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Ein Netzzugang englisch open access third party access ist der Zutritt eines Wirtschaftssubjekts zu einem Netzwerk Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Beispiel Briefbeforderung 3 Arten 4 Deutschland 5 Wirtschaftliche Aspekte 6 International 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenInfrastruktur Netzwerke wie Versorgungs Verkehrs Rechner und Telekommunikationsnetze sind unter anderem dadurch gekennzeichnet dass sie ein System von Netzteilnehmern bilden die im Netz ein bestimmtes Wirtschaftsobjekt wie Strom im Stromnetz Verkehrsleistung im Schienennetz Informationen im Telefonnetz austauschen Netzteilnehmer sind die Netzbetreiber Mobilfunkgesellschaften Stromnetzbetreiber Telekommunikationsnetzbetreiber Ubertragungsnetzbetreiber oder Verteilnetzbetreiber und die Netznutzer Kunden Die Netzteilnehmer mussen nicht gegenseitig bekannt sein und der Netzzugang kann lediglich davon abhangig sein dass die Netzteilnehmer am Netzverkehr technisch mitwirken konnen Fahrzeuge im Strassennetz Smartphones im Mobilfunknetz Die Gewahrung eines Netzzugangs kann einerseits freiwillig durch Verhandlungen zwischen Netzeigentumer und Netznutzer erfolgen andererseits durch staatliche Institutionen angeordnet oder vorgeschrieben werden verpflichtender Netzzugang 1 Beispiel Briefbeforderung BearbeitenBei der Beforderung von Briefen vom Absender zum Postempfanger wird das Briefbeforderungsnetz der Post benutzt das der Rationalisierung der Distanzuberwindung durch Ortsveranderung dient 2 Der Absender erhalt Netzzugang durch die Verwendung von Briefumschlagen die er mit ausreichendem Briefporto zu versehen hat und in den Briefkasten einwerfen oder am Postschalter abgeben muss Danach beginnt das eigentliche Briefbeforderungsnetz durch das der Brief vom Brieftrager an den auf dem Brief als Adresse erwahnten Empfanger durch Einwurf in dessen Briefkasten oder Postfach ausgeliefert wird Den Zugang zum Postnetz regelt der Netzbetreiber durch Allgemeine Geschaftsbedingungen Hierdurch verbessert er die Netzeffizienz 3 Arten BearbeitenGenerell wird der Netzzugang bei offentlichen und privaten Netzen unterschieden Offentliche Netze sind nach 3 Nr 42 TKG ein Telekommunikationsnetz das ganz oder uberwiegend der Erbringung offentlich zuganglicher Telekommunikationsdienste dient welche die Ubertragung von Informationen zwischen Netzabschlusspunkten ermoglichen Verkehrsinfrastruktur Verkehrsnetze wie Strassennetz Schienennetz Wasserstrassennetz Leitungsnetz und Luftstrassennetz Versorgungsnetze Gasnetze Stromnetze Wassernetze oder Kanalisation Kommunikationsnetze wie Datennetze Funknetze Kabelnetze Mobilfunknetze oder Rechnernetze Private Netze sind nicht offentlich zugangliche und deshalb nicht diskriminierungsfreie Netzwerke wie das Corporate Network innerhalb von Unternehmen Behorden oder Institutionen das den Netzzugang nur fur eigene Mitarbeiter gewahrt das Intranet das den Netzzugang nur fur einen geschlossenen Kreis von Teilnehmern ermoglicht etwa in Behorden oder Unternehmen Nicht offentliches geschlossenes und deshalb nicht diskriminierungsfreies Wide Area Network WAN Es erstreckt sich uber ein sehr grosses geografisches Gebiet und beschrankt den Netzzugang auf einen feststehenden Kreis von Teilnehmern das Virtual Private Network VPN ist von unbeteiligten Nicht Teilnehmern nicht einsehbar nutzt aber offentliche Netze als Tragersysteme WAN Benutzer haben entweder freien Zugang oder bilden einen geschlossenen Kreis von Mitgliedern der ausserhalb der Mitgliedschaft keinen Zugang erlaubt Bei offentlichen Netzen mussen die Benutzer in keiner festen Beziehung zueinander stehen und konnen mehr oder weniger ungehindert Informationen austauschen Private Netze setzen sich aus im Netzwerk registrierten Computern zusammen die in erster Linie untereinander kommunizieren und die ausgetauschten Informationen nur den Teilnehmern zuganglich sind 4 Steht der Netzzugang allen Wirtschaftssubjekten offen uneingeschrankt und kostenfrei zur Verfugung wie etwa beim Strassennetz den Verkehrsteilnehmern handelt es sich beim Netzwerk um ein offentliches Gut das sowohl keine Ausschliessbarkeit als auch keine Rivalitat der Benutzer untereinander kennt Gibt es einen Netzzugang dagegen lediglich fur Mitglieder wie beispielsweise im Corporate Network handelt es sich um ein so genanntes Klubgut Offentliche Verkehrsmittel erheben fur den Netzzugang einen Fahrpreis so dass alle zahlungsunwilligen Burger von der Nutzung ausgeschlossen werden Deutschland BearbeitenFur jede Netzform gibt es spezielle Zugangsregeln und Bedingungen Den Zugang zu den Netzen der Telekommunikation regelt in Deutschland das Telekommunikationsgesetz TKG In 3 Nr 74 TKG ist der Netzzugang legaldefiniert als die Bereitstellung von Einrichtungen oder Diensten fur ein anderes Unternehmen unter bestimmten Bedingungen zum Zweck der Erbringung von Telekommunikationsdiensten auch bei deren Verwendung zur Erbringung von Diensten der Informationsgesellschaft oder Rundfunkinhaltediensten Fur den Zugang zu den Energieversorgungsnetzen schaffte das Energiewirtschaftsgesetz in der Fassung vom Juli 2005 eine neue Grundlage Das Postgesetz regelt die Moglichkeit Postdienstleistungen im Wettbewerb zu erbringen Bei den Schienennetzen verschafft der Netzzugang den Zugang zur Eisenbahninfrastruktur und zu Dienstleistungen durch Streckennutzungsrechte Ziel dieser Gesetze ist es die Dienstleistungen die auf die Netze angewiesen sind fur den Wettbewerb zu offnen Wettbewerb in den Netzen Fur Post und Telekommunikation ist die Bundesnetzagentur zustandig fur die Energieregulierung Strom und Gas erst seit 2005 Seit dem 1 Januar 2006 ist die Bundesnetzagentur zusatzlich fur die Uberwachung des Zugangs zur Eisenbahninfrastruktur zustandig und tragt darum den vollstandigen Namen Bundesnetzagentur fur Elektrizitat Gas Telekommunikation Post und Eisenbahnen Hinsichtlich der Schienenregulierung erfullt die Bundesnetzagentur mit ihrer Tatigkeit die Anforderungen die sich ergeben aus der Richtlinie 2001 14 EG vom 26 Februar 2001 uber die Zuweisung von Fahrwegkapazitat der Eisenbahn die Erhebung von Entgelten fur die Nutzung von Eisenbahninfrastruktur und die Sicherheitsbescheinigung dem Allgemeinen Eisenbahngesetz AEG und dem Eisenbahnregulierungsgesetz ERegG Jeder Zugangsberechtigte hat gemass 10 Abs 1 ERegG das Recht auf Zugang zu Eisenbahnanlagen fur alle Arten von Schienenverkehrsdiensten zu angemessenen nichtdiskriminierenden und transparenten Bedingungen Da es in vielen Staaten in der Energiewirtschaft noch keinen Wettbewerb bei den Verteilungsnetzen gibt wird ein diskriminierungsfreier Zugang zu ihnen in Deutschland staatlich durch das Energiewirtschaftsgesetz EnWG garantiert etwa 20 Abs 1 EnWG Dabei wird der verhandelte Netzzugang und das Alleinabnehmersystem unterschieden 5 Die Marktregulierung erfolgt durch die Bundesnetzagentur Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenNetzwerke bilden ein naturliches Monopol 6 Grunde dafur sind die fehlende Subadditivitat weil alle Netzmitglieder kostengunstiger herstellen oder tauschen konnen als ein einzelnes die Marktmacht eines Netzes das Marktversagen wegen fehlenden Wettbewerbs ausserhalb des Netzwerks und die erforderliche Marktregulierung durch Aufsichtsbehorden 7 Fur keinen anderen Netzbetreiber lohnt es sich ein eigenes Netz zusatzlich zu dem bestehenden Netz zu errichten Aus diesem Grund mussen die Netzeigentumer diese Netze allen anderen Interessenten zuganglich machen Die Bedingungen fur diesen Zugang mussen fur alle Netznutzer gleich sein es darf u a keine Preisdiskriminierung geben Auch die Eigentumer der Netze durfen nicht besser oder schlechter gestellt sein als jeder andere Interessent Wenn dies gewahrleistet ist ist der Netzzugang diskriminierungsfrei Netzwerke sind besonders anfallig gegen Storungen Die Netzstorung in lediglich einem eng begrenzten Netzteil etwa Verkehrsunfall kann sich als Dominoeffekt auf einen grosseren Verkehrsraum Verkehrsstau auswirken So fuhrt der Ausfall eines Umspannwerks zum Stromausfall in der gesamten Netzregion Durch Netzstorungen kann auch der Netzzugang verhindert werden International BearbeitenIm Bereich Elektrizitatsnetze regelt in der Schweiz das Stromversorgungsgesetz den freien Netzzugang Zustandige Regulierungsbehorde ist die Elektrizitatskommission Im Bereich Eisenbahn funktioniert der im Eisenbahngesetz geregelte Netzzugang seit 1999 Er lehnt sich in der Ausgestaltung weitgehend ans europaische Recht an und mit dem Landverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und der Europaischen Gemeinschaft wurde die Gultigkeit der Regeln fur den grenzuberschreitenden Verkehr auf die Schweiz ausgedehnt In Osterreich konnen Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in Osterreich und mit Sitz in der EU oder der Schweiz teilweise mit Einschrankungen den Zugang zum osterreichischen Schienennetz beantragen Die Voraussetzungen sind in 57 EisBG naher geregelt wobei nach 56 EisBG die Zuweisungsstelle den Zugangsberechtigten den Zugang zur Schieneninfrastruktur der Haupt und vernetzten Nebenbahnen durch Zuweisung von Zugtrassen diskriminierungsfrei einzuraumen hat Weblinks Bearbeiten 2 Gesetz uber die Bundesnetzagentur fur Elektrizitat Gas Telekommunikation Post und Eisenbahnen BundesnetzagenturEinzelnachweise Bearbeiten Benjamin Rasch Wettbewerb durch Netzzugang 2009 S 78 f Carl Christian von Weizsacker Wettbewerb in Netzen in Wirtschaft und Wettbewerb 1997 S 572 Benjamin Rasch Wettbewerb durch Netzzugang 2009 S 267 Dirk Umlauf Authentifizierungsverfahren als Sicherheitsaspekt fur Virtuelle Private Netzuwerke 2007 S 2 Herwig Hulpke Herbert A Koch Reinhard Niessner Hrsg ROMPP Lexikon Umwelt 2000 S 265 Ulrich Steger Ulrich Budenbender Eberhard Feess Dieter Nelles Die Regulierung elektrischer Netze 2008 S 54 Johannes Alram Post Merger Netzwerk Integration aus der Sicht von Belly Fracht 2011 S 72Normdaten Sachbegriff GND 4792975 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Netzzugang amp oldid 230492702