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Die Zeche Josephine in Schwerte ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk Das Bergwerk war auch unter dem Namen Zeche Josephiene bekannt Die Zeche befand sich im Bereich des Schwerter Waldes Auf der Zeche wurde neben Steinkohle auch Kohleneisenstein abgebaut Die Steinkohle wurde fur das Rosten des Erzes benotigt 1 Das Bergwerk gehorte zum Markischen Bergamtsbezirk und dort zum Geschworenenrevier Horde 2 Zeche JosephineAllgemeine Informationen zum BergwerkAndere Namen Zeche JosephieneForderung Jahr max 8748 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis ca 82Betriebsbeginn 1851Betriebsende 1869Nachfolgenutzung Zeche AdmiralGeforderte RohstoffeAbbau von Kohleneisenstein SteinkohleMachtigkeit ca 88 ZollAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 28 0 6 N 7 32 47 8 O 51 466842 7 546618 Koordinaten 51 28 0 6 N 7 32 47 8 OZeche Josephine Regionalverband Ruhr Lage Zeche JosephineStandort SchwerteGemeinde SchwerteKreis NUTS3 UnnaLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Betrieb 1 3 Die letzten Jahre 1 4 Forderung und Belegschaft 2 Heutiger Zustand 3 Einzelnachweise 4 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Am 1 Marz 1851 wurde die Mutung auf ein Grubenfeld eingelegt 1 Muter fur das Geviertfeld Josephine waren die Besitzer der Hermannshutte 3 Am 14 Dezember desselben Jahres wurde das Geviertfeld Josephine verliehen 1 Das Geviertfeld befand sich westlich der heutigen Horder Strasse 3 Die Verleihung erfolgte fur den Abbau von Eisenerz Das Floz hatte in der Oberbank etwa sieben Zoll unreine Steinkohle und 36 Zoll Kohleneisenstein In der Unterbank befand sich ein 30 Zoll machtiger Streifen Kohleneisenstein Zwischen Ober und Unterbank befand sich ein 15 Zoll machtiger Bergepacken Der Abbau des Flozes erfolgte zunachst im Tagebau spater wurde der Schacht Josephine abgeteuft Der Schachtansatzpunkt befand sich westlich vom Freischutz in der Nahe des Zechenweges 1 Der Schacht Josephine wurde in den Unterlagen als Alter Schacht bezeichnet 3 Der Schacht befand sich in der Mitte des Grubenfeldes 4 Ausserdem wurde sudlich des Zechenweges ein Forderstollen aufgefahren 1 Nachdem der Stollen 30 Meter aufgefahren war wurde ein seigeres Lichtloch mit einer Teufe von 6 3 Metern abgeteuft Das Lichtloch wurde bis auf den Stollen abgeteuft und erhielt eine rechteckige Schachtzimmerung 3 Dieser Stollenschacht ANM 1 wurde mit einem Haspel ausgerustet und diente der Schachtforderung im westlichen Feld 4 Nachdem der Forderstollen 64 5 Meter aufgefahren worden war wurde das Eisensteinfloz erreicht 3 Da es nach dem preussischen Berggesetz moglich war dass auch andere Personen eine Mutung im gleichen Grubenfeld aber auf ein anderes Mineral einlegen konnten und es so zu Problemen mit den anderen Bergbaubetreibern kommen konnte war man seitens der Hermannshutte gezwungen entsprechend zu handeln Aus diesem Grund beauftragte eine huttennahe Interessengruppe den Huttenmeister Gottlieb Schwarz aus Horde zusatzlich eine Mutung fur den Abbau von Steinkohle einzulegen Die Mutung wurde von Schwarz am 23 Juni des Jahres 1852 auf ein deckungsgleiches Feld eingelegt 3 Das Feld wurde unter dem Namen Carl Ruetz gemutet 4 und am 13 Februar 1853 wurde das Geviertfeld Carl Ruetz verliehen Die Verleihung erfolgte auf den Abbau von Steinkohle Das Fundfloz hatte eine Machtigkeit von 18 Zoll Steinkohle 1 Betrieb Bearbeiten Im Anschluss an die Verleihung wurde zunachst mit dem Abbau des Kohleneisensteins begonnen spater wurde auch Steinkohle abgebaut 4 Der Abbau der steil stehenden Floze erfolgte im Firstenstossbau 4 Am 13 September 1853 wurde eine Mutung zur Verleihung des Erbstollenrechts eingelegt 1 Muter war der Huttendirektor Wiesehahn 4 Am 29 September desselben Jahres wurde der Stollen Inaugenschein genommen Der Ansatzpunkt fur den Erbstollen wurde das Stollenmundloch des Stollens Josephine Geplant war den Erbstollen in nordlicher Richtung aufzufahren Am 24 Januar 1855 wurde das Erbstollenrecht fur den Josephiner Erbstollen verliehen Am 4 Juli 1856 wurde der Erbstollen westlich des Erbstollen Flugelortes im Geviertfeld der Zeche Marienstein verstuft Im Jahr 1858 wurde mit dem Abteufen des Schachtes Paul begonnen Der Schachtansatzpunkt befand sich nordlich vom Zechenweg 1 Der Schacht wurde seiger abgeteuft und diente der Ausrichtung des ostlichen Grubenfeldes 4 Der Schacht erreichte eine Teufe von 33 Metern es wurden zwei Sohlen angesetzt 1 Spater wurde der Schacht untertagig mit dem im westlichen Feldesteil befindlichen Stollenschacht durchschlagig auch uber Tage bestand uber einen Zechenweg eine Verbindung zwischen beiden Schachten 4 Am 25 Marz desselben Jahres wurde der Erbstollen durch das bergamtliche Dekret fur bergfrei erklart Am 4 August desselben Jahres wurde eine erneute Mutung fur den Erbstollen eingelegt und am 29 September erfolgte die Inaugenscheinnahme Der Erbstollen war zu diesem Zeitpunkt 50 Lachter in nordlicher Richtung aufgefahren 1 hatte eine Hohe von etwa 1 5 Metern und war rund 0 9 Meter breit Der Ausbau des Stollens erfolgte mit holzernem Turstock 4 Durch den Erbstollen kam es zu einem seigeren Teufengewinn von etwa 20 Lachtern Das Ziel des Erbstollens war der Vortrieb eines Querschlags zum Kohlenfloz Ausserdem sollten mehrere Flugelorter fur den Kohleneisensteinabbau aufgefahren werden 1 Die Wasserhaltung der Grubenbaue erfolgte durch naturlichen Abfluss der anfallenden Grubenwasser diese flossen aus dem Stollen Josephine und einer Stollenrosche in sudlicher Richtung zur Ruhr ab 4 Fur einen weiteren Abbau unterhalb der Stollensohle ware ein Einsatz von Wasserhaltungs Gestangepumpen erforderlich gewesen 3 Die letzten Jahre Bearbeiten Am 3 Februar 1859 erfolgte die Konsolidation der Eisenerzgeviertfelder Josephine August Lichtendorf Neu Schottland II Otto Mathiasfeld Pauline Jung III Schottland und Sommerberg unter dem gemeinsamen Namen Zeche Josephine Am 12 Februar desselben Jahres erfolgte eine erneute Verleihung des Erbstollenrechts fur den Josephiner Erbstollen Im Anschluss daran wurde verstarkt Kohleneisenstein abgebaut die Gewinnung der Steinkohle wurde eingestellt Am 1 April des Jahres 1859 wurde auf dem Schacht Paul eine Dampffordermaschine in Betrieb genommen 1 Der Dampf fur die Fordermaschine wurde in einem 4 7 Meter langen und 1 57 Meter dicken Dampfkessel erzeugt der aus vernieteten Eisenblechen bestand Trotz dieser Nietverbindungen war der Dampfkessel fur vier Atu ausgelegt Der Schornstein des Kesselhauses hatte eine Hohe von 15 7 Metern Der Antrieb der Fordermaschine durch die Kurbelwelle der zweizylindrigen Dampfmaschine erfolgte uber ein zwischengeschaltetes Getriebe Mit dieser Fordermaschine war man in der Lage eine Nutzlast von 200 kg zu heben 4 Ausgehend von Schacht Paul wurde in den Jahren von 1859 bis 1862 eine Strecke etwa 85 Meter in ostlicher Richtung aufgefahren Am Ende der Flozstrecke wurden mehrere Untersuchungsquerschlage in nordlicher und in sudlicher Richtung aufgefahren Allerdings wurde dabei kein bauwurdiges Floz gefunden Im Jahr 1862 wurde vom Schacht Paul ausgehend ein 90 Meter langer Untersuchungsquerschlag in Richtung Norden aufgefahren Auch mit diesem Querschlag wurde kein bauwurdiges Floz angefahren Auch mehrere kurzere aufgefahrene Untersuchungsquerschlage brachten nicht den gewunschten Erfolg 3 Im Jahr 1863 wurde die Forderung aufgrund des geringen Erzgehaltes stark verringert 1 Um den weiteren Abbau zu sichern wurde vom damaligen Direktor Alberts ein Betriebsplan fur die Jahre 1867 und 1868 erstellt der neben dem Restabbau uber der Stollensohle auch einen Ubergang zum Tiefbau vorsah Hierfur hatte Schacht Paul tiefer geteuft werden mussen um so die Forderung auf 300 Scheffel pro Tag zu steigern 3 Im Jahr 1869 war der Kohleneisenstein uber der Stollensohle abgebaut Die Zeche Josephine wurde noch im selben Jahr stillgelegt 1 Die Tagesanlagen wurden nach 1869 bis auf das Steigerhaus welches noch langere Zeit als Wohnhaus diente abgerissen 3 Die Berechtsame wurde der Zeche Admiral zugeschlagen 1 Forderung und Belegschaft Bearbeiten Die ersten bekannten Forderzahlen stammen aus dem Jahr 1858 damals wurde eine Forderung 29 957 preussische Tonnen Kohleneisenstein erbracht 3 Ausserdem wurden 7789 Tonnen Steinkohle gefordert Die ersten bekannten Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1860 damals waren 66 Bergleute auf der Zeche beschaftigt die eine Forderung von 33 646 preussischen Tonnen Kohleneisenstein erbrachten Im Jahr 1862 wurden mit 82 Bergleuten 33 356 preussische Tonnen Kohleneisenstein abgebaut Im Jahr 1863 sank die Forderung auf 500 Scheffel Kohleneisenstein pro Tag Im Jahr 1866 waren nur noch 17 Bergleute auf der Zeche beschaftigt Die letzten bekannten Forderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1868 in diesem Jahr wurden noch 120 Scheffel Kohleneisenstein pro Tag gefordert 1 Heutiger Zustand BearbeitenNach der Stilllegung des Bergwerks blieb der Erbstollen noch viele Jahre offen Im Zweiten Weltkrieg wurde der Stollen als Luftschutzraum ausgebaut und wurde von der in der Nahe des Stollens wohnenden Bevolkerung genutzt 3 Im Jahr 1995 wurde vom Arbeitskreis Unna des Fordervereins Bergbauhistorischer Statten Ruhrrevier am Ausflugslokal Freischutz eine bergbauhistorische Informationstafel aufgestellt 4 Im Jahr 1998 wurden von Helfern des Fordervereins Grabungen in der Halde des Stollenschachtes vorgenommen 3 Bei den Grabungen wurde das Stollenmundloch des Erbstollens freigelegt Von der Turstockzimmerung ist die vorderste Kappe erhalten geblieben 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 Ludwig Herrmann Wilhelm Jacobi Das Berg Hutten und Gewerbewesen des Regierungs Bezirks Arnsberg in statistischer Darstellung Verlag von Julius Badeker Iserlohn 1857 Online a b c d e f g h i j k l m Tilo Cramm Der Bergbau zwischen Dortmund Syburg und Schwerte Forderverein Bergbauhistorischer Statten Ruhrrevier e V Arbeitskreis Dortmund Hrsg Druckerei Uwe Nolte Dortmund Iserlohn 2010 a b c d e f g h i j k l m Tilo Cramm Der Bergbau im Schwerter Wald In Stadt Schwerte Hrsg AS Das Magazin der Stadt Schwerte 20 Jahrgang Nr 80 Schwerte September 2007 S 10 13 Anmerkungen Bearbeiten Ein Stollenschacht auch Stollnschacht genannt ist ein Lichtloch das auf einen Stollen geteuft wurde Diese Schachte werden zur Unterstutzung des Stollenbetriebes benotigt Quelle Albert Serlo Leitfaden der Bergbaukunde Erster Band Vierte verbesserte und bis auf die neueste Zeit erganzte Auflage Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Josephine amp oldid 234845772