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Mutzschefahl auch Metzfall Mispalt Mutzfall Mutzschefall Mutzschefal Mutzeval Mitzschefal o a ist der Name eines erloschenen niedersachsischen Uradelsgeschlecht dass sich fruh nach Thuringen vor allem im Soldatenberuf auch nach Schlesien und Mecklenburg ausbreiten konnte 1 Wappen derer von Mutzschefahl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitz 3 Wappen 3 1 Historische Wappenbilder 4 Bekannte Familienmitglieder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Mutzschefahl sollen sich ursprunglich Seulingen nach ihrem Stammhaus Seulingen im Amt Gieboldehausen im Furstentum Grubenhagen genannt haben Der Sage nach soll Caspar von Seulingen um 1130 das Rittergut Mitschefall Mutzschefahl an sich gebracht haben womit der spatere Familienname entstand Das Geschlecht tritt urkundlich nachweislich erstmals mit Heinrich von Mutzschefahl in den Jahren 1251 bzw 1276 auf 2 3 1525 war ein Bernhard Abt im Kloster Ilfeld 4 Nicht wenige Sohne des Geschlechtes entschieden sich zum Soldatenberuf So dienten die Bruder Caspar Wilhelm 1632 und Jost Heinrich von Mutzschefahl bis 1631 als Oberste in der schwedischen Armee Der preussische Oberst und Chef des Garnisonregiments von Thumen nachmalige Generalmajor und Erbherr auf Tschistey Sandewalde und Klein Beltsch im Kreis Wohlau Friedrich Julius von Mutzschefall 1693 1761 erhielt am 4 Oktober 1752 das schlesische Inkolat Ca 1668 wurde die Familie von Ilten von einem herzoglich braunschweig luneburgischen Oberjagermeister von Mutscheval im Auftrag von Herzog Johann Friedrich verklagt Es ging um verschiedene Rechte rund um das Schloss Gestorf u a die Hohe Jagd Da die Familie Ilten die Originalurkunde aus dem Jahr 1456 mit der sie die Rechte ubertragen bekommen hatte nicht ausfindig machen konnte wurden ihr die Rechte aberkannt Erst 50 Jahre spater fand sich die Urkunde im Besitz eines Herrn von Klencke Sie war von einer Wittwe eines Hofrichters v Ilten der Familie entfuhrt worden wohl aus Rache an ihren Schwiegereltern Nach Vorlage dieser Originalurkunde wurden der Familie Ilten von Konig Georg I die alten Rechte wieder zugestanden 5 Karoline Wilhelmine von Mutzschefall aus dem Hause Barsikow Ruppin vor 1787 war die erste Ehefrau des preussischen Generalmajors Peter Ewald von Malschitzky 1731 1800 6 Die Familie wurde mit dem in Eisenach geborenen Karl Friedrich Christian von Mutzschefahl 1733 1803 Regierungsrat und Herr auf Pluskau letztmals besitzlich genannt 7 nbsp Henriette von Mutzschefahl geschiedene von Schlabrendorff spater verheiratete Schwendler um 1800 Eine Tochter war die Schriftstellerin 8 Henriette von Mutzschefahl 1773 1853 die Heinrich Graf von Schlabrendorff aus dem Adelsgeschlecht Schlabrendorf heiratete Von diesem liess sie sich jedoch bald wieder scheiden 1800 wurde sie Freundin zeitweilig die Geliebte des Dichters Jean Paul 1763 1825 mit dem sie 1800 nach Gotha reiste und den sie auch in Berlin haufiger besuchte 9 10 1802 ehelichte sie den Sachsen Meininger Prasidenten Friedrich Christian August Schwendler 1772 1844 geadelt 1825 und gebar den spateren Staatsminister Carl von Schwendler 1812 1880 Ihre jungere Schwester Antonie von Mutzschefahl war die Freundin des Schriftstellers Johann Ernst Wagner 1769 1812 und pflegte ihn bis zuletzt 11 Friedrich von Mutzschefahl 1843 1907 preussischer Hauptmann und zuletzt Kompaniechef im 2 Rheinischen Infanterie Regiment Nr 28 hatte am 12 Januar 1884 seinen Abschied genommen 12 Im September wurde ihm das Recht an der Militaruniform und der Offizierstitel aberkannt das Eiserne Kreuz II Klasse sowie seine Pensionsanspruche konnte er jedoch behalten Der Sohn des schlesischen Kreisgerichtsrats Heinrich von Mutzschefahl 1799 1883 kam zu Beginn des Jahres 1885 mit anderen Deutschen nach China um dort als Lehrer in der chinesischen Militarschule Tianjin tatig zu sein Gegen Ende des Jahres kehrte er aber mit anderen Instrukteuren nach Deutschland zuruck Besitz BearbeitenEntsprechend ihrem Ursprung in der Grafschaft Hohnstein hatten die Mutzschefahl ihren fruhen Besitz vor allem im thuringischen Amt Klettenberg Im Kreis Nordhausen besassen sie weiterhin die Guter Branderode Liebenrode Stockey sowie Gross und Kleinwechsungen In brandenburgischen Kreis Ruppin gehorte Barsikow zum Besitz der Familie In Schlesien besassen sie neben den Gutern im Kreis Wohlau weiterhin Ostrawe und Pluskau im Kreis Guhrau 7 Wappen BearbeitenDarstellungen und entsprechend die Blasonierungen des Wappens variierten im Lauf der Zeit Das Stammwappen wie es im Genealogischen Handbuch des Adels beschrieben ist und wie es auch im Siebmacher von 1605 Abteilung Sachsen abgebildet ist zeigt in Blau drei mit Kugeln gekronte silberne Spitzsaulen auf dem Helm mit blau silbernen Decken eine der Saulen 13 Lehsten blasoniert 1864 Im blauen Felde nebeneinander drei silberne Saulen von denen die mittlere etwas hoher ist Auf dem gekronten Helm eine silberne Saule zwischen vier blauen Straussfedern Helmdecken silbern und blau Er erwahnt aber auch dass im Siebmacher drei Kegel und auf dem Helm uber einem Wulst ein solcher Kegel ohne Federn angegeben sind und dass nach Grotes Geschlechts und Wappenbuch des Konigreichs Hannover und des Herzogthums Braunschweig 1852 die Saule auf dem Helm mit einem Pfauenwedel zwischen zwei silbernen Fahnen besteckt ist Ledebur hingegen gebe zwei mit Kugeln gekronte Spitzsaulen an 1 Historische Wappenbilder Bearbeiten nbsp Wappen der Mutzschefal wie im Siebmacher von 1605 Abteilung Ritterschaft und Adel in Sachsen nbsp Wappen derer von Mutzschefahl im Konigreich Hannover nach Grote um 1850 Bekannte Familienmitglieder BearbeitenHeinrich Mutzefall 1266 Ritter und Stadtvogt von Duderstadt 14 Christoph Friedrich von Mutzschefahl Premierleutnant Regiment von Braunschweig 15 Ritter des Ordens Pour le Merite 16 Friedrich Julius von Mutzschefahl 1693 1761 preussischer Generalmajor Ritter des Ordens Pour le Merite 17 Friedrich von Mutzschefahl 1770 1823 Landschaftsdirektor und Landrat von Oels Arthur von Mutzschefahl 1819 1899 preussischer Generalleutnant Maximilian von Mutzschefahl 1844 1915 preussischer GeneralleutnantLiteratur BearbeitenJohann Christian von Hellbach Adels Lexikon Band 2 Bernhard Friedrich Voigt Ilmenau 1826 S 130 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Leipzig 1865 Band 6 S 421 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Deutscher Uradel 1922 Dreiundzwanzigster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1921 S 600 f S 600 f Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IX Band 116 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1998 ISSN 0435 2408 S 284 Weblinks BearbeitenFamilie von Mutzschefahl im Schlossarchiv Wildenfels Oberst Caspar Wilhelm von Mutzschefahl auf Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und BerichtenEinzelnachweise Bearbeiten a b Gustav von Lehsten Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1775 J G Tiedemann Rostock 1864 S 180 Urkundenbuch des Klosters Walkenried Karl Ludwig Grotefend Die Urkunden des Stiftes Walkenried Aus den Originalen des Herzogl Braunschw Archivs zu Wolfenbuttel und sonstigen Quellen fur den historischen Verein fur Niedersachsen zusammengestellt Band 1 1 bis 1300 Hrsg Urkundenbuch des historischen Vereins fur Niedersachsen Hahn Hannover 1852 Digitalisat Friedrich Wilhelm Boldewin Ferdinand von dem Knesebeck Historisches Taschenbuch des Adels im Konigreich Hannover Hahnsche Hofbuchhandlung Hannover 1840 S 219 und 399 Johann Friedrich Gauhe Des Heil Rom Reichs genealogisch historisches Adels Lexicon Gleditsch Leipzig 1740 S 1387 Eduard Bodemann Jobst Hermann von Ilten Ein hannoverscher Staatsmann des 17 und 18 Jahrhunderts in Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen Jahrgang 1879 S 160 f Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 3 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632780 S 46 47 Nr 964 a b Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 2 Ludwig Rauh Berlin 1856 S 134 Schwendler Auguste Sophie Henriette von geb von Mutzschefahl in der Forschungsdatenbank so fie der Klassik Stiftung Weimar besucht am 28 August 2022 Henriette von Schlabrendorff auf literaturland thueringen de besucht am 28 August 2022 Konrad Kratzsch Klatschnest Weimar Ernstes und Heiteres Menschlich Allzumenschliches aus dem Alltag der Klassiker Wurzburg 2002 S 132 A L Corin Hrsg Hundert Briefe von Johann Ernst Wagner an Jean Paul Fr Richter und August von Studnitz Luttich 1942 Digitalisat Militar Wochenblatt Nr 6 vom 19 Januar 1884 Mittler amp Sohn Berlin 1884 S 120 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IX Band 116 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1998 S 284 ISSN 0435 2408 Johann Wolf Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel Verlag J C Baier Gottingen 1819 S 16 Digitalisat Koniglich Preussische Ranglistenmiszellen 1700 bis 1770 855 Biographienachweise friederizianischer Offiziere aus dem 18 Jahrhundert Mutzschefahl Christoph Friedrich v 1740 42 Mutzschefahl Friedrich Julius v 1753 u 172 Die Ritter des Ordens Pour le Merite 1740 1807 Virtuelles Register der Trager der preussischen Tapferkeitsauszeichnung in Institut Deutsche Adelsforschung Gustaf Lehmann Die Ritter des Orden pour le merite Hrsg Konigliches Kriegsministerium 1 1740 1811 Verleihungen durch Friedrich den Grossen 1740 1786 Nr 323 Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1913 S 46 uni goettingen de abgerufen am 26 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mutzschefahl amp oldid 233172083