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Der Zerfall der Sowjetunion war ein mehrjahriger Prozess der Desintegration der foderalen Strukturen und des Autoritatsverlusts der Zentralgewalt in der UdSSR Deren Zerfall in funfzehn unabhangige Staaten begann mit der Unabhangigkeitserklarung Litauens am 11 Marz 1990 beschleunigte sich nach dem gescheiterten Augustputsch in Moskau 1991 und endete am 8 Dezember 1991 mit den Belowescher Vereinbarungen zwischen den Prasidenten von Russland der Ukraine und Belarus Boris Jelzin Leonid Krawtschuk und Stanislau Schuschkewitsch In den Belowescher Vereinbarungen wurde festgestellt dass die UdSSR als volkerrechtliches Subjekt sowie als geopolitische Realitat ihre Existenz beendet habe Zugleich wurde der Vertrag zur Schaffung der UdSSR von 1922 ausser Kraft gesetzt und die Gemeinschaft Unabhangiger Staaten gegrundet Dieser Beschluss wurde am 21 Dezember 1991 in der Erklarung von Alma Ata von den Fuhrern der ubrigen autonomen Republiken der UdSSR mit Ausnahme der drei baltischen Staaten und Georgiens bestatigt Nach dem Rucktritt des letzten Prasidenten der UdSSR am 25 Dezember 1991 Michail Gorbatschow endete deren Existenz am 26 Dezember 1991 Die Auflosung des weltgrossten sozialistischen Staates markierte zugleich das Ende des Kalten Krieges Staaten nach dem Zerfallder Sowjetunion Fortsetzerstaat 1 11 Russland Russische Foderation Ehemalige Unionsrepubliken die ihre staatliche Unabhangigkeit erklarten und wiedererlangten 4 Estland Estland 8 Lettland Lettland 9 Litauen Litauen Nachfolgestaaten 1 Armenien Armenien 2 Aserbaidschan Aserbaidschan 3 Belarus Belarus 5 Georgien Georgien 6 Kasachstan Kasachstan 7 Kirgisistan Kirgisistan 10 Moldau Republik Moldau 12 Tadschikistan Tadschikistan 13 Turkmenistan Turkmenistan 14 Ukraine Ukraine 15 Usbekistan UsbekistanNach der Auflosung der Sowjetunion wurde das Staatswappen der Sowjetunion mit der Aufschrift SSSR oben an der Fassade des Grossen Kremlpalasts durch funf Doppeladler mit dem Wappen Russlands unten ersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung der UdSSR in den 1980er Jahren 1 1 Politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten 1 2 Reformpolitik Gorbatschows und die Folgen 1 3 Ethnische Vielfalt 2 Zerfall der UdSSR 2 1 Ausbruch von ethnischen und nationalen Konflikten 2 2 Auflosung des Ostblocks 2 3 Autoritatsverlust der Fuhrung und erste Abspaltungen 2 4 Augustputsch 1991 und Auflosung der UdSSR 2 5 Chronologie der Unabhangigkeitserklarungen auf dem Gebiet der UdSSR 2 5 1 Vor dem Augustputsch 2 5 2 Nach dem Augustputsch 2 6 Anerkennung der Nachfolgestaaten 3 Folgen des Zerfalls 3 1 Unmittelbare Folgen 3 2 Wirtschaftlicher und politischer Transformationsprozess 3 3 Konflikte in den 1990er Jahren 4 Bewertung 4 1 Staaten der ehemaligen Sowjetunion 4 2 Westliche Welt 4 3 Historische Forschung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntwicklung der UdSSR in den 1980er Jahren BearbeitenPolitische und wirtschaftliche Schwierigkeiten Bearbeiten Zu Beginn der 1980er Jahre war die UdSSR mit zahlreichen ungelosten Problemen konfrontiert Die Produktivitat der Wirtschaft war gering die Versorgung der Bevolkerung mit Konsumgutern schlecht Es bestand in allen Bereichen ein hoher Investitionsbedarf fur den aber wegen der ausufernden Verteidigungsausgaben keine Mittel vorhanden waren Bei neuen Technologien wie der Mikroelektronik Lasertechnologie und Informatik hatte die UdSSR den Anschluss an den Westen weitgehend verpasst In vielen Bereichen war man auf Importe angewiesen Diese wurden zunehmend durch den Export von Rohstoffen Erdol Gas finanziert was aber die UdSSR abhangig von der Entwicklung des Olpreises machte 2 Die politische Fuhrung der UdSSR war weitgehend erstarrt Das Politburo war mit Mannern der Aufbaugeneration geboren um 1910 der UdSSR besetzt Ein Generationswechsel hatte nicht stattgefunden Die Politik des Rats der Greise 3 war in erster Linie auf die Sicherung der eigenen Machtbasis und Ruhe in den Parteikadern ausgerichtet Zudem hatte dieser Fuhrungszirkel kaum noch Kontakt mit der Lebenswirklichkeit der Bevolkerung Strikte Kommandostrukturen Korruption und Seilschaften bestimmten die Politik in der Sowjetunion Trotz der Missstande gab es in der Bevolkerung aber kaum Widerstand Oppositionelle waren weitgehend ausgeschaltet worden die Mehrheit der Bevolkerung hatte sich mit den Umstanden abgefunden da offentliche Kritik ohnehin unterdruckt wurde 4 Trotzdem konnte es der Bevolkerung kaum entgehen dass beispielsweise der Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan 1979 sich immer mehr zu einem Fiasko entwickelte Die Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl am 26 April 1986 offenbarte das in der UdSSR ubliche Ausmass an Verantwortungslosigkeit und Obrigkeitsdenken und wurde so zu einem Symbol fur das Versagen des kommunistischen Systems 5 Der Unmut uber diese Zustande konnte sich allerdings erst nach den Reformen Gorbatschows entladen Mit einem Zerfall der Sowjetunion hat bis Ende der 1980er Jahre kaum jemand gerechnet Reformpolitik Gorbatschows und die Folgen Bearbeiten Hinsichtlich der Notwendigkeit von Reformen war das Politburo nach dem Tod Breschnews gespalten Erst die Wahl Michail Gorbatschows zum Generalsekretar des Zentralkomitees der KPdSU 1985 war eine Richtungsentscheidung Dieser leitete unverzuglich Wirtschaftsreformen unter dem Schlagwort Uskorenije dt etwa Beschleunigung ein Als sich keine schnellen Erfolge einstellten beschleunigte die Fuhrung unter Gorbatschow das Reformtempo Mit der Perestroika dt Umbau strebte Gorbatschow eine umfassende Modernisierung der sozialistischen Wirtschaft und Gesellschaft an Den Betrieben wurde mehr Eigenverantwortung zugebilligt auslandische Beteiligungen sowie Privatbetriebe erlaubt In Folge der teilweise ubersturzten Reformen verscharfte sich aber die Versorgungskrise fur die Bevolkerung dramatisch die Inflation stieg und die Sowjetunion naherte sich bereits 1989 dem finanziellen Kollaps Ebenfalls wenig erfolgreich war der Versuch den weit verbreiteten Alkoholismus in der UdSSR durch Verbote in den Griff zu bekommen 6 Unter dem Schlagwort Glasnost Transparenz ermoglichte Gorbatschow erstmals in der UdSSR eine freie Debatte und die offene Kritik an der Fuhrung und den Beschlussen der Partei Wahrend die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zunachst noch vertuscht wurde konkretisierte sich die neue Transparenz im Dezember 1986 als die Verbannung des Friedensnobelpreistragers Andrej Sacharow und dessen Frau Jelena Bonner aufgehoben wurde Im folgenden Jahr bildete sich sehr schnell eine freie Presse in der kontroverse offentliche Diskussionen unter intensiver Anteilnahme der Bevolkerung gefuhrt wurden Die offenen Berichte und Debatten legten viele schockierende Missstande in der UdSSR offen Erstmals wurde das Ausmass der Verbrechen wahrend des Stalinismus deutlich Aber auch die gravierenden Umweltprobleme und Korruptionsvorwurfe schockierten die Offentlichkeit Die Debatte entwickelte sich schnell in eine Richtung die auch die Einparteienherrschaft der KPdSU das Machtfundament Gorbatschows in Frage stellte Die aufgeheizten Debatten und Skandale verunsicherten die Bevolkerung und trugen zum erheblichen Vertrauens und Ansehensverlust des Staates und der Fuhrung der UdSSR bei 7 Ethnische Vielfalt Bearbeiten Die Sowjetunion war wie das zaristische Russland ein Vielvolkerstaat und umfasste ca 120 unterschiedliche Nationalitaten Die Verfassung der UdSSR sah eine foderale Struktur des Staates vor Sie bestand aus 15 Teilrepubliken innerhalb denen wiederum autonome Gebiete existieren Diese foderale Struktur sollte die verschiedenen Bevolkerungsgruppen bei der Grundung der UdSSR von der kommunistischen Ordnung uberzeugen In der Verfassungswirklichkeit wurde die UdSSR aber trotz begrenzter Autonomie der Teilrepubliken zentralistisch vom Zentralkomitee der KPdSU aus Moskau beherrscht Die Verbrechen Stalins an einzelnen Volksgruppen wurden geheim gehalten und somit deren Aufarbeitung verhindert Die propagierte sozialistische Volkerfreundschaft konnte die Vorbehalte gegenuber einer russischen Dominanz sowie andere soziale religiose oder kulturelle Konflikte zwischen den Volksgruppen nicht losen sondern nur uberdecken 8 Zerfall der UdSSR BearbeitenAusbruch von ethnischen und nationalen Konflikten Bearbeiten Ein gewaltsam ausgetragener Konflikt zwischen Volksgruppen in der UdSSR ereignete sich bereits im Februar 1988 in Bergkarabach zwischen Armeniern und Aserbaidschanern Es kam zu Zusammenstossen Vertreibungen und Pogromen mit hunderten Toten Im Januar 1990 schickte die Moskauer Fuhrung die Armee nach Baku um die Aktivitaten der Aserbaidschanischen Volksfront zu unterbinden Dabei wurden auch viele Zivilisten getotet oder verletzt 9 Es folgten ahnlich Ereignisse im Duschanbe im Februar 1990 Nach dem verheerenden Erdbeben in Armenien im Dezember 1988 kam die Hilfe aus Moskau nur schleppend in Gang was das Vertrauen in die Staatsfuhrung weiter verringerte In Litauen grundeten im Juni 1988 Intellektuelle eine Bewegung zur Unterstutzung der Perestroika und Ruckbesinnung auf nationale Traditionen Die Bewegung organisierte im Sommer 1988 eine Protestveranstaltung mit 250 000 Teilnehmern Die Proteste in den baltischen Republiken gingen als singende Revolution in die Geschichte ein Die Forderung nach Autonomie wurde von Gorbatschow im November 1988 grob zuruckgewiesen Damit verspielte Gorbatschow die Moglichkeit durch Zugestandnisse zu einem fruhen Zeitpunkt die Autonomiebestrebungen einzudammen 10 In den baltischen Staaten sorgte dann auch das Bekanntwerden des Zusatzprotokolls des Hitler Stalin Pakts fur neue Emporung Am funfzigsten Jahrestag des Vertrags im August 1989 protestierten die Menschen friedlich mit einer 600 Kilometer langen Menschenkette von Tallinn uber Riga nach Vilnius Die baltischen Republiken Litauen und Estland erklarten als erste im Fruhjahr 1990 ihre Selbststandigkeit Auch in anderen Republiken emporte sich die Bevolkerung nach Berichten uber Umweltprobleme Korruption oder Verbrechen Stalins die teils berechtigt teils unberechtigt der zentralen Moskauer Fuhrung angelastet wurden Die einzelnen Volker sahen sich als Opfer einer sozialistisch imperialistischen Ausbeutung 11 Lokale Fuhrer schurten diese Vorbehalte zu ihrem eigenen Vorteil Auflosung des Ostblocks Bearbeiten Am 25 Oktober 1989 verkundete Generalsekretar Michail Gorbatschow bei einem Staatsbesuch in Helsinki die Sinatra Doktrin die den Staaten des Warschauer Pakts erlaubte ihre inneren Angelegenheiten souveran und in Eigenregie zu regeln Bereits vorher hatte er die Ostblockstaaten ermuntert eigene Reformbestrebungen durchzufuhren Die Demokratiebewegung in Polen Runder Tisch Februar bis April 1989 und freie Parlamentswahlen im Juni 1989 die Offnung der Grenzen in Ungarn und schliesslich der Fall der Berliner Mauer am 9 November 1989 wurden nicht wie in den Jahrzehnten davor verhindert Im Herbst und Winter 1989 verloren die kommunistischen Staatsfuhrungen in vielen Ostblockstaaten ihr Herrschaftsmonopol Mit dem Auseinanderbrechen des realsozialistischen Staatenbundnisses verlor die Sowjetunion ihren Fuhrungsanspruch und somit auch ihren Status als Grossmacht 12 Autoritatsverlust der Fuhrung und erste Abspaltungen Bearbeiten Erste Unruhen fanden schon 1986 im Kasachstan statt Ab 1989 entglitt der Fuhrung der UdSSR zunehmend die Kontrolle uber das Land Die Republiken agierten immer selbststandiger und separatistische Krafte gewannen dort die Oberhand 13 Zudem verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage weiter der Staat zahlte die Gehalter der Beamten nur unregelmassig und die Kriminalitat erreichte ein ungekanntes Ausmass Ein Streik von Bergarbeitern zunachst im Kusbass in Sibirien und im Donezbecken sprang auf alle grossen Bergbaugebiete der Sowjetunion uber und bedrohte die Energieversorgung der gesamten Volkswirtschaft 14 15 Gorbatschow ermoglichte erstmals halbwegs freie Wahlen in der UdSSR Im Sommer 1987 konnten sich auf regionaler Ebene statt der bisher ublichen Einheitsliste mehrere Kandidaten zur Wahl stellen Im Fruhjahr 1989 fand die Wahl zum neu geschaffenen Kongress der Volksdeputierten der UdSSR unter weitgehend freien Bedingungen statt 16 Durch die freie Wahl zwischen konkurrierenden Kandidaten wollte Gorbatschow verkrustete Strukturen in der Fuhrung aufbrechen und die KPdSU wiederbeleben Angesichts vieler Skandale und der sich stetig verschlechternden wirtschaftlichen Lage geriet er aber selber sowie das Machtmonopol KPdSU in die Kritik Dieses bildete die Machtbasis der sowjetischen Fuhrung und Gorbatschow hielt am Alleinvertretungsanspruch der Partei fest Boris Jelzin entwickelte sich zu einem popularen Widersacher der zu weiteren Reformen insbesondere der Entmachtung der KPdSU drangte wahrend Gorbatschow das Reformtempo eher verlangsamen wollte Er wurde zunehmend zwischen konservativen und reformorientierten Kraften aufgerieben Im Februar 1990 wurde das Machtmonopol der Partei abgeschafft und das Regieren wurde fur Gorbatschow immer schwieriger 17 Im Fruhjahr 1990 fanden in vielen Republiken Wahlen statt In der grossten Republik der Russischen Sozialistischen Foderativen Sowjetrepublik auch RSFSR heute Russische Foderation musste Gorbatschow eine herbe Niederlage hinnehmen In der Folge entwickelte sich eine Doppelherrschaft zwischen dem Prasidenten des russischen Parlaments Boris Jelzin und Gorbatschow der seit Februar 1990 Staatsprasident der UdSSR war 18 Auch in anderen Republiken gewannen bei den Wahlen entweder separatistische Krafte oder Funktionare der KPdSU die geschickt nationale Krafte fur sich mobilisiert hatten 19 Im Fruhjahr 1990 erklarten die drei baltischen Staaten ihre Unabhangigkeit Im Sommer folgten weitere Regionen der Kaukasusregion Die Sowjetunion sowie andere Staaten einschliesslich des Westens erkannten die Unabhangigkeit aber nicht an Die Januarereignisse in Vilnius 1991 veranderten die Situation Am 13 Januar 1991 versuchten moskautreue Krafte gewaltsam die Macht in Litauen zu ubernehmen Sie scheiterten am Widerstand der Bevolkerung wobei vierzehn Menschen starben Schnell entstand eine Solidaritatsbewegung auch in den anderen Republiken und selbst in Moskau kam es zu einer grossen Demonstration gegen Gewalt Die litauische Fuhrung hielt am 7 Februar 1991 ein Referendum uber die Unabhangigkeit des Landes ab Bei einer Wahlbeteiligung von 85 Prozent stimmten 90 Prozent fur die Unabhangigkeit Litauens die daraufhin auch international anerkannt wurde 20 Ahnliches fand auch im Riga im Januar 1991 oder im Georgien im April 1989 statt Verzweifelt versuchte Gorbatschow die Union zusammenzuhalten deren Prasident er war Im ersten und einzigen Referendum in der Geschichte der Sowjetunion am 17 Marz 1991 uber den Fortbestand einer reformierten UdSSR sprachen sich noch 76 der Wahler in neun teilnehmenden Unionsrepubliken 21 fur den Erhalt der Sowjetunion aus 22 Im April begannen Verhandlungen zwischen der Zentralgewalt und den am Referendum beteiligten Republiken Dabei war Gorbatschow nun zu weitreichenden Zugestandnissen bereit und schlug eine foderale Ordnung mit weitreichenden Rechten der Republiken vor 23 Im April 1991 erklarte Gorbatschow seinen Rucktritt als Chef der KPdSU widerrief diesen jedoch sofort aus Gewissensgrunden wieder Gorbatschows aussenpolitischer Berater Anatolij Tschernjajew hatte ihn gedrangt sich durch einen Parteiaustritt ganz von der KPdSU zu losen und damit das Machtmonopol der KPdSU in der Sowjetunion zu brechen Ruckblickend erklarte Gorbatschow es sei ein Fehler von ihm gewesen dies nicht getan zu haben 24 Augustputsch 1991 und Auflosung der UdSSR Bearbeiten Kurz vor der Unterzeichnung des Unionsvertrags lehnten sich konservative Krafte aus der Fuhrung gegen diese Zugestandnisse auf Am 19 August 1991 ubernahmen Gennadi Janajew sowie einige Mitverschworer beim Augustputsch die Macht in Moskau und stellten Gorbatschow an seinem Urlaubsort auf der Krim unter Hausarrest Die Bevolkerung war aber keineswegs bereit diese konservative Wende hinzunehmen Es kam zu Massendemonstrationen gegen die Putschisten Boris Jelzin gelang es den Widerstand zu organisieren Der Putsch war schlecht vorbereitet worden Als die Armee die Putschisten nicht unterstutzte brach der Aufstand nach drei Tagen zusammen Gorbatschow konnte nach Moskau zuruckkehren Der eigentliche Gewinner war aber Jelzin hinter dem sich die Bevolkerung in Moskau versammelt hatte 23 Nach dem Putsch musste Gorbatschow dem Verbot der KPdSU zustimmen Eine Republik nach der anderen trat aus der Union aus Die Souveranitatserklarungen wurden in Referenden mit grosser Mehrheit von der Bevolkerung bestatigt Ein Weiterbestand der UdSSR wurde immer unwahrscheinlicher weshalb im Dezember 1991 die Fuhrer von Belarus der Ukraine und Russland in den Belowescher Vereinbarungen die Grundung der Gemeinschaft unabhangiger Staaten GUS beschlossen Am 21 Dezember 1991 unterzeichneten die Fuhrer der vormaligen Sowjetrepubliken in Alma Ata den Vertrag zur Auflosung der UdSSR in dem auch zahlreiche rechtliche Regelungen wie die Grenzziehung zwischen den neuen unabhangigen Staaten getroffen wurden 25 Der uberwiegende Teil der Bevolkerung nahm Ende des Jahres 1991 bereitwillig Abschied vom Sowjetimperium Niemand brauchte die Sowjetunion am Ende mehr Selbst bei den Russen dem sowjetischen Reichsvolk hatte sich die Meinung durchgesetzt dass es angesichts der gegen Moskau gerichteten Ressentiments unter dem Aspekt der nationalen Selbstfindung besser sei auf das nunmehr als Last empfundene Sowjetimperium zu verzichten und sich auf sich selbst zu konzentrieren Klaus Gestwa 25 Chronologie der Unabhangigkeitserklarungen auf dem Gebiet der UdSSR Bearbeiten Gebiete die nur teilweise als Staaten anerkannt werden oder wurden sind kursiv gesetzt Vor dem Augustputsch Bearbeiten Litauen nbsp Litauen 11 Marz 1990 Estland nbsp Estland 30 Marz 1990 Lettland nbsp Lettland 4 Mai 1990 Armenien nbsp Armenien 23 August 1990 Transnistrien nbsp Transnistrien 2 September 1990 volkerrechtlich Teil Moldaus Georgien nbsp Georgien 9 April 1991 1990 2004 dunkelrote Flagge mit schwarz weissem Feld im Kanton Die provisorischen Unabhangigkeitserklarungen Estlands und Lettlands traten wahrend des Augustputsches am 20 bzw 21 August 1991 endgultig in Kraft Nach dem Augustputsch Bearbeiten Ukraine nbsp Ukraine 24 August 1991 Belarus nbsp Belarus 25 August 1991 1991 1995 weiss rot weisse Flagge Abchasien nbsp Abchasien 25 August 1991 volkerrechtlich Teil Georgiens Moldau Republik nbsp Moldau 27 August 1991 Kirgisistan nbsp Kirgisistan 31 August 1991 Usbekistan nbsp Usbekistan 1 September 1991 Bergkarabach nbsp Republik Arzach 2 September 1991 bis 2017 Republik Bergkarabach volkerrechtlich Teil Aserbaidschans Tadschikistan nbsp Tadschikistan 9 September 1991 Aserbaidschan nbsp Aserbaidschan 18 Oktober 1991 Turkmenistan nbsp Turkmenistan 27 Oktober 1991 Itschkerien Tschetschenische Republik nbsp Tschetschenische Republik Itschkerien 1 November 1991 volkerrechtlich Teil Russlands Gagausien nbsp Gagausien 19 November 1991 volkerrechtlich Teil Moldaus Sudossetien nbsp Sudossetien 28 November 1991 volkerrechtlich Teil Georgiens Russland nbsp Russland 12 Dezember 19911 Kasachstan nbsp Kasachstan 16 Dezember 19911 Der Oberste Sowjet der RSFSR ratifizierte an diesem Tag die Belowescher Vereinbarungen setzte den Vertrag zur Grundung der UdSSR von 1922 ausser Kraft und berief die russischen Abgeordneten des Obersten Sowjets der UdSSR ab Als einzige ehemalige Sowjetrepublik hat Russland keine Unabhangigkeitserklarung abgegeben sondern den Anspruch erhoben Rechtsnachfolger der am 26 Dezember 1991 aufgelosten Sowjetunion zu sein Anerkennung der Nachfolgestaaten Bearbeiten Die Unabhangigkeitsbestrebungen innerhalb der UdSSR wurden vom Westen nicht gefordert So wurden die Unabhangigkeitserklarungen der baltischen Republiken erst 1991 anerkannt nachdem die Fuhrung in Moskau diese auch akzeptiert hatte Eine weitere Schwachung Gorbatschows entsprach nach 1989 auch nicht den westlichen Interessen 26 wo die Auflosung der staatlichen Ordnung eher mit Sorge beobachtet wurde Die Schweiz erkannte als erstes westliches Land am 23 Dezember 1991 die Nachfolgestaaten an 27 Am Weihnachtstag hielt US Prasident George H W Bush eine Ansprache in der er erklarte die Vereinigten Staaten anerkennen und begrussen die Entstehung eines freien unabhangigen und demokratischen Russlands angefuhrt von seinem mutigen Prasidenten Boris Jelzin Unsere Botschaft in Moskau bleibt dort als unsere Botschaft in Russland bestehen Wir werden Russlands Ubernahme des Sitzes der UdSSR als standiges Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen unterstutzen Bush erkannte die internationale Souveranitat der Ukraine von Armenien Kasachstan Belarus und Kirgisistan an Turkmenistan Usbekistan Tadschikistan Aserbaidschan Georgien und Moldawien wurde die Anerkennung versprochen sobald sie die Bedingungen der USA anerkannten 28 Folgen des Zerfalls BearbeitenUnmittelbare Folgen Bearbeiten Die Auflosung der UdSSR im Winter 1991 verlief weitgehend friedlich da Gorbatschow den Willen der Fuhrer der Republiken insbesondere Jelzins akzeptierte 29 Allerdings waren die gewaltigen wirtschaftlichen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen die schon vorher bestanden durch die Grundung der neuen Staaten keineswegs gelost Die Rechtsnachfolge der UdSSR trat faktisch die neu entstandene Russische Foderation an 30 Zudem ubernahm sie mit Zustimmung der USA den Sitz der UdSSR im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Die Atomwaffen die sich ausser in Russland auch in der Ukraine Belarus und Kasachstan befanden sollten ursprunglich von diesen Landern gemeinsam kontrolliert werden Auf amerikanischen Druck hin wurden diese entweder vernichtet oder nach Russland gebracht da man besorgt war dass die Waffen in die Hande von Terroristen gelangen konnten Ende 1996 verfugte nur noch die Russische Foderation uber Atomwaffen 31 Die ethnischen Konflikte innerhalb der UdSSR wurden durch deren Zerfall kaum entscharft Innerhalb der Republiken verblieben autonome Regionen die schnell ebenfalls nach Unabhangigkeit strebten Die Grenzziehungen waren Ergebnis der Nationalitatenpolitik der Sowjetunion und entsprachen nicht unbedingt der ethnischen Realitat bzw den historischen Gegebenheiten 32 Die Suche der neuen Staaten nach einer eigenen Identitat und Geschichte verscharfte den Nationalismus in Teilen der Bevolkerung Zudem lebten viele ethnische Russen ausserhalb der Russischen Foderation und wurden plotzlich zu einer Minderheit Zahlreiche ehemalige Sowjetburger wurden durch die Gesetzgebung zu Staatenlosen ohne gultigen Pass da sie die neue Staatsburgerschaft nicht erhalten konnten oder wollten 33 Okonomisch waren die Staaten der ehemaligen Sowjetunion eng verbunden Die Versorgung mit Rohstoffen insbesondere mit Gas und Erdol war abhangig von Lieferungen zu gunstigen Preisen unter Weltmarktniveau aus Russland Kasachstan oder Aserbaidschan Die Infrastruktur neben Strassen und Eisenbahnlinien auch Gas Pipelines oder Stromtrassen orientierte sich nicht an den neuen Landesgrenzen Die Produktion von Konsum und Investitionsgutern war in der UdSSR nach planwirtschaftlichen Prinzipien auf wenige Standorte konzentriert worden so dass man auch bei der Versorgung der Bevolkerung auf den unkomplizierten Handel zwischen den neuen Staaten angewiesen war Die Gemeinschaft unabhangiger Staaten GUS war das Forum auf dem Probleme im gegenseitigen Einvernehmen gelost werden sollten was zumindest in der Anfangsphase auch einigermassen gelang 34 Wirtschaftlicher und politischer Transformationsprozess Bearbeiten In Folge des Zusammenbruchs der UdSSR wurde insbesondere in der Russischen Foderation unter der Fuhrung von Boris Jelzin aber auch in der Ukraine die Privatisierung von Staatsbetrieben sehr schnell vorangetrieben Die Marktwirtschaft wurde in Russland von einem Monat auf den anderen in Gestalt der neoliberalen Lehre US amerikanischer Pragung 35 eingefuhrt Von dieser Schocktherapie profitierten allerdings nur einige wenige die uber das notwendige okonomische Wissen und Kapital verfugten Wahrend die sogenannten Oligarchen in kurzer Zeit riesige Vermogen aufbauten litt der Grossteil der Bevolkerung unter steigenden Preisen niedrigen Lohnen bzw Renten und Arbeitslosigkeit In den 1990er Jahren gerieten alle Nachfolgestaaten der UdSSR wie andere Staaten des ehemaligen Ostblocks auch in eine tiefe wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise 36 In Russland ging die gesamtwirtschaftliche Produktion von 1990 bis 1996 Jahr fur Jahr zuruck In diesem Zeitraum verringerte sich das russische Bruttoinlandsprodukt BIP insgesamt um etwa 40 und nahm dann ab 1999 jahrlich zwischen 5 und 10 zu Noch im Jahr 2010 lag die russische Industrieproduktion laut Statistikamt bei nur 83 8 Prozent des Niveaus von 1991 im Fahrzeugbau lag der Ausstoss sogar nur bei 49 6 Prozent 37 In Kirgisistan sprechen vorsichtige Schatzungen von einem Anstieg der Armut auf uber 75 im Jahr 1993 bei einem Ruckgang des BIP von 21 Auch 1997 lebten noch 50 der kirgisischen Bevolkerung in Armut 38 Die Lebenserwartung in Russland aber auch in vielen anderen Nachfolgestaaten sank zwischen 1991 und 1994 von 69 auf weniger als 64 Jahre einige Jahre starben mehr Menschen als neu geboren wurden Besonders der Gesundheitszustand von Mannern verschlechterte sich sie konnten Mitte der 1990er Jahre lediglich mit einer durchschnittlichen Lebenszeit von 58 Jahren rechnen Zu Beginn des 21 Jahrhunderts lag die Lebenserwartung mit 62 8 Jahren noch immer niedriger als in Bangladesch 39 In allen Nachfolgestaaten der Sowjetunion waren die staatlichen Organe schwach und mussten neu aufgebaut werden Die Kriminalitat und auch rassistisch motivierte Gewalt stieg rasant an Es bildeten sich vielerorts mafiose Strukturen Die neuen Fuhrungseliten in Politik und Wirtschaft entstammten in vielen Nachfolgestaaten den alten Parteikadern bzw der Leitung ehemaliger Staatsbetriebe Diese Kontinuitat reicht so Stefan Meister und Andrej Subow bis in die Gegenwart die 2020er Jahre da in Russland immer noch ein grosser Teil der Eliten Wurzeln in der sowjetischen Nomenklatura hat 40 41 42 Die Verfassung der Russischen Foderation die Dezember 1993 unter Boris Jelzin verabschiedet wurde sah neben einem starken Prasidenten demokratische Freiheitsrechte sowie die Gewaltenteilung zwischen Prasident Parlament und Justiz vor 35 Der Aufbau demokratischer Strukturen und einer unabhangigen Justiz geriet jedoch sehr bald angesichts der zahlreichen Probleme ins Stocken In der zweiten Halfte der 1990er Jahre bildeten sich in Russland autoritare Strukturen heraus und die Entwicklung einer am Westen orientierten demokratischen Zivilgesellschaft wurde mit dem Machtantritt Putins spatestens aber seit 2010 unterbunden 35 Nur in den drei baltischen Staaten die sich seit ihrer Grundung strikt nach Westen hin orientierten und die Aufnahme in die NATO und Europaische Union anstrebten entwickelten sich stabile demokratische Strukturen Alle anderen Nachfolgestaaten wurden meist autokratisch gefuhrt und Freiheiten wieder eingeschrankt 32 Konflikte in den 1990er Jahren Bearbeiten Bereits 1990 brach in der Sowjetrepublik Moldau der Transnistrien Konflikt aus Mit der Abschaffung des Russischen als zweite Amtssprache durch die Regierung von Moldau eskalierte der Konflikt zu einer militarischen Auseinandersetzung in die auch Russland eingriff weil es sich als Schutzmacht fur die russischsprachige Minderheit dort verstand Der Konflikt fuhrte 1992 zur faktischen Abspaltung von Transnistrien die aber von Moldau bisher nicht akzeptiert wurde Der Konflikt gilt seither als eingefroren 43 Ahnlich ungelost blieben auch die meisten Konflikte in der Kaukasusregion Der Konflikt um Bergkarabach wurde von 1992 bis 1994 und erneut 2020 mit militarischen Mitteln ausgetragen Auch in Georgien entwickelten sich ethnische Spannungen zu Kriegen und Abspaltungen In Sudossetien kam es 1992 zu militarischen Auseinandersetzungen in die auch Russland eingriff was zur Abspaltung dieser Region fuhrte Um die Region Abchasien wurde von 1992 bis 1994 gekampft Beide Konflikte flammten im Sommer 2008 erneut auf und konnten trotz einiger Bemuhungen bisher nicht gelost werden In Tadschikistan wurde von 1992 bis 1997 ein Burgerkrieg ausgetragen 44 In der an Georgien angrenzenden zu Russland gehorenden autonomen Region Tschetschenien gab es bereits seit 1991 Versuche sich von Russland zu losen Der gescheiterte Versuch dort durch einen Putsch einen pro russischen Politiker zu etablieren fuhrte zum ersten Tschetschenienkrieg von 1994 bis 1996 Der Krieg war fur beide Seiten sehr verlustreich und offenbarte die Schwache der russischen Armee Im 1996 geschlossenen Friedensvertrag konnten die Rebellen zwar keine Unabhangigkeit von Russland erreichen wurden aber quasi als Regierung anerkannt In der Folge fuhrten sie die Scharia und ein islamistisches Regime ein Tschetschenische Islamisten verubten in den folgenden Jahren Terroranschlage was schliesslich zum zweiten Tschetschenienkrieg von 1999 bis 2009 fuhrte In diesem gelang es Russland wieder die Kontrolle uber die Region zu erlangen wobei den lokalen Machthabern nach wie vor zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden 45 Bewertung BearbeitenStaaten der ehemaligen Sowjetunion Bearbeiten Gorbatschow blieb zeitlebens der Uberzeugung dass die Sowjetunion nach dem Putsch im Jahr 1991 noch zu retten gewesen ware 24 In seinen Erinnerungen machte er vor allem Boris Jelzin fur sein Scheitern verantwortlich 29 Wahrend er im Westen weiterhin sehr beliebt war wurde Gorbatschow in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion haufig angefeindet und fur deren Scheitern sowie die katastrophalen Verhaltnisse am Ende seiner Amtszeit und den folgenden Jahren verantwortlich gemacht 46 Als er 1996 bei der Wahl des russischen Prasidenten gegen Boris Jelzin kandidierte erhielt er weit abgeschlagen gerade einmal 0 5 Prozent der Stimmen 47 In einer viel zitierten Rede hat Wladimir Putin den Zerfall der Sowjetunion 2004 als gesamtnationale Tragodie von gewaltigen Ausmassen und ein Jahr spater in einer Rede an die Nation als die grosste geopolitische Katastrophe des 20 Jahrhunderts bezeichnet 4 Das Zitat sagt allerdings mehr uber die politischen Ziele Putins zu Beginn des neuen Jahrtausends aus als uber die Vergangenheit Mit einer Ruckbesinnung auf die Starke der Weltmacht UdSSR verabschiedet sich Russland zunehmend vom westlichen Demokratiemodell 48 Indem Freiheiten und Verfassungsrechte im Sinne eines vermeintlich eigenen Weges eingeschrankt werden greift die russische Fuhrung auch auf Praktiken der Sowjetzeit zuruck Deshalb wird die nationale Idee immer intensiver an alten sowjetischen Mythen uber die erfolgreiche stalinistische Modernisierung oder die Umwandlung des Landes in eine Supermacht ausgerichtet 49 Trotzdem konnte Putin sich der Zustimmung in grossen Teilen der Bevolkerung Russlands und anderer postsowjetischer Staaten sicher sein Die Wehmut uber den Verlust der Sowjetunion war in den 1990er Jahren in Russland kontinuierlich gestiegen Sie erreichte zu Beginn der 2000er Jahre einen Hohepunkt von 70 Prozent Zustimmung sank aber ab Mitte der 2000er Jahre wieder etwas und lag in den Jahren 2011 12 unter 50 50 51 Die katastrophale wirtschaftliche Situation die politischen Konflikte und die Verunsicherung der Bevolkerung in den 1990er Jahren hat zur Verklarung der Vergangenheit beigetragen Susanne Schattenberg stellt in einem Aufsatz aus dem Jahr 2011 fest Nicht nur in Russland wird der Zerfall des Imperiums als Verlust von geostrategischer Grosse Identitat Freizugigkeit Sprachgemeinschaft und Volkerfamilie empfunden Es scheint als liesse sich die stets angezweifelte Existenz des homo sovieticus doch nachweisen zumindest postum und ex negativo In Zentralasien aber auch in Armenien oder im Altai Gebiet beklagen Menschen dass sie mit wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Problemen auf den nationalen oder regionalen Rahmen verwiesen sind sich marginalisiert und von der Weltgeschichte abgekoppelt fuhlen Auch wenn aus der Ruckschau die Welt immer rosiger erscheint als sie war gibt dieser Phantomschmerz doch wichtige Hinweise auf die Art der Stabilitat der Sowjetunion 4 Die Sowjetunion ist auch 30 Jahre nach ihrem Zerfall im Bewusstsein der Bevolkerung prasent In einem Aufsatz aus dem Jahr 2021 zum Post sowjetischen als politischen und identitatsrelevanten Ressource stellt Maike Lehmann fest Mittlerweile ist eine ganze Generation ohne eigene Erfahrung mit dem Staatsozialismus aufgewachsen Doch die Sowjetunion bleibt prasent Denn auch die Nachgeborenen nicht nur ihre vor 1991 aufgewachsenen Eltern und Grosseltern wurden durch die Sowjetunion und ihren Zusammenbruch gepragt So halten sich positive Bezugnahmen etwa auf die entscheidende Rolle der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg auf die Breschnew Zeit oder gar auf Stalin als erfolgreichen Manager der sowjetischen Modernisierung 52 Eine kritische Auseinandersetzung mit den Verbrechen die von den Fuhrern der Sowjetunion verubt worden sind hat bis heute in Russland kaum stattgefunden In der Phase der Auflosung der UdSSR Ende der 1980er Anfang der 1990er Jahre wurde zwar damit begonnen allerdings vor allem in den sich abspaltenden sowjetischen Republiken Dort wurde Russland so Irina Scherbakowa aber einseitig zum Taterland erklart In diesen neuen Nationalstaaten entstanden Formen der historischen und politischen Reflexion die es ermoglichten die eigenen Leiden ausschliesslich als Ergebnis fremden bosen Willens darzustellen Wenn das eigene Volk nur Opfer war der Nachbar der Tater gab es politisch wie gesellschaftlich nichts zu verantworten In Russland lehnten viele die wie es ihnen erschien aufgezwungenen Schuldgefuhle ab Viele waren und sind bis heute daher nicht in der Lage den Grad der historischen Verantwortung der Sowjetunion gegenuber den Nachbarlandern Russlands anzuerkennen Auch das Bewusstsein uber das Ausmass der Katastrophe die Russland selbst ereilt hat ist unterentwickelt Die Frage nach der historischen Verantwortung blieb ungelost und es gab keinen Druck mehr von gesellschaftlicher Seite die kommunistische Herrschaft aufzuarbeiten Die historischen Rollen Lenins Stalins und ihrer Mitstreiter blieben ohne Urteil es gab keine Entscheidungen des Parlaments zu diesen Fragen Der sogenannte Prozess gegen die Kommunistische Partei der Sowjetunion der 1992 mitten in der Wirtschaftskrise begann endete de facto ohne Ergebnis Es gab keine Durchleuchtung und keine echte Reform der Staatssicherheitsorgane geschweige denn Lustrationen 49 Westliche Welt Bearbeiten Der Kapitalismus und die liberale westliche Demokratie schien nach dem Zusammenbruch des Ostblocks ohne Alternative zu sein und sich durchgesetzt zu haben In einer viel beachteten aber umstrittenen Rede sprach der US amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama 1989 vom Ende der Geschichte Er meinte damit dass mit dem Sieg der Demokratie als Ordnungsmodell der Antrieb fur die Geschichte im Sinne von Veranderungen entfalle 53 Der Umbruch von 1989 bis 1991 wurde von den Zeitgenossen als Epochenwende wahrgenommen und fuhrte in ganz Europa zu einer Phase des Aufbruchs und grossen Zukunftsoptimismus 8 Fast selbstverstandlich gingen viele davon aus dass sich neben einem kapitalistischen Wirtschaftssystem auch Menschenrechte Gewaltenteilung die Herrschaft des Rechts sowie die Volkssouveranitat in Form einer reprasentativen Demokratie in den ehemaligen Staaten des Ostblocks durchsetzen wurden 54 Die Reformpolitik Gorbatschows hatte im Westen im politisch links eingestellten Milieu und der Friedensbewegung Begeisterung ausgelost Der Zerfall der Sowjetunion und die politische Entwicklung in den anderen Staaten des ehemaligen Ostblocks wurde mit Enttauschung zur Kenntnis genommen da auch die Idee eines reformierten Sozialismus dort keine Mehrheit in der Bevolkerung fand Die Hoffnung auf eine friedliche Welt ohne Krieg und Waffen stellte sich ebenfalls schnell als Illusion heraus Formen des Patriotismus bzw Nationalismus sowie die Nationalstaatsidee erlebten in Deutschland und im ehemaligen Ostblock eine Renaissance Seine zerstorerische Kraft zeigte sich bald auf dem Balkan beim Zerfall Jugoslawiens 54 Historische Forschung Bearbeiten Trotz der historischen Bedeutung ist zum Zusammenbruch der Sowjetunion bisher wenig geforscht worden beklagen sowohl Susanne Schattenberg 2011 4 als auch Corinna Kuhr Korolev 2021 8 Die politische Brisanz des Themas und die emotionale Verbundenheit insbesondere bei Forschenden aus der ehemaligen Sowjetunion erschweren eine objektive Auseinandersetzung In der Forschung gibt es kontrare Positionen zu den Ursachen des Zerfalls der UdSSR Die eine geht davon aus dass die Sowjetunion wirtschaftlich gesellschaftlich und politisch am Ende war und sich daher selber delegitimierte Der Zusammenbruch war die gesetzmassige Folge 4 dieser Krise Je nach Standpunkt rucken Autoren die Kosten der Rustungsindustrie den fallenden Olpreis oder die ineffektive Planwirtschaft in den Vordergrund Andere betonen die Ermudungserscheinungen der Gesellschaft die fehlende Bindungskraft des Sozialismus als Staatsideologie den Wunsch nach burgerlichen Freiheiten und den wachsenden Konsumbedarf der Bevolkerung Auch ein social overstretch eine kumulative Gerechtigkeitskrise oder die Probleme ein multinationales Imperium zusammenhalten zu mussen ein imperial overstretch konnen im Mittelpunkt der Betrachtung stehen Das Scheitern wird in der Regel einerseits auf die Konzeptlosigkeit und die fehlende Entschlossenheit der Reformer sowie auf die Beharrungskraft von Strukturen und Mentalitaten und andererseits auf die Brisanz lange unterdruckter Krafte zuruckgefuhrt 8 Diesen Forschungsergebnissen ist jedoch widersprochen worden Die Sowjetunion habe zwar ihre Schwachen gehabt das System selber sei aber stabil gewesen Erst die Reformen Gorbatschows hatten das System derart erschuttert dass es kollabierte Kotkin rekapituliert in seinem 2001 verfassten Essay Armageddon Averted die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie die Ambitionen Gorbatschows und kommt zu einer Selbstmordthese Seiner Meinung nach hatte das System weiterbestehen konnen ware nicht Gorbatschow aus tiefer ideologischer Uberzeugung der Meinung gewesen das Land zu einem Sozialismus im Geiste Lenins zuruckfuhren zu mussen Indem die sowjetische Fuhrungselite ihrem eigenen Projekt das Vertrauen entzogen habe sei die sowjetische Ordnung implodiert 8 Auch der Historiker Wladislaw Subok kommt 2021 in seiner Studie uber den Zerfall der Sowjetunion zum Schluss Gorbatschows Reformen haben zur Zerstorung der bestehenden Wirtschaft gefuhrt und er sei nicht in der Lage gewesen seine Fehler zu erkennen und seinen Kurs zu korrigieren 55 Es ist schwer ein Beispiel oder eine Metapher zu finden die das Handeln der Gorbatschow Fuhrung im Jahr 1989 beschreibt Man denke an den Kapitan eines grossen Schiffes der plotzlich beschliesst in ein fernes gelobtes Land zu segeln Er tut dies gegen die Stimmung und die Instinkte seiner Mannschaft Er und seine Gefolgsleute haben keine Karte ihr Kompass ist kaputt Sie haben den Eindruck dass ihr Schiff nach Westen segelt wahrend es in Wirklichkeit nach Suden fahrt Als die Reise immer schwieriger wird beschliesst der Kapitan dass seine Mannschaft unzuverlassige Saboteure sind Also wendet er sich an unerfahrene Passagiere die sich an der Reise beteiligen wollen und lasst sie untereinander beraten wie sie das Gelobte Land am besten erreichen konnen Wladislaw M Subok 56 Im Westen wurde das Ende des Kalten Kriegs und der Zerfall der Sowjetunion vielfach der Politik Ronald Reagans zugeschrieben Nach dieser Lesart habe die militarische Aufrustung und das SDI Programm der Reagan Regierung sowie Reagans aggressive Rhetorik die Sowjetunion in einen ruinosen Rustungswettlauf gezwungen Dieser habe die Sowjetunion an den Rande des Bankrotts gebracht und so Gorbatschow dazu genotigt sich auf Abrustungsverhandlungen und eine Demokratisierung einzulassen was letztendlich auch zum Zusammenbruch der Sowjetunion gefuhrt habe 57 58 Auch William Inboden schreibt in seiner 2022 erschienenen Reagan Biografie Reagans Strategie habe die Sowjetunion an den Rand einer ausgehandelten Kapitulation gebracht 59 Beth A Fischer kritisierte die These des Triumphalismus und wandte dagegen ein diese wurde sowjetische Quellen und die Forschung zu den Motiven der sowjetischen Entscheidungsfindung weitgehend ignorieren Der Ursprung der Politik des Neuen Denkens von Gorbatschow ging auf Reformbewegungen in der Sowjetunion in den 1970ern zuruck die Rustungsausgaben der Sowjetunion haben sich wahrend der 1980er nicht erhoht und Reagan hatte in seiner zweiten Amtszeit Abstand von seinem konfrontativen Kurs genommen und versuchte mit Moskau uber eine Verbesserung der Beziehungen und Abrustung ins Gesprach zu kommen Zudem wurden Befurworter der These haufig das Ende des Kalten Kriegs und den Zerfall der Sowjetunion gleichsetzen Beides seien unterschiedliche Prozesse 60 Auch Melvyn P Leffler argumentiert dass Reagans Aufrustungspolitik und SDI keine entscheidende Auswirkungen auf die sowjetische Entscheidungsfindung und das Ende des Kalten Kriegs hatten Ahnlich wurden renommierte auf die Sowjetunion spezialisierte Historiker und Politikwissenschaftler wie Mark Kramer Wladislaw Subok oder Archie Brown argumentieren 61 Wladislaw Subok erganzte der westliche Faktor bei den Reformen und dem Zusammenbruch der Sowjetunion sei zentral gewesen jedoch nicht aufgrund von Reagans Politik sondern weil das westliche Modell Vorbild fur Krafte war die das sowjetische System beseitigen wollten 62 Eine weitere populare These lautet der Afghanistankrieg habe zum Bankrott der Sowjetunion gefuhrt und habe damit erheblich zu ihrem Untergang beigetragen Der Historiker Sergey Radchenko schreibt fur diese These gebe es keine Belege Tatsachlich waren die Kosten des Kriegs im Verhaltnis zum gesamten Militarbudget begrenzt und die Kontrolle der Partei uber die Presse sorgte dafur dass in der Offentlichkeit wenig uber die menschlichen Verluste bekannt wurde 63 64 In den Studien zum Zerfall der Sowjetunion von Stephen Kotkin und Wladislaw Subok kommt der Afghanistankrieg als Ursache uberhaupt nicht zur Sprache 65 66 Zu diesen kontraren Forschungsergebnisse stellt Susanne Schattenberg fest Diese diametral entgegengesetzten Thesen die noch lange nicht das Stadium einer offenen fruchtbaren erkenntnisfordernden Debatte erreicht haben gehen auf sehr unterschiedliche Grundannahmen uber die Sowjetunion im Speziellen und die Geschichte im Allgemeinen zuruck Vor dem Hintergrund eines westlichen Fortschrittdenkens das sich an Demokratie und Marktwirtschaft orientiert musste die Sowjetunion als krisengeschuttelt erscheinen Wenn man allerdings auf einen solchen universellen Massstab verzichtet und die Sowjetunion an ihren eigenen Normen Werten und Wahrheiten misst dann schien die Sowjetunion so stabil und gefestigt wie nie zuvor 4 Siehe auch BearbeitenDekret des russischen Prasidenten vom 6 November 1991 Gemeinschaft nicht anerkannter StaatenLiteratur BearbeitenSwetlana Alexijewitsch Secondhand Zeit Leben auf den Trummern des Sozialismus Munchen 2013 Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Michail Gorbatschow und der Zerfall des Sowjetimperiums In Einsichten und Perspektiven Heft 1 2016 S 16 33 Teil 1 und Einsichten und Perspektiven Heft 2 2016 S 4 25 Teil 2 Hrsg v Bayerischen Landeszentrale fur politische Bildung Stephen Kotkin Armageddon Averted The Soviet Collapse 1970 2000 Oxford University Press New York 2008 ISBN 978 0 19 536863 5 englisch Corinna Kuhr Korolev Perestroika und das Ende der Sowjetunion Ein kontroverser Blick zuruck Version 1 0 In Docupedia Zeitgeschichte 9 Februar 2021 abgerufen am 30 Dezember 2021 doi 10 14765 zzf dok 2119 Reinhard Lauterbach Das lange Sterben der Sowjetunion Schicksalsjahre 1985 1999 edition berolina Berlin 2016 ISBN 978 3 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letzten Generalsekretare Kommunistische Herrschaft im Spatsozialismus Links Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 96289 028 5 Auch als Sonderausgabe bei der Bundeszentrale fur politische Bildung erhaltlich Serhii Plokhy The Last Empire The Final Days of the Soviet Union Oneworld London 2015 ISBN 978 1 78074 646 3 englisch ausgezeichnet mit dem Lionel Gelber Prize Vladislav M Zubok Collapse The Fall of the Soviet Union Yale University Press New Haven 2021 ISBN 978 0 300 25730 4 doi 10 12987 9780300262445 englisch 67 Weblinks Bearbeiten100 0 Schlusseldokumente Ansprache an die Sowjetburger Rede des Staatsprasidenten der UdSSR im Fernsehen 25 Dezember 1991 ARD Tagesschau 25 Dezember 1991 auf YouTube Einzelnachweise Bearbeiten Hinsichtlich der Figur des Fortsetzerstaates spricht sich Theodor Schweisfurth gegen eine Subjektsidentitat der Russischen Foderation mit der UdSSR aus der Fortsetzerstaat sei kein aliud gegenuber Nachfolgestaat sondern eine Bezeichnung fur einen Nachfolgestaat sui generis Schweisfurth Immobiliareigentum der UdSSR in Deutschland Volkerrechtliche und grundbuchrechtliche Fragen der Staatensukzession in Zeitschrift fur Vermogens und Immobilienrecht VIZ 1998 S 57 ff hier S 58 Fn 5 Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 1 S 28 f Susanne Schattenberg Das Ende der Sowjetunion in der Histiographie In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 30 November 2011 S Anmerkung 17 das Zitat stammt von Gorbatschow abgerufen am 2 Januar 2022 a b c d e f Susanne Schattenberg Das Ende der Sowjetunion in der Historiogaphie In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 30 November 2011 abgerufen am 14 April 2022 D A Wolkogonow Die Sieben Fuhrer Aufstieg und Untergang des Sowjetreichs Ubersetzt von Udo Rennert Societats Verlag Frankfurt am Main 2001 S 471 Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 1 S 27f Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 5ff a b c d e Corinna Kuhr Korolev Perestroika und das Ende der Sowjetunion Ein kontroverser Blick zuruck Version 1 0 In Docupedia Zeitgeschichte 9 Februar 2021 abgerufen am 30 Dezember 2021 doi 10 14765 zzf dok 2119 Corinna Kuhr Korolev Perestroika und das Ende der Sowjetunion Abschnitt 4 Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 19 Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 15 Corinna Kuhr Korolev Perestroika und das Ende der Sowjetunion Ein kontroverser Blick zuruck Version 1 0 In Docupedia Zeitgeschichte 9 Februar 2021 abgerufen am 30 Dezember 2021 doi 10 14765 zzf dok 2119 Hier Abschnitt Neuorientierung der Aussenpolitik Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 19ff Die Arbeiter zeigen ihre Kraft Der Spiegel 23 Juli 1989 Die Vergessenen der Ostukraine Republik 8 Februar 2022 Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 12 Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 13f Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 14 Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 19f Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 20 Es wurde boykottiert von den baltischen Republiken Armenien Georgien ohne Abchasien der Teilrepublik Tschetscheno Inguschetien und Moldau March Referendum In msu edu Abgerufen am 14 April 2019 englisch a b Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 21 a b Christian Neef Gorbatschows zerruttetes Vermachtnis Seine Traume seine Fehler seine Schwachen In Der Spiegel Nr 36 3 September 2022 spiegel de abgerufen am 3 September 2022 a b Klaus Gestwa Von der Perestroika zur Katastroika Teil 2 S 22 Dimitri Trawin Warum die USA den Zerfall der UdSSR nicht wollten In Dekoder Original vom 26 Dezember 2018 in Novaya Gazeta Ubersetzung 16 September 2019 von Hartmut Schroder Ehemalige UdSSR Staaten Anerkannt nach 15 Minuten swissinfo 23 Januar 2022 Vladislav M Zubok Collapse The Fall of the Soviet Union Yale University Press New Haven 2021 ISBN 978 0 300 25730 4 S 425 426 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche The United States Bush said recognizes and welcomes the emergence of a free independent and democratic Russia led by its courageous President Boris Yeltsin Our Embassy in Moscow will remain there as our Embassy to Russia We will support Russia s assumption of the USSR s seat as a permanent member of the United Nations Security Council Address to the Nation on the Commonwealth of Independent States George Bush Presidential Library 25 Dezember 1991 abgerufen am 22 Februar 2022 englisch a b Seine Sicht auf den Zerfalls der UdSSR und die Ursachen legt er bereits 1992 dar Michael Gorbatschow Der Zerfall der Sowjetunion Gutersloh 1992 Zhenis Kembayev Probleme der Rechtsnachfolge von der Sowjetunion auf die Russische Foderation in Archiv Des Volkerrechts Vol 46 No 1 Mohr Siebeck 2008 S 106 129 JSTOR 40800208 Yekaterina Sinelschikova Why did only Russia wind up with nuclear weapons after the USSR collapsed In Russia Beyond The Headlines 18 Juni 2019 abgerufen am 26 Februar 2022 englisch a b Thomas Vogel Thomas Kunze Von der Sowjetunion in die Unabhangigkeit In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 30 November 2011 abgerufen am 26 Februar 2022 Olga R Gulina Kommentar Staatenlosigkeit nach dem Zusammenbruch der UdSSR In Russland Analysen Bundeszentrale fur politische Bildung 27 September 2021 abgerufen am 26 Februar 2022 Die GUS 30 Jahre nach Grundung nur noch von symbolischer Bedeutung In Hintergrund aktuell Bundeszentrale fur politische Bildung 3 Dezember 2021 abgerufen am 28 Februar 2022 a b c Manfred Hildermeier Von Gorbatschow zu Medwedew Wiederkehr des starken Staates In Aus Politik und Zeitgeschichte Bundeszentrale fur politische Bildung 30 November 2010 abgerufen am 26 Februar 2022 Einen Eindruck von der tiefen gesellschaftlichen Krise in der ehemaligen Sowjetunion bieten die Interviews die die Literaturnobelpreistragerin Swetlana Alexijewitsch veroffentlicht hat Swetlana 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New Haven 2021 ISBN 978 0 300 25730 4 S 62 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche It is hard to find a case or a metaphor that captures what the Gorbachev leadership did during 1989 One thinks of the captain of a huge ship who suddenly decides to sail towards a distant Promised Land He does so against the mood and instincts of his crew He and his followers have no map their compass is broken They are under the impression that their ship is sailing westward whereas in reality it is heading south As the voyage becomes more and more difficult the captain decides that his crew are unreliable saboteurs So he turns to inexperienced passengers keen to take part in the voyage and lets them deliberate among themselves on the best ways to reach the Promised Land Beth A Fischer The Myth of Triumphalism Rethinking President Reagan s Cold War Legacy The University Press of Kentucky Lexington 2020 ISBN 978 0 8131 7817 2 S 3 4 doi 10 5810 kentucky 9780813178172 001 0001 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Antonia Kleikamp Der Schauspieler der den Kalten Krieg gewann In Welt Online 8 Dezember 2022 abgerufen am 15 Januar 2023 William Inboden The Peacemaker Ronald Reagan the Cold War and the World on the Brink Dutton New York 2022 ISBN 978 1 5247 4589 9 S 476 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche He Reagan brought the Soviet Union to the brink of a negotiated surrender Beth A Fischer The Myth of Triumphalism Rethinking President Reagan s Cold War Legacy The University Press of Kentucky Lexington 2020 ISBN 978 0 8131 7817 2 S 7 10 13 14 80 89 102 103 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Melvyn P Leffler Ronald Reagan and the Cold War In Jonathan R Hunt Simon Miles Hrsg The Reagan Moment America and the World in the 1980s Cornell University Press Ithaca 2021 ISBN 978 1 5017 6071 6 S 25 42 hier S 30 31 doi 10 1515 9781501760709 003 englisch Vladislav M Zubok Collapse The Fall of the Soviet Union Yale 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Soviet Union by Vladislav Zubok review In Engelsberg Ideas 11 Februar 2022 abgerufen am 29 November 2022 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zerfall der Sowjetunion amp oldid 237824723