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Tornow ist ein Ortsteil der Gemeinde Wusterhausen Dosse im Landkreis Ostprignitz Ruppin in Brandenburg Das Dorf hat rund 50 Einwohner Es liegt an der Dosse einem Nebenfluss der Havel 2 TornowGemeinde Wusterhausen DosseKoordinaten 52 57 N 12 30 O 52 956388888889 12 506666666667 32 Koordinaten 52 57 23 N 12 30 24 OHohe 32 m u NHNEinwohner 54 31 Dez 2022 1 Eingemeindung 1928Eingemeindet nach SechzehneichenPostleitzahl 16866Vorwahl 033971 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Politische Zugehorigkeit 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Herrenhaus und Landschaftspark 3 2 Die Gutskirche 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Herrenhaus von Gut TornowTornow wird im Jahre 1285 erstmals erwahnt Bis zu diesem Zeitpunkt befand es sich im Besitz der Markgrafschaft Brandenburg die es in diesem Jahr an den Papst Honorius IV ubertrug In der Schenkungsurkunde wird die Muhle von Torneu aufgefuhrt Honorius ubergab das Anwesen dem Zisterzienserorden der es vom Kloster Dunamunde heute etwa zwolf Kilometer von Riga entfernt in Lettland gelegen aus bewirtschaftete Spater ubernahmen Benediktiner aus dem Kloster Stolpe Tornow ehe es unter die Lehnsherrschaft der Grafen von Lindow Ruppin geriet Diese verkauften das Dorf und die umliegenden Landereien im Jahre 1438 an Konrad von Lintorff den Bischof von Havelberg Sein letzter Amtsnachfolger der evangelische Administrator und Markgraf von Brandenburg Joachim Friedrich verkaufte es im Jahre 1560 an Melchior aus der Familie von Brunn in deren Besitz Dorf und Gut bis 1817 verblieben Nach mehreren weiteren Besitzerwechseln kaufte die Familie von Dallwitz das Anwesen im Jahre 1877 nach der genealogischen Fachliteratur bereits 1860 3 und bewirtschaftete es bis 1945 4 Zum Zeitpunkt der Ubernahme des Gutes durch das Reichstagsmitglied Sigismund von Dallwitz Limbsee weist das Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer Brandenburgs fur Tornow 589 ha aus davon waren 133 ha Waldbesitz 5 Erbe wurde der Rechtsritter des Johanniterordens Dr jur Wolfgang von Dallwitz 1863 1928 und dann dessen Ehefrau Johanna geborene von Ditfurth 1891 1967 Ihr Rittergut umfasste 578 ha vor der grossen Wirtschaftskrise 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg enteignete die sowjetischen Militarverwaltung das Gut Tornow Im Jahr 1946 teilte sie im Zuge der Bodenreform insgesamt 645 7 Hektar Land unter 44 Neubauern auf Im Jahr 1994 kaufte die Familie von Dallwitz das Gutshaus mit den umliegenden Landereien zuruck und begann mit der bis heute andauernden Renovierung des Anwesens 4 2 Politische Zugehorigkeit Bearbeiten1928 wurden Dorf und Gutsbezirk Tornow in die Gemeinde Sechzehneichen eingemeindet die 1973 in der Gemeinde Bantikow aufging Diese wiederum gelangte im Zuge der Amterbildung 1992 zum Amt Wusterhausen Dosse Seit dem 31 Dezember 1997 ist Tornow Ortsteil der Gemeinde Wusterhausen Dosse 4 Die Gemeinde und der spatere Ortsteil Tornow gehorten von 1816 bis 1952 zum Landkreis Ostprignitz von 1952 bis 1993 zum Kreis Kyritz bis 1990 im Bezirk Potsdam seither im Land Brandenburg gelegen und seit 1993 zum Landkreis Ostprignitz Ruppin 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenHerrenhaus und Landschaftspark Bearbeiten nbsp Ruckseite des HerrenhausesDas Herrenhaus ist ein zweigeschossiger elfachsiger Putzbau mit klassizistischer Putzgliederung und Kruppelwalmdach Major von Heidebrand Offizier der Gelben Reiter und Schwiegersohn der damaligen Besitzerfamilie von Brunne liess das Gutshaus in den Jahren 1802 bis 1805 erbauen Nach der Enteignung nutzte die sowjetische Militarverwaltung das Herrenhaus ab 1945 als Fluchtlingsunterkunft Im Herrenhaus waren anschliessend bis 1990 ein Kindergarten ein Konsum Laden eine Bibliothek eine Post und das Burgermeisteramt untergebracht Heute dient es als Ferienhof mit angeschlossener okologischer Landwirtschaft Den Park des Gutshauses gestaltete Peter Joseph Lenne im Jahre 1862 um 4 Die Gutskirche Bearbeiten nbsp Westfassade der Gutskapelle Tornow nbsp Schiff der Gutskapelle TornowInmitten des Parks steht die Gutskirche die in den Jahren 1827 1828 im Stil der italienischen Neugotik an der Stelle zweier Vorgangerbauten errichtet wurde Sie ist ein kleiner mit Ausnahme der Westfassade verputzter Saalbau aus Backstein Die von turmartigen Eckpfeilern eingefasste unverputzte Westfassade ist als Schauseite gestaltet In deren Zentrum befindet sich ein grosses doppelturiges Spitzbogenportal Der ursprungliche holzerne Dachreiter wurde im Jahr 1965 entfernt als bei einer Trauerfeier die Glocke absturzte und schwere Schaden verursachte 7 Die Kirchengemeinde liess sie daraufhin in einem Gestell vor der Kirche aufhangen Dort sind auch vier klassizistische Grabdenkmaler der Patronatsfamilie von Brunn zu sehen 4 Im Inneren der Kirche befindet sich eine schlichte Westempore Die aus dem 17 Jahrhundert stammenden Fenster der Langseite sind mit sechs kleinen runden Wappenscheiben verziert Der 1996 restaurierte Kanzelaltar mit barocker Kanzeluhr entstand im Jahre 1706 Sie wies den Pfarrer darauf hin die Zeit in der Predigt einzuhalten Der funfseitige Korb ist mit Gemalden Christi und der Evangelisten sowie einem Abendmahlsbild versehen wahrend Moses die Kanzeltur ziert Die Herkunft der Kapitelle vor dem Altar ist ungeklart Die Taufschale ist eine Kopie der Halberstadter Weihbrotschale aus der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts Sie entstand im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts in Ilsenburg Die Altargarnitur wurde im gleichen Zeitraum in Berlin gegossen Sie geht auf einen Entwurf von Karl Friedrich Schinkel zuruck 4 Die Kirchengemeinde fasste vor einigen Jahren bereits den Plan den Glockenturm wiederaufzubauen Allerdings wurde die Kirche im Zuge der Bodenreform enteignet und befindet sich seit dieser Zeit im Besitz der Stadt Der Kirchengemeinde wurde ein Nutzungsrecht eingeraumt Diese komplexen Eigentumsverhaltnisse fuhrten dazu dass eine zeitlich befristet erteilte Baugenehmigung aus den 2010er Jahren verfiel Anfang 2020 wurde daher zunachst mit der Sanierung des Kirchendachs begonnen Personlichkeiten BearbeitenSigismund von Dallwitz 1829 1906 Politiker 1893 1906 MdR Herr auf TornowLiteratur BearbeitenHistorisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil 1 Prignitz N Z Bearbeitet von Lieselott Enders In Klaus Neitmann Hrsg Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Staatsarchiv Potsdam Band 3 Begrundet von Friedrich Beck Verlag Klaus D Becker Potsdam 2012 ISBN 978 3 88372 033 3 S 893 ff Weblinks BearbeitenGut TornowEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Wusterhausen Dosse Tornow Abgerufen am 22 Marz 2023 a b Tornow Gemeinde Wusterhausen Dosse abgerufen am 26 August 2013 Walter v Hueck Carola v Ehrenkrook geb v Hagen Friedrich Wilhelm Freiherr v Lyncker u Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel vor 1400 nobilitiert 1969 In Deutsches Adelsarchiv Hrsg GHdA von 1951 bis 2014 Nachfolge des Gotha Vorganger des GGH Band X Nr 45 C A Starke 1969 ISSN 0435 2408 DNB 456719911 S 61 64 a b c d e f g K E Selke Tornow Seiten des Kirchenkreises Prignitz abgerufen am 27 Februar 2018 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 132 133 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 10 Januar 2022 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hofgrefe Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 In Standardwerk fur Land und Forstwirtschaft 4 Auflage VII Reihe Paul Niekammer Letzte Ausgabe eines Guteradressbuch Provinz Brandenburg Regierungsbezirk Potsdam Kreis Ost Prignitz Niekammer s Adressbuch GmbH Leipzig 1929 S 79 martin opitz bibliothek de abgerufen am 10 Januar 2022 Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg Hrsg Dorfkirche des Monats Januar 2021 Tornow Landkreis Ostprignitz Ruppin Infobrief 01 21 1 Januar 2021 S 2 und 3 Ortsteile der Gemeinde Wusterhausen Dosse Bantikow Barsikow Blankenberg Brunn Buckwitz Dessow Emilienhof Ganzer Gartow Kantow Lasikow Logow Metzelthin Nackel Schonberg Sechzehneichen Segeletz Stadt Wusterhausen Dosse Tornow Tramnitz Trieplatz Wulkow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tornow Wusterhausen Dosse amp oldid 233672770