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Wissensmanagement maenɪdʒment englisch knowledge management ist ein zusammenfassender Begriff fur alle strategischen bzw operativen Tatigkeiten und Managementaufgaben die auf den bestmoglichen Umgang mit Wissen abzielen wissensforderliche Rahmenbedingungen Beitrage zum Wissensmanagement theoretischer wie praktisch anwendungsorientierter Art werden in vielen Disziplinen entwickelt insbesondere in der Betriebswirtschaftslehre der Informatik der Informationswissenschaft der Sozialwissenschaft der Padagogik oder der Wirtschaftsinformatik Inhaltsverzeichnis 1 Individuelles versus strukturelles Wissen 1 1 Definition 1 2 Wissenserfassung 1 3 Kontrolle versus Kreativitat 2 Modelle 2 1 Wissensmanagement nach Nonaka und Takeuchi 2 2 Merkmale des Wissensmanagements nach Probst Raub Romhardt 2 3 Geschaftsprozessorientiertes Wissensmanagement 2 4 Knowledge Engineering 2 5 Wissensmarkt 2 6 Ansatze zur Reifegradbewertung 2 6 1 Knowledge Process Quality Model 3 Methoden 4 Techniken 5 Aktuelle Themen im Wissensmanagement 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseIndividuelles versus strukturelles Wissen BearbeitenDefinition Bearbeiten Wissensmanagement ist die methodische Einflussnahme auf die Wissensbasis eines Unternehmens organisationales Wissensmanagement bzw eines Individuums Personliches Wissensmanagement Unter der Wissensbasis werden alle Daten und Informationen alles Wissen und alle Fahigkeiten verstanden die diese Organisation bzw Person zur Losung ihrer vielfaltigen Aufgaben hat oder haben sollte Bei organisationalem Wissensmanagement sollen individuelles Wissen und Fahigkeiten Humankapital systematisch auf unterschiedlichen Ebenen der Organisationsstruktur verankert werden Organisationales Wissensmanagement kann daher als intervenierendes Handeln verstanden werden das auf den Theorien der Organisationslehre und des organisationalen Lernens beruht und diese systematisch in die Praxis uberfuhren will Als ein Ergebnis des heutigen wissens und innovationsorientierten Kommunikationszeitalters wird das im Unternehmen vorhandene Wissenskapital immer mehr zum entscheidenden Produktionsfaktor 1 Das Wissen innerhalb eines Unternehmens wird somit als Produktionsfaktor verstanden der neben Kapital Arbeit und Boden tritt Die strategische Grundlage fur das Wissensmanagement bietet vor allem die Wissensbasierte Unternehmenssicht englisch Knowledge based View of the Firm Diese stellt eine Erweiterung der Auffassung dar Information z B im Rahmen der Marktgestaltung und beeinflussung als betriebliche Ressource bzw als Produktionsfaktor zu sehen Ein zentrales Element bilden meist Informationssysteme indem sie die Mitarbeiter kommunikativ vernetzen und Informationen bereitstellen und bewahren Kritisiert wird am Ansatz des Wissensmanagements von wissenschaftlicher Seite vor allem ein undifferenzierter Wissensbegriff der oft nicht hinreichend von den Begriffen Daten und Informationen abgegrenzt wird 2 Ferner wird ein sachlich unangemessenes oder gar paradoxes Verstandnis des Produktionsfaktoren konzepts beanstandet wie es sich v a in der Rede von der immateriellen Ressource Wissen niederschlagt sowie eine einseitige Orientierung an bestimmten alteren von der modernen Managementlehre teilweise bereits revidierten mechanistischen Steuerungs und Machbarkeitsvorstellungen Ungeklart ist zudem die rechtliche Frage inwieweit und unter welchen Bedingungen Organisationen einschliesslich Wirtschaftsunternehmen uberhaupt einen Verwertungsanspruch auf die individuellen Wissensbestande ihrer Mitglieder Mitarbeiter geltend machen konnen Solche Wissensbestande sind zunachst einmal als oft kostspielig erworbenes geistiges Privateigentum ihrer Trager zu betrachten Diesem Sachverhalt wird in freiheitlich demokratischen Gesellschaften in der Regel dadurch Rechnung getragen dass zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern Arbeitsvertrage geschlossen werden die den Arbeitgebern gegen Entgeltzahlung zwar das Recht auf Verwertung der Arbeitskraft nicht aber zugleich des Wissens ihrer Mitarbeiter zumessen An solchen Problemen tritt nach Ansicht mancher Autoren eine ideologische Voreingenommenheit bias des Wissensmanagement Ansatzes zutage der immer wieder dazu tendiert eine theoretische Betrachtungsperspektive mit einer praktischen Handlungs bzw Gestaltungsperspektive zu vermischen ein Vorwurf der neuerdings gegen zahlreiche Moden und Mythen des Managements Alfred Kieser erhoben worden ist Ungeachtet aller Einwande wurden in den letzten Jahren die Vorstande vieler Unternehmen um die Position des Chief Information Officers CIO mit dem Arbeitsschwerpunkt Informationsmanagement erweitert dem die Aufgabe obliegt die Informationsverarbeitung eines Unternehmens auf dessen Gesamtstrategie abzustimmen Die Zielsetzungen praktischen Wissensmanagements gehen dabei deutlich uber die reine Versorgung der Mitarbeiter mit Informationen hinaus Mitarbeiter sollen lernend Qualifikationen und Fahigkeiten entwickeln und wertschopfend einsetzen konnen Die Klassifizierung von Wissen erfolgt in zwei Auspragungspolen einerseits sog kodifizierbares Wissen Explizites Wissen das beschrieben werden kann und folglich geeignet ist in Dokumenten vorgehalten zu werden und andererseits implizites Wissen das nicht bzw nicht gewinnbringend in kodifizierbare Form gebracht werden kann Diesen beiden Extremauspragungen entsprechen den beiden fundamentalen Strategien des Wissensmanagements 3 die im Englischen bezeichnet werden mit People to Document Kodifizierung bzw People to People Personalisierung Implizites oder Stilles Wissen englisch tacit knowledge Zur Weitergabe von implizitem Wissen sind also andere Ansatze und Methoden erforderlich als im Bereich bring people to document s wo vor allem auf Datenbank und Dokumentenmanagement beruhende Losungsszenarien zur Verfugung stehen Die Unterscheidung in explizites vs implizites Wissen und die daraus abzuleitenden grundsatzlichen Schwerpunkte der Wissensmanagement Strategie haben vor allem in betriebswirtschaftlichen Anwendungsbereichen Unternehmen eine grosse Bedeutung da gerade hier die betriebswirtschaftlichen Einschrankungen voll zum Tragen kommen Echtes Expertenwissen z B tendiert sehr stark dazu ausserste Komplexitat mit eher geringer Gultigkeitsdauer zu kombinieren und je mehr etwas Expertenwissen ist desto starker sind diese beiden Kombinationsfaktoren hohe Komplexitat und geringe Dauer ausgepragt Es ist dann aber im betriebswirtschaftlichen Kontext weder sinnvoll noch moglich dieses implizite Wissen einer Kodifizierung Dokumentation zuzufuhren zumal auch auf der Rezipientenseite kaum jemand die Zeit hatte diese sicherlich sehr umfangreiche Dokumentation zu lesen Das heisst im Umkehrschluss aber nichts anderes als Fur eine People to Document Strategie Datenbank Dokumentenmanagement usw eignen sich eher Standardinhalte wenig komplex und mit einer langen Gultigkeitsdauer Wissenserfassung Bearbeiten Eine wesentliche Bedeutung im Rahmen des Wissensmanagements kommt der Wissenserfassung und verarbeitung zu siehe auch Wissensbilanz Hier sind drei Komponenten von Bedeutung nbsp WissenserfassungOrganisationsgedachtnis englisch Organizational Memory Das organisationale Gedachtnis ist die Gesamtheit der Komponenten zur Wissenserfassung Akquisition Wissensaufbereitung Maintenance und Wissensnutzung Search and Retrieval siehe auch Recherche 4 Organizational Knowledge Dieses umfasst das gegenwartsbezogene Wissen einer Organisation und findet haufig in Knowledge Datenbanken seinen Niederschlag Organizational Learning Lernende Organisation Dieses befasst sich mit der Reproduktion des Organisationalen Wissens z B durch Enterprise Wikis Vor der Implementierung von Wissensmanagement in einer Organisation ist eine Informationsbedarfsanalyse zweckmassig Mujan 2006 Da in kleinen und mittleren Unternehmen KMU nicht die volle Palette an Werkzeugen des Wissensmanagement vor allem aus Kostengrunden realisiert werden kann sind bei KMU Informationsbedarfsanalysen zwingend erforderlich Gust von Loh 2008 5 Kontrolle versus Kreativitat Bearbeiten Hauptartikel Kontrolle und Kreativitat Instruktionen bedeuten fur Menschen etwas anderes als fur Computer Viele Autoren u a Georg von Krogh meinen dass Wissen gar nicht verwaltet werden kann da Management Kontrolle beinhaltet Wissen aber auch auf dem kreativen Umgang mit Kontext und Assoziationen aufbaut der durch Kontrolle behindert wird Modelle BearbeitenWissensmanagement nach Nonaka und Takeuchi Bearbeiten Hauptartikel Wissensspirale nbsp SECI Modell nach Nonaka und TakeuchiAls Mitbegrunder des Wissensmanagements konnen die Japaner Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi mit ihrem 1995 veroffentlichten Buch The Knowledge Creating Company deutsch 1997 als Die Organisation des Wissens angesehen werden Aufbauend auf dem 1966 von Michael Polanyi vorgestellten Begriff des impliziten Wissens entwerfen sie ein Modell bei dem Wissen in einer kontinuierlichen Transformation zwischen implizitem und explizitem Wissen erzeugt wird Durch aufeinander folgende Prozesse der Externalisierung implizit zu explizit Kombination explizit zu explizit Internalisierung explizit zu implizit und Sozialisation implizit zu implizit wird Wissen innerhalb einer Organisation spiralformig von individuellem Wissen auf hohere Organisationsstufen wie Personengruppen und ganze Firmen gehoben Dieses als SECI Modell bekannte Modell ubte grossen Einfluss auf die folgende Literatur und Forschung zum Thema Wissensmanagement aus 2004 haben Nonaka und Takeuchi Wissensmanagement so definiert knowledge management is defined as the process of continuously creating new knowledge disseminating it widely through the organization and embodying it quickly in new products services technologies and systems 6 Deutsch Wissensmanagement ist der Prozess der kontinuierlichen Erzeugung von Wissen seiner weiten organisationalen Verbreitung und dessen rascher Verkorperung in neuen Produkten Dienstleistungen und Systemen Merkmale des Wissensmanagements nach Probst Raub Romhardt Bearbeiten Die Bausteine des Wissensmanagements sind ein verbreitetes Modell und eine leicht anwendbare Methode um Wissen zu managen Die Methode sieht 8 Bausteine vor 6 davon bilden die Kernprozesse des Wissensmanagements um diesen Kernprozessen einen orientierenden und koordinierenden Rahmen zu geben wurden 2 Bausteine Wissensziele Wissensbewertung erganzt Die 6 Kernprozesse Bausteine bilden den inneren Kreislauf die strategischen den ausseren Kreislauf Diese 8 Bausteine sind 7 Wissensziele Sie geben dem Wissensmanagement eine Richtung In ihnen wird festgelegt auf welchen Ebenen welche Fahigkeiten aufgebaut werden sollen Hierbei wird unterschieden in normative Wissensziele diese wirken auf die Unternehmenskultur strategische sie zielen auf den zukunftigen Kompetenzbedarf der Organisation ab und operative Wissensziele die auf konkrete Umsetzung fokussieren Wissensidentifikation Bei diesem Baustein geht es um das Schaffen einer Transparenz uber das interne und externe Wissensumfeld eines Unternehmens dies Umfasst interne und externe Daten Informationen und Fahigkeiten Viele Unternehmen bekunden Muhe den Uberblick uber intern und extern vorhandene Daten Informationen und Fahigkeiten zu behalten Aus diesem Grund muss ein effektives Wissensmanagement in hinreichendem Mass interne und externe Transparenz ermoglichen und den einzelnen Mitarbeitenden bei seinen Suchaktivitaten unterstutzen Wissenserwerb Durch die Rekrutierung von Experten oder Akquisition von besonders innovativen Unternehmen konnen Firmen sich Know how einkaufen das sie aus eigener Kraft nicht entwickeln konnen Etwas salopp formuliert Zukaufen oder selbst entwickeln Wissensentwicklung Wissensentwicklung ist ein erganzender Baustein zum Wissenserwerb Jenes Wissen das nicht durch den Baustein Wissenserwerb abgedeckt werden soll muss intern entwickelt werden Wissensverteilung Die Kernfrage lautet Wer sollte was in welchem Umfang wissen oder konnen und wie konnen die Prozesse der Wissens ver teilung erleichtert werden Hierzu gibt es eine Vielzahl von Methoden wie zum Beispiel Lessons Learned After Action Review Workshops Jour fixe Mentorenprinzip Newsletter und vieles mehr Wissensnutzung Nutzung ist der produktive Einsatz organisationalen Wissens Wissensbewahrung Um wertvolle Sachkenntnisse zu erhalten gilt es brauchbare Selektionsprozesse zu gestalten und sodann angemessen zu speichern wie auch zu aktualisieren Wissensbewertung Im Vordergrund steht hier die Erreichung der Wissensziele Idealtypisch werden die Bausteine in einem Kreislauf abgearbeitet in obenstehender Reihung der Bausteine ausgehend von den Wissenszielen wobei die Erkenntnisse aus der Wissensbewertung wieder in den Baustein Wissensziele einfliessen In der Realitat tritt eine starke Vernetzung der Kernprozesse auf Geschaftsprozessorientiertes Wissensmanagement Bearbeiten Geschaftsprozessorientiertes Wissensmanagement setzt sich zum Ziel Wissen und Aktivitaten des Wissensmanagements auf die Geschaftsprozesse eines Unternehmens zu fokussieren Damit wird zugleich eine Einbindung in die alltagliche Arbeit von Mitarbeitern erreicht Der Ansatz wird unter anderem von Norbert Gronau Universitat Potsdam Holger Nohr Hochschule der Medien Stuttgart Andreas Abecker FZI Forschungszentrum Informatik oder Peter Heisig und dem Fraunhofer IPK vertreten Wissensmanagement kann in mehrfacher Hinsicht prozessorientiert betrachtet werden Holger Nohr 2004 8 Das Wissensmanagement im engeren Sinne kann als klassischer Wissens Management Prozess angesehen werden der den Rahmen setzt fur einzelne oder kombinierte Wissensprozesse z B Identifikation Suche Verteilung oder Nutzung von Wissen Eine zweite Sicht betrachtet den wissensbasierten Gestaltungsprozess von Geschaftsprozessen wobei Prozesswissen generiert und angewendet wird Die dritte Perspektive eines geschaftsprozessorientierten Wissensmanagements beschaftigt sich mit der Integration von Funktionswissen in die Durchfuhrung von Geschaftsprozessen und die Anbindung von Wissensprozessen an Geschaftsprozesse Grundlage dieses Ansatzes sind die wissensorientierte Modellierung von Geschaftsprozessen z B mit der KMDL oder mit Hilfe von erweiterten XML Netzen sowie der Einsatz von Anwendungssystemen z B Workflow Managementsysteme Knowledge Engineering Bearbeiten Knowledge Engineering hat zur Aufgabe die Komplexitat des Welt und Expertenwissens auf eine regelhafte Struktur abzubilden und in computergestutzten Anwendungen dem Nutzer in einem intelligenten Informationssystem zu prasentieren Dieser Bereich des Wissensmanagements umfasst vier zentrale Kategorien im Umgang mit menschlicher Information Erfassung des Wissens Strukturierung und formelhafte Reprasentation Abbildung von Wissen im Computer Design und Architektur des Systems Computerbasierte Verarbeitung von Wissen Kombination von explizitem Wissen Problemlosung und Generierung von Ergebnissen Darstellung von Wissen Prasentation in Hinblick auf interaktive Anwendungen durch den Benutzer z B das Erzeugen von Ansichten Views auf Inhalte Content Wissensmarkt Bearbeiten Das Konzept des Wissensmarkts engl Knowledge Market basiert auf der Annahme dass fur ein Unternehmen interessantes Wissen z B Kompetenzen der Mitarbeiter oder Informationen uber Kunden eine knappe Ressource ist und damit einen Marktwert hat Wissen ist eine Ressource die sich durch Gebrauch und beim Teilen mit anderen nicht vermindert sondern vermehrt Daher kann Wissen sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch unternehmensubergreifend wettbewerbswirksam entwickelt und genutzt werden Bei einem Wissensmarkt sind die angebotenen Informationen nur schwer miteinander vergleichbar Die Beziehungen zwischen Wissensanbieter und Wissensnachfrager sind oft personlicher Natur Anreger Coaches Sponsoren oder Wissensmanager und beruhen auf langfristig aufgebautem Vertrauen Fur den Wissenskaufer der Wissen von aussen zukauft ist dieses Vertrauen von zentraler Bedeutung da er nicht immer die Moglichkeit besitzt die Qualitat der angebotenen Leistungen einzuschatzen Nach K North 9 geht das Konzept des Wissensmanagement von der Gestaltung notwendiger organisatorischer Rahmenbedingungen aus und sieht das Ziel im Aufbau von Marktmechanismen die zu einem Ausgleich zwischen Wissensangebot und Wissensnachfrage fuhren sollen Die Vorteile dieses Modells liegen in der Selbstregulierung des entstehenden Wissensmarktes In der Praxis bedeutet das dass ein geeigneter Mix aus Personalisierung und Kodifizierung wo das Wissen nachgelesen werden kann z B Datenbank Qualitatshandbuch Checklisten Prozessablauf etc gefunden werden muss Drei Bedingungen sind fur den Wissensaufbau und Wissenstransfer von bzw in Unternehmen im Sinne eines guten Knowledge Market unverzichtbar Anforderungen an das Unternehmensumfeld Mit der positiven Entwicklung des Unternehmens bzw Geschaftseinheiten mussen ein festes Unternehmensleitbild Fuhrungsgrundsatze Management by Methods und eine attraktives Anreizsystem etabliert und gekoppelt werden Regeln des Zusammenspiels Der Wissensmarkt funktioniert genauso wie alle anderen Markte namlich durch Anbieter und Nachfrager Diese definieren Art und Weise Festlegung der Spielregeln fur den Wissensmarkt Daher ist es notwendig dass Spielregeln festgelegt und allgemein artikuliert werden Organisationsstruktur fur Wissensgenerierung Die Umsetzung von Wissensaufbau und Wissenstransfer bedurfen eines Mediums z B durch Wissenslandkarte Mitarbeiterworkshops Experten Communities Online Assessment oder klassisch nach der Interview Methode Durch internes Benchmarking konnen die unterschiedlichen Best practices verglichen und die vorhandenen Kompetenzen in Wissensmarkte eingefuhrt werden Ansatze zur Reifegradbewertung Bearbeiten Reifegradmodelle fur Wissensmanagement verfolgen das Ziel einer ganzheitlichen qualitativen oder quantitativen Beurteilung von Wissensmanagement Aktivitaten und Prozessen einer Organisation Auf dieser Basis konnen dann Handlungsempfehlungen zur Erreichung eines hoheren Reifegrades abgeleitet werden Existierende Reifegradmodelle fur Wissensmanagement basieren in der Regel auf dem Capability Maturity Model for Software CMMI einem funfstufigen Prozessmodell zur quantitativen Beurteilung und Verbesserung des Reifegrades von Softwareentwicklungsprozessen in Organisationen bzw auf dessen europaischem Pendant SPICE Derzeit existieren einige theoretische zum Teil aber auch durch entsprechende Werkzeuge unterstutzte Reifegradmodelle zur Beurteilung des WM Reifegrades wie das Berztiss Capability Maturity for KM 10 Kochikar s Knowledge Management Maturity Model 11 oder das Knowledge Process Quality Model KPQM Knowledge Process Quality Model Bearbeiten Das Knowledge Process Quality Model KPQM von Oliver Paulzen und Primoz Perc 12 wurde fur die Reifegradbewertung von Wissensprozessen entwickelt und dient als Unterstutzung fur Wissensmanager KPQM beschreibt die Entwicklung der Prozessreife auf sechs Stufen die anhand von vier Entwicklungspfaden untersucht werden Mit Hilfe der detaillierten Vorgabe von notwendigen Aktivitaten und Ergebnissen ist aus den Bewertungsergebnissen eine direkte Ableitung von priorisierten Massnahmen fur das Wissensmanagement moglich Reifegradstufen 0 Initial 1 Bewusst 2 Gesteuert 3 Standardisiert 4 Quantitativ gesteuert 5 Kontinuierliche VerbesserungAuf jedem Reifegrad werden zur Untersuchung der Wissensprozesse folgende Entwicklungspfade betrachtet Ablauforganisation Mitarbeitereinsatz und Wissensnetzwerke Akzeptanz und Motivation Rechnerbasierte UnterstutzungProzessattribute z B Ausbildung der Mitarbeiter und Fuhrungskrafte die jeder Reifegradstufe und jedem Entwicklungspfad zugeordnet sind dienen der detaillierten Bewertung der Prozesse Die Grundidee des Modells basiert auf dem SPICE Modell Software Process Improvement and Capability Determination aus der Softwareentwicklung und berucksichtigt die Besonderheiten des Wissensmanagements durch die Einbeziehung spezifischer Wissensmanagements Modelle Methoden BearbeitenMethoden und Instrumente des Wissensmanagements unterstutzen die konkrete Umsetzung von Wissenszielen im Unternehmen Eine umfassende Ubersicht bzw Klassifikation von Wissensmanagement Instrumenten nach zum Teil uberlappenden Funktionsgruppen ist beispielsweise durch Heiko Roehl 13 erfolgt Hier werden personenbezogene problemlosungsbezogene kommunikationsbezogene arbeitsbezogene und die technische Infrastruktur betreffenden Instrumente differenziert Nachfolgend werden nun ausgewahlte Instrumente und Methoden vorgestellt Planungsmethoden Wissensaudit Knowledge Intensity Portfolio Knowledge Management Profile Knowledge Asset Road Map Wissensbilanz Knowledge Flow AnalysisReprasentationsmethoden Wissenslandkarte Knowledge Maps Mind Mapping iMapping Ontologien Geschaftsprozessmodellierung siehe auch Geschaftsprozess Geschaftsprozessorientiertes Wissensmanagement Knowledge Modeling and Description LanguageKreativitatsmethoden siehe auch Ideenfindung Intuitive Methoden Diskursive MethodenMethoden der Wissensforderung Lessons Learned Best practice SharingDialogische Verfahren Storytelling Barcamp Knowledge Cafe Triadengesprach Wissenstransfer Wissensstafette Wissenszirkel WissenswerkstattMethoden der Organisation Communities of Practice einrichten und managen Bewertungsmethoden Deduktiv summarische Ansatze Induktiv analytische Ansatze Reifegradmodelle fur Wissensmanagement Knowledge Process Quality Model BenchmarkingSpeicherungsmethoden Mikroartikel Enterprise Wiki Content Management SystemTechniken BearbeitenGroupwaresysteme Kommunikationssysteme Kollaborationssysteme Koordinationssysteme Social Software Wikis Blogs Social Bookmarking Inhaltsorientierte Systeme Dokumentenmanagementsysteme Content Management Systeme Learningcontentmanagementsysteme Portalsysteme Lernmanagementsysteme Systeme der kunstlichen Intelligenz Expertensysteme Agentensysteme Text Mining Systeme Fuhrungsinformationssysteme Data Warehouse Systeme OLAP Systeme Data Mining Sonstige Systeme Suchdienste Suchmaschinen Expertenverzeichnisse Yellow Pages Visualisierungssysteme Produktkonfiguratoren Customer Relationship Management SystemeDiese Techniken konnen auch in einem System integriert werden so dass beispielsweise ein Unternehmen ein Wissensmanagementsystem auf Basis eines Intranets nutzt In diesem Intranet konnen mehrere Komponenten wie ein Content Management System ein Dokumentenmanagementsystem und eine Suchfunktion uber eine Suchmaschine implementiert sein Aktuelle Themen im Wissensmanagement BearbeitenWissen messen und managen z B durch die Wissensbilanz Wissensaudit Balanced Scorecard oder den Skandia Navigator Soziale Netzwerke Kompetenznetzwerke und Communities of Practice Organisationsstruktur amp Wissensmanagement Wissensmarkt 14 Organisationsstruktur fur Wissensgenerierung Hypertextorganisation 15 Ansatzpunkte zur Gestaltung einer wissensorientierten Organisationsstruktur 16 Wissensmanagement und Web 2 0 Einsatz von Social Software wie Wikis und Blogs im Wissensmanagement Standardisierung des Wissensmanagements DIN Wissenstransfer z B Schutz vor Wissensverlust durch ausscheidende Mitarbeiter 17 18 siehe auch demographischer Wandel 19 Wissensextraktion strukturierung und speicherung auf der Basis von Ansatzen des Semantic Web Best Practices fur Wissensmanagement Erfolgsfaktoren Nutzen und Nachhaltigkeit von Wissensmanagement Ansatzen Bewusstsein schaffen fur die Relevanz von Wissensmanagement Wissenskultur z B Einfluss der Unternehmenskultur auf den Wissenstransfer Ansatzpunkte zur Gestaltung einer wissensorientierten Organisationskultur 20 21 Siehe auch BearbeitenChancenmanagement Veranderungsmanagement Changemanagement Community of Knowledge Enterprise Content Management Fachinformation Gemeinsame Wissenskonstruktion Gesellschaft fur Wissensmanagement Kollaboratives Schreiben Kompetenzmanagement Lernende Organisation Link Management Organisationsintelligenz Strategisches Management Talentmanagement Wissensbasierte UnternehmenssichtLiteratur BearbeitenA Abecker K Hinkelmann H Maus H J Muller Hrsg Geschaftsprozessorientiertes Wissensmanagement Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2002 ISBN 3 540 42970 0 E Bappler Nutzung des Wissensmanagements im Strategischen Management Zur interdisziplinaren Verknupfung durch den Einsatz von IKT Gabler Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8349 1438 5 T Davenport Working Knowledge How Organizations Manage What They Know Mcgraw Hill Professional 2000 ISBN 1 57851 301 4 S Eschenbach B Geyer Wissen amp Management 12 Konzepte fur den Umgang mit Wissen im Management Linde International Wien 2004 ISBN 3 7143 0020 1 W Kreitel Ressource Wissen Wissensbasiertes Projektmanagement erfolgreich einfuhren und nutzen Mit Empfehlungen und Fallbeispielen Gabler Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8349 0448 5 K Lenk U Meyerholt P Wengelowski Wissen managen in Staat und Verwaltung sigma Berlin 2014 ISBN 978 3 89404 844 0 I Nonaka H Takeuchi The Knowledge Creating Company How Japanese Companies Create the Dynamics of Innovation Oxford University Press 1995 ISBN 0 19 509269 4 K North Wissensorientierte Unternehmensfuhrung Wertschopfung durch Wissen Gabler 2005 ISBN 3 8349 0082 6 Tilo Pfeifer Gabriele Vollmar Wissensmanagement In Tilo Pfeifer Robert Schmitt Hrsg Masing Handbuch Qualitatsmanagement 6 uberarbeitete Auflage Carl Hanser Fachbuchverlag Munchen Wien 2014 ISBN 978 3 446 43431 8 Kapitel 13 G Probst St Raub K Romhardt Wissen managen Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource nutzen Gabler 2006 ISBN 3 8349 0117 2 W Sarges Skillmanagement Unterschiedliche Relevanz von Wissensmanagement In M Bellmann H Krcmar T Sommerlatte Hrsg Praxishandbuch Wissensmanagement Strategien Methoden Fallbeispiele Symposion Dusseldorf 2005 S 529 548 H Willke Systemisches Wissensmanagement UTB Stuttgart 1998 ISBN 3 8252 2047 8 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Wissensmanagement im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Was ist Wissensmanagement unter der Creative Commons Lizenz verfugbar Community of Knowledge Webseite rund ums Wissensmanagement Karl M Wiig Knowledge Management An Emerging Discipline Rooted in a Long History PDF 162 kB krii com 1999 Konrad Paul Liessmann Warum man Wissen nicht managen kann Memento vom 28 Juni 2006 im Internet Archive 2006 Rafael Capurro Lasst sich Wissen managen Eine informationswissenschaftliche Perspektive 2001 T D Wilson The nonsense of knowledge management 2002 Christian Schilcher Implizite Dimensionen des Wissens und ihre Bedeutung fur betriebliches Wissensmanagement Dissertation 2006 Sibylle Schneider Wissensmanagement und die human factors medienheft ch 2004 Wissensmanagement Prozess Systematik Leitfaden des BITKOM Verbands Systematische Zusammenstellung von Wissensmanagement Prozessen Instrumenten zum kostenfreien Herunterladen auch fur Nicht BITKOM Mitglieder Open Journal of Knowledge Management Zeichnet deutsch und englischsprachige Einreichungen uber Wissensmanagement aus kostenlos unter Creative Commons Lizenz verfugbar Gabi Reinmann Studientext Wissensmanagement PDF 1 2 MB gabi reinmann de 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Wissen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist das moglich In UdZ Unternehmen der Zukunft FIR Zeitschrift fur Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung 10 Jg Heft 3 2009 S 17 19 ISSN 1439 2585 wivu transfer ebcot info Memento vom 18 Mai 2012 im Internet Archive PDF B Meyer K Sugiyama The concept of knowledge in KM a dimensional model In Journal of Knowledge Management 11 1 2007 S 17 35 Hansen et al What s your strategy for managing knowledge PMID 10387767 J P Walsh G R Ungson Organisational Memory In Academy of Management Review Vol 16 1991 S 57 91 zitiert in Kevin Daniels Putting Process into Strategy The Open University Milton Keynes 2002 ISBN 0 7492 9273 3 Sonja Gust von Loh Wissensmanagement und Informationsbedarfsanalyse in kleinen und mittleren Unternehmen In Information Wissenschaft und Praxis 59 2 2008 S 118 126 wwwalt phil fak uni duesseldorf de Teil 1 und 127 136 wwwalt phil fak uni duesseldorf de Teil 2 Hirotaka Takeuchi Ikujirō Nonaka Hitotsubashi on knowledge management Wiley Singapore 2004 S IX G Probst St Raub K Romhardt Wissen managen Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource nutzen Gabler 2006 S 25 ff Holger Nohr Wissensmanagement In R Kuhlen T Seeger D Strauch Hrsg Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation Band 1 Handbuch zur Einfuhrung in die Informationswissenschaft und praxis 5 Auflage Saur Munchen 2004 S 257 270 K North Wissensorientierte Unternehmensfuhrung ISBN 3 8349 0082 6 S 259 ff A T Berztiss Capability Maturity for Knowledge Management 13th International Workshop on Database and Expert Systems Applications DEXA 02 Aix en Provence France 2002 V P Kochikar The Knowledge Management Maturity Model A Staged Framework for Leveraging Knowledge KMWorld 2000 Santa Clara CA 2000 The Tenth Pacific Asia Conference on Information Systems PACIS 2006 PDF S 403 abgerufen am 31 Juli 2012 Heiko Roehl Instrumente der Wissensorganisation Perspektiven fur eine differenzierende Interventionspraxis In Deutscher Universitats Verlag 2000 K North Wissensorientierte Unternehmensfuhrung ISBN 3 8349 0082 6 S 259 ff H G Schnauffer B Stieler Lorenz S Peters Wissen vernetzen Wissensmanagement in der Produktentwicklung Springer Berlin S 12 45 M Staiger Wissensmanagement in kleinen und mittelstandischen Unternehmen Systematische Gestaltung einer wissensorientierten Organisationsstruktur und kultur Hampp Munchen 2008 S 84 ff A E Katzung R Fuschini M Wunram ExTra Expertise Transfer Wissenssicherung bei AIRBUS In VDI Berichte 1964 S 243 266 Ingenieurwissen effektiv managen Tagung Berlin 14 und 15 September 2006 VDI Verlag Dusseldorf 2006 ISBN 3 18 091964 7 Unternehmen droht Wissensverlust In FAZ 19 Oktober 2006 berufundchance fazjob net M Staiger Wissensmanagement in kleinen und mittelstandischen Unternehmen Systematische Gestaltung einer wissensorientierten Organisationsstruktur und kultur Hampp Munchen 2008 S 139 ff F Kragulj Wissensmanagement und Organisationskultur Vorstellung Wirkungszusammenhang und Ausblick auf eine integrierte Modellhypothese Wirtschaftsuniversitat Wien 2010 Normdaten Sachbegriff GND 4561842 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wissensmanagement amp oldid 236009144