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Der Bahnhof Gohrde ist ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Wittenberge Buchholz im nordostlichen Niedersachsen Der ehemalige Durchgangsbahnhof in Breese am Seisselberge in der Gemeinde Nahrendorf war Empfangsstation fur kaiserliche Jagden im Staatsforst Gohrde Er wurde 1874 von der Berlin Hamburger Eisenbahn Gesellschaft an der damaligen Wittenberge Buchholzer Zweigbahn bei Streckenkilometer 196 3 gebaut und steht unter Denkmalschutz Bahnhof GohrdeEhemaliges Empfangsgebaude 2007 Ehemaliges Empfangsgebaude 2007 DatenBetriebsstellenart HaltepunktBahnsteiggleise 1Abkurzung AGHIBNR 8002304Preisklasse 7Eroffnung 26 November 1874LageStadt Gemeinde NahrendorfOrt Ortsteil Breese am SeisselbergeLand NiedersachsenStaat DeutschlandKoordinaten 53 10 4 N 10 51 5 O 53 167778 10 851389 Koordinaten 53 10 4 N 10 51 5 OEisenbahnstreckenWittenberge Buchholz 1151 Bahnhofe in Niedersachseni16i16i18 Im Volksmund wird der Bahnhof Kaiserbahnhof Gohrde genannt Seit 1979 befindet sich im Empfangsgebaude die Bildungsstatte Kinder und Jugendzentrum Bahnhof Gohrde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kaiserbahnhof 3 Bahnanlagen 3 1 Empfangsgebaude 3 2 Haltepunkt 3 3 Guterabfertigungsanlagen 3 4 Gleisanlagen 3 5 Signal und Sicherungsanlagen 4 Bedienung 4 1 Personenverkehr 4 2 Guterverkehr 5 Bildungsstatte 6 Natur und Umwelt 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin Eisenbahnhalt in Breese am Seisselberge wurde erstmals im August 1869 in einem Erlauterungsbericht zu den Vorarbeiten fur die Streckenfuhrung der Wittenberge Buchholzer Zweigbahn erwahnt Damals war zunachst nur ein Haltepunkt vorgesehen der einzige alle anderen Zugangsstellen waren Bahnhofe 1 Als der Bau der Strecke bereits weit fortgeschritten war und die Eroffnung bis Hitzacker im Oktober 1873 kurz bevorstand wurden von der Berlin Hamburger Eisenbahn erste Entwurfe fur den Bahnhof angefertigt Der Bahnhof war von Anfang an fur den Empfang kaiserlicher Jagdgesellschaften vorgesehen Er wurde im Folgejahr 1874 gebaut und am 26 November 1874 anlasslich der ersten Anreise des Kaisers eingeweiht Der Bau der Bahnstrecke und des Bahnhofes am nordlichen Ende des ursprunglichen Rundlingsdorfes Breese am Seisselberge und eine damit verbundene parallele Strassenfuhrung haben das Erscheinungsbild des Dorfes verandert und ihm eine rechteckige Form gegeben 2 Ursprunglich hiess die Station Bahnhof Breese der Name wurde aber bereits 1875 wegen der Bedeutung fur die Jagden der deutschen Kaiser die von 1871 bis 1913 in der Gohrde stattfanden in Staatsbahnhof Gohrde geandert Mit dem Ende der Monarchie in Deutschland im Jahre 1918 endete die bedeutendste Zeit des Bahnhofes Es wurden keine Jagdgesellschaften oder bedeutenden Personlichkeiten mehr empfangen Der Bahnhof und vor allem das Empfangsgebaude wurde seitdem rein betrieblich genutzt und deshalb in der Folgezeit mehrfach umgebaut In der Zeit des Dritten Reiches gab es seitens der nationalsozialistischen Fuhrung und der Reichsbahnverwaltung allerdings wieder Plane den Bahnhof reprasentativ zu nutzen und die Grosse des Empfangsgebaudes deshalb zu verdoppeln Dieses Vorhaben wurde nicht umgesetzt Angeblich sagte Hermann Goring die Jagd in der Gohrde nicht zu Zur Reichsbahnzeit war der Bahnhof eine Dienststelle des Betriebsamtes Wittenberge und gehorte zur Reichsbahndirektion Hamburg Er war in die vierte und niedrigste Rangklasse eingeordnet zum Vergleich Luneburg war ein Bahnhof erster Klasse Dahlenburg dritter und Dannenberg Ost zweiter Klasse 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg war die durchgehende Eisenbahnverbindung uber die Elbe unterbrochen und die Bedeutung der Strecke beschrankte sich auf die Erschliessung des Landkreises Luchow Dannenberg Gleichzeitig nahm der Individualverkehr immer mehr zu Die Deutsche Bundesbahn konzentrierte sich in der Nachkriegszeit auf den funktionellen Erhalt des Bahnhofes und eine Vereinfachung des Bahnbetriebes Der Erhalt der historischen Bausubstanz ruckte in den Hintergrund In schlechtem Zustand verkaufte die Deutsche Bundesbahn das Empfangsgebaude 1979 an den Verein Kinder und Jugendzentrum Bahnhof Gohrde e V der dort eine Bildungsstatte betreibt Der Bahnhof wurde 1981 unter Denkmalschutz gestellt und 1983 mit den Restaurierungsarbeiten begonnen Das Empfangsgebaude wurde im Inneren in eine Bildungsstatte umgebaut und von aussen in den historischen Zustand zuruckversetzt Im Jahre 1989 folgte der bislang letzte Ruckbau der Bahnanlagen Die Guterabfertigung wurde eingestellt und die Gleisanlagen auf ein Gleis zuruckgebaut Gohrde ist seitdem nach der Eisenbahn Bau und Betriebsordnung kein Bahnhof mehr sondern ein Haltepunkt 4 2004 trat der Landkreis Luneburg dem Hamburger Verkehrsverbund HVV bei 5 Der Haltepunkt ist seit dem 12 Dezember 2004 ostlichster Schienenverkehrshalt im Tarifgebiet des HVV Kaiserbahnhof Bearbeiten nbsp Bahnhof Gohrde in Breese am Seisselberge an der Wittenberge Buchholzer Zweigbahn 1891 Der deutsche Kaiser Wilhelm I kam seit 1871 6 jahrlich mit grossem Hofstaat zur Jagd in die Gohrde In den ersten Jahren reiste er mit seinem Hofzug von Berlin uber Lehrte bis Bevensen Der an der Bahnstrecke Hannover Harburg gelegene Bahnhof ist etwa 24 Kilometer vom Jagdschloss Gohrde entfernt Diese Strecke musste in einer Kutsche zuruckgelegt werden Die Wittenberge Buchholzer Zweigbahn wurde am 15 Dezember 1873 bis Hitzacker dem Verkehr ubergeben Ab 1874 reiste die kaiserliche Jagdgesellschaft nicht mehr uber Bevensen in die Gohrde sondern uber den Bahnhof Wittenberge und den Bahnhof Breese wie der Bahnhof Gohrde im ersten Jahr noch hiess Der Bahnhof ist etwa 4 5 Kilometer vom Jagdschloss entfernt Der Weg dorthin wurde anfangs mit Kutschen spater mit Kraftwagen zuruckgelegt Die erste kaiserliche Jagdgesellschaft reiste am 26 November 1874 noch vor der offiziellen Eroffnung der gesamten Strecke am 31 Dezember 1874 an Aus diesem Grund wurde der Abschnitt von Hitzacker bis Breese am Seisselberge am 20 oder 24 November 1874 polizeilich abgenommen Der aus drei Personen und einem Gepackwagen bestehende Hofzug verliess um 14 30 Uhr Berlin und uberquerte gegen 17 25 Uhr die Domitzer Elbbrucke In Dannenberg und Hitzacker machte der Zug fur einen festlichen Empfang einen kurzen Zwischenhalt nbsp Das Bahnhofsgebaude vor dem Jahr 1900Fur die Reisen allerhochster und hochster Herrschaften galten besondere Vorschriften Die Bahnbeamten waren zur Geheimhaltung verpflichtet samtliche Unterlagen mussten nach der Reise vernichtet werden An geeigneten Stationen mussten Bereitschaftslokomotiven aufgestellt werden die solange sich der Zug in ihrem Bezirk befand sofort zur Abfahrt bereit und in Richtung des Zuges gedreht stehen mussten Lokomotivfuhrer und Heizer durften wahrend dieser Zeit die Lok nicht verlassen Bei der Fahrt mussten Stosse und heftige Schwankungen des Zuges vermieden werden Die Stelle an der der Zug im Bahnhof halten sollte wurde von einem Beamten oder Arbeiter mit einer entfalteten roten Fahne oder nach Einbruch der Dunkelheit mit einer roten Laterne gekennzeichnet Der Bahnhof war fur die Besuche festlich geschmuckt und ein roter Teppich war vom Bahnsteig durch den Westflugel des Empfangsgebaudes bis zum Ausgang an der Hofseite ausgelegt Die Anteilnahme der Bevolkerung war stets gross weil jeder den Kaiser sehen wollte Fur die Sicherheit des Hofstaates war die Landdrostei in Luneburg zustandig Beim ersten Besuch des Kaisers waren zwei Oberwachtmeister sieben berittene und vier Fussgendarmen eingesetzt Letztmals fand vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 30 und 31 Oktober 1913 eine Hofjagd im Revier Gohrde statt Kaiser Wilhelm II hatte dazu seine Sohne die Prinzen Eitel Friedrich von Preussen Oskar von Preussen und Joachim von Preussen den osterreichischen Thronfolger Franz Ferdinand von Osterreich Este Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg General Helmuth Johannes Ludwig von Moltke und den osterreichisch ungarischen Botschafter Ladislaus von Szogyeny Marich geladen Fur die zweitagige Veranstaltung wurde umfangreiches Personal benotigt Das Dienstpersonal bestand aus 90 Personen die zur Halfte zum Stammpersonal des kaiserlichen Hofes gehorten und zur anderen Halfte aus den umliegenden Dorfern kamen Das Hofpersonal reiste bereits ein oder zwei Tage vor der Jagd an Daneben brachten die geladenen Gaste eigene Diener meistens zwei mit 7 Bahnanlagen Bearbeiten nbsp Gleisplan des Bahnhofes Gohrde 1938 1 7 Gleise EG Empfangsgebaude Gw Befehlsstellwerk Gw am westlichen Ende Go Warterstellwerk Go am ostlichen Ende GS Guterschuppen ES Eilgutschuppen R Laderampe LS Ladestrasse B Bahnsteige NG Nebengebaude Toilette Waschhaus Schuppen Der Bahnhof hat ein reprasentatives Empfangsgebaude auf der Sudseite der Gleisanlagen das uber eine gepflasterte Zufahrt von der Gohrder Bahnhofstrasse Kreisstrasse 6 erreicht werden kann Die Bauten fur die Guterabfertigung befanden sich im Wesentlichen nordlich der Gleise zwei Stellwerke am westlichen und ostlichen Ende des Bahnhofes Der gesamte Bahnhof und die Zufahrt stehen unter Denkmalschutz 8 Empfangsgebaude Bearbeiten Das dreigeschossige Empfangsgebaude besteht aus einem giebelstandigen Mittelbau und zwei traufstandigen Gebaudeflugeln mit eineinhalb Geschossen Es wurde in Ziegel und Fachwerkbauweise errichtet Holzverzierungen sollen an ein Jagdschloss erinnern Im mittleren Gebaudeteil befanden sich die Dienstraume Der westliche Gebaudeflugel war den hochsten Herrschaften vorbehalten im ostlichen Flugel waren zwei Warteraume vorhanden Ein Warteraum stand allen Fahrgasten offen der andere konnte reserviert werden um nicht mit dem einfachen Volk warten zu mussen In der ersten Etage des Mittelbaus war eine Wohnung fur den Bahnhofsvorsteher in der zweiten Etage befanden sich zwei Wohnungen fur die Stellwerkswarter Das weitere Bahnhofspersonal wohnte im Nachbardorf Pommoissel Westlich des Empfangsgebaudes stand ein kleiner Schuppen fur die Abfertigung des Eilgutes Ostlich des Empfangsgebaudes waren drei Nebengebaude eine Toilette ein Waschhaus und ein Stall Das Empfangsgebaude wurde im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut erstmals im Jahre 1909 Der Dachboden des Ostflugels wurde mit drei Zimmern teilweise ausgebaut Nach 1918 konnte das gesamte Gebaude fur den Bahnbetrieb oder von den Bahnbediensteten genutzt werden 1925 26 wurde fur einen Rottenfuhrer Rotte bezeichnete einen Gleisbauarbeitertrupp im Westflugel der in der Kaiserzeit ausschliesslich den hochsten Herrschaften vorbehalten war eine 2 Zimmerwohnung gebaut und der Flugel zur Halfte unterkellert Der offentliche Wartesaal wurde 1935 in eine Bahnhofsgaststatte und das reservierbare Wartezimmer in die Gaststattenkuche umgebaut Darunter wurde ein kleiner Bierkeller angelegt Die Nutzflache der Dienstraume im Mittelteil wurde halbiert und als Wohnraum und Klubzimmer genutzt Die gleisseitigen Dachgauben beider Flugel wurden durch Erker ersetzt die offene Veranda an der Strassenseite mit Fenstern geschlossen und alle Schornsteinkopfe neu aufgemauert Zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn fand 1967 der vierte Umbau statt der die weitest reichenden Folgen fur die Architektur hatte Der Erhalt der alten Bausubstanz ruckte zugunsten eines schlichten Funktionalismus in den Hintergrund Am sichtbarsten war das am Dach erkennbar Dort wurde der Schiefer durch Eternit Wellplatten ersetzt und die Gauben an der Hofseite entfernt Die Balkonturen in der ersten Etage wurden durch ein einteiliges Fenster ersetzt und die Wintergarten im zweiten Stock bis auf die tragenden Konstruktionen weggerissen Ursprunglich sollten die Balkone vollstandig abgerissen werden das ware aber aufgrund der Baustatik mit einem grossen Aufwand verbunden gewesen und unterblieb deshalb aus Kostengrunden Die zweiflugeligen Sprossenfenster in der ersten Etage wurden fast alle durch einfache einteilige Fenster ersetzt Der Verein Kinder und Jugendzentrum Bahnhof Gohrde begann Ende 1983 mit der Restaurierung des Empfangsgebaudes und der vorhandenen Nebengebaude Die Arbeiten wurden finanziell vom Land Niedersachsen und dem Bund unterstutzt und weitgehend in Eigeninitiative von Werkstatt Projekten gegen Erwerbslosigkeit oder mit interessierten Einzelpersonen durchgefuhrt Im ersten Bauabschnitt wurde vornehmlich am Westflugel des Gebaudes gearbeitet Das Dachgeschoss wurde in einen Wohn und Schlafbereich fur zwolf Personen umgebaut Auf der Hof und der Gleisseite wurden jeweils zwei zweisparrige Dachgauben eingebaut und die Fachwerkfassade sowie die Zimmer im mittleren Gebaudeteil restauriert In einem zweiten Bauabschnitt folgte der Ostflugel Auch hier wurden beidseitig je zwei zweisparrige Dachgauben eingebaut das Dachgeschoss ausgebaut und die Fachwerkfassade saniert Im mittleren Hauptteil wurden die Balkone wiederhergestellt und erhielten nach einer Originalvorlage nachgebaute Turen Genauso wurden alle Fenster in der ersten Etage dem ursprunglichen Aussehen entsprechend erneuert und die Schornsteinkopfe in der Ursprungsarchitektur neu aufgesetzt Die ehemaligen Dienstraume im Erdgeschoss wurden in ihren damaligen Ausmassen wiederhergestellt die Bahnhofsgastwirtschaft wurde renoviert und das Dach hat seine Schiefereindeckung zuruckerhalten Haltepunkt Bearbeiten Der heutige Haltepunkt befindet sich unmittelbar westlich des ehemaligen Empfangsgebaudes Auf dem ehemaligen Hausbahnsteig stehen ein holzernes Wartehauschen und ein Aushangfahrplan Die Personenzuge halten am Bahnsteig des ehemaligen Gleises 2 jetzt Gleis 1 Der Bahnsteig hat eine nutzbare Lange von 142 Metern 9 Der Zugang zum Haltepunkt ist stufenlos der schlecht befestigte Bahnsteig ist fur einen hohengleichen Einstieg aber zu niedrig 10 An dem Haltepunkt herrscht wie an allen Bahnhofen und Haltepunkten der Deutschen Bahn Rauchverbot Eine kleine Raucherzone mit Hinweisschild am Ende des unbefestigten Fussweges der von der Zufahrt seitlich am Privatgelande zum Haltepunkt fuhrt weist darauf hin Guterabfertigungsanlagen Bearbeiten Gegenuber dem Empfangsgebaude befanden sich ein Guterschuppen und eine Laderampe fur Seiten und Kopfverladung An der Laderampe waren Viehbuchten fur die Viehverladung vorhanden Beide Anlagen befanden sich am Ende einer Ladestrasse die uber einen Bahnubergang am westlichen Ende des Bahnhofes erreicht werden konnte An den Bahnubergang schloss sich neben der Ladestrasse nur noch ein unbefestigter Wirtschaftsweg an Die Ladestrasse ist bis zum ehemaligen Guterschuppen immer noch im Besitz der Deutschen Bahn AG Der Guterschuppen befindet sich in Privatbesitz Gleisanlagen Bearbeiten Der Bahnhof hatte insgesamt sieben Gleise Die Gleise 1 und 2 dienten dem Personenverkehr die Gleise 5 bis 7 der Guterabfertigung Gleis 1 war das durchgehende Hauptgleis der Bahnstrecke und fuhrte am Hausbahnsteig des Empfangsgebaudes vorbei Zwischen den Gleisen 1 und 2 verlief ein als Zwischenbahnsteig ausgefuhrter Sandbahnsteig uber den das Kreuzungs und Uberholgleis 2 auch fur den Personenverkehr nutzbar war Gleis 3 war ein weiteres Kreuzungs und Uberholgleis Gleis 4 ein Abstellgleis Gleis 5 verlief seitlich am Guterschuppen und der Laderampe vorbei Gleis 6 endete als Stumpfgleis am Kopf der Laderampe Gleis 7 war das Ladestrassengleis Ein erster Ruckbau der Gleisanlagen fand 1956 statt als das Abstellgleis 4 ausgebaut wurde In der zweiten Halfte der 1970er Jahre wurden das Kreuzungs und Uberholgleis 3 und der parallel zum Ladestrassengleis 7 verlaufende Abschnitt des Gleises 5 entfernt Das Gutergleis 5 und das Hauptgleis 1 wurden 1989 abgebaut Das verbliebene Gleis 2 wurde beidseitig direkt an das Streckengleis angeschlossen Signal und Sicherungsanlagen Bearbeiten nbsp Bahnubergang zur ehemaligen Ladestrasse und einem unbefestigten Wirtschaftsweg am westlichen BahnhofsendeDer Bahnhof war mit insgesamt zehn Formsignalen gesichert An beiden Bahnhofsenden befanden sich je ein zweiflugeliges Einfahrsignal und ein Vorsignal Ausfahrsignale waren an beiden Enden der Gleise 1 bis 3 vorhanden Alle Ausfahrsignale waren bis zum Ende der 1930er Jahre einflugelig Die Signale an den Kreuzungs und Uberholgleisen 2 und 3 erhielten dann einen zweiten Flugel so dass auch Langsamfahrt angezeigt werden konnte Die Gleise 4 bis 7 waren durch Gleissperren zwischen den Gleisen 3 und 4 gesichert so dass abgestellte Schienenfahrzeuge nicht versehentlich in den dem Durchgangsverkehr dienenden Bereich gelangen konnten Der Bahnubergang zur Ladestrasse war ursprunglich beschrankt Die Weichen Signalanlagen und Schranken wurden von zwei Stellwerken gesteuert Ein Befehlsstellwerk Gw befand sich am westlichen Bahnhofsende neben dem Bahnubergang ein Warterstellwerk Go am ostlichen Ende In der zweiten Halfte der 1950er Jahre wurde von der Deutschen Bundesbahn auf der Strecke der vereinfachte Nebenbahndienst eingefuhrt Deshalb wurden die Stellwerke Signale Antriebe der fernbedienten Weichen und die Schranken abgebaut Der Bahnubergang ist seitdem durch eine Blinklichtanlage gesichert Die Eingangsweichen wurden vom Zugbegleitpersonal bei Bedarf uber ein Hebelwerk das sich in einem Unterstand am Empfangsgebaude befand umgestellt Bedienung BearbeitenDer Haltepunkt wird gegenwartig von Regionalbahnen RB der Kursbuchstrecke 112 Luneburg Dannenberg Ost die bis Gohrde gleichzeitig auch Regionalbahnlinie 32 bedient Die weiteren Haltestellen in Richtung Dannenberg liegen ebenfalls im Tarifgebiet des HVV 11 Guter werden seit dem Jahreswechsel 1988 89 nicht mehr abgefertigt 12 Der Bahnhof war stets Haltestelle aller auf der Strecke verkehrenden Personenzuge Die hochstwertigen Zuge die jemals in Gohrde hielten waren in den 1960er bis 1980er Jahren Eilzuge die durchgehend bis Hamburg verkehrten Personenverkehr Bearbeiten Nach der Eroffnung der Wittenberge Buchholzer Zweigbahn bis Buchholz in der Nordheide hielten im Bahnhof Gohrde taglich zwei Personenzugpaare und ein gemischtes Zugpaar die durchgehende Verbindungen bis Wittenberge und Buchholz ermoglichten An der Anzahl der Zugverbindungen anderte sich bis zur Verstaatlichung der Berlin Hamburger Eisenbahn im Jahre 1884 nichts Die Fahrzeit lag in den ersten Jahren bis Luneburg bei ungefahr 66 Minuten bis Dannenberg bei 44 Minuten Der Fahrpreis fur eine einfache Fahrt nach Luneburg betrug im Jahre 1880 in der zweiten Klasse 200 Pfennig und in der dritten Klasse 130 Pfennig Die einfache Fahrt nach Dannenberg kostete 120 Pfennig in der zweiten Klasse und 80 Pfennig in der dritten Klasse 13 Anfang der 1910er Jahre wurde die Zweigbahn in Luneburg in zwei Strecken getrennt und der durchgehende Verkehr bis Buchholz eingestellt Die in Gohrde haltenden Personenzuge begannen und endeten damit in Luneburg Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Strecke an der Domitzer Elbbrucke unterbrochen und keine durchgehenden Verbindungen bis Wittenberge mehr moglich Die im Bahnhof haltenden Personenzuge beschrankten sich weitgehend auf die Verbindung Luneburg Dannenberg Ost Einzige Ausnahme waren seit den 1960er Jahren vereinzelte Eilzugpaare sogenannte Heckeneilzuge die teilweise durchgehenden Verbindungen zum Hamburger Hauptbahnhof herstellten Der Eilzugverkehr endete mit dem Fahrplanwechsel im Mai 1988 Die Anzahl der in Gohrde haltenden Personenzuge schwankte im 20 Jahrhundert zwischen sechs und vierzehn Durchschnittlich verkehrten funf Zugpaare taglich Vor dem Ersten Weltkrieg waren sieben Zugpaare im Fahrplan verzeichnet diese Anzahl reduzierte sich wahrend des Krieges auf funf Der letzte Fahrplan vor dem Zweiten Weltkrieg wies funf Zugpaare aus von denen wahrend des Zweiten Weltkrieges und in der unmittelbaren Nachkriegszeit zwei wegfielen In den 1950er Jahren waren genauso wie im Winterfahrplan 1988 89 zehn Personenzuge verzeichnet die an Werktagen im Bahnhof Halt machten 14 Der Haltepunkt liegt an der Kursbuchstrecke 112 Stand 2015 bedient durch die Linie RB32 Luneburg Dannenberg bis 2014 trug sie im HVV die Linienbezeichnung R 31 Gegenwartig halten an allen Tagen je Fahrtrichtung funf Regionalbahnen die bis auf eine Ausnahme werktags am Nachmittag im Dreistundentakt verkehren Die Fahrzeit betragt bis Luneburg 42 Minuten bis Dannenberg 25 Minuten 15 Der Fahrpreis fur eine Einzelfahrt nach Luneburg bzw Dannenberg Ost in der zweiten Wagenklasse betragt 2018 im HVV Tarif 3 30 Euro 16 Seit Dezember 2014 wird die Linie durch den Betreiber Erixx bedient Guterverkehr Bearbeiten nbsp Die gepflasterte Zufahrt zum Bahnhof steht unter Denkmalschutz Am Bahnhof Gohrde wurden von Anfang an Guter umgeschlagen Aus dem ersten Betriebsjahr liegen Zahlen vor In Gohrde wurden demnach 23 Tonnenkilometer abgefertigt zum Vergleich Luneburg 1782 Dahlenburg 39 und Dannenberg 708 Tonnenkilometer 1 Im Bahnhof Gohrde wurden Lebensmittel als Stuckgut Kunstdunger Brikett und Koks Torf Zuckerrubenschnitzel und andere Futtermittel in ganzen Wagenladungen empfangen Versandt wurden Speise und Saatkartoffeln Zuckerruben Stroh Heu Grubenholz Eichen Buchen und Fichtenstammholz Schlacht sowie Zuchtvieh Schon zur Kaiserzeit wurde Getreide nach Berlin verladen In den 1920er Jahren wurde Dalbenholz fur den Hamburger Hafen aus Gohrde geliefert in der Nachkriegszeit in grossen Mengen Grubenholz siehe Turstock Bergbau ins Ruhrgebiet Bis zum Ende der 1980er Jahre wurde Zuckerruben verladen 17 Vor der vollstandigen Einstellung der Guterabfertigung wurde nur noch Langholz verladen Die Anlieferung erfolgte seit Ende der 1960er Jahre mit einem Nahguterzug Luneburg Dannenberg Ost der zwar auch den Bahnhof Gohrde durchfuhr die Waggons aber nur bis Dahlenburg transportierte Von Dahlenburg wurde die Fracht mit einem Ubergabeguterzug der mit einer dort stationierten Kleinlokomotive Kof bespannt wurde zugestellt Abtransportiert wurden die Frachten wiederum mit einem Nahguterzug Dannenberg Ost Luneburg der vom Dannenberger Kopfbahnhof am Streckenende wieder in Gegenrichtung verkehrte In den 1980er Jahren erfolgte der Transport ausschliesslich mit Ubergabezugen von und nach Luneburg Wahrend der Zuckerrubenkampagne wurden zusatzliche Guterzuge eingesetzt Dabei verkehrte zweimal wochentlich eine in Dannenberg Ost stationierte Kleinlok mit einem Ubergabeguterzug Dannenberg Gohrde und zuruck 17 Bildungsstatte BearbeitenDer Verein Kinder und Jugendzentrum Bahnhof Gohrde e V betreibt im Empfangsgebaude des Bahnhofes Gohrde und auf dem Gelande sudlich der Gleise seit 1979 eine Bildungsstatte Der dortigen Bildungsarbeit liegt ein emanzipatorisches Verstandnis ohne hierarchische Struktur zugrunde Der gesellschaftliche Anspruch der im deutschen Grundgesetz garantierten Grundrechte soll mit der Wirklichkeit konfrontiert werden Unabhangiges Denken im Sinne der Aufklarung soll gefordert werden um experimentell eine Alltagswirklichkeit die sich von den Herrschaftsstrukturen des Kapitalismus unterscheidet zur Geltung zu verhelfen Das Bildungsangebot richtet sich generationsubergreifend an alle gesellschaftlichen Gruppen Im ehemaligen Empfangsgebaude sind Ubernachtungsmoglichkeiten sanitare Anlagen Kuchen und Gemeinschaftsraume fur bis zu 45 Personen vorhanden Die Bildungseinrichtung verfugt uber ein Film und Fotolabor eine Siebdruckerei Werkstatt Imkerei einen Bauern und Obstgarten und eine Mehrzweckwiese 18 Natur und Umwelt BearbeitenIm Fruhjahr 2012 wurde eine unter dem Bahnhofsdach lebende Population der Breitflugelfledermaus festgestellt welche mit mindestens 126 adulten Individuen die grosste Population in Niedersachsen und mutmasslich auch bundesweit darstellt Die Naturschutzstelle des Landkreises Luneburg hat den Bahnhof Gohrde zur zu schutzenden Vermehrungsstatte dieser gefahrdeten Fledermausart erklart Das Haus und die Bildungsstatte Bahnhof Gohrde e V wurden im Herbst 2014 vom NABU e V mit der Plakette Fledermausfreundliches Haus 19 ausgezeichnet Literatur BearbeitenUlrich Bornmuller Rolf Meyer Hrsg Eisenbahnzeit im Wendland Beitrage zur Eisenbahngeschichte des Landkreises Luchow Dannenberg Hartmut Geller Museumsverein Wustrow e V Wustrow Schnega 1990 ISBN 3 925861 06 8 Lothar Kasper Als der Kaiser zur Jagd in die Gohrde reiste In Eisenbahnzeit im Wendland S 37 38 Wolfgang Pauls Bahnhof Gohrde einst und heute In Eisenbahnzeit im Wendland S 39 41 Benno Wiesmuller Gohrde In Erich Preuss Hrsg Das grosse Archiv der deutschen Bahnhofe GeraMond Verlag ISSN 0949 2127 Loseblattsammlung eine Doppelseite DIN A4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnhof Gorde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildungsstatte Bahnhof Gohrde Bahnhof Gohrde im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten a b Dietmar Ramuschkat Die Eisenbahnlinie Wittenberge Buchholz Eine Fallstudie uber Entscheidungs und Handlungsablaufe bei der Planung einer Privatbahn in Preussen und dem zum Bau erforderlichen Grunderwerb Universitat Hamburg 25 April 2002 S 71 72 238 urn nbn de gbv 18 7764 Gerd Weiss Landkreis Luneburg In Hans Herbert Moller Hrsg Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 22 2 Friedrich Vieweg amp Sohn Braunschweig 1981 ISBN 3 528 06201 0 S 91 Deutsche Reichsbahn Hrsg Amtliches Bahnhofverzeichnis 1938 Berlin 1 Oktober 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DiBIS LVS Infrastrukturskizze Gohrde In Mobilitat fur alle 27 Februar 2008 abgerufen am 22 Mai 2008 Regionalverbindungen Bremen Hamburg Niedersachsen Schleswig Holstein In DB Vertrieb GmbH DB Regio AG Region Nord Hrsg Kursbuch 2007 2008 Band B 28 September 2007 S 125 1 2 Vorlage Toter Link kursbuch bahn de kursbuch bahn de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Hamburger Verkehrsverbund GmbH Hrsg Tarifplan U S A R 9 Dezember 2007 1 2 Vorlage Toter Link www hvv de hvv de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Tarifplan U S A R Memento vom 17 Januar 2009 im Internet Archive Ulrich Bornmuller Das Eisenbahngeschehen der letzten Zeit und neue Zukunftsperspektiven In Eisenbahnzeit im Wendland S 71 Peter Bley 150 Jahre Eisenbahn Berlin Hamburg Alba Dusseldorf 1996 ISBN 3 87094 229 0 S 64 Fahrplane Eroffnungsfahrplan vom 31 Dezember 1874 1880 1913 14 1915 16 1941 1944 1947 48 1953 1964 Ulrich Bornmuller 1945 1988 Die Folgen des Zweiten Weltkrieges und der innerdeutschen Grenzziehung fur die Eisenbahn im Landkreis Luchow Dannenberg In Eisenbahnzeit im Wendland S 63 67 Regionalverbindungen Bremen Hamburg Niedersachsen Schleswig Holstein In DB Vertrieb GmbH DB Regio AG Region Nord Hrsg Kursbuch 2007 2008 Band B 28 September 2007 S 125 kursbuch bahn de PDF 56 kB Einzelkarten Nicht mehr online verfugbar In Fahrkarten Hamburger Verkehrsverbund GmbH 10 Juni 2007 archiviert vom Original am 23 April 2008 abgerufen am 16 Mai 2008 Hamburger Verkehrsverbund GmbH Hrsg Tarifplan U S A R 9 Dezember 2007 1 2 Vorlage Toter Link www hvv de hvv de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Tarifplan U S A R Memento vom 17 Januar 2009 im Internet Archive Reiseauskunft DB Vertrieb GmbH abgerufen am 16 Mai 2008 a b Urs Kramer Bruno Schotz Rubenzuge 1 Auflage Transpress Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 613 71149 4 S 48 Bildungsstatte Bahnhof Gohrde Abgerufen am 23 Mai 2008 Plakette Fledermausfreundliches Haus 1 2 Vorlage Toter Link www bahnhof goehrde de Seite nicht mehr 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