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Johann Friedrich Adolph Ferdinand Wedemeyer 1 auch Johann Friedrich Adolf Ferdinand Wedemeyer Rufname Adolf 2 oder Adolph 5 September 1793 in Elbingerode 15 Dezember 1869 in Hannover war ein deutscher Jurist hannoverscher Geheimrat und Staatsminister 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sonstiges 3 Archivalien 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren zur Zeit des Kurfurstentums Hannover 1793 in der Stadt Elbingerode im Harz im Amtshaus des dortigen Amtes als eines von acht Kindern des dort tatigen Oberamtmanns Christian Friedrich Wedemeyer 2 Oktober 1747 in Hardegsen 12 April 1828 in Elbingerode und der Johanne Friederike Bona 14 Juli 1755 in Uebelngonne 3 April 1807 in Elbingerode 3 wurde Adolph Wedemeyer wenige Tage nach seiner Geburt am 12 September 1793 in der Kirche getauft Seine Eltern schickten ihn jedoch nach Ilfeld zum Besuch der dortigen Klosterschule Anschliessend studierte Wedemeyer in Gottingen an der Georg August Universitat zunachst ein Jahr lang Medizin was ihn jedoch hypochonder in Bezug auf seine Gesundheit machte Daher wechselte er zum Studium der Rechtswissenschaften In dieser sogenannten Franzosenzeit im nunmehrigen Konigreich Westphalen konnte ihm sein Vater aufgrund der negativen wirtschaftlichen Folgen wahrend der Besatzung durch die Truppen Napoleon Bonapartes finanziell allerdings nur eingeschrankt unterstutzen Umso fleissiger studierte Wedemeyer arbeitete wahrend des Studiums zudem als Auditor in Harste und legte schliesslich ein Aufsehen erregend gutes Examen ab 1 Schon in den ersten Jahren des Konigreichs Hannover trat Wedemeyer 1818 in den hannoverschen Staatsdienst ein 4 erhielt zunachst die Stellung des Amtsassessors 1 bei August Wilhelm Rehberg 4 Am 11 November 1821 heiratete Wedemeyer in der Schlosskirche 1 des Leineschlosses 5 seine erste Ehefrau Johanne Sophie Louise 2 November 1799 in Hannover 23 April 1833 ebenda eine Tochter des in Hannover tatigen Regierungsrates Gabriel Wilhelm Ubbelohde und der Eleonora Christine Louise geborene von Chuden mit der er die ersten funf seiner insgesamt sieben Kinder haben sollte 1 Ab 1824 gehorte Adolf Wedemeyer dem hannoverschen Kriegsministerium an in dem er nacheinander anfangs zum Kriegsrat dann zum Geheimen Kriegsrat und zuletzt zum Generalsekretar ernannt wurde gleichbedeutend der Stellung eines Unterstaatssekretars 6 Nach dem Tode seines Vaters wurde Wedemeyer durch den aufgrund der andauernden Personalunion zwischen Grossbritannien und Hannover noch im Zentrum des British Empire regierenden Konig Georg IV 1829 mit zahlreichen und zum Teil grossen Gutern im hannoverschen Konigreich belehnt Versehen mit den Unterschriften der hannoverschen Minister Friedrich Franz Dietrich von Bremer Franz von Meding und August von Stralenheim sowie des Sekretars Starcke wurde Wedemeyer gemeinsam mit zahlreichen anderen mannlichen Verwandten mit den in Dep 25 A Nr 101 von 1598 August 10 genannten Gutern wie dem freien Hof St Galli in Hannover belehnt aber auch mit Gutern in oder um Eldagsen 7 ahnlich wie schon Jahrhunderte zuvor auch Konrad Wedemeyer der Altere 8 aber auch in Alferde Renwersen Diedersen Volksen Kovingen Berkel Wangelist bei Hameln Hastenbeck Borry Hossingen Lauenstein Salzhemmendorf und Linse 7 Unterdessen war Wedemeyer neben seinen Verwaltungstatigkeiten auch parlamentarisch tatig geworden 6 Zunachst reiste er Anfang der 1830er Jahre in Staatsangelegenheiten als Vortragender Rat und Begleiter des Grafen und Ministers von Kielmansegge in das Vereinigte Konigreich Grossbritannien und Irland zu Georg IV 1 Dieser ernannte Wedemeyer 1831 zu einem von insgesamt sieben Commissarien die gemeinsam mit den aus dem Ober und Unterhaus abgeordneten Deputierten den Entwurf des Hannoverschen Staatsgrundgesetzes zu prufen hatten 6 Bereits im Folgejahr 1832 wurde Wedemeyer Mitglied der zweiten Kammer der Standeversammlung des Konigreichs Hannover anfangs durch Wahl spater durch konigliche Ernennung 6 Etwa zur selben Zeit stand der konigliche Hofbauarchitekt Georg Ludwig Friedrich Laves kurz vor der Vollendung des Thronsaal Anbaus fur das erste hannoversche Standehaus 9 Gut ein Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau die 1833 auf dem Neustadter St Andreas Friedhof bestattet wurde heiratete der Vater von drei minderjahrigen Kindern zwei andere waren bereits Ende August Anfang September 1829 gestorben am 20 Mai 1834 in der Kirche St Ulrici Brudern in Braunschweig die Auguste Anna Henriette Auguste 21 Marz 1804 in Braunschweig 16 Januar 1871 in Hannover eine Tochter des Herzoglich Braunschweigischen Kammerrats und Forstmeisters Johann Georg Melsheimer und der Anna Dorothea Henriette Hase Mit seiner zweiten Ehefrau die kunstlerisch sehr begabt und von der ein Bildnis des Malers Conrad L Allemand Maler spater verbrannte hatte Wedemeyer zwei weitere Kinder 1 In seiner Funktion als Abgeordneter der zweiten Standekammer die er neben seinen anderen Tatigkeiten bis in das erste Jahr der Deutschen Revolution 1848 ausuben wurde tat sich Wedemeyer als entschlossener Vertreter der wechselnden Regierungen hervor 1841 bis 1847 war er zudem Prasident der zweiten Kammer 6 1848 bewohnte Wedemeyer laut dem Adressbuch der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Hannover von 1849 ein Haus in der damaligen Georgstrasse 8 10 1 Wahrend der Marzregierung im selben Jahr unterstutzte er 6 der noch immer Generalsekretar des Kriegsministeriums war 4 das Ministerium des Innenministers Johann Carl Bertram Stuve insbesondere in der Opposition gegen die Frankfurter Nationalversammlung Doch als nach Stuves Rucktritt im Herbst 1850 unter dem neu gebildeten Ministerium Munchhausen Lindemann der General Carl Jacobi das Kriegsministerium ubernahm erschien es Jacobi zweckmassiger Wedemeyers Generalsekretariat einem Officier zu ubertragen 6 So schied Adolph Wedemeyer zu Ostern 1851 schliesslich aus dem Hannoverschen Kriegsministerium aus und liess sich als Oberamtmann nach Ilten in das dortige Amt versetzen 1 Anm 1 Nur wenig spater berief Konig Georg V Wedemeyer 6 am 21 Mai 1851 4 zur Ubernahme des Ressorts des Innenministeriums unter dem neu gebildeten Kabinett des Ministerprasidenten Eduard Christian von Lutcken 6 Anm 2 Allerdings bestand das Innenministerium so dann nur noch wenige Jahre 6 Aus diesen Jahren hat sich immerhin ein Schriftwechsel des Innenministers an den Naturwissenschaftler Carl Friedrich Gauss in Bezug auf ein meteorologisches Messinstrument von dessen Mechaniker Moritz Meyerstein von 1854 erhalten 11 In dieser Zeit griff das Innenministerium aber auch entscheidend in den schwelenden Verfassungskonflikt ein als es die von Gustav Zimmermann ausgearbeitete Denkschrift am 16 November 1854 dem damaligen Bundestag in Frankfurt uberreichte Mit dieser Schrift unterstutzte Hannover vollumfanglich die Beschwerden der Ritterschaft ebnete dadurch dem Einschreiten des Bundestages den Weg 6 Nachdem Georg V als Anhanger des sogenannten Monarchischen Prinzips also des Absolutismus 1855 die Verfassung von 1848 zugunsten des reaktionaren Verfassungsgesetzes von 1840 aufhob 12 und das Innenministerium unter Lutcken der die Entscheidungen des Bundestages nicht umsetzen wollte schliesslich Ende Juli 1855 zurucktrat und Wilhelm von Borries Platz machte der die Anweisungen des Bundestages dann zum 1 August des Jahres umsetzte 6 nahm Adolph Wedemeyer seinen endgultigen Abschied aus dem hannoverschen Staatsdienst unter Beibehaltung des ihm zuvor verliehenen Titels Wirklicher Geheimer Rat und zog nach Gottingen 1 Als nach der Schlacht bei Langensalza Preussen das Konigreich Hannover annektiert hatte zog Adolf Wedemeyer im Herbst 1866 zuruck nach Hannover wo er laut dem Adressbuch von 1868 als Geheimrat und Exzellenz bezeichnet am Klagesmarkt 6 I wohnte 1869 wurde er auf dem Stadtfriedhof Engesohde bestattet wie bald nach ihm auch seine Ehefrau und Anfang des 20 Jahrhunderts eine seiner Tochter 1 Sonstiges BearbeitenWedemeyer war seit 1830 Ritter und seit 1854 Commandeur 1 Klasse des Guelphen Ordens Familiar war er Vorsteher des Familienfideikommisses Anrode spater Paetzig sowie Inhaber des dritten Majorats zu Eldagsen und Senior des Wedemeyerschen Stammes in der Voigt schen Familienstiftung Gut Neuhof 1 Archivalien BearbeitenArchivalien von und uber Wedemeyer finden sich beispielsweise uber den Kalliope Verbund drei Briefe von Wedemeyer aus dem Jahr 1818 aus Ilfeld an den Archivar Bankier und Kunstsammler Georg Kestner bezuglich der Finanzangelegenheiten des Hofrates Justus Christoph Leist im Nachlass Kestners in der Universitatsbibliothek Leipzig Signatur NL 290 1 209 NL 290 1 210 und NL 290 1 211 13 Brief Wedemeyers an Karl Otfried Muller von 1829 Niedersachsische Staats und Universitatsbibliothek Gottingen Signatur K O Muller 2 6 Nr 1311 13 handschriftlicher Brief Wedemeyers von 1854 an die Alliance Feuer Versicherungsanstalt mit Sitz in Hannover im Stadtarchiv Hannover Signatur 4764 13 uber das Archivinformationssystem Niedersachsen Brief von Konig Georg IV vom 11 Dezember 1829 mit zwei Blatt Pergament und zwei Blatt Papier Siegel in Blechkapsel am Pergamentstreifen Unterschriften der Minister von Bremer von Meding von Stralenheim und des Sekretars Starcke im Niedersachsisches Landesarchiv Standort Hannover Signatur AANLA HA Dep 25 A Nr 238 7 Literatur BearbeitenH Albert Oppermann Zur Geschichte des Konigreichs Hannover von 1832 1860 Leipzig Wigand passim Band 1 1832 1848 1860 Inhaltsverzeichnis Band 2 1848 1860 1862 Inhaltsverzeichnis Zeitung fur Norddeutschland Nr 1322 vom 24 November 1853 Hannoverscher Courier vom 16 Dezember 1869 Wilhelm Rothert Allgemeine Hannoversche Biografie in Frakturschrift Band 2 Im Alten Konigreich Hannover 1814 1866 Hannover Sponholtz 1914 S 591 Anmerkungen Bearbeiten Davon abweichend wird das Jahr 1850 als Datum des Ausscheidens von Wedemeyer aus dem Kriegsministerium genannt vergleiche Klaus Mlynek Wedemeyer 2 In Hannoversches Biographisches Lexikon S 378 online uber Google Bucher Davon abweichend wird wohl versehentlich der November 1853 als Datum der Berufung genannt eigentlich war wohl an das Datum des Ausscheidens Wedemeyers gedacht vergleiche Ferdinand Frensdorff Wedemeyer Adolf In Allgemeine Deutsche Biographie Band 41 1896 S 414f Transkription als Deutsche Biographie Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Gernot Becker Verantw 34 Wedemeyer Adolph Memento des Originals vom 17 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gebe paperstyle de illustrierte Familiengeschichte n auf der Seite gebe paperstyle de zuletzt abgerufen am 13 Juli 2016 Wedemeyer Johann Friedrich Adolf Ferdinand in der Datenbank Niedersachsische Personen Neueingabe erforderlich der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Niedersachsische Landesbibliothek zuletzt abgerufen am 13 Juli 2016 Gernot Becker Verantw 68 Wedemeyer Christian Friedrich 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NLA HA Dep 25 A Nr 238 auf der Seite arcinsys niedersachsen de zuletzt abgerufen am 13 Juli 2016 Manfred Hamann Bearb Ubersicht uber die Bestande des Niedersachsischen Staatsarchivs in Hannover Band 4 Deposita Kartenabteilung und Sammlungen bis 1945 Veroffentlichungen der Niedersachsischen Archivverwaltung Band 47 Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1992 ISBN 3 525 35531 9 S 253 Vorschau uber Google Bucher Helmut Knocke Standehaus In Stadtlexikon Hannover S 598 Helmut Knocke Standehaus In Stadtlexikon Hannover S 157 Klaus Hentschel Gauss Meyerstein and Hanoverian Metrology in englischer Sprache in Annals of Science Vol 64 No 1 January 2007 S 41 75 online uber die Seite researchgate net Klaus Mlynek Georg V Konig von Hannover In Stadtlexikon Hannover S 210 a b c Eintrag zu Adolf Wedemeyer in KalliopeNormdaten Person GND 117207411 lobid OGND AKS VIAF 32767908 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wedemeyer AdolfALTERNATIVNAMEN Wedemeyer Johann Friedrich Adolph Ferdinand Wedemeyer Johann Friedrich Adolf Ferdinand vollstandiger Name Wedemeyer Adolf Wedemeyer AdolphKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist hannoverscher Geheimrat und StaatsministerGEBURTSDATUM 5 September 1793GEBURTSORT ElbingerodeSTERBEDATUM 15 Dezember 1869STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Wedemeyer amp oldid 237093756