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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Calenberg Begriffsklarung aufgefuhrt Der Calenberg ist eine Erhebung in der Leineniederung bei Pattensen im Ortsteil Schulenburg Er liegt 13 km westlich von Hildesheim im Suden Niedersachsens am Rande der Mittelgebirge Er besteht aus einer Kalkmergelbank hat eine Hohe von 70 m u NN und entstand vor fast 100 Millionen Jahren zu Beginn der Oberkreide im Cenomanium Historisch bedeutsam wurde der Calenberg durch den hier als Burg Feste und Schloss erbauten Stammsitz des Hauses Hannover Der Calenberg im Hintergrund Alt Calenberg mit ehemaligen Arbeiterhausern und den baumbewachsenen Wallen der ehemaligen Burg Calenberg Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geografie 3 Geologie 4 Archaologie 5 Geschichte 6 Deponie 7 Karten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie Bearbeiten nbsp Der Calenberg 1771 Die Karte ist nicht genordet Bilderklarungen des Originals a Der Amt Hof zu Calenberg b Kuchen und Baumgarten c Alte Schloss Calenberg d Licent Bedienten Wohnung e Deputat Bedienten Wohnung f Oehlmuhlen Teich g Kleiner Teich k Posen Teich l Der Hopfen Garten m Deputat Garten n Die Muhle o Garten dabei p Wasser Uberfall q Die Wannen bei den Teichen nbsp Die Belagerung des Calenbergs bei der Hildesheimer Stiftsfehde 1591 Das Bild ist nicht genordet die Zuordnung der Dorfer stimmt nicht Die Wortsilben Kal Kalen Calen in dem Wort Calenberg gehen auf das Wort kal in der Mittelhochdeutschen und der Mittelniederdeutschen Sprache zuruck und bedeuten kahl nackt unbewaldet 1 Die Namensbildungen mit Kal Kalen oder Calen konnen auch auf den geologischen Untergrund Felsen Gestein bezogen werden Die Wortsilbe berg geht auf althochdeutsch berg auf mittelhochdeutsch berc g auf mittelniederdeutsch berch und das mundartliche Wort barch zuruck Es kann sowohl Berg Hugel oder Anhohe bezeichnen So bedeutet das Wort Calenberg das Gleiche wie kahler Berg kahler Hugel oder kahle Anhohe Die Wortsilbe Klei in dem Wort Klei Kamp geht auf das Wort klei im Althochdeutschen und im Mittelniederdeutschen und auf das mundartliche Wort klaibodden zuruck und bedeutet Schwerer Lehmboden fette Erde zahe Tonerde Die Wortsilbe Kamp geht auf das Althochdeutsche Wort champf sowie auf das Mittelniederdeutsche und mundartliche Wort kamp zuruck und bedeutet Eingehegtes Stuck Land Von der Mitte des 17 Jahrhunderts an werden oft grossere Besitzparzellen so bezeichnet auch wenn sie nicht eingehegt sind Die Wortsilbe Kalber in dem Wort Kalber Kamp geht auf das Wort kalver im Mittelniederdeutschen und auf das Wort kalwer in der Mundart zuruck und bedeutet Kalber Flurstucke mit dem Begriff Kalber dienten als Kalberweide Geografie BearbeitenDer Calenberg liegt im Landschaftsschutzgebiet Calenberger Leinetal Er ist im Norden von der Leine im Westen und Suden von der Landesstrasse 460 und im Osten von Kiesteichen begrenzt Der nordliche Bereich wird vom Hausgut Calenberg des Hauses Hannover landwirtschaftlich genutzt im Suden befinden sich die Graben Walle und Ruinen der Burg Calenberg und einige ehemalige Arbeiterhauser des Hausgutes Calenberg Der Bereich der Burg Calenberg ist mit den nordlichen Arbeiterhausern unter Denkmalschutz gestellt und tragt auf Landkarten den Namen Alt Calenberg Die Region Hannover hat Alt Calenberg im Jahr 2008 mit seinem Baumbestand eingemessen jedem Baum eine Zahl zugewiesen und mit der Zahl beschriftet nachdem das Hausgut Calenberg dort 2007 2008 Baume gefallt hatte Sudlich von Alt Calenberg befinden sich an der Landesstrasse 460 die Hauser von Lauenstadt Diese 1327 als Stadt gegrundete Siedlung hat sich jedoch nie zur Stadt entwickelt Im Jahr 1613 stand sie in der Auflistung der Stadte des Furstentums Calenberg an letzter Stelle Bis etwa 1900 wurden nordlich von Lauenstadt Krammarkte abgehalten bei denen Gegenstande des taglichen Bedarfes an offenen Standen verkauft wurden Geologie BearbeitenNordlich des Wassergrabens der Burg Calenberg befand sich neben den ehemaligen Arbeiterhausern ein alter Steinbruch 2 der die Steine fur die Grundmauern und Befestigungen der Burg Calenberg geliefert hat Dort waren vier Meter des Cenomans aufgeschlossen aus dem der Calenberg besteht Die Schichten bestanden aus plattigen grauweissen Kalken die in den oberen Teilen ziemlich fossilreich waren 3 Otto Seitz bestimmte dort verschiedene Varietaten von Ammoniten Mantelliceras Mantelli Sow Turrilites costatus Lam Schloenbachia varians und Inoceramen Inoceramus Cripsi Ment Inoceramus tenuis Ment Der Steinbruch wurde in der zweiten Halfte des zwanzigsten Jahrhunderts als Deponie genutzt und dann mit Muttererde abgedeckt Archaologie BearbeitenEs befanden sich mindestens zwei Hugelgraber seit der Bronzezeit auf dem Calenberg 1840 wurden dem Provinzialmuseum Hannover zwei Schadel ubergeben die in einem Hugelgrab bei der Ruine Calenberg entdeckt worden waren die genaue Lage des Hugelgrabes wurde damals nicht angegeben 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Ausgetrockneter Burggraben und baumbestandene Walle der ehemaligen Burg Calenberg auf dem Calenberg Hauptartikel Burg Calenberg Die Burg Calenberg Bezeichnungen des spateren Zustandes Schloss Calenberg und Feste Calenberg jetzige Bezeichnung der Ruine Alt Calenberg war eine mittelalterliche Niederungsburg Sie wurde ab 1292 von dem welfischen Herzog Otto dem Strengen in der Leineaue als Wasserburg auf dem sudlichen Teil des Calenbergs errichtet Der Calenberg ragte vor dem Bau der Burg Calenberg zwischen den damaligen Flussarmen der Leine 5 etwa 10 Meter aus der Auenlandschaft heraus Er umfasst nicht nur das Areal der Burg Calenberg sondern erstreckt sich noch 500 Meter weiter nach Norden bis zur Leine Deshalb musste der Wassergraben der Burg uber zehn Meter tief in die Kalkmergelbank eingearbeitet werden Bei starkem Hochwasser ragt der Calenberg noch immer als Insel aus den Fluten heraus Der Name Calenberg deutet darauf hin dass die Kalkmergelbank nicht bewachsen war sondern als ein kahler Berg aus der Leineaue herausragte Die Flussterrasse der Leine hatte in fruheren Zeiten im Norden und im Suden der Kalkmergelbank Kiese angelagert die spater mit Loss und Auelehm bedeckt wurden Die Erbauer der Wasserburg verwendeten diese Kiese den Loss und den Auelehm bei dem Bau der Wallanlagen 6 Anfang des 16 Jahrhunderts ist die Wasserburg zu dem Schloss Calenberg und der Feste Calenberg umgebaut worden Nach dem Dreissigjahrigen Krieg verlor die Feste Calenberg ihre militarische Bedeutung und wurde geschleift Heute ist sie eine Ruine mit unterirdischen Gewolben die von hohen Wallen umgeben wird Deponie BearbeitenOstlich der ehemaligen Arbeiterhauser lag oberhalb des Burggrabens ein grosser Steinbruch der beim Bau der Burg Calenberg angelegt wurde um Baumaterial zu gewinnen Der am 12 Juni 1928 gegrundete Kleinkaliber Schiessverein K K S V Schulenburg Calenberg 7 errichtete dort 1930 eine Schiessanlage mit Tiefanzeigerstand in einer Kalkrohre und ab 1932 ein Schutzenhaus Da der Tiefanzeigerstand haufig unter Wasser stand wurde er in den Jahren 1935 bis 1936 durch einen Hochanzeigerstand ersetzt Am 26 April 1949 sprengte die britische Besatzungsmacht den Schiessstand mit allen Anlagen Die damalige Gemeinde Schulenburg Leine nutzte daraufhin den Steinbruch als Deponie und deckte ihn anschliessend mit Muttererde ab Uber der Deponie befindet sich heute Ackerland Der Calenberg wird abgesehen von der Burgruine und von einigen ehemaligen Arbeiterhausern vom Hausgut Calenberg landwirtschaftlich genutzt Das Landesamt fur Bergbau Energie und Geologie fuhrt die Deponie unter dem Namen Nordrand Alt Calenberg und unter der Standortnummer 2530124004 spricht von einer Deponieflache von 7570 m und einem Deponievolumen von 21990 m und erwahnt als Abfallarten Bauschutt Bodenaushub Hausmull und Sperrmull Karten BearbeitenGeologische Karte von Preussen und benachbarten deutschen Landern Lieferung 265 Blatt Elze Nr 2089 Berlin 1927 Mit einem Begleitheft von Adolf Hoffmann Erlauterungen zur Geologischen Karte von Preussen und benachbarten deutschen Landern Blatt Elze Berlin 1927 Flurnamenkarte 1 10 000 Blatt 5 3 Gestorf des Landkreises Hannover Abt Kartographie o J 1986 Landkreis Hannover Hrsg Flurnamenlexikon zur Flurnamenkarte Bearb Heinz Weber Teil 5 3 Gestorf Schriftenreihe Flurnamensammlung des Landkreises Hannover o J 1986 Flurnamenkarte 1 10 000 Blatt 6 3 Alt Calenberg des Landkreises Hannover Abt Kartographie o J 1981 Landkreis Hannover Hrsg Flurnamenlexikon zur Flurnamenkarte Bearb Heinz Weber Teil 6 3 Alt Calenberg Schriftenreihe Flurnamensammlung des Landkreises Hannover o J 1987 Weblinks BearbeitenLandschaftsschutzgebiet Calenberger Leinetal LSG H 70 Memento vom 16 Januar 2016 im Internet Archive PDF 4 08 MB Einzelnachweise Bearbeiten kahl Abschnitt 2 In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 11 K V S Hirzel Leipzig 1873 Sp 27 30 woerterbuchnetz de Besonders auch von oden felsen von bergen die den wald verloren kahles berghaupt kahler berggipfel kahle felswand vgl die haufigen berg und ortsnamen Kahlenberg Calenberg Callenberg Kahlenstein auch Kahlefeld Landkreis Hannover Hrsg Flurnamenlexikon zur Flurnamenkarte Bearb Heinz Weber Teil 6 3 Alt Calenberg Schriftenreihe Flurnamensammlung des Landkreises Hannover o J 1987 S 77 und 79 Geologische Karte von Preussen und benachbarten deutschen Landern Lieferung 265 Blatt Elze Nr 2089 Berlin 1927 Mit einem Begleitheft von Adolf Hoffmann Erlauterungen zur Geologischen Karte von Preussen und benachbarten deutschen Landern Blatt Elze Berlin 1927 Erlauterungen S 18 Eckard Steigerwald Pattensen Zur Geschichte und Entwicklung der Dorfer bis Ende des 16 Jahrhunderts Herausgabe und Vertrieb Stadt Pattensen 1986 S 16 Vermutete Flussarme sind auf der Flurnamenkarte 1 10 000 Blatt 6 3 Alt Calenberg des Landkreises Hannover Abt Kartographie o J 1981 eingezeichnet Sie sind heute auf Luftbildern wegen des Kiesabbaus nicht mehr erkennbar Gerd Luttig Neue Ergebnisse quartargeologischer Forschung im Raume Alfeld Hameln Elze In Geologisches Jahrbuch Band 77 Hannover Juni 1960 S 382 Der K K S V Schulenburg Calenberg tragt jetzt den Namen K K S V Ernst August Schulenburg Calenberg von 1928 e V Memento vom 17 August 2005 im Internet Archive 52 1984 9 795 70 Koordinaten 52 12 N 9 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Calenberg amp oldid 228784088