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Moritz Meyerstein 16 Juni 1808 in Einbeck 30 April 1882 in Gottingen 1 war ein deutscher Mechaniker der als Universitatsmechanikus der Georg August Universitat Gottingen eng mit Carl Friedrich Gauss und Wilhelm Weber zusammenarbeitete Moritz Meyerstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenMoritz Meyerstein wurde 1808 als jungstes von sieben Kindern des Kaufmanns Jacob Elias Meyerstein 1769 1830 geboren Er besuchte die Stadtschule in Einbeck und das Gymnasium in Holzminden wurde aber bereits im Alter von 14 Jahren beim Mechaniker Johann Philipp Rumpf 1791 1833 in Gottingen in die Lehre gegeben Nachdem er diese 1825 beendet hatte arbeitete er in den darauffolgenden zwei Jahren bei der Firma F W Breithaupt amp Sohn in Kassel die auf geodatische Instrumente spezialisiert war sowie in Hannover und in Frankfurt am Main Anschliessend ging er nach Munchen an das renommierte Mathematisch mechanische Institut wo er mit der Herstellung von Meridiankreisen und Theodoliten beschaftigt war aber auch Kurse an der Polytechnischen Schule und der Ludwig Maximilians Universitat Munchen besuchte 1832 wurde er nach Stockholm geschickt um die dortigen Mechanikern bei der Bedienung einer Kreisteilmaschine zu unterstutzen Als Rumpf 1833 starb beantragte Meyerstein beim Gottinger Magistrat dessen Werkstatt ubernehmen zu durfen Gegen erheblichen Widerstand der ansassigen Mechaniker und nur unter der Auflage eine Sicherheitsleistung von 4000 Reichstalern vorzuweisen die sein Vater ihm verauslagte wurde seinem Antrag stattgegeben Hilfreich waren dabei mehrere Empfehlungsschreiben u a vom schwedischen Chemiker Jons Jakob Berzelius Meyerstein ubernahm von Rumpf auch die Stelle des Universitats Instrumenteninspectors allerdings bis 1841 inoffiziell und ohne feste Bezahlung In den ersten Jahren entwickelte sich das Geschaft schwierig Gauss und Weber fassten nur langsam Vertrauen zu ihm nachdem einige zur Probe ausgefuhrte Arbeiten von Traugott Leberecht Ertel 1778 1858 positiv beurteilt worden waren 1 Erste fur Gauss und Weber ausgefuhrte Arbeiten waren verbesserte Zeichengeber und empfanger fur die elektrische Telegrafie Am 23 August 1837 heiratete Meyerstein Betty Warburg 1808 1887 die Tochter eines wohlhabenden Hamburger Kaufmanns der ein Geschaftspartner seines Vaters war Ein Jahr spater wurde Sophie Emilie 1838 1894 geboren Wohl um funf Jahre nach seiner Niederlassung in Gottingen das dortige Burgerrecht erteilt zu bekommen konvertierte Meyerstein mit seiner Familie am 10 September 1838 zum christlichen Glauben Als Gauss 1836 den Auftrag erhielt genaue Eichmasse fur Lange Gewicht und Volumen zu schaffen war es Meyerstein der diese mithilfe eines eigenen Langenkomparators bzw eigener Prazisionswaagen herstellte 1841 wurde er als Universitats Instrumenten und Maschinen Inspector mit einem Jahresgehalt von 200 Reichstalern angestellt Damit unterstand er der universitaren Gerichtsbarkeit war von der Steuer befreit und unterlag nicht der strengen Zunftordnung Er durfte nun auch Studenten gegen Bezahlung unterrichten Meyerstein fuhrte nie einen eigenen Laden sondern arbeitete fast ausschliesslich auf Bestellung In seiner Werkstatt waren 5 bis 6 Gehilfen und 6 bis 8 Lehrlinge tatig Meyersteins Spezialgebiet waren geodatische und astronomische Gerate wie Nivellierinstrumente Theodolite Meridiankreise Aquatoriale und Passageinstrumente Hinzu kamen Magnetometer Galvanometer Heliostaten Spektrometer Teilmaschinen uvm 2 Erwahnt wurde der Universitatsmechanikus Inspektor Meyerstein in Ruetes 1852 erschienener Publikation uber den Augenspiegel da Meyerstein die Verwendung eines total reflektierenden Prismas zur Erleichterung der Ophthalmoskopie vorschlug 3 Ab 1860 arbeitete Meyerstein auch fur auswartige Wissenschaftler wie Hermann von Helmholtz Robert Bunsen oder Gustav Robert Kirchhoff 1 1863 wurde dem inzwischen beruhmten Meyerstein auf Antrag des Gauss Schulers Moritz Abraham Stern die Ehrendoktorwurde verliehen Eine weitere Ehrung erfuhr er durch die Zweite Deutsche Nordpolar Expedition 1869 70 die dem hochsten Berg der Insel Shannon den Namen Meyersteinberg danisch Meyerstein Bjerg gab 4 da Instrumente aus seiner Produktion den beteiligten Wissenschaftlern gute Dienste leisteten 1875 als die Geschafte schlechter zu laufen begannen verkaufte Meyerstein seine Werkstatt Er zog sich aber nie ganz aus dem Geschaft zuruck sondern stellte im Keller seines neuen Hauses weiter Instrumente her Schriften Auswahl BearbeitenDas Spectrometer Ein neues Instrument zur Bestimmung der Brechungs und Zerstreuungs Verhaltnisse verschiedener Medien so wie dessen Anwendung auf goniometrische Messungen und Polarisations Untersuchungen Deuerlich Gottingen 1861 Apparat zur Bestimmung der Brennweite spharischer Linsen und Linsensysteme In Annalen der Physik Band 237 Nr 6 1877 S 315 319 doi 10 1002 andp 18772370610Literatur BearbeitenKlaus Hentschel Gaussens unsichtbare Hand Der Universitats Mechanicus und Maschinen Inspector Moritz Meyerstein Ein Instrumentenbauer im 19 Jahrhundert Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2005 ISBN 3 525 82126 3 Klaus Hentschel Gaussens geschickter Mechaniker In Elmar Mittler Hrsg Wie der Blitz einschlagt hat sich das Rathsel gelost Carl Friedrich Gauss in Gottingen Gottinger Bibliotheksschriften Band 30 Gottingen 2005 S 205 219 Otto Behrendsen Zur Geschichte der Entwicklung der mechanischen Kunst Neue Beitrage zur Geschichte der Mechaniker Gottingens im 18 und in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts In Deutsche Mechaniker Zeitung Nr 1 1907 S 129 137 Einzelnachweise Bearbeiten a b c O Behrendsen Zur Geschichte der Entwicklung der mechanischen Kunst 1907 S 136 f O Behrendsen Die mechanischen Werkstatten der Stadt Gottingen Ihre Geschichte und ihre gegenwartige Einrichtung Denkschrift hrsg bei Gelegenheit der im Jahre 1900 zu Paris stattfindenden Weltausstellung von den vereinigten Mechanikern Gottingens Haag Melle in Hannover 1900 S 19 Wolfgang Jaeger Die Erfindung der Ophthalmoskopie im umgekehrten Bild durch C G Theodor Ruete In Wolfgang Jaeger Die Erfindung der Ophthalmoskopie dargestellt in den Originalbeschreibungen der Augenspiegel von Helmholtz Ruete und Giraud Teulon Eingeleitet und erlautert von Wolfgang Jaeger Hrsg von Dr Winzer Chemisch pharmazeutische Fabrik Konstanz Brausdruck GmbH Heidelberg 1977 S 18 24 hier S 24 Ostgronlandske Stednavne Fra den forste kortlaegning PDF 12 11 MB Version 12 Arktisk Institut Mai 2020 abgerufen am 28 Marz 2022 danisch Weblinks BearbeitenSehr fruhes Mikroskop von Moritz Meyerstein Gottingen auf der Webseite Museum optischer Instrumente Analysenwaage Theodolit und Spharometer Meyersteins im Sammlungsportal der Georg August Universitat GottingenNormdaten Person GND 117570419 lobid OGND AKS LCCN nr2006003185 VIAF 57395782 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyerstein MoritzKURZBESCHREIBUNG deutscher MechanikerGEBURTSDATUM 16 Juni 1808GEBURTSORT EinbeckSTERBEDATUM 30 April 1882STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Meyerstein amp oldid 226896117