeutsch Beke der sich durch das ganze Dorf zieht und dessen Grund tatsachlich gelb ist Der Bach wird teilweise aus historischen Bergwerksanlagen im Deister gespeist Neben der abgebauten Kohle die wie die Sandstein und Tonschichten aus der Unteren Kreidezeit genauer Berrias stammen und den Deister auffalten enthalten die Gesteinsschichten auch Eisenanteile die durch das Wasser in oxidierter Form ausgeschwemmt werden Dies fuhrt zur rost roten bzw gelben Farbe des Gewassers Im Jahr 2008 hat der Rat der Gemeinde Wennigsen Deister die Einrichtung eines Bestattungswaldes in Bredenbeck beschlossen Dieser Ruheforst Deister liegt am Steinkruger Weg und dient als Statte fur Urnenbestattungen In 2011 ist aufgrund grosser Nachfrage ein zweiter Abschnitt fur ca 2 500 Bestattungen freigegeben worden Im Dorf befindet sich eine Kornbrennerei die seit 1826 im Besitz der Familie Warnecke ist Der Hof bietet Platz fur verschiedene regional bekannte Markte und hat mit dem Kornboden eine kunstlerische Galerie die vom ortlichen Kulturverein K 3 betreut wird Mensing scher Prachtbauernhof Das Gebaudeensemble wurde im Jahre 1898 am damaligen Ortsrand von dem aus Degersen stammenden Unternehmer Christian Mensing 1917 fertiggestellt Es besteht aus einem Wohnhaus Hausnummer 17 mit dazugehoriger Einfriedung und einer Langsscheune aus Ziegeln Hausnummer 15 Das Anwesen steht mittlerweile im Dorfkern und gilt als Ortsbild pragend Laves Muhle mit Muhlteich direkt am Rittergut der Freiherrn Knigge gelegen Untere Muhle Bredenbeck Freibad Bredenbeck eingetragenes NaturdenkmalBaudenkmaler Bearbeiten Liste der Baudenkmaler Gedenksteine in Bredenbeck nbsp Alte Schule Bredenbeck nbsp Bauernmarkt in der Kornbrennerei nbsp Schachte im Bereich Schwarzer Weg zeugen von der Bergbaugeschichte nbsp Friedhof der Freiherren Knigge im Deister bei BredenbeckWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenSeit ihrer Grundung im Jahr 1826 wird in Bredenbeck die Kornbrennerei H Warnecke betrieben In fruheren Jahren soll der Alte Bredenbecker fester Bestandteil des taglichen Lebens der Landarbeiter und Fuhrleute gewesen sein 8 Die Bundesstrasse 217 durchquert den Ort zwischen den Ortsteilen Bredenbeck und Steinkrug Fruher fuhrte die Bahnstrecke Weetzen Bredenbecker Kalkwerke zum Kalkwerk Bredenbeck Bredenbeck wird an drei Haltestellen von vier Buslinien und einer Nachtbuslinie des Grossraumverkehrs Hannover bedient Diese Linien stellen u a einen Anschluss an die S Bahn Hannover in Wennigsen Lemmie Weetzen und Springe her Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Ulrich von Knigge 1683 in Bredenbeck Adolph Freiherr Knigge 1752 in Bredenbeck Julius Kohler 1869 zeitweilig Hauslehrer in Bredenbeck Moritz Freiherr Knigge 1968 2021 aufgewachsen in Bredenbeck Friedrich Wilhelm Korff 1939 lebt in Bredenbeck Literatur BearbeitenIlse Gottwald u a Wennigsen 1200 2000 Ein Lebenslauf Wennigsen 1999 Irmela Wilckens Claudia Rump Zeitreise durch die Region Hannover Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2005 ISBN 3 8313 1517 5 S 60 61 zur Glashutte in Steinkrug Ernst Andreas Friedrich Die einstige Burg Bredenbeck in Wenn Steine reden konnten Band III Landbuch Verlag Hannover 1995 ISBN 3 7842 0515 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bredenbeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Wennigsen Homepage der Ortschaft BredenbeckEinzelnachweise Bearbeiten quod cum Wlfardus miles Waltherus filius suus et heredes ipsorum decimas in Bredebecke et in Wenethe quas a nobis in feodo tenebant in manibus nostris libere resignassent nos dictas decimas cum omni iure et integritate ipsarum et etiam proprietatem earundem collegio in Wenigesen contulimus in proprium Da also der Ritter Wolfhard sein Sohn Walther und ihre Nachfahren den Zehnten in Bredenbeck und in Weetzen den sie von uns zu Lehen hielten freiwillig in unsere Hande zuruckgegeben haben haben wir den besagten Zehnten mit allem Recht der Unversehrtheit desselben und dem zugehorigen Besitz dem Kloster in Wennigsen zum Eigentum gegeben Wilhelm von Hodenberg Hrsg Calenberger Urkundenbuch Siebente Abtheilung Archiv des Klosters Wennigsen Heft 1 bis zum Jahre 1300 Urkunde 33 Hannover Gebr Janeke ohne Jahr Urkunde Bischof Wedekind von Minden schenkt dem Kloster Wennigsen den von Wulfhard und seinem Sohn Walter resignierten Zehnten in Bredenbeck und Wende im Niedersachsisches Landesarchiv Abteilung Hannover Signatur NLA HA Cal Or 100 Wennigsen Nr 33 In pago Loghne Thimerda Lengede item Lengede Suechusen Winithusen Wilmershusen Bredenbike Wilmershusen Suen Hese Rodolfeshusen Waleshusen Wosthelmeshusen Dransvelt Langlere Winitthe Redolveshusen Bergoleshusen Riedel Adolph Friedrich Hrsg Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen fur die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten des ersten Hauptteiles 15 Band Dritte Abteilung Die Altmark Berlin G Reimer 1858 S 4 Heinrich Leng Vollstandiges Handbuch der Glasfabrikation nach allen ihren Haupt und Nebenzweigen B Fr Voigt Weimar 1851 S 665 Link zum Digitalisat Bericht im Hamburger Abendblatt am 28 Juni 2011 Abruf am 22 November 2020 Ratsinformationsmanagement Wennigsen Ortsrat Bredenbeck SD NET RIM 4 Abgerufen am 20 Februar 2019 Hannoversche Allgemeine Zeitung Kugler bleibt Bredenbecks Ortsburgermeisterin SPD ist sauer 23 November 2021 abgerufen am 30 Juli 2023 Rekonstruktionszeichnung des Schlosses von Wolfgang Braun Website der Kornbrennerei WarneckeOrtsteile von Wennigsen Deister Argestorf Bredenbeck Degersen Evestorf Holtensen Sorsum Steinkrug Waldkater Wennigsen Deister Wennigser Mark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bredenbeck amp oldid 237817934