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Barsikow ist ein Ortsteil der Gemeinde Wusterhausen Dosse im Landkreis Ostprignitz Ruppin in Brandenburg Bis zur Eingemeindung am 1 Juli 2001 war Barsikow eine eigenstandige Gemeinde BarsikowGemeinde Wusterhausen DosseKoordinaten 52 51 N 12 32 O 52 849457 12 537848 37 Koordinaten 52 50 58 N 12 32 16 OHohe 37 m u NHNFlache 9 29 km Einwohner 184 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 20 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 2001Postleitzahl 16845Vorwahl 033978Dorfkirche BarsikowDorfkirche Barsikow Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Dorfkirche Barsikow 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenBarsikow liegt im Suden der Dosseniederung auf der Ruppiner Platte und im Naturpark Westhavelland rund sieben Kilometer Luftlinie ostlich von Neustadt Dosse und 20 Kilometer sudwestlich von Neuruppin Die Gemarkung des Ortes grenzt im Norden an Metzelthin im Nordosten an Ganzer im Osten an Rohrlack im Sudosten an Nackel im Suden an Segeletz und im Westen an Buckwitz Auf der Gemarkungsgrenze mit den Nachbarorten Metzelthin und Ganzer liegt der Fluss Schwenze Rund zwei Kilometer sudlich von Barsikow liegt die Bundesstrasse 5 rund vier Kilometer nordwestlich die Bundesstrasse 167 Der Ort hatte einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Neustadt Herzberg der Personenverkehr auf der Strecke wurde im Dezember 2006 eingestellt Geschichte Bearbeiten nbsp Preussischer Halbmeilenstein in der Dorfmitte von BarsikowErstmals urkundlich erwahnt wurde der Ort Barsikow im Jahr 1491 2 als Barssekow bereits vorher tauchte der Name im Zusammenhang mit Personen auf 3 Die Grosssteingraber bei Barsikow lassen darauf schliessen das die Ortslage bereits in der Jungsteinzeit besiedelt wurde 1524 wurde der Ort Barsickow geschrieben die heutige Ortsnamensform taucht vier Jahre spater erstmals auf Nach seiner Siedlungsform ist Barsikow ein Angerdorf Zum Zeitpunkt der Ersterwahnung lebten in Barsikow der Dorfschulze und elf Hufnerfamilien die insgesamt 19 Hufen hielten Im Laufe der Zeit war Barsikow in mehreren Gutern unter verschiedenen Adelsgeschlechtern aufgeteilt Der Gutsanteil I gehorte von der Ersterwahnung an der Familie von Guhlen zu Kranzlin Im Jahr 1524 kam das Dorf an den kurfurstlich brandenburgischen Ruppinischen Kreis Der Gutsanteil II kam 1527 ebenfalls in den Besitz der von Guhlen Der dritte Gutsanteil gehorte bereits vor 1491 den von Meseberg zu Rohrlack Der vierte Gutsanteil gehorte zum Zeitpunkt der Ersterwahnung der Familie Schonermark aus Wusterhausen 1540 lebten in Barsikow der Schulze 17 Hufner ein Kossat und ein Hirte Fur das Jahr 1541 ist erstmals der funfte Gutsbezirk Barsikow als Besitz der von Guhlen zu Nackel verzeichnet Der sechste Gutsanteil ein Kossatenhof wurde 1555 erstmals erwahnt und war damals Besitz der von Brunn 1624 lebten im Ort 17 Hufner drei Kossaten ein Schafer und vier Hausleute Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Barsikow verwustet im Jahr 1651 52 waren von 17 Hufen 15 wust von drei Kossatenhofen waren zwei noch besetzt 1651 kamen die Gutsanteile I und II in den Besitz der Herren von Krocher und wurden von ihnen zu einem Anteil vereinigt Der Gutsanteil IV fiel 1686 wust und ging auch an die von Krocher 1687 gab es in Barsikow drei Zweihufen von denen zwei noch wust lagen zehn Anderthalbhufen sechs davon wust einen wusten Einhufen drei Kossatenhofe von denen einer wust lag drei Einlieger zwei Pachtschafer je einen Schweine und einen Kuhhirten Des Weiteren gab es achteinhalb Ritterhufen und drei Pfarrhufen und 23 Bauernfamilien im Ort 1698 verkaufen die von Krocher ihre Gutsanteile an die Familie von Maltitz Der dritte Gutsanteil ging 1698 an die Familie von Quast und neun Jahre spater an die von Mollendorf Im Jahr 1716 listet das Einwohnerverzeichnis fur Barsikow dreizehn Hufner zwei Kossaten einen Pachtschafer einen Kostknecht und einen Kuhhirten ohne Vieh In der folgenden Zeit wechselten die Besitzungen haufiger 1720 ging der funfte Gutsanteil an die von Krocher zu Lohm Der Gutsanteil I ging 1748 in den Besitz der Familie von Mutzschefahl und 1761 an die von Redern der dritte Gutsanteil kam bereits 1740 in den Besitz der Familie von Ziethen Ab 1751 hielten die von Ziethen die Grundherrschaft uber das ganze Dorf mit Ausnahme des Gutsbezirkes I der wiederum 1777 in den Besitz der Familie Kruger von Kriegsheim uberging Die briefadelige Familie 1769 in Wien nobilitiert und seit 1771 fast nur noch von Kriegsheim genannt 4 bildet danach eine eigene Familienlinie Barsikow heraus 5 beginnend mit dem Major Friedrich von Kriegsheim Barsikow 1780 1819 und seiner Frau Dorothea von dem Knesebeck Langenapel Im Jahr 1800 hatte Barsikow 36 Feuerstellen mit funfzehn Bauern zwei Kossaten einem Halbkossaten sieben Budnern 15 Einliegern und zwei Krugern Zudem gab es in dem Dorf eine Schmiede 6 Ab April 1817 gehorte Barsikow zum im Vergleich zum vorherigen Ruppinischen Kreis nur unwesentlich veranderten Kreis Ruppin im Regierungsbezirk Potsdam der preussischen Provinz Brandenburg Im Jahr 1840 gab es in Barsikow 40 Wohngebaude und eine Hollanderei Fur 1860 sind im Dorf Barsikow ein Gasthaus und eine Windmuhle verzeichnet zudem sechs offentliche Bauten und 44 Wohn sowie 60 Wirtschaftsgebaude Der Gutsanteil I hatte sechs Wohn und vier Wirtschaftsgebaude und der Gutsanteil II Charlottenau sechs Wohn und funf Wirtschaftsgebaude Fur 1879 sind im zuerst publizierten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer des Konigreiches Preussen fur Barsikow I und II die verwitwete Frau Hauptmann von Kriegsheim 7 veroffentlicht gesamt 296 ha 8 Luise geborene von Bonin 1841 1893 Tochter des Generals Adolf von Bonin ubernahm kurz den Gutsbetrieb fur ihren verstorbenen Mann respektive bis zum Ausbildungsende des Erben 9 1891 waren fur das Dorf Barsikow folgende Einwohner verzeichnet neun Bauern inklusive des Dorfschulzen ein Halbbauer zwei Gastwirte ein Kossat 28 Budner ein Landeigentumer und der Besitzer der Windmuhle sowie 59 weitere Bewohner ohne Grundbesitz Zu Beginn des 20 Jahrhunderts hatte das Dorf 40 Hauser der Gutsbezirk I hatte 12 Hauser und der Gutsbezirk II war wust Einige Jahre spater war der Ritterschaftsrat Adolf von Kriegsheim Eigentumer der 564 ja umfassenden Barsikower Ritterguter I II und III 10 Fur 1914 bestatigen sich diese Daten hier mit 583 ha Die Kriegsheim hatten inzwischen einen Familienfideikommiss eingerichtet welches die Erbfolge in der mannlichen und zur Starkung des Besitzes nur auf eine einzige Person sichern sollte 11 In etwa zeitgleich wurde Adolf von Kriegsheim Barsikow Domherr zu Brandenburg und Kurator der dortigen Adelsschule Ritterakademie 12 wo er selbst zuvor im Internat war 13 Als Domherr wurde ihm eine Prabende I Klasse verliehen welches Einfluss auf die finanzielle Vergutung fur dieses Amt mit sich fuhrte 14 1928 fusionierte die Gemeinde Barsikow mit dem Gutsbezirk I zu der neuen Gemeinde Barsikow Kurz vor der grossen Wirtschaftskrise hatten die Barsikower Guter des Krafft von Kriegsheim genau 586 ha Grossere landwirtschaftliche Hofe im Ort Barsikow betrieben die Familien Rudolf Bork Theodor Bulle Hermann Schonberg Ewald Neumann Adolf Schroder und Otto Wolf 15 Kriegsheim unterhielt noch erfolgreich eine landesweit bekannte Pferdezucht 16 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der darauf folgenden Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone wurden die Grundbesitzer in Barsikow enteignet und die insgesamt 633 68 Hektar Land auf 83 Neubauern verteilt Bei der Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde zum Kreis Kyritz im Bezirk Potsdam Ein Jahr spater schlossen sich die ersten Bauern in Barsikow zu einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft vom Typ I zusammen Diese hatte 1964 bereits 44 Mitglieder und eine Grundflache von 399 Hektar Land Nach der Wiedervereinigung gehorte Barsikow noch fur drei Jahre zum Landkreis Kyritz 1992 schloss sich die Gemeinde zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschafte dem Amt Wusterhausen an Seit Dezember 1993 liegt Barsikow im Landkreis Ostprignitz Ruppin Am 1 Juli 2001 wurde Barsikow nach Wusterhausen Dosse eingemeindet Dorfkirche Barsikow BearbeitenDie Dorfkirche Barsikow wurde wahrend des 14 Jahrhunderts erbaut und existierte zum Zeitpunkt der Ersterwahnung Barsikows bereits Die drei Glocken in der Kirche stammen aus dem Jahr 1513 6 Die Kirche ist ein Feldsteinbau der schiffsbreite Westturm wurde spater erganzt die Putzgliederung und die Schweifhaube stammen aus dem Jahr 1743 Einen grosseren Umbau erlebte die Kirche im Jahr 1904 als die Fenster erneuert und das Westportal erganzt wurde Im Inneren der Kirche befindet sich eine holzerne Empore mit einer Orgel von Friedrich Hermann Lutkemuller aus dem Jahr 1852 Zwischen 2006 und 2011 wurde die Kirche Barsikows saniert 17 Die Kirche ist seit 2006 eine Turmherberge am Pilgerweg Berlin Wilsnack 18 1541 gehorte Barsikow zur Superintendentur Wusterhausen 1975 wurde die Pfarrstelle aufgelost und Barsikow zu einer Filialkirche von Segeletz Der Pfarrsprengel Segeletz gehort zum Kirchenkreis Prignitz und ist Teil der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz 19 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 4311890 4081910 414 Jahr Einwohner1925 3911933 3421939 289 Jahr Einwohner1946 5561950 5731964 430 Jahr Einwohner1971 3941981 3241985 321 Jahr Einwohner1989 2941995 2552000 256Gebietsstand des jeweiligen Jahres 20 Personlichkeiten BearbeitenAdolf von Kriegsheim 1862 1917 Domherr zu Brandenburg und RittergutsbesitzerLiteratur BearbeitenBarsikow in Paul Eichholz Willy Spatz Friedrich Solger Die Kunstdenkmaler des Kreises Ruppin in Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Bd 1 Teil 3 Hrsg Provinzialverband Brandenburg Vossische Buchhandlung Berlin 1914 S 2 4 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Barsikow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Barsikow auf der Seite der Gemeinde Wusterhausen DosseEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Wusterhausen Dosse Barsikow Abgerufen am 22 Marz 2023 Ortsportrat von Barsikow Gemeinde Wusterhausen Dosse abgerufen am 22 Marz 2020 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung Brandenburgische historische Studien Band 13 be bra Wissenschaft Berlin 2005 ISBN 3 937233 30 X S 22 Christoph Kruger von Kriegsheim Katelbogen Bemerkungen uber die wesentlichsten Gegenstande der Forstverwaltung zur Verbesserung und bestandigen Erhaltung der Walder M G Grenzius Dorpat 1806 S 1 ff digitale sammlungen de abgerufen am 28 Marz 2023 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1914 In Der Gotha 8 Auflage Kriegsheim 1761 Stammlinie Justus Perthes Gotha November 1913 S 565 567 uni duesseldorf de abgerufen am 27 August 2022 a b Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil II Ruppin Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 S 5 f Letztauflage 2020 ISBN 978 3 941919 79 2 Maximilian Gritzner Standes Erhebungen und Gnaden Acte Deutscher Landesfursten wahrend der letzten drei Jahrhunderte 2 Band Braunschweig bis Wurttemberg und Anhang und Generalregister C A Starke Gorlitz 1881 S 582 uni duesseldorf de abgerufen am 26 Juli 2021 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Auflage 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Nicolaische Verlagsbuchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 152 153 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 25 Juli 2021 Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser B Briefadel 1958 In Dt Adelsarchiv Hrsg Gesamtreihe des GHdA von 1951 2015 III Reihe Briefadel mit Stammbaum der Familie von Kriegsheim Nr 17 C A Starke Glucksburg Ostsee 1958 S 281 285 d nb info abgerufen am 25 Juli 2021 Niekammer s Guter Adressbucher 1 Auflage Band 7 Brandenburg Niekammer s Adressbuch Stettin 1907 S 72 73 martin opitz bibliothek de abgerufen am 25 Juli 2021 Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet Ernst Seyfert Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band VII Brandenburg 1914 Verzeichnis der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha nach amtlichen Angaben 2 Auflage Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1914 S 118 119 martin opitz bibliothek de abgerufen am 25 Juli 2021 Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H 1705 1913 In Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Hrsg Alumnats und Zoglingsverzeichnis Band I Adolf von Kriegsheim Zogling RA No 1336 Selbstverlag Druck P Riemann Belzig Ludwigslust 1913 DNB 361143532 S 301 staatsbibliothek berlin de abgerufen am 27 August 2022 Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H 1913 1929 Hrsg Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Selbstverlag Belzig 1929 S XVI kit edu abgerufen am 25 Juli 2021 Johann Matthias Graf von der Schulenburg Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H mit herausragenden Leistungen im Beruf ZIPS Werbeagentur Berlin 2009 S 20 21 d nb info abgerufen am 27 Juli 2021 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hofgrefe Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Verzeichnis der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha nach amtlichen Angaben 4 und letzte Auflage Band 7 Brandenburg Verlag der Niekammer Adressbuch Leipzig 1929 S 96 323 martin opitz bibliothek de abgerufen am 25 Juli 2021 Walter Muller Die Warmblutgestute der Mark Brandenburg Ihre Gestute ihr Blutaufbau und ihre Bedeutung fur die Landespferdezucht Hrsg Landwirtschaftskammer fur die Provinz Brandenburg und fur Berlin III Das Aufzuchtgestut Barsikow Dissertation Landwirtschaftliche Hochschule Berlin 1929 S 89 google de Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen durchgesehen von Barbara Rimpel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 55 Andrea Loffler Schlafen unterm Glockenstuhl In Markische Oderzeitung 19 Marz 2013 moz de Die Kirche in Barsikow Kirchenkreis Prignitz abgerufen am 22 Marz 2020 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Ostprignitz Ruppin Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 22 Marz 2020 Ortsteile der Gemeinde Wusterhausen Dosse Bantikow Barsikow Blankenberg Brunn Buckwitz Dessow Emilienhof Ganzer Gartow Kantow Lasikow Logow Metzelthin Nackel Schonberg Sechzehneichen Segeletz Stadt Wusterhausen Dosse Tornow Tramnitz Trieplatz Wulkow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barsikow Wusterhausen Dosse amp oldid 232267984