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Ein Kommunikationssystem oder Kommunikationsnetz speziell in Bezug auf Telekommunikation ein Telekommunikationssystem oder Telekommunikationsnetz ist in der Nachrichtentechnik eine Bezeichnung fur ein Netzwerk des Nachrichtenverkehrs in einem Nachrichtennetz Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Eigenschaften 2 1 Leitungsvermittelt paketvermittelt nachrichtenvermittelt 2 2 Verbindungsorientiert verbindungslos 2 3 Bestatigt unbestatigt 2 4 Synchron asynchron 2 5 Temporar statisch permanent 2 6 Simplex duplex halbduplex vollduplex 2 7 Stationar quasistationar mobil 2 8 Netzaufbau Topologie 2 9 Nutzerbezogen Endgeratebezogen 2 10 Nutzung Tarifierung 3 Datennetze 4 Weltweite Kapazitat 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenIm engeren Sinne ist ein Kommunikationssystem eine Einrichtung bzw eine Verkehrsinfrastruktur fur die Ubermittlung von Informationen Kommunikationssysteme stellen dazu Nachrichtenverbindungen zwischen mehreren Endstellen her Offene Kommunikationssysteme erlauben die freie Kommunikation zwischen allen angeschlossenen Endgeraten Wichtige Voraussetzung fur offene Kommunikationssysteme ist die Standardisierung der Schnittstellen und der logischen Funktionen In Datennetzen Datennetzwerken wird dies durch die Orientierung an hierarchisch aufgebauten Architekturmodellen mit mehreren standardisierten Protokollebenen erreicht Allgemein akzeptiertes Architekturmodell ist das OSI Modell Der Begriff der Kommunikationssysteme wird insbesondere bei der Beschreibung der Eigenschaften und der Klassifikation verschiedener technischer Kommunikationsnetze verwendet Eigenschaften von Kommunikationsbeziehungen in Netzen sind im Folgenden aufgefuhrt Eigenschaften BearbeitenLeitungsvermittelt paketvermittelt nachrichtenvermittelt Bearbeiten In der Vermittlungstechnik unterscheidet man drei Grundformen Nachrichtenvermittlung Nachricht wird uber Vermittler komplett zum Empfanger geliefert zum Beispiel Bote Brief Leitungsvermittlung exklusive Leitungsschaltung zwischen den Kommunikationspartnern zum Beispiel Telefonnetz Paketvermittlung Nachricht wird in Pakete zerlegt und zum Empfanger ubermittelt zum Beispiel Internet Bei der nachrichtenvermittelten Kommunikation wird die Nachricht in einem Stuck auf einem Wege vom Sender an den Empfanger gebracht Wenn eine Nachricht eine zeitliche Ausdehnung hat wird sie zumeist schrittweise ubertragen Bei der Leitungsvermittlung wird zwischen den Endstellen eine Nachrichtenverbindung aufgebaut bei der alle Teile den gleichen Weg nehmen Bei der Paketvermittlung wird jeder Teil Paket als Stuck einzeln verarbeitet und kann so unterschiedliche Wege nehmen zum Beispiel abhangig vom Router der den momentan schnellsten Weg auswahlt Verbindungsorientiert verbindungslos Bearbeiten Bezeichnet die Eigenschaft ob vor der Nachrichtubermittlung eine Nachrichtenverbindung aufgebaut werden muss Bei verbindungsorientierten Kommunikationssystemen teilt sich die Kommunikation in die drei Phasen Verbindungsaufbau Nachrichtenubermittlung und Verbindungsabbau Bei verbindungslosen Diensten entfallt der Verbindungsauf und abbau bei Mehrpunktverbindungen wird die eigentliche Nachricht in einen Umschlag gelegt auf dem das Ziel der Nachricht verzeichnet ist Eine permanente Leitungsvermittlung kann verbindungslos bleiben Bestatigt unbestatigt Bearbeiten Bezeichnet die Eigenschaft ob der Sender wissen kann dass die Nachricht beim Empfanger korrekt zum Beispiel innerhalb einer Zeitspanne eingetroffen ist Bei der Briefpost ist das der Ruckschein bei verbindungslosen Netzen wird meistens eine Quittungsnachricht zur Bestatigung zuruckgeschickt und bei verbindungsorientierten Systemen kann in regelmassigen Abstanden eine Leitungsprufung vorgenommen werden bei deren Korrektheit eine fehlerfreie Ubermittlung der Daten angenommen wird die zwischenzeitlich ubertragen werden Synchron asynchron Bearbeiten Bezeichnet Eigenschaften des Zeitverbrauchs der Nachrichtenubermittlung insbesondere bei periodischen Nachrichtenverbindungen Bei synchronen Kommunikationsverbindungen laufen die Endstellen im gleichen Takt die Informationen kommen uber den Ubertragungsweg immer zur rechten Zeit an Bei asynchronen Kommunikationssystemen konnen Nachrichtenteile verschieden lange Zeit unterwegs sein und bei verschiedenen Wegen auch vertauscht eintreffen Temporar statisch permanent Bearbeiten Bei einer temporaren Wahlverbindung wird eine Nachrichtenverbindung nur bei Bedarf aufgebaut nach Abschluss der Datenubertragung wieder abgebaut Dabei kann keine Garantie gegeben werden dass fur eine Verbindung genugend Ressourcen bereitstehen Bei statischen Festverbindungen bleibt eine Verbindung zwischen gewahlten Endpunkten uber einen langeren Zeitraum erhalten auch wenn sie nicht genutzt wird Bei permanenten Verbindungen konnen die Endpunkte nicht verandert werden ein Verbindungsaufbau und abbau entfallt Simplex duplex halbduplex vollduplex Bearbeiten Bei simplex kann nur ein Teilnehmer senden implizit unbestatigte Verbindung Bei duplex konnen beide Teilnehmer senden und empfangen Bei vollduplex konnen die Teilnehmer gleichzeitig senden und empfangen bei halbduplex wird abwechselnd gesendet oder empfangen Stationar quasistationar mobil Bearbeiten Bei stationaren Endstellen ist der ortliche Bezug fest Bei quasistationaren Verbindungen ist die Endstelle mobil bleibt jedoch wahrend der Nachrichtenubermittlung am gleichen Ort Bei mobilen Verbindungen bleibt die Nachrichtenubermittlung unabhangig vom Ortswechsel Netzaufbau Topologie Bearbeiten Beschreibt die moglichen Wege die Nachrichten im Kommunikationsnetz nehmen konnen Die Anordnung und Eigenschaften der Wege bezeichnet man als Topologie insbesondere bezogen auf den Aufbau eines Computernetzes Nutzerbezogen Endgeratebezogen Bearbeiten Bezeichnet die Art der Adressierung eines Endpunktes der Nachrichtenubermittlung Wenn sie endgeratebezogen ist so wird die Nachricht an den Ort des Gerats gebracht und muss dort vom Nutzer aufgenommen werden Bei einem personalisierten Kommunikationssystem wird die Person bezeichnet unabhangig vom Anschluss an das Kommunikationssystem Nutzung Tarifierung Bearbeiten Bei der Nutzung steht insbesondere die exklusive reservierte Nutzung fur eine Verbindung gegenuber einer geteilten Verbindung fur mehrere Nutzer Die Nachrichtenubermittlung kann als Broadcast an viele unbekannte Empfanger gestaltet sein oder mit Ruckkanal eine interaktive Schaltung ermoglichen Die Tarifierung von Diensten kann nach Parametern der Verbindung oder der Nachricht erfolgen Zum Beispiel nach Dauer Tageszeit und Entfernung der Verbindung oder nach Volumen Gewicht Art der Nachrichtenform Weiterhin kann die Tarifierung die Moglichkeit enthalten den Sender den Empfanger oder beide anteilig je Nachricht zahlen zu lassen oder mittels eines Pauschalbetrages abzugelten Flatrate Datennetze BearbeitenDatennetze sind in einem Verkehrsraum verteilte Verbindungssysteme Netzwerke zur technischen Unterstutzung des Austauschs von Daten und Informationen zwischen Absender und Empfanger 1 ArtenIn House Netz In Wirtschaftssubjekten Unternehmen Behorden Institutionen vorhandenes Netz englisch Corporate Network das nur fur die jeweiligen Mitarbeiter zuganglich ist Hierzu gehoren insbesondere Nebenstellenanlagen und herstellerspezifische Datenverarbeitungsnetze 2 Lokales Netz englisch Local Area Network LAN Hierzu gehort das Intranet als ein auf der Internettechnologie aufbauendes Corporate Network das uber Schnittstellen englisch gateways Zugang zum Internet ermoglicht 3 Rechnernetz eines Herstellers Das Wide Area Network WAN erstreckt sich uber ein sehr grosses geografisches Gebiet das Staaten und sogar Kontinente umfassen kann offentliches offenes WAN Der Netzzugang ist jedem gestattet der uber die Zugangskennung verfugt nicht offentliches geschlossenes WAN Die Benutzer bilden einen geschlossenen Kreis von Mitgliedern der ausserhalb der Mitgliedschaft nicht zuganglich ist Ein Netzzugang ist nur demjenigen Benutzer moglich der uber eine Zugangskennung verfugt Weltweite Kapazitat BearbeitenEs wird geschatzt dass die weltweite technische Kapazitat Informationen uber analoge und digitale Netze zu empfangen von 433 optimal komprimierten Exabyte im Jahr 1986 auf 2 000 optimal komprimierte Exabyte oder 2 Zettabyte im Jahr 2007 gewachsen ist 4 Dies ist der informationelle Gegenwert von etwas mehr als 55 Tageszeitungen pro Person pro Tag im Jahr 1986 und 181 Tageszeitungen pro Person und Tag 2007 5 Der uberwiegende Grossteil der weltweit empfangenen Information findet immer noch uber unidirektionale Broadcast und Rundfunk Netze statt Lediglich 3 5 der Information in Bytes wird uber bidirektionale Telekommunikationsnetze ubermittelt der uberwiegende Grossteil davon uber Festnetz Internetzugang etwa 96 davon 4 Literatur BearbeitenRoland Gabriel Friedrich Knittel Holger Taday Ane Kristin Reif Mosel Computergestutzte Informations und Kommunikationssysteme in der Unternehmung 2 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2002 ISBN 978 3 540 66513 7 H R Hansen Hrsg Buroinformations und kommunikationssysteme Springer Verlag Wien 1982 ISBN 978 3 540 11599 1 Reinhard Vossbein Unternehmensorganisation mit Kommunikationssystemen Friedrich Vieweg amp Sohn Verlag Braunschweig 1989 ISBN 978 3 528 04610 1 Klaus Merten Einfuhrung in die Kommunikationswissenschaft 3 Auflage LIT Verlag Munster 2007 ISBN 978 3 89473 592 0 Heiko Hackelmann Hans J Petzold Susanne Strahringer Kommunikationssysteme Technik und Anwendungen Springer Verlag Berlin Heidelberg 2000 ISBN 978 3 540 67496 2 Karl Rihaczek Datenverschlusselung in Kommunikationssystemen Moglichkeiten und Bedurfnisse Friedrich Vieweg amp Sohn Verlag Braunschweig 1984 ISBN 978 3 528 03599 0 Horst Volz Das ist Information Shaker Verlag Aachen 2017 ISBN 978 3 8440 5587 0 Weblinks BearbeitenKommunikationssysteme abgerufen am 14 August 2017 Firoz Kaderali Digitale Kommunikationstechnik abgerufen am 14 August 2017 Vorlesung Grundzuge der Wirtschaftsinformatik abgerufen am 14 August 2017 Einfuhrung Informations und Kommunikationssysteme abgerufen am 14 August 2017 Informations und Kommunikationssysteme Kapitel 2 4 abgerufen am 14 August 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Springer Fachmedien Wiesbaden Hrsg Kompakt Lexikon Wirtschaftsinformatik 2013 S 126 Springer Fachmedien Wiesbaden Hrsg Kompakt Lexikon Wirtschaftsinformatik 2013 S 89 Peter Klaus Winfried Krieger Hrsg Gabler Lexikon Logistik 1998 S 79 a b The World s Technological Capacity to Store Communicate and Compute Information Martin Hilbert and Priscila Lopez 2011 Science 332 6025 60 65 kostenfreien Zugriff auf den Artikel gibt es uber diese Seite martinhilbert net WorldInfoCapacity html Video Animation uber The World s Technological Capacity to Store Communicate and Compute Information from 1986 to 2010Normdaten Sachbegriff GND 4125542 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommunikationssystem amp oldid 231716008