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Die Kriegskanzlei 1 auch Kriegsministerium in Hannover 2 war eine der obersten Behorden anfangs des Kurfurstentums Braunschweig Luneburg spater des Konigreichs Hannover Seinen Sitz hatte es in der Altstadt Hannovers zeitweilig im Leineschloss 1 Karte 52 37068 9 732041 spater in der damaligen Osterstrasse 93 2 Karte 52 372599 9 73761 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten unvollstandig 3 Bilddokumente 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls 1714 Georg Ludwig Kurfurst von Braunschweig Luneburg und Regent in Hannover durch Erbfolge als Konig Georg I den Thron von Grossbritannien und Irland bestieg blieb das Haus der Welfen dennoch Herrscher uber ihre hannoversches Territorium 3 Nun hatte fur 123 Jahre die Zeit der sogenannten Personalunion zwischen Grossbritannien und Hannover begonnen wahrend der die Residenz in Hannover das Leineschloss nur noch selten zu reprasentativen Zwecken genutzt wurde Statt von der Herrscherfamilie wurde das Schloss nun jedoch als Sitz der obersten Behorden des hannoverschen Landes genutzt wie zum Beispiel durch die Geheimen Rate die Rent und Domanenkammer die Generalkasse Bibliothek und Archiv sowie der Justiz und Kriegskanzlei 1 Zustandig fur die Geld und Wechselgeschafte der welfischen Kriegskanzlei war der Kriegsagent Salomon Michael David 4 Seit 1802 war das hannoversche Kriegsministerium und andere ihm unterstellte Behorden in ein angekauftes Fachwerkhaus des verstorbenen Feldmarschalls von Freitag in der damaligen Osterstrasse 93 eingezogen wahrend in das Nebengebaude das sogenannte Masebergsche Haus das Generalkommando eingezogen war Beide Hauser sollten spater durch Gebaude aus massivem Stein ersetzt werden um in der Nahe des zwischen Georgstrasse und der Osterstrasse gelegenen Haus der Landstande nachhaltig ein geschlossenes Behordenviertel aufzubauen Doch dazu kam es nie 2 Von 1803 bis 1813 wahrend der sogenannten Franzosenzeit der Besetzung Hannovers durch Truppen von Napoleon Bonaparte hatten Burger der Stadt nachdem sie von der Landung der Englander bei Ritzebuttel gehort hatten im Mai 1809 aus Vorfreude beinahe die franzosische Kriegskasse geplundert die sich dann in der Mittelbrandstrasse 5 Mittelstrasse in der Calenberger Neustadt 6 im ehemaligen Samson schen spater Philippschen Hause befand 5 Die Kriegskanzlei verfugte jedoch offensichtlich uber weitere Bauten uber die beispielsweise 1827 der Architekt und Stadtbaumeister August Heinrich Andreae die Bauaufsicht fuhrte 7 Nachdem 1840 die Militar Bekleidungskommission aus einem der funf herrschaftlichen Hauser an der Leinstrasse in einen von Heinrich Tramm errichteten Neubau an der Georgstrasse verlegt worden war wurde das Kommissionsgebaude 1855 zunachst in die benachbarte Polytechnischen Schule integriert und spater beim Umbau des Schulgebaudes zum Hotel durch Ferdinand Wallbrecht abgerissen Als Ersatz diente dann das in der Adolfstrasse neu erbaute Dienstgebaude gegenuber dem General Militarlazarett das ab 1867 jedoch als Hilfslazarett benutzt wurde 8 Nachdem das Kriegsministerium im Zuge der Deutschen Revolution 1848 1849 die Burgergarde der Stadt Hannover mit Waffen ausgestattet hatte erliess der Magistrat der Stadt ein Statut nach dem die Burgergarde vollstandig in die Stadtverfassung eingebunden war Doch beinahe ware es im Mai 1849 zwischen den linken Kraften um die Studenten der Polytechnischen Schule und dem politisch weiter rechts stehenden Lehrern zu einem bewaffneten Konflikt wegen der Reichsverfassungskampagne gekommen Spater verschwand die Bedeutung dieser Selbsthilfeeinrichtung der hannoverschen Burger 1854 wurden den Burgern die Waffen wieder abgenommen drei Jahre spater wies Innenminister Borries den Magistrat zu vollstandigen Auflosung der Burgerwehr an 9 Seit 1866 hatte sich die Notwendigkeit eines eigenen Kriegsministeriums fur Hannover erledigt Nach der Schlacht bei Langensalza nahm Preussen das gesamte Konigreich Hannover in Besitz und erklarte die ehemalige Hauptstadt zur Residenzstadt Preussens 10 1879 80 wurden beim Durchbruch der Karmarschstrasse die Gebaude der ehemaligen Kriegskanzlei und des Generalkommandos niedergerissen 2 Personlichkeiten unvollstandig BearbeitenFolgende Personlichkeiten waren in oder fur die Kriegskanzlei tatig Salomon Michael David 1718 1724 11 1791 als Kriegsagent zustandig fur die Geld und Wechselgeschafte der Welfen 4 Adolf von Hake 1747 1825 hannoverscher General der Infanterie Vizeprasident der Kriegskanzlei in Hannover 12 August Heinrich Andreae 1804 1846 Architekt ab 1827 zeitweilig freiwilliger Mitarbeiter der koniglich hannoverschen Kriegskanzlei 7 Jobst Hermann von Ilten 1649 1730 seit 1708 Geheimer Rat ab 1728 Prasident der Kriegskanzlei 7 Sudfeld Vick 1650 1718 ab 1689 Proviantverwalter der Kriegskanzlei 7 Johann Daniel Ramberg 1732 1820 ab 1761 Kriegssekretar spater Kommerz Hof und Geheimer Justizrat 7 Bilddokumente BearbeitenDer Denkmalpfleger Arnold Noldeke bildete in seinem Buch siehe Literatur zwei Dokumente des Kriegsministeriums in der ehemaligen Osterstrasse 93 ab einen Grundriss mit der Lage der Kriegskasse dargestellt fur das Jahr 1856 in der Osterstrasse nach einem Plan im Reichsarchiv sowie ein Bild des Kriegsministerialgebaudes nach einem Aquarell im Stadtarchiv Hannover 2 Literatur BearbeitenArnold Noldeke Kriegsministerium und Generalkommando In Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover Teil 1 Denkmaler des alten Stadtgebietes Hannover Selbstverlag der Provinzialverwaltung Schulzes Buchhandlung Hannover 1932 S 380 Neudruck Verlag Wenner Osnabruck 1979 ISBN 3 87898 151 1Einzelnachweise Bearbeiten a b c Das Leineschloss als Residenz ohne Regenten Personalunion In Das Leineschloss im Wandel der Zeiten Eine kleine Geschichte des niedersachsischen Parlamentsgebaudes hrsg vom Prasidenten des Niedersachsischen Landtages Referat fur Offentlichkeitsarbeit Protokoll Niedersachsischer Landtag 2007 S 4 landtag niedersachsen de PDF a b c d e Arnold Noldeke Kriegsministerium und Generalkommando siehe Literatur Klaus Mlynek Personalunion In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 498 a b Willi Feld Abraham Isaak und die Seinen In Die Juden in der Geschichte der ehemaligen Stadt Burgsteinfurt Teil 2 Lebensbilder Reihe Geschichte und Leben der Juden in Westfalen Band 7 2004 ISBN 3 8258 7435 4 S 88 139 hier S 91 93 282 online uber Google Bucher a b Friedrich Wilhelm Andreae Die zehn Jahre der franzosischen Schmachherrschaft umfassend 1803 1813 In Chronik der Residenzstadt Hannover von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart Finkesche Buchhandlung G F Schmidt Hildesheim 1859 S 280 306 hier S 302 f online uber Google Bucher Helmut Zimmermann Mittelstrasse In Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 1992 ISBN 3 7752 6120 6 S 175 a b c d e Kriegskanzlei In Hannoversches Biographisches Lexikon passim Arnold Noldeke Militar Bekleidungskommission In Die Kunstdenkmale siehe Literatur S 380ff Dieter Brosius Revolution In Geschichte der Stadt Hannover Band 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart hrsg von Klaus Mlynek und Waldemar R Rohrbein Hannover Schlutersche 1994 ISBN 3 87706 364 0 S 308 311 online uber Google Bucher Klaus Mlynek Annexion 1866 In Stadtlexikon Hannover S 28f Arno Herzig Hrsg Judentum und Aufklarung Judisches Selbstverstandnis in der burgerlichen Offentlichkeit Gottingen Vandenhoeck und Ruprecht 2002 ISBN 3 525 36262 5 hier S 44 u o online uber Google Bucher Vergleiche diese Angaben der Deutschen NationalbibliothekKarte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegskanzlei Hannover amp oldid 232654621