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Der Weserdurchbruch im Marz 1981 ereignete sich in der nordwestdeutschen Stadt Bremen und war ein raumlich vergleichsweise eng begrenztes Hochwasserereignis Durch seine Intensitat und die umfanglichen stadtebaulichen Umgestaltungen die es nach sich zog nimmt es jedoch eine fortbestehende Bedeutung in der Stadtgeschichte ein Die Uberschwemmung wird als Kulminations und nordlicher Endpunkt einer geographisch weitgefassten Hochwasserlage angesehen die zu jener Zeit den Lauf von Ober und Mittelweser sowie einige ihrer Quell und Nebenflusse dominierte Durch Regen und Schneeschmelzen ausgeloste Hochflut Scheitel der Weser und ihres Nebenflusses Aller vereinigten sich bei Verden In Bremen traf das Hochwasser an einer neuralgischen Flussbiegung auf das nur eingeschrankt steuerbare Weserwehr mit dadurch deutlich reduziertem Abflussquerschnitt und suchte sich stattdessen ein neues Bett Im Zuge dessen entstanden zwei Sommerdeichbruche unmittelbar ober und unterhalb des Wehres Uber 120 Kleingarten wurden zerstort und massive landschaftliche Schaden verursacht Die Parzellen lagen zwar im vorgesehenen Uberfullungsgebiet und die Flut hielt sich auch in dessen Rahmen doch kaum jemand hatte damit gerechnet dass eine Uberschwemmung derartigen Ausmasses von oben also als Binnenhochwasser zu erwarten ware Samtliche Deichbaumassnahmen waren bis dahin darauf ausgerichtet gewesen die Kleingartner vor Sturmfluten von See her zu bewahren Im Hochwasser Entlastungsgebiet des Weserwehrs entwickelt sich durch ruckschreitende Erosion eine neue Abflussrinne durch ein Kleingartengebiet die Wehranlage wird linksseitig umstromt Blick Richtung NordBlick Richtung Osten auf die heutige Karl Carstens Brucke Vordergrund den Hochwasserabfluss der Weser nach dem Durchbruch der Verwallung Oben links die alte Schleuse mit dem Krafthaus Blick Richtung OstUnter dem Eindruck des Weserdurchbruches entwarfen die zustandigen Behorden ein neues Hochwasserleitkonzept fur die betroffenen Bereiche das in den darauffolgenden Jahren sukzessive umgesetzt wurde Verlegungen Erweiterungen und Neuanlagen von Deichen Strassen und Gewassern veranderten das Stadtbild nachhaltig Inhaltsverzeichnis 1 Eine Flut von oben 1 1 Geographische Verortung 1 2 Vorboten und hydrometeorologische Situation 1 3 Der Durchbruch 2 Hilfen 2 1 Aufraumarbeiten im ersten Jahr 2 2 Finanzielle Unterstutzung der Betroffenen 2 2 1 Kleingartner und Landwirte 2 2 2 Segler 3 Folgen 3 1 Unmittelbar 3 2 Langfristig 3 3 Kritik 4 Einzelnachweise 5 WeblinksEine Flut von oben BearbeitenGeographische Verortung Bearbeiten nbsp Gewasser und Deiche damals und heuteIm Wesentlichen betraf der Weserdurchbruch 1981 den sudlichen Bremer Ortsteil Habenhausen der dem Stadtteil Obervieland zugeordnet ist Es kam allerdings auch zu landschaftlichen Schaden in anderen Ortsteilen Habenhausen ein damals noch nahezu ausschliesslich von Wohnbebauung gepragtes Viertel wird im Osten und Norden von der Weser begrenzt Der Fluss beschreibt um den Ortsteil herum eine enge Biegung nach Westen in der das Weserwehr liegt Der alte 1981 noch bestehende Bau wurde zwischen 1906 und 1911 errichtet um den Gezeiten eine kunstliche Grenze zu setzen und gleichzeitig durch eine Staustufe der Binnenschifffahrt einen Mindestwasserstand zu sichern Er trennt die Mittel von der Unterweser Innerhalb dieses scharfen Flussknicks offnet sich ein weites Gebiet mit Grunlandflachen und Kleingartengebieten das heutzutage etwa ein Funftel der Flache Habenhausens einnimmt In diesem Areal waren die schwersten Zerstorungen infolge der Flut zu verzeichnen Das Gebiet ist von der Weser nur durch niedrige Sommerdeiche abgeschirmt erst unmittelbar vor der regularen Wohnbebauung weiter sudlich schutzt ein Winterdeich die Hauser Mit der Karl Carstens Brucke umgangssprachlich auch als Werderbrucke oder Erdbeerbrucke bezeichnet verfugt Habenhausen seit 1971 uber eine lange Verbindung gen Norden in den zum Stadtteil Hemelingen gehorenden Ortsteil Hastedt Am sudlichen Fuss der Brucke befand sich 1981 ein markanter Knick im Winterdeich auf den das Hochwasser mit voller Stromungsintensitat druckte Diese Stelle wurde spater begradigt Das zweite bedeutende Gewasser Habenhausens ist der damals 2 7 Kilometer lange Werdersee Er wurde zwischen 1953 und 1960 in Ost West Ausrichtung nach Planen von Wilhelm Hubotter sudlich des Stadtwerders als Flutrinne angelegt und endete 1981 etwa 180 Meter westlich der Brucke Es war vorgesehen dass der See Habenhausen vor Sturmfluten schutzen sollte falls an der weiter nordlich nahezu parallel fliessenden Weser Deiche brechen Daruber hinaus sollte er Hochwasser aufnehmen die wie der Weserdurchbruch ihren Ausgangspunkt ostlich im als Uberfullungsgebiet ausgewiesenen Weserknick haben Der See reichte im Westen bis an den Deichschartweg der auf einem kleinen Damm in Sudwest Nordost Richtung verlief Auf der anderen Seite des Damms schloss die Kleine Weser fort ein kleiner Nebenarm der Weser Lediglich durch einige kleine Durchlasse bestand eine Verbindung zwischen Werdersee und Kleiner Weser Vorboten und hydrometeorologische Situation Bearbeiten Am 13 November 1980 wurde im linken Sektor des 1911 in Betrieb genommenen Bremer Weserwehrs eine routinemassige Spulung der Wehrkammer durchgefuhrt Dabei kam es zu einem Defekt als der Sektor auf Grund fortgeschrittener Korrosion der Verriegelungskonstruktion die obere Endlage durchschlug und die Dichtungen zerstorte 1 Er konnte unmittelbar nach dem Schadensfall zuruckgestellt werden wodurch ein Auslaufen der Staustufe verhindert wurde Bis zum 24 Dezember gleichen Jahres erneuerte man die beschadigten Dichtungen teilweise eine Notverriegelung machte eine Steuerung des Sektors jedoch nach wie vor unmoglich Als Folge trat ein schwerwiegendes Problem ein Je mehr Wasser weserabwarts floss desto starker wurde fortan das funktionierende rechte Wehrfeld belastet wahrend gleichzeitig der Abfluss aber auch desto starker abgebremst wurde 1 Berechnungen zufolge konnten nur noch 1 500 m Wasser pro Sekunde regular abfliessen In den ersten Marztagen des darauffolgenden Jahres stromte maritime Polarluft nach Deutschland und brachte leichte Regen oder Schneefalle Zu dieser Zeit lag die Hohe der Schneedecke im Harz geringfugig uber dem langjahrigen Mittel Zwischen dem 6 und dem 11 Marz zogen mehrere Tiefauslaufer in nordostlicher Richtung uber Deutschland hinweg wodurch zunachst tropische Warmluft und ab dem 10 Marz abermals maritime Polarluft herbeigefuhrt wurde Dabei traten teilweise lang anhaltende Regenfalle auf die vom 9 bis zum 11 Marz besonders ergiebig waren zum Beispiel im Raum Hameln oder mit 96 mm auf dem Kahlen Asten und 131 mm im Sankt Andreasberger Ortsteil Oderbruck 2 und zusammen mit einer raschen Schneeschmelze in den Mittelgebirgen beispielsweise im Weserbergland und in der Rhon die Weser und Allerzuflusse aus den Mittelgebirgen schnell zum Anschwellen brachten Begunstigt durch die gestiegenen Temperaturen taute auch der Schnee im Harz fast vollstandig ab Die von den Bergen zustromenden Wassermengen uberschritten die vorgehaltenen Hochwasserspeicherraume der Eder und der Diemeltalsperre auch drei Stauseen 2 im Westharz liefen uber Obgleich die Scheitelwelle der Fulda jener der Werra deutlich vorauslief kam es bereits an der Oberweser zu betrachtlichen Uberschwemmungen Der Scheitelpunkt der Flut passierte den Weser Pegel Hannoversch Munden am 12 Marz und erreichte am 14 Marz die Pegel in Vlotho und Porta Westfalica 2 Auch der Mittelweserraum war von der Hochwasserlage betroffen insbesondere flussabwarts der Einmundung der ebenfalls Hochwasser fuhrenden Aller So liess die immense Zufuhr den Abfluss der Weser auf Grenzwerte anschwellen was dazu fuhrte dass die Bruchwiesen bei Thedinghausen uberschwemmt wurden Zunachst provozierte dies noch keine Pressemeldungen da diese unbewohnten Gebiete des Ofteren zumindest teilweise unter Wasser standen Zwischen dem 12 und 14 Marz brachten von Westen nach Osten ziehende Tiefauslaufer weiteren Regen Erst ab dem 15 Marz fiel bei deutlich gesunkenen Temperaturen nur noch wenig Niederschlag 3 4 nbsp Erste Meldung uber die drohende GefahrAn einigen Stellen oberhalb Bremens gerieten jedoch alsbald die Winterdeiche in Gefahr und am 12 Marz informierte der Weser Kurier in einer kleinen 18 zeiligen Meldung unter der Uberschrift Flutwelle gefahrdet die Kleingarten erstmals uber ein drohendes Hochwasser in der Hansestadt 5 Daraufhin begannen im Stadtgebiet diverse Kleingartner ihre in den amtlich ausgewiesenen Uberfullungsgebieten gelegenen Hauschen zu raumen Der einige hundert Meter flussaufwarts des Weserwehres am linken Ufer verlaufende Sommerdeich war fur bis zu 1 300 m Wasser pro Sekunde ausgelegt Daher rechnete man fur den 13 Marz mit seiner Uberspulung die eine Flutung der dahinterliegenden Kleingartengebiete Hastedter Bulten und Fresenbulten zur Folge gehabt hatte bevor das Wasser planmassig uber die Flutrinnen Werdersee und Kleine Weser zuruck in den Fluss hatte geleitet werden konnen 6 Zunachst blieb diese jedoch aus wurde dann von Experten auf die fruhen Morgenstunden des 14 Marz terminiert ereignete sich allerdings abermals nicht Am Weserwehr war unterdessen auf Grund des aussergewohnlich hohen Wasserstandes kaum noch ein Niveauunterschied zwischen dem Pegel der Mittel und dem der Unterweser erkennbar Der Durchbruch Bearbeiten nbsp Aufgenommen vom Hastedter rechten Weserufer zeigt dieses nach Suden gerichtete Foto im Hintergrund den geborstenen Sommerdeich durch den das Wasser aus den Kleingartengebieten zuruck in den Fluss stromt Am rechten Bildrand ist die Karl Carstens Brucke zu erkennen Erste ernsthafte Schaden durch das Hochwasser traten in Bremen am Morgen des 15 Marz auf als gegen 7 Uhr der Uferweg unterhalb des so genannten Wehrschlosses am rechtsseitigen Ufer direkt am Wehr abzusacken begann 7 Die Feuerwehr ruckte mit zwolf Einsatzwagen aus und sicherte bereits abgerutschte Baume mit Drahtseilen einerseits um eine Behinderung der Schifffahrt zu vermeiden sollten sie in den Fluss geraten andererseits um sie als naturliche Schutzbarriere fur die Uferlinie zu nutzen Vier Baume Pappeln und Buchen mussten gefallt 18 weitere mit Stahlseilen festgebunden werden 7 Bis Mittag hatte das Wasser allerdings drei Meter des Ufers fortgeschwemmt Der Ruckstau am defekten Wehr fuhrte dazu dass etwa zur gleichen Zeit die Weser wie bereits seit zwei Tagen erwartet den zwischen 6 50 und 6 70 Meter hohen Sommerdeich uberspulte und ihn dabei teilweise abtrug Nachdem sich die westwarts stromenden Wassermassen uber Acker Grunland und Vogelwiesen ergossen hatten wurde zwar auch die vorgesehene Flutrinne Werdersee aufgefullt doch der Grossteil der Flut floss unerwartet weiter nordlich und zerstorte dabei mehrere Kleingartengebiete Etwa 120 Meter ostlich der Karl Carstens Brucke prallte das Wasser von der Landseite her auf den Sommerdeich am linken Weserufer und belastete diesen so sehr dass er gegen 15 Uhr nachgab und brach 7 Bereits nach einer Stunde hatte sich dieser Durchlass um ein Vielfaches vergrossert So stromte das Wasser mehr als vier Kilometer oberhalb jener Stelle zuruck in die Weser an der der Werdersee seinen regularen Einlass gehabt hatte Dabei wurden etwa 100 Kleingartenparzellen mit in die Weser gerissen Die Wasserschutzpolizei versuchte mit kleinen Schleppern treibende Hutten Autos und losgerissene Boote aufzuhalten und zu sichern Dies gelang teilweise erst sechs Kilometer weiter flussabwarts Der Fluss hatte das Wehr auf kurzem Wege umgangen und sich binnen weniger Stunden ein neues tiefes Bett geschaffen Von einem grossen Teil des Weserwassers wurde das Wehr nun linksseitig umstromt Rasch sollte sich fur diesen Strom vom uberspulten Sommerdeich an der Mittelweser durch das mit Parzellen besetzte Uberfullungsgebiet bis hin zum Durchbruch des Winterdeiches und Ruckflusses in die Unterweser die Bezeichnung Neue Weser etablieren Auch an den Ufern der anvisierten Flutrinne richtete das Wasser schwerste Beschadigungen an Besonders der Deichknick des Winterdeiches an der Karl Carstens Brucke war nun betroffen da das Wasser direkt auf diesen Vorsprung druckte Gegen 18 Uhr wurde am Wehr ein Anstrom von 1850 m pro Sekunde mit steigender Tendenz 7 gemessen Die Polizei sperrte die unmittelbar ins Uberschwemmungsgebiet fuhrenden Wege so auch die Zugange und Zufahrten zum Weserwehr Am Abend brach etwa 3 3 Kilometer Luftlinie vom Hauptuberflutungsgebiet entfernt am Westende des Werdersees der Durchlass in der Strasse die vom Buntentors Deichschart in der Bremer Neustadt zum Restaurant Kuhhirten auf dem Stadtwerder fuhrte 7 Sie trennte mit ihrem Damm den Werdersee von der Kleinen Weser ab Der Durchbruch ermoglichte ein besseres Abfliessen des Werdersees was zwar nur unwesentlich zur schnellen Besserung der Situation beitrug nach dem Scheitel der Flut aber ein Leerlaufen des Sees in die Kleine Weser zur Folge hatte nbsp Schaulustige auf der Karl Carstens Brucke begutachten uber der Hochwasser fuhrenden Weser das Ausmass der Uberschwemmung Blickrichtung des Fotos ist gen Norden Richtung Hastedt Am nachsten Tag dem 16 Marz verwandelte eine neuerliche Flutwelle von 1900 m pro Sekunde 8 den ohnehin weit aufgerissenen Bruch im Winterdeich vom Vortag in einen machtigen Strom der 50 weitere Parzellen mit in den Fluss riss Das Wasser floss zuruck in die Weser wurde aber nicht von deren Stromung aufgenommen sondern druckte etwas weiter flussabwarts auf der gegenuberliegenden rechten Flussseite gegen die Uferboschung und richtete auch dort grosse Schaden an So wurden etwa zuvor mit Stahlseilen gesicherte Baume fortgespult An einigen Stellen brach das Ufer bis zu funf Meter weit ab Die Wehrpromenade zwischen der Fischtreppe an der die Wucht des Wassers die Betonkasten auseinanderbrach und dem Sportplatz Jakobsberg sackte beispielsweise vollstandig ab Auch die Hemelinger Hafenanlagen auf der rechten Weserseite oberhalb des Wehres wurden trotz hoher Spundwande knietief uberschwemmt Im Allerhafen musste deshalb die Arbeit eingestellt werden Zwischen den Toren mit denen die Strassen in den Hafen abgeschottet waren sickerte Wasser nach aussen Im Bereich des Zubringers zur Bundesautobahn 1 errichtete man Sandsackbarrieren 8 Wahrend am Nachmittag aus Verden ein Weserabfluss von bis zu 2 650 m pro Sekunde gemeldet wurde rutschte trotz der Bemuhungen der inzwischen eingetroffenen Helfer die Promenade am Deichknick an der Brucke bis Mittag zu zwei Dritteln ab 8 Ware der Winterdeich hier gebrochen waren weite Teile der Wohngebiete Habenhausens uberflutet worden Es wurde erwogen unmittelbar westlich der Brucke eine Rinne zur Wasseraufnahme zu graben doch die Arbeiten dauerten zu lange Um 17 Uhr begannen 200 Helfer der Feuerwehr des Technischen Hilfswerkes und der Bereitschaftspolizei damit einen Entlastungsdamm vom beschadigten Deichknick zum Bruckensockel zu errichten 8 Am Morgen des darauffolgenden Tages des 17 Marz war dieser Damm gegen 4 Uhr fertiggestellt und die Uberflutungsgefahr fur Habenhausen vorerst gebannt An beiden Tagen dem 15 und dem 16 Marz lockte das groteske Bild der verwusteten Kleingartengebiete tausende Schaulustiger an die sich auf der Werderbrucke versammelten Teilweise bejubelten 8 sie einzelne Hutten die in die Weser gerissen wurden Sogar Imbissstande 9 wurden auf dem leicht erhoht abgesetzten Fuss und Radweg aufgebaut Die Polizei hatte zeitweise 120 Beamte vor Ort im Einsatz und grosse Muhe die Fahrbahn fur den Autoverkehr freizuhalten Bereits wahrend der Flut und vor allem in der Nachbetrachtung wurde das Verhalten der Katastrophen Touristen massiv kritisiert Von der Flut betroffen waren insgesamt etwa 550 Kleingartner 8 wobei es den Hastedter Bulten e V schlimmer traf als den benachbarten Fresenbulten e V in dem zunachst nur etwa 40 Hauschen unter Wasser standen Gegen 6 Uhr morgens brach am 17 Marz die Strassendecke der Hannoverschen Strasse in Hemelingen teilweise ein vermutlich infolge von Unterspulungen aus dem uberfluteten Allerhafen Bis zum spaten Nachmittag war der Pegel am Weserwehr um sechs Zentimeter gefallen und die Gefahr eines befurchteten Wehrbruchs somit vorerst nicht mehr gegeben Gleichwohl wurden in der mittlerweile 150 Meter breiten Neuen Weser Auskolkungen von bis zu zwolf Meter Tiefe beobachtet 10 In diesem Bereich waren neben den Kleingarten auch acht Netzstationen der Stadtwerke zerstort Zum Nachmittag des 18 Marz war der Pegel am Weserwehr nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Bremen 7 04 auf 6 95 Meter gefallen Im unmittelbar hinter dem aufgeweichten Deich am Sudrand des Uberflutungsgebietes gelegenen Wohnviertel musste die Feuerwehr in der Habenhauser Dorfstrasse sowie am Holzdamm Keller leerpumpen 11 Als der Hohepunkt der Katastrophe bereits uberschritten schien brach in der Nacht auf den 19 Marz um 2 Uhr noch eine weitere kleine Aufschuttung oberhalb des Weserwehres am linken Ufer der so genannte Bootshafendeich an der Marina des Oberweser Segel Verein e V 12 und im Verlaufe der nachsten Tage wurden die dortigen Spundwande eine kleine Landzunge sowie der Regattaturm fortgespult Vereinsmitglieder errichteten zwar Sandsack und Steinbarrieren konnten die Abspulungen allerdings nur einschranken und nicht aufhalten Dies hatte zur Folge dass zwar einerseits das Weserwehr weiter entlastet die Neue Weser aber andererseits mit mehreren Millionen Kubikmetern Wasser zusatzlich genahrt wurde 12 Dadurch intensivierte sich im Laufe des Vormittags auch erneut der Durchbruch zuruck in die Weser ostlich der Werderbrucke Gegen 13 Uhr wurde an einer weiteren Stelle etwa 30 Meter ostlich der Brucke ein 15 Meter langes und funf Meter tiefes Stuck aus dem Erdreich des Deiches herausgeschwemmt Die zusatzlichen Wassermassen richteten nach dem Ruckstrom in die Weser auch wieder grosse Schaden am gegenuberliegenden Weserufer an auf das sie in beinahe rechtem Winkel prallten Zwar bemuhte sich das Wasserwirtschaftsamt um ein Verfullen der Locher in der Boschung allerdings mit wenig Erfolg Bereits gegen 10 Uhr war das Hastedter Kleingartengebiet Im Suhrfelde vorsorglich evakuiert worden 12 Anschliessend wurden sowohl der Osterdeich zwischen Stader Strasse und Weserwehr als auch aus Bedenken hinsichtlich der Statik die Werderbrucke mehrere Tage lang fur jedweden Verkehr gesperrt Die Neue Weser frass sich Stunde um Stunde tiefer in den Untergrund der Acker Kleingartengebiete und Marschen so dass sich die Stromungsgeschwindigkeit im Bereich Hastedter Bulten zunachst kaum veranderte Der Weserabfluss sank bis zum 24 Marz auf 960 m pro Sekunde 13 das Wasser wich aber nur langsam aus den Uberflutungsgebieten Erst im April stellte sich am Wehr wieder eine mittlere Wasserfuhrung ein 14 15 Bereits knapp zwei Monate spater am 9 Juni erreichte ein neuerliches Hochwasser mit einem Spitzendurchflusswert von 1100 m pro Sekunde die Hansestadt blieb allerdings weitgehend folgenlos Hilfen BearbeitenAufraumarbeiten im ersten Jahr Bearbeiten Funf Tage nach dem ersten Durchbruch der Weser in die Uberfullungsgebiete begannen die Sicherungs und spater die Aufraumarbeiten Am Morgen des 20 Marz wurde bei einer der regelmassigen Statikmessungen an der Werderbrucke festgestellt dass sich ein Pfeiler um eineinhalb Zentimeter verdreht hatte Um ihn herum hatte sich ein sieben Meter tiefer Kolk gebildet Gefahr bestunde allerdings nicht erklarten die Behorden Zur Unterstutzung des Pfeilers begann man allerdings noch am gleichen Tag normale Steine sowie insgesamt uber 150 Tetrapoden und sogenannte Deltasteine an der betreffenden Stelle abzusenken Zudem votierten die Verantwortlichen beim Wasserwirtschaftsamt fur den Bau einer Pontonbrucke uber die Wasserflache der Neuen Weser hinweg die dem Lauf der unterbrochenen Wehrstrasse folgen und von der Bundeswehr errichtet werden sollte Es war geplant dass ab dem 23 Marz Lastkraftwagen Steine zum Verfullen des oberhalb des Wehres gelegenen Deichbruchs uber die Brucke transportierten 16 Die Deichschliessungsarbeiten sollten am Gelande des Oberweser Segelvereins beginnen wo die Neue Weser auf einer Breite von 180 Metern 13 ihren Anfang nahm Ebenfalls noch am 20 Marz stellte der Haushaltsausschuss der Finanzdeputation 500 000 D Mark bereit die fur Deichreparaturen vorgestreckt werden sollten Derweil wandte sich der SPD Ortsverein Hastedt mit der Forderung an den Senat und die eigene Burgerschaftsfraktion die Freizeit und Grunbereiche im Ortsteil zwischen Wehr und Jakobsberg so schnell wie moglich wiederherzustellen 16 150 Soldaten des Schwimmbrucken Bataillons 160 aus Minden sowie des Schweren Pionier Bataillons 11 aus Dorverden 17 begannen am 22 Marz auf einem Sandbett eine 500 Meter lange Stahlmattenstrasse vom sudlichen Beginn der Wehrstrasse im Habenhauser Wohnviertel direkt Richtung Mittelweser uber die uberfluteten Weiden zu bauen Eine vorherige Erkundung hatte ergeben dass der ursprungliche Plan Bau entlang der Wehrstrasse nicht moglich war Die Stromung in jenem Bereich ware fur die Brucke zu stark gewesen Ausserdem befurchtete man dass die Bundeswehr Fahrzeuge nach einem raschen Leerlaufen der Neuen Weser im Schlick feststecken konnten Auch andere flutgeschadigte Areale wurden in diesen Tagen bereits bei den Rettungsarbeiten berucksichtigt So begann man am 22 Marz die stark betroffene Wehrpromenade in Hastedt mit Schlacke und Natursteinen aufzufullen Um ein Fortschreiten und eine Ausweitung des Durchbruches an der Werderbrucke zu verhindern wurde ab dem 23 Marz eine 300 Meter lange 18 Spundwand quer durch den restlichen Hastedter Bulten getrieben Dafur mussten 16 bislang unbeschadigte Kleingartengrundstucke geopfert werden nbsp Der Deichschartweg am westlichen Ende des Werdersees wurde weggerissen Auch schwere Uferschaden sind erkennbar Blickrichtung gen Sudwesten Ab dem 23 Marz transportierte zudem eine Pontonfahre der Bundeswehr Maschinen und Fullmaterial zum Oberweser Segelverein Zunachst musste ein kleiner Damm uber einen Priel zum Werraweg geschoben werden ehe die tatsachlichen Deichbauarbeiten mit dem Absenken von Tetrapoden begonnen werden konnten 18 Dabei setzte man zu beiden Seiten des Durchbruchs an um die Stromung besser kontrollieren zu konnen Die Freiraume fullte man mit Wasserbau und Schlackesteinen 13 auf und dichtete die entstandenen Erhohungen mit einem Mineralgemisch ab Am 24 Marz war der neue Deich bereits auf eine Lange von 20 Meter angewachsen Um die Neue Weser im Bereich der Baustelle vom ubergrossen Wasserdruck zu entlasten wurde das Wehr in seine niedrigstmogliche Stellung gesetzt um zusatzliches Wasser uber die Alte Weser abfliessen zu lassen Zusatzlich zum bisherigen Fullmaterial erganzten Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes die Baustelle ab dem 26 Marz von einem per Seil manovrierten Ponton aus mit zunachst rund 1000 drei Meter langen Spezialsandsacken aus Nylon Diese sollten helfen die Stromungsgeschwindigkeit des Wassers abzuschwachen da andernfalls das Fullgut des neuen Deiches fortgerissen werden konnte Die Sacke wurden jedoch durch die Stromung teilweise weggedruckt so dass man sich wieder auf Steine und Tetrapoden konzentrierte Am 28 und 29 Marz kam es zu unerwarteten Verzogerungen beim Deichschluss Das Seil des Pontons riss mehrfach und Hans Dieter Bucken Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Bremen gab an man brauchte vermutlich doch noch etwa 5000 Spezialsandsacke fur die restlichen 40 Meter 19 Nach wie vor war die Stromung der Neuen Weser sehr hoch und das Wasser nagte mit leicht veranderter Stossrichtung am Hastedter Bulten Einzelne Parzellen wurden auch in diesen Tagen noch zerstort Im Nachgang der eigentlichen Flutkatastrophe forderte der Weserdurchbruch doch noch Verletzte Ein Bauarbeiter musste im Krankenhaus behandelt werden nachdem er am 29 Marz mit seinem Bein zwischen eine Guterlore und eine Geratestange geraten war 20 Einen grossen Ruckschlag erlitten die Arbeiten an der Bruchstelle am 4 April als die Stromung gegen 18 30 Uhr ein 30 Meter weites Loch in den fast fertigen Deich riss 21 Mehr als 30 000 Tonnen Natursteine waren bereits verbaut 21 doch er gab an seiner schwachsten Stelle nach an der aus Transportgrunden noch keine Steine hatten versenkt werden konnen Unter dem Eindruck dieser Entwicklung forderte Hans Dieter Bucken am 5 Marz nachdrucklich die Konstruktion der ursprunglich geplanten Pontonbrucke da man mehr Material benotige und die Fahre nicht effizient genug sei Die Voraussetzungen fur den Bruckenbau seien wegen der geanderten Stromungsverhaltnisse nun wesentlich besser als noch zwei Wochen zuvor Daraufhin begannen die Pioniere am Abend des 6 April mit dem Bruckenbau der am Mittag des 7 April abgeschlossen werden konnte Die Brucke setzte sich aus 100 Hohlkorpern zusammen und konnte ein Gewicht von 50 Tonnen tragen Nach der Fertigstellung wurde sie ohne Unterbrechung von Lastkraftwagen genutzt Zusatzlich zum Verfullen der Deichbruchstelle spulten Cutterbagger als flankierende Massnahme Sand aus der Mittelweser vor den neu entstehenden Damm Ab dem 8 April sollten taglich etwa 20 Tetrapoden zu Wasser gelassen werden Zudem rechnete man damit noch einige tausend Tonnen Steine und Schuttmaterial zu benotigen In der Nacht zum 9 April war die Deichbruchstelle schliesslich geschlossen 22 In den folgenden Wochen wurde der Bereich kontinuierlich verstarkt und mit einem Mineralgemisch abgedichtet Die Kosten fur diese raumlich begrenzte Massnahme beliefen sich auf 3 2 Millionen D Mark 36 000 Tonnen Schuttsteine 3000 Tonnen Mineralgemisch 635 Tetrapoden und uber 4000 Sandsacke wurden verbaut Wahrend des Tidehochwassers das die Unterweser bis zum Weserwehr beeinflusst verwandelte sich die Neue Weser jedoch nach wie vor periodisch binnendeichs in einen Fluss da uber den Bruch an der Werderbrucke die auflaufende Flut in die Erosionsrinne druckte Den Sommer uber anderte sich daran nichts Zunachst galt es fur die Wasserbauexperten sich drangenderen Problemen zuzuwenden Fur die Bewohner im Bereich des Werraweges wurde ein provisorischer Weg auf dem Deich angelegt und am 9 April kundigte Oberbaurat Winfried Reiner vom Wasser und Schifffahrtsamt an das Steilufer am Jakobsberg in Hastedt werde zuruckgenommen Es sei nach dem Zweiten Weltkrieg zu weit in die Weser hineingetrieben worden 22 Vorrangig sollten sich Ingenieure ab Mitte April um die Instandsetzung des noch immer defekten Wehrkorpers kummern Am 9 April forderte der Leiter des Hemelinger Ortstamts Hans Dieter Rissland dass der Hastedter Promenaden und Grunzug unterhalb des Wehres komplett wiederhergestellt werden musse da der industrialisierte Ortsteil ohnehin schon wenig Erholungsflachen besasse 23 In jenem Bereich war ein 40 Meter breiter Abschnitt weggespult worden Rissland warf den Bundes und Landesbehorden Gleichgultigkeit in Bezug auf den Schutz der Grunflachen vor Derweil befreiten mehrere Baggerschiffe auf der Unter und Mittelweser den Fluss von zahlreichen Sandbanken 24 und Untiefen die sich infolge der Flut durch Ablagerungen gebildet hatten Am Mittag des 14 April erhielten Schiffe bis 2 20 Meter Tiefgang wieder die Freigabe fur die Mittelweser allerdings zeitlich begrenzt Schleusungen fur eine Fahrt flussaufwarts erfolgten lediglich ab zwei Stunden jeweils vor und nach dem Tidenhochwasser 600 Tonnen Erdreich wurden ab dem 14 April bewegt um den gebrochenen Deichschartweg am Westende des Werdersees durch einen provisorischen Sanddamm zu ersetzen 25 Die Aufschuttung sollte bis Ostern 19 April fertig sein um Fussgangern und Radfahrern eine vorlaufige Verbindung zu ermoglichen Stiege der Wasserstand des Sees wieder an sollte die Wegverbindung uber eine Pontonbrucke aufrechterhalten werden Kommunalpolitiker aus der Neustadt forderten den Werdersee kurzfristig wieder aufzustauen um einerseits den Naherholungsfaktor wiederzubeleben und andererseits den okologischen Schaden in Grenzen zu halten Zuvor musste jedoch die Sohle von Unrat gesaubert werden 25 Zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt begann der Bremische Deichverband am linken Weserufer im Mai auf einer Lange von einem Kilometer die Schaden am Habenhauser Winterdeich zu beheben Dabei wurde auch der ausserst gefahrdete Deichknick am Fusse der Werderbrucke begradigt Die sanierte Deichstrecke hat eine Lange von einem Kilometer 50 000 Kubikmeter Kleiboden mussten fur diese Massnahmen bewegt und 60 000 Quadratmeter Boschungs und Vorlandflachen neu angesat werden Der Werderseezuleiter am Fusse des Deiches wurde mit 75 000 Kubikmetern Sand zugeschuttet Dietrich Harborth Sprecher des Bausenators prognostizierte auf einer Sitzung des Ortsbeirates Neustadt am 6 Mai dass der Werdersee vermutlich fruhestens 1983 wieder von der Bevolkerung als Sport und Erholungsstatte genutzt werden konne Als Begrundung erlauterte er dass der See vollig versandet sei und moglicherweise in Handarbeit leergeschaufelt werden musse Wurde man Maschinen zur Sandbeseitigung einsetzen ginge die isolierende Kleibodenschicht zu Bruch 26 Als die Nachrichten uber ein neuerlich drohendes Hochwasser Bremen erreichten wurde der kurzlich fertiggestellte Deich oberhalb des Wehres fur 80 000 D Mark und unter Zuhilfenahme von einigen tausend Kubikmetern Kleiboden 27 ab dem 4 Juni eilig von funf auf sechs Meter erhoht Die Flut blieb folgenlos so dass man sich auf Arbeiten am westlichen Ende des Katastrophengebietes konzentrieren konnte Ab dem 11 Juni verwirklichte man die Planungen von Mitte April und begann den Werdersee auszubaggern und zu reinigen trotz des empfindlichen Kleibodens mit schweren Maschinen Mit dem dabei aufgenommenen Schlick wurden die Abbruchkanten am Hastedter Bulten zumindest teilweise verfullt Am 2 Juli informierte Hans Dieter Bucken den Ortsbeirat Obervieland uber den Fortschritt der Planungen Die im Mai begonnenen Arbeiten am Habenhauser Winterdeich standen kurz vor dem Abschluss mit einer Abflachung der Boschung und einer Verbreiterung des Kronenweges Bis Ende August sollten die Reparaturen beendet sein Bucken wies darauf hin dass die Zuschuttung des Werdersee Zuleiters notwendig gewesen sei da er zu nah am Deichfuss entlanglief und diesen bei Hochwasser aufweichen konnte Auch die Sommerdeiche sollten wieder geschlossen und erganzt werden Zum besseren Schutz der Uferkante sei daruber hinaus zusatzlich ein Kleiewall angedacht Der SPD Kommunalpolitiker Egon Hartwig ausserte in diesem Zusammenhang die Ansicht die durch die Neue Weser veranderte Landschaft konne spater auch als Freizeitgelande genutzt werden 28 Am 10 August beschloss der Vergabeausschuss der Baudeputation funf Bau und Planungsmassnahmen im flutgeschadigten Uberschwemmungsgebiet Unter anderem sollte die Wehrstrasse fur 670 000 D Mark getreu ihrem ehemaligen Verlauf neu gebaut werden diesmal allerdings erhoht 29 Der Damm erhielt drei Wasserdurchlasse Ungleich wichtiger war der Beschluss den Ruckstrom Durchbruch im Hastedter Bulten zu schliessen Es stand zu befurchten dass andernfalls die winterlichen Sturmfluten zu einer erneuten Uberschwemmung der Wiesen sowie der verbliebenen Kleingarten fuhren wurden Das klaffende Loch sollte mit einem neuen Deich von sechs Metern Hohe abgedichtet werden auf dem ein zwei Meter breiter asphaltierter Fuss und Radweg angelegt werden sollte Die Kosten dafur veranschlagte man auf 2 5 Millionen D Mark 29 Die Kosten das Deckwerk am Sudufer des Sees auf einer Lange von eineinhalb Kilometern wiederherzustellen bezifferte man auf eine Million D Mark 29 Am 1 September wurde diese Baustelle an der Werderbrucke eingerichtet Zunachst schichtete man 25 000 Tonnen Sand aus der Neuen Weser zu einem Damm auf die gleiche Menge lieferte eine Baggerung unterhalb der Stephanibrucke Der Sandkern die Deckschicht aus Kleiboden und die Deichkrone wurden mit einer 60 Zentimeter starken Steinlage gesichert Dabei ermoglichte der Winkel der Deichneigung im Notfall einen Wasseruberlauf Zur Verstarkung und Sicherung des neuen Deiches wurde parallel zur Weser eine Stahlspundwand geschlagen die Anschluss an jene aus dem Fruhjahr erhielt Sie verschwand spater im Deckwerk und war nicht mehr zu sehen Um auch weiterhin eine Verbindung der Neuen Weser zum Fluss und so den Wasseraustausch zu gewahrleisten verlegten die Bauarbeiter eine Rohrleitung mit Schutz durch den Damm Eine Klappe am Weserende des Rohres schloss sich bei auflaufender Flut durch den Wasserdruck selbst und verhinderte so einen Anstieg des Wassers in der Neuen Weser Am 17 September konnte die Durchbruchstelle um 11 05 Uhr 30 von Bulldozern geschlossen werden 186 Tage nach ihrer Entstehung Die Neue Weser nun beidseitig wieder eingedeicht war somit zu einem See geworden Bis zum Ende des Tages wurde der Deich noch auf drei Meter Hohe aufgeschuttet Insgesamt benotigte man fur diesen Deichschluss 35 000 Kubikmeter Sand 10 000 Tonnen Schuttsteine und zur Befestigung zusatzlich 10 000 Kubikmeter Kleiboden 30 Ende Oktober konnten auch die Reparatur und Uberholungsarbeiten am Weserwehr abgeschlossen werden Die Kosten zur Wiederherstellung des Hochwasserschutzes belasteten Bremen 1981 mit neun Millionen und den Bund mit 13 Millionen D Mark Finanzielle Unterstutzung der Betroffenen Bearbeiten Kleingartner und Landwirte Bearbeiten Bereits am 16 Marz nur einen Tag nach dem Deichbruch erinnerte der Bremer Burgermeister Hans Koschnick daran dass die betroffenen Kleingartengebiete bekanntlich als Uberfullungsgebiete vorgehalten worden seien und die Stadt deshalb rechtlich nicht zu Entschadigungszahlungen herangezogen werden konne 31 Er sagte allerdings eine wohlwollende Prufung finanzieller Hilfen durch den Senat zu da das Defizit an Kleingarten nicht vergrossert werden durfe Ebenfalls um die Stadt vor Forderungen nach Kompensationsleistungen zu feien merkte Bausenator Bernd Meyer noch am gleichen Tag kritisch an Es hat sich inzwischen erwiesen dass die Auflagen uber Bepflanzungen und Einfriedungen in dem uberschwemmten Parzellengebiet nicht voll eingehalten worden sind 31 Johann Dreyer Vorsitzender des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen stellte daraufhin fest dass die Betroffenen keinesfalls den Wasserschaden allein tragen wollen oder konnen 8 Trotz der finanziellen Notlage des Landes musse der Senat den Kleingartnern helfen zumal der Flutungsbereich auch zehntausenden Bremern als Naherholungsgebiet diene 8 Er betonte dass die Schaden nicht versichert seien gestand aber auch zu dass jedem Kleingartner das Risiko bekannt gewesen sei eine Hutte im ausgewiesenen Uberfullungsgebiet zu besitzen 8 Sein Verband rief am 18 Marz zu einer Spendenaktion auf da weder er noch die Betroffenen selbst die Schaden auch nur annahernd ersetzen konnten 11 nbsp Bundesfinanzminister Hans Matthofer gab seine Zustimmung fur eine Regelung uber steuerliche Hilfen fur die hochwassergeschadigten Burger Der Vorsitzende der oppositionellen FDP Burgerschaftsfraktion Horst Jurgen Lahmann wies am Folgetag ebenfalls darauf hin dass die Kleingartner das Risiko ihres Standortes kannten und daher keine Entschadigungen aus dem Haushalt des Landes oder der Stadt erwarten konnten Er schlug als Alternative eine Steuerstundung vor Dieser Idee kam Finanzsenator Moritz Thape am 20 Marz nach als er mit Zustimmung des Bundesfinanzministers Hans Matthofer eine Regelung uber steuerliche Hilfen fur die hochwassergeschadigten Burger beschloss So konnten nun unter anderem auf Antrag Steuerschulden gestundet Vorauszahlungen auf die Einkommen Korperschaft und Gewerbesteuer angepasst und Vollstreckungen ausgesetzt werden Ebenfalls am 19 Marz intensivierten sich die Hilfsbemuhungen der Kleingartner in Eigenaktion So rief der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde seine zehn Landesverbande zu Spendenaktionen auf und unabhangig davon sagte der Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg seine Unterstutzung und Hilfe zu 12 Daruber hinaus kundigte der SPD Ortsverein Hastedt an eine Spendensammlung in der Bevolkerung und bei Geschaftsleuten durchfuhren zu wollen 12 Am 22 Marz beschloss der bremische Kleingartnerverein Werder auf einer Hauptversammlung dass jedes Mitglied 15 D Mark spenden solle Den Gesamtbetrag wolle der Vorstand aus der Vereinskasse auf 7500 D Mark aufstocken Fur die Flutgeschadigten reservierte der Verein zudem funf neu angelegte Grundstucke 17 Zeitgleich machte sich die SPD Burgerschaftsfraktion ein eigenes Bild von der Lage vor Ort im Hochwassergebiet Fraktionsvorsitzender Klaus Wedemeier wies darauf hin dass die Weser eine Bundeswasserstrasse sei Die Regulierung der Schaden konne daher nicht im Wesentlichen eine bremische Angelegenheit sein 17 Am 23 Marz bot Bausenator Meyer den Betroffenen schnelle und unburokratische Hilfe der Landesregierung an Ab sofort konnten 100 neue Parzellen am Park Wolfskuhle im Ortsteil Kattenturm angelegt werden fur die der Senat 1 2 Millionen D Mark bereitstelle 32 Zu diesem Zeitpunkt waren auf dem Spendenkonto der Kleingartner bereits rund 10 000 D Mark eingegangen 18 Ein grosses Automobilwerk hatte einen Scheck uber 1000 D Mark geschickt und bot ferner schnelle und unkonventionelle Hilfe 18 an Eine andere Firma uberliess den Kleingartnern kostenlos Dungemittel und Torfprodukte fur einen Neustart 18 Nach Dringlichkeitsantragen erhielt der Vorstand des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen am 28 Marz auf einer Hauptversammlung im Niederdeutschen Theater von den 276 Delegierten 33 die Zustimmung 100 000 D Mark aus dem Verbandsvermogen bereitstellen zu konnen Zudem wurde eine Solidaritatsumlage in Hohe von zehn D Mark pro Mitglied fur den Verein Hastedter Bulten beschlossen 33 Bis zu diesem Zeitpunkt waren 307 000 D Mark 33 an Spendengeldern zusammengekommen Am Tag darauf dem 29 Marz hielten die begunstigten Kleingartner des Hastedter Bulten im Gemeindesaal an der Drakenburger Strasse eine ausserordentliche Versammlung mit 500 Mitgliedern und Angehorigen Sie forderten den Senat auf ihnen nicht nur die Ausgleichsflachen an der Wolfskuhle zur Verfugung zu stellen sondern auch finanziell zu helfen Zudem mussten die Behorden sobald das Wasser abgeflossen sei das Kleingartengebiet voll wieder herrichten 34 In einem Brief an Johann Dreyer vom 5 Mai eroffnete Meyer man habe eine Perspektive gemeinsamen Vorgehens 35 gefunden die vor allem auch von den flutgeschadigten Kleingartnern als gerecht empfunden werden sollte Die Klarung der Rechtslage ergab dass fur die auf der Spundwand Trasse in Anspruch genommenen Parzellen von Bremen angemessener Schadenersatz zu leisten ist 35 Obwohl mangels rechtlicher Grundlage fur Privat Betroffene keine Entschadigungsleistung fur Hochwasserschaden in Frage komme habe der Senat sich darauf geeinigt den betroffenen Kleingartnern jenen die weitermachen wollen finanziell und durch Leistungen der Amter zu helfen Hierbei solle nicht zwischen dem Aufbau eines neuen und der Ubernahme eines freien bereits bestehenden Gartens unterschieden werden Zudem werde ich mich dafur einsetzen dass kurzfristig eine Entscheidung daruber herbeigefuhrt wird dass in diesen Fallen Laubendarlehen bis zu einer Hohe von 7000 Mark vergeben werden konnen so Meyer weiter 35 Am gleichen Tag bezifferte Adressat Dreyer den Schaden auf 1 2 Millionen D Mark Er gab an die Kleingartner wollten selbst 300 000 aus Solidaritatsspenden aufbringen 30 000 D Mark seien bislang von Aussenstehenden gespendet worden Seine Schadensbilanz erhohte er tags darauf am 6 Mai auf 1 5 Millionen D Mark 36 und erklarte noch habe kein Politiker konkrete Hilfe zugesagt 36 was allerdings angesichts der Hilfsangebote seitens der Stadt ein Widerspruch ist Allerdings ausserte sich am gleichen Tag auch Ludwig Meyer Vorsitzender des am schwersten getroffenen Kleingartenvereins Hastedter Bulten dementsprechend Er fande es emporend dass die bremischen Politiker auch fast zwei Monate nach der Flut noch keine Vorschlage zur Beseitigung der Not unterbreitet hatten 36 Erfreut zeigten sich die Kleingartner jedoch ob der spontanen Hilfsbereitschaft die ihnen aus der Bevolkerung und von Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet zuteilwurde 65 000 D Mark an Spenden waren bis Ende der ersten Maiwoche bereits zusammengekommen Ausserdem stellten verschiedene Gartenvereine aus der Hansestadt uber 17 000 D Mark zur Verfugung 300 000 gab der Landesverband der Gartenfreunde Bremen hinzu Dessen Vorsitzender Dreyer wies nachdrucklich darauf hin dass sich die Mitglieder im Stich gelassen fuhlten Die Argumentation dass die Kleingartner von Anfang an gewusst hatten wie gefahrdet ihr Siedlungsgebiet gewesen sei liess er dabei nicht gelten Die Pachtvertrage die teilweise bereits seit 1920 bestehen weisen zwar darauf hin dass der Hastedter Bulten ein Uberschwemmungsgebiet ist aber die Verantwortung fur seine totale Zerstorung tragen die fur die Wasserwege verantwortlichen Behorden 36 Nach einem Besuch der CDU Burgerschaftsfraktion in Obervieland forderte deren Vorsitzender Oppositionsfuhrer und CDU Landesvorsitzender Bernd Neumann am 7 Mai unburokratische Hilfe 37 fur alle Kleingartner die ihre Parzellen im Hastedter Bulten verloren hatten Man habe sich uber die Flutschaden informiert die mittlerweile zwischen 40 und 50 Millionen D Mark taxiert werden mussten so Neumann weiter 37 Nahezu wortgleich bekraftigten SPD Baudeputierte und Mitglieder des Vorstandes des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen nach einem gemeinsamen Gesprach am selben Tag ihren Willen den Geschadigten schnell und unburokratisch 38 zu helfen Zugleich appellierten die sozialdemokratischen Deputierten an die Kleingartner vermehrt von dem Ersatzgartenangebot an der Wolfskuhle Gebrauch zu machen Immerhin wurden dafur einkommensunabhangig Laubendarlehen bis zu 7000 D Mark bewilligt 38 nbsp Selbst ein hochkaratiges Unterhaltungsprogramm um Rudi Carrell vermochte nicht viele Besucher am 13 Mai zum Benefizkonzert in die Stadthalle zu locken Die Betreibergesellschaft der Stadthalle organisierte im weiteren Verlauf der Hilfsaktionen am 13 Mai ein Benefizkonzert offiziell als Bunter Abend bezeichnet zugunsten der Betroffenen Alle Kunstler und Restaurationsbetriebe verzichteten auf ihre Gage beziehungsweise Umsatze Man rechnete mit 5000 Zuschauern in der Stadthalle und einem entsprechenden Erlos von etwa 100 000 D Mark Die knapp vierstundige Veranstaltung unter dem Motto Bremer helfen Bremern wurde von Jo Hannes Muller und Manfred Ebel moderiert Neben Heinz Eckner Rudi Carrell der Popband Ebony den Friedel Ropers Choren der Tanzformation Bremer Schlussel dem Sanger Rolf Simson und den Drei Sihoclas trat auch das A Team im Modern Latein Formationstanz der TSG Bremerhaven an das damals amtierender Weltmeister war Ferner traten der Kammersanger Georg Koch und die Sopranistin Helga Hildebrand vom Bremer Theater sowie Erika Rumpsfeld und Hans Rolf Radula von der Niederdeutschen Buhne auf Die musikalische Gestaltung des Abends oblag dem Bremer Unterhaltungsorchester unter der Leitung von Herbert Plumecke dem Heeresmusikkorps 11 aus Grohn unter der Leitung von Hauptmann Wintering und dem Musikkorps der Bremer Schutzpolizei unter der Leitung von Max Milde Der geburtige Bremer James Last konnte wegen eines USA Aufenthaltes nicht dem Abend beiwohnen spendete aber 100 Langspielplatten die vor Ort verkauft wurden Bundesprasident Karl Carstens ebenfalls aus Bremen stammend ubernahm die Schirmherrschaft der Veranstaltung und liess durch den Burgerschaftsprasidenten Dieter Klink Grusse ubermitteln Der Bunte Abend stiess dann allerdings trotz zahlreicher medialer Ankundigungen und des Aufgebots namhafter Kunstler nur auf ausserst geringes Interesse Lediglich gut 1000 Bremerinnen und Bremer 39 wollten ihn erleben es wurden sogar noch knapp 300 Bundeswehrsoldaten als Luckenfuller 39 in die weitestgehend leere Halle beordert Der Erlos belief sich schliesslich am Ende auch nur auf 15 000 D Mark 39 Baureferent Gotz Neuber zitierte am 11 Juni auf einer offentlichen Sitzung des Ortsbeirates Obervieland hinsichtlich der Schadensregulierung einen bereits der Burgerschaft vorgetragenen Bericht demzufolge kein schuldhaftes Verhalten offentlicher Stellen erkennbar sei 40 Deshalb konne der Staat auch nicht fur direkte Hochwasserschaden und verluste aufkommen Entschadigungen konnte der Senat nur an jene zahlen deren Eigentum durch die Hochwasserbekampfung beeintrachtigt wurde Landwirte uber deren Flachen die Noterschliessungswege gefuhrt wurden Kleingartner deren Parzellen zum Rammen der Spundwand vor dem Pfeilerfundament der Brucke in Anspruch genommen wurden In diesem Rahmen des gesetzlich Zulassigen 40 seien die senatorischen Dienststellen bemuht den Kleingartnern zu helfen und angerichteten Schaden zu verguten Wirtschaftssenator Karl Willms erklarte in Gesprachen mit der Landwirtschaftskammer prufen zu wollen inwieweit die Landwirte fur Ertragseinbussen entschadigt werden konnen 40 In der Folge kam es am 23 Juni in der Burgerschaft zu einer kontroversen Debatte uber eine grosse Anfrage der CDU Fraktion Bausenator Bernd Meyer unterstrich dass ausschliesslich Flachen uberflutet wurden die nach ihrer naturlichen Funktion und nach geltendem Recht als Hochwasserabfluss zu dienen haben 41 Das sei auch bei der Genehmigung fur Kleingartenlauben auf dem Hastedter Bulten berucksichtigt worden Finanzielle Hilfen fur die privat Betroffenen konne Bremen daher kaum erbringen Er bekraftigte allerdings noch einmal den Plan Ersatzkleingarten im Bereich Wolfskuhle anzubieten den Parzellisten Laubendarlehen zu gewahren steuerliche Erleichterungen zu ermoglichen sowie unburokratische Einzelhilfen zu leisten Peter Willers von der Bremer Grunen Liste kritisierte das Kompetenzwirrwarr bezuglich der Zustandigkeiten zwischen dem Bund und den Landern Bremen und Niedersachsen 41 Er fuhrte die Flut massgeblich auch auf den Eingriff in die Natur etwa die Kanalisierung der Weser zuruck daher hatten die Kleingartner sehr wohl einen rechtlichen Anspruch auf Entschadigung 41 Im Sommer erhielten die Kleingartner mehrere Grossspenden Am 26 Juni uberreichte Horst Reich als erster Vorsitzender der Freizeitgemeinschaft Arsten Johann Dreyer aus Anlass des zehnjahrigen Bestehens des Vereins einen Scheck in Hohe von 3500 D Mark zusammengetragen von den 116 Mitgliedern 42 Die bis zu diesem Tag eingegangenen Spendengelder summierten sich auf 220 000 D Mark 42 Wolfgang Schreck Chef des Daimler Benz Werkes in Sebaldsbruck ubergab Dreyer am 22 Juli einen Scheck uber 26 000 D Mark 43 Rund ein Jahr nach dem Weserdurchbruch waren 570 000 D Mark zusammengekommen die Bremerinnen und Bremer fur die Kleingartner gespendet hatten Am 20 August waren mehrere Soldaten des Schweren Pionier Bataillons 11 aus Dorverden zu Gast beim Kleingartenverein Weserwehr Dessen Parzellen auf der so genannten Wehrinsel waren wahrend der Flut vollstandig vom Wasser eingeschlossen wurden allerdings wegen der erhohten Lage nicht uberschwemmt Dennoch waren die Vereinsmitglieder besonders auf die Pontonbrucke angewiesen und wollten sich mit diesem Treffen fur die geleistete Hilfe bedanken Der Ortsbeirat und das Ortsamt von Obervieland unterstutzten diese Initiative weil der Einsatz der Bundeswehrsoldaten nicht als selbstverstandlich hingenommen wird sondern ein engagiertes Dankeschon gesagt werden soll Segler Bearbeiten Um den weitgehend verwusteten Hafen des Oberweser Segelverein e V direkt im Weserknick wieder nutzbar machen zu konnen veranschlagte der Vereinsvorsitzende Helmut Steinmetz am 20 Marz eine Summe von einer Million D Mark Lediglich das Bootshaus und die Winterlagerhallen blieben unbeschadigt In der Notlage griff die Kameradschaft der Sportler und sie wurden als Gastlieger von benachbarten Vereinen aufgenommen Etwas weniger schlimm hatte es den Segelverein Weser e V getroffen der sein Gelande direkt westlich des Weserstadions hat Mit 15 Liegeplatzen fur grossere Jollen war Ende April ein Viertel der Kapazitat versandet und unbrauchbar geworden nachdem sich Schlick aus dem flussaufwarts gelegenen Uberflutungsgebiet hinter der Spundwand des Vereins abgelagert hatte 44 Es sei dem Verein jedoch untersagt das eigene Hafenbett auszubaggern und den Sand in die Weser zu verklappen ausserte der Vorsitzende Helmut Barenborg Ende April Daher musse sich das Wasser und Schifffahrtsamt mittels Schwimmbaggern und Schuten des Problems annehmen 44 Diese Bitte wurde allerdings nach wenigen Tagen abschlagig beschieden In einem Schreiben lehnte die Behorde die Sandentnahme mit Hinweis auf die geringe Menge ab Gleichzeitig verwies man darauf dass man den Antrag des Vereins den Schlick auf eigene Kosten in die Weser zu spulen genehmigen werde In seiner finanziellen Existenz bedroht wandte sich der Segelverein Weser e V daraufhin hilfesuchend an Sportsenator Henning Scherf 45 Auf der offentlichen Sitzung des Ortsbeirates Obervieland am 11 Juni sagte Scherf zu Hilfen fur den Oberweser Segelverein organisieren zu wollen 40 und tatsachlich informierte Hans Dieter Bucken den Beirat am 2 Juli daruber dass im Zuge der Deicherneuerungen auch das Uferdeckwerk am Verein wieder hergestellt werden soll 28 Streitpunkt auf dessen Gelande war die Konstruktion der Hafenbegrenzung Vor der Flut hatte man uber eine Spundwand als Abschirmung zur Weser verfugt Nach dem Deichschluss Anfang April bestanden Plane den neu entstandenen Hafen mit einer Steinboschung zu begrenzen Dadurch jedoch ware das Hafenbecken signifikant schmaler geworden Die Mehrkosten von 350 000 D Mark fur den Bau einer neuen Spundwand war niemand bereit aufzubringen 46 Nach langwierigen Verhandlungen entschied sich der Senat letztlich doch zur Teil Finanzierung der vom Verein favorisierten Losung Zwar musste der Oberweser Segelverein noch 100 000 D Mark Schulden aufnehmen und fur den Bau der 95 Meter langen Anlegerbrucke gegenuber der Spundwand selbst aufkommen konnte so aber gerettet werden Moglich war dies nicht zuletzt dank Spenden in Hohe von 50 000 D Mark unter anderem vom SC Niedersachsen Werder und dem WV Woltmershausen Am 9 Mai 1982 wurde der neue Hafen in Anwesenheit zahlreicher Kommunalpolitiker eingeweiht 46 Folgen BearbeitenUnmittelbar Bearbeiten Der Weserdurchbruch 1981 wahrend dessen sich die Weser ein neues Bett suchte ging als eine der schwersten Uberschwemmungen Bremens in die Stadtannalen ein auch wenn nur Parzellen betroffen waren Wiewohl er die Landschaft deutlich verandert hat gibt er nur einen Teil der damaligen Bedrohung wieder da in jenen Tagen gleichzeitig mit dem Hochwasser der Ober und Mittelweser auch eine Sturmflut uber die Unterweser die Hansestadt erreichte Ein Gebiet von 70 Hektar wurde im Zuge des Weserdurchbruchs uberschwemmt und dabei 44 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache 47 vernichtet zwischen 127 und 150 Parzellenhauschen auf dem ostlichen Stadtwerder wurden zerstort Schaden in Hohe von etwa 56 Millionen D Mark 47 angerichtet und mehr als 1 5 Millionen Kubikmeter Boden und Sedimente in die Weser geschwemmt Weite Teile des betroffenen Gebietes lagen anschliessend unter einer teilweise bis zu einem Meter machtigen Schicht aus Schlick Schlamm und Sand die mit Schwermetallablagerungen belastet war Die Mehrzahl der fortgerissenen Kleingarten ist nicht wieder aufgebaut worden Ihr Standort der Durchbruch der Neuen Weser zuruck in den Fluss wird heute von Wildwuchs dominiert Insbesondere aus der Vogelperspektive lasst sich der Verlauf der Flut so noch gut nachzuvollziehen Das Parzellengebiet Hastedter Bulten ist dadurch zweigeteilt Der Wasserdurchfluss an der Schwelle von der Mittel zur Unterweser erhohte sich infolge des Weserdurchbruchs und der gewaltsam geschaffenen zusatzlichen Abflussmoglichkeit massiv So liefen beispielsweise am 20 Marz nur noch etwa 300 m pro Sekunde uber das Wehr selbst ab wahrend sich 1000 m pro Sekunde den Weg der Neuen Weser suchten Dadurch fiel der Pegel der Mittelweser flussaufwarts bis nach Langwedel stellenweise dramatisch Kurzfristig befurchtete man dass er auf 60 bis 80 Zentimeter sinken konnte 16 In Kombination mit den durch die Flut entstandenen Sandbanken war dies eine der Hauptursachen fur eine knapp einmonatige Sperrung des entsprechenden Weserabschnitts fur die Binnenschifffahrt Langfristig Bearbeiten Noch 1981 beauftragte der Senat das Franzius Institut fur Wasserbau und Kusteningenieurwesen an der Universitat Hannover hydraulische Modellversuche uber kunftige Hochwasser Ableitungsmoglichkeiten im Bereich des Weserdurchbruchs anzustellen Der Grossmodellversuch begann Ende Oktober und kostete rund 500 000 D Mark von denen der Bund 40 und das Land Bremen 60 Prozent ubernahmen 30 Auch Wissenschaftler der Hochschule Hannover sowie der Technischen Universitat Braunschweig beschaftigten sich seit Mitte Juni mit diesem Thema Es wurde eine Untersuchungskommission eingerichtet die allerdings lediglich zu dem Ergebnis kam dass die Deichbruche aus einer Verkettung unglucklicher Umstande resultierten Zum einen hatte das Wehr schon viel fruher repariert werden mussen und zum anderen hatten die in den 1950er Jahren getroffenen Vorkehrungen gegen Hochwasser von oben namlich der Bau der Flutrinne versagt nbsp Die aktuell vorgesehenen Uberfullungsgebiete gelb in Bremen Am 21 April 1983 wurde von den vorherigen Reparatur und Sicherungsarbeiten abgesehen damit begonnen das tief eingegrabene Bett der Neuen Weser ostlich der Werderbrucke wenigstens teilweise wieder zu verfullen Lastkraftwagen transportierten in den nachsten Monaten rund 125 000 Kubikmeter 48 Erde in das Areal Es handelte sich um Aushub aus dem Krimpelsee der auf den Gemarkungen der Obervielander Ortsteile Habenhausen und Kattenturm liegt Damit gelang es die Erosionsrinne zu etwa zwei Dritteln zu fullen 48 Die Zukunft der Neuen Weser war zunachst dennoch mehrere Jahre unklar Wahrend das Wasserwirtschaftsamt Bremen beispielsweise Ende Mai 1983 zunachst das Ergebnis des Gutachtens des Franzius Instituts abwarten wollte gingen Naturschutzexperten davon aus dass der fur Flora und Fauna interessante Lebensraum ungeachtet der hochwasserschutzstrategischen Uberlegungen erhalten werden konne Die durch den Weserdurchbruch geschadigten Landwirte wiederum traten dafur ein die Neue Weser wieder zuzuspulen um die verlorengegangene Anbauflache zuruckzugewinnen Hermann Cordes Professor fur Vegetationskunde und Naturschutz an der Universitat Bremen erlauterte am Rande des Gewassers hatten sich relativ rasch bemerkenswerte Pflanzenarten eingestellt Es handle sich vor allem um solche Spezies die fruher zur gewohnlichen Flora grosser Urstromtaler gezahlt hatten Auch aus ornithologischer Sicht waren die Flachwasserzonen auf dem Hastedter Bulten interessant da sie zahlreiche Nahrungsgaste anzogen beispielsweise Reiher und Strandlaufer 49 Cordes erklarte man musse das Gebiet nicht unbedingt als Naturschutzgebiet ausweisen Denkbar sei auch es als bemerkenswerte Landschaftsformation und Naherholungsgebiet ohne besonderen Schutzstatus zu erhalten Auch Hans Dieter Bucken Leiter des Wasserwirtschaftsamtes sagte es sei hochst unwahrscheinlich dass die Neue Weser aus Grunden des Hochwasserschutzes weichen musste 49 Mit Holger Schmidt gab der Sprecher des Obervielander Ortsbeirates jedoch zu bedenken dass durch die Neue Weser privater Grundbesitz beeintrachtigt worden sei Daher sei der Wunsch der Landwirte nach Wiederherstellung des ursprunglichen Zustandes nur allzu verstandlich 49 Ferner seien der Erhalt der Neuen Weser sowie der Bau einer naturschutzfreundlichen Zuleiteranlage nur schwerlich gemeinsam zu realisieren Wahrend des Weserdurchbruchs 1981 hatte sich der Werdersee in seiner damals angedachten Schutzfunktion als nahezu wirkungslos erwiesen Zwar bewahrte er die Neustadt vor Sturmfluten vermochte aber nicht Habenhausen vor Binnenhochwassern der Mittelweser zu sichern Dieser Umstand die ohnehin bereits teilweise erfolgte Remodellierung der Deiche sowie die noch immer als Fremdkorper angesehene Neue Weser und die Frage des Umgangs mit letzterer waren schliesslich ausschlaggebend dafur dass eine grossraumige Umgestaltung des Gebietes beschlossen wurde Das ganzheitliche und naturnahe Konzept sollte eine erneute Katastrophe dieser Art verhindern und zielte auf einen kontrollierteren Ablauf etwaiger Fluten Als augenscheinlichste Massnahme wurde der noch immer trockene Werdersee um 1 07 Kilometer uber die Werderbrucke hinaus gen Osten verlangert um das Bauwerk vor unkontrollierter Unterspulung zu schutzen und anstromenden Binnenhochwassern rascher eine Auffangmoglichkeit zu bieten Eine Vertiefung des Sees im Bereich der Brucke sollte stromendes Wasser zudem von den Fundamenten fernhalten Grossflachig wurde das ostliche Bassin des Uberfullungsgebietes erhoht um die Stromungsgeschwindigkeit ubertretenden Weserwassers zu verlangsamen Die Wehrstrasse wurde in ihrem alten Verlauf wieder aufgelegt und passiert nun den Werdersee unmittelbar an seinem ostlichen Ende Hier mundet zudem der neue Zuleiter in den See der oberhalb des Oberweser Segelvereins am linken Ufer der Weser abzweigt und uber 738 Meter die Versorgung des Sees mit Frischwasser und Zirkulation garantiert Der leicht gewundene Kanal verfugt uber kunstliche Stromschnellen wurde anders als sein Vorganger weit entfernt jedes Winterdeiches angelegt ist an zwei Sommerdeichpassagen mit Schutzen versehen und als Ausgleichsmassnahme fur Bauarbeiten im Hafengebiet sehr naturnah gestaltet Ein entscheidender Eingriff im Rahmen der Umgestaltung war auch die Entfernung der Landbrucke am westlichen Ende des Werdersees die ihn von der Kleinen Weser trennte Der Deichschartweg fuhrt seitdem uber eine schon 1981 geforderte siehe Abschnitt Kritik Brucke fur Fussganger und Radfahrer unter der die beiden Gewasser vollstandig miteinander verbunden wurden Sie bilden nun von der Wehrstrasse bis zur Mundung in die Weser in der Innenstadt an der Burgermeister Smidt Brucke ein 5 7 Kilometer langes durchgehendes linkes Fliessgewasser Dadurch konnen potentiell ubergetretene Hochwasser aus der Mittelweser ungehindert in die Unterweser abfliessen 1987 schliesslich wurde der Werdersee wieder geflutet seitdem fungiert er als eines der grossten zusammenhangenden und das am starksten frequentierte Naherholungsgebiet der Stadt nbsp Der durch den Weserdurchbruch vor Habenhausen 1981 entstandene See im Naturschutzgebiet Neue Weser mit Blickrichtung Westen im Mai 2007 Die Wassermassen der Flut im Marz 1981 erodierten Marschboden und Sandschichten lagerten sie um und schufen einen Flickenteppich unterschiedlichster Bodenarten der vielfaltige Nischen fur Pflanzen mit differenten Anspruchen bietet Wie von Hermann Cordes bereits 1983 vorhergesehen bot sich Naturschutzern so die Moglichkeit ein kleines Areal lebendiger Flussdynamik inmitten der Stadt zu konservieren Der im Hochwasserbett verbliebene See wurde okologisch umgestaltet Einzelne Uferbereiche flachte man ab und um das Reservoir herum wurde eine Pufferzone eingerichtet die eine zu hohe Eutrophierung aus den umgebenden landwirtschaftlichen Nutzflachen verhindern sollte Schliesslich wurden der See und umliegende Grunflachen am 28 Dezember 1988 als 34 8 Hektar grosses Naturschutzgebiet Neue Weser ausgewiesen Das Gebiet ist der naturlichen von Menschen und Weidevieh unbeeinflussten Vegetationsentwicklung uberlassen die wissenschaftlich begleitet wird Es beherbergt heutzutage eine abwechslungsreiche Naturlandschaft mit zahlreichen Lebensraumen wie etwa Rohrichten Grunland Hochstaudenfluren Flutrasen Stillgewassern naturnahen Auen Gebuschen und Baumen und ist als Europaisches Vogelgebiet ausgewiesen Als solches besitzt es sowohl fur Zug als auch fur Brutvogel grosse Bedeutung So leben dort beispielsweise zahlreiche Entenarten und Graureiher und auf einem kunstlichen Ponton nisten Fluss Seeschwalben Der Wasserkorper wird durch Uferfiltrat aus der Weser gespeist und entwassert durch Ableitungsrohre in die Unterweser Im Sommer herrscht keine stabile Temperaturschichtung vor Schon am 11 Juni 1981 hatte Oberbaurat Winfried Reiner vom Wasser und Schifffahrtsamt auf einer offentlichen Sitzung des Ortsbeirates Obervieland eingeraumt dass das Weserwehr nicht mehr den damals aktuellen DIN Normen entsprache 40 Bei Neubauten mussten nach 1981 gultigen Sicherheitsstandards drei voneinander unabhangig steuerbare Durchflussoffnungen vorhanden sein so dass bei Schaden an einem Wehr der grosste Teil des Hochwassers noch immer uber die beiden anderen abfliessen konne Eine der zweckmassigsten Losungen im Rahmen der Neuregelung des Hochwasserabflusses in Habenhausen war daher eine Modernisierung beziehungsweise ein Neubau in jedem Fall aber eine Kapazitatserhohung des Wehres 180 Meter flussabwarts des alten Standortes entstand letztlich ab 1989 ein neues Weserwehr dessen Kosten sich zusammen mit der neuen Schleusenanlage auf etwa 287 5 Millionen beliefen 47 Am 10 Juni 1993 wurde es in Betrieb genommen Das neue Leitkonzept fur Binnenhochwasser ist fur einen Weserabfluss von bis zu 4200 Kubikmeter pro Sekunde ausgelegt dieser Wert entspricht dem Flutereignis im Februar und Marz 1881 und hat eine Eintrittshaufigkeit von 600 Jahren 3400 m davon sollen uber das Wehr abfliessen und die restlichen 800 m uber das so genannte Hochwasserabflussgerinne das sich aus Werderseezuleiter Werdersee und Kleiner Weser zusammensetzt 50 Kritik Bearbeiten Die kritischen Ausserungen im Nachgang des Weserdurchbruches von 1981 zielten im Wesentlichen auf das damals bestehende und von vielen Kommentatoren ruckblickend als mangelhaft eingestufte Hochwasserleitkonzept sowie auf das Verhalten der politischen Entscheidungstrager Bereits am 16 Marz meldete sich Johann Dreyer Vorsitzender des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen zu Wort Er kritisierte dass am westlichen Ende des Werdersees der Deichschartweg uber einen Damm gelegt worden war Dreyer bevorzugte eine Brucke mit einem kleinen Wehr anstatt nur den vorhandenen schmalen Durchlass Der Funktionar raumte allerdings ein dieses technische Problem nur als Laie beurteilen zu konnen 8 Wilhelm Mahrtens war Dezernent der Wasser und Schifffahrtsdirektion Nordwest und als solcher zustandig fur den Jade Weser Raum Er fuhrte am 21 Marz den verspateten Bruch des Bootshafendeiches nicht auf den Wasserdruck aus Richtung Mittelweser zuruck sondern vielmehr auf die ruckwartsschreitende Erosion im Uberschwemmungsgebiet Moglich gewesen sei diese vor allem da im Bereich der unterspulten Wehrstrasse lockeres Ackerland in vergleichsweise feste Weiden umgewandelt worden war was ihm zufolge nie hatte geschehen durfen 17 Der gepflugte Boden habe dem Wasser wesentlich bessere Moglichkeiten geboten sich tief einzugraben Daruber hinaus sei das Hochwasser keineswegs eine Folge der Funktionsunfahigkeit eines der Wehrkorper Mahrtens hielt vielmehr die Uberlaufmulden zwischen Werraweg und Bullenwerder fur eine gravierende Fehlplanung Ohne sie hatte die erste Flutwelle ihren vorprogrammierten Weg durch die Flutrinne zum Werdersee genommen 17 Schon der fruhere Strombaudirektor Ludwig Plate habe die Anlage der Kleingartengebiete im hochwassergefahrdeten Bereich kritisiert so Mahrtens Aus Archivunterlagen gehe hervor dass die Verantwortlichen bereits 1928 gefordert hatten im Wasserabflussgebiet keine Parzellen zu bauen 17 Bausenator Bernd Meyer antwortete darauf am 23 Marz mit den Worten Es gibt jetzt weitaus wichtigere Dinge als Schuldfragen zu erortern 32 Auf der ausserordentlichen Mitgliederversammlung des Kleingartenvereins Hastedter Bulten am 29 Marz zeigten sich mehrere Diskussionsteilnehmer enttauscht und verargert ob der Abwesenheit des Deichhauptmannes zu Beginn der Ereignisse 34 Der Vereinsvorsitzende Ludwig Meyer kritisierte das menschliche Unvermogen und die Unfahigkeit den defekten Wehrkorper rechtzeitig wieder in Betrieb zu nehmen 34 Schon im Januar hatten die Behorden als Ausgleichsmassnahme fur einen geregelten Abfluss der Oberweser durch die Werdersee Rinne sorgen mussen Hanseatischer Kaufmannsgeiz habe zudem verhindert dass der Deichschartweg als Brucke gestaltet worden sei Dabei habe man am falschen Platz gespart denn der Sommerdeich an der Werderbrucke hatte nur brechen und den gewaltsamen Ruckstrom in die Weser verursachen konnen weil das eigentlich in der vorgesehenen Flutrinne bereits weiter geflossene Wasser durch den befestigten Deichschartdamm zuruckgestaut worden sei Meyer resumierte Der Werdersee hat seine erste Belastungsprobe nicht bestanden 34 Wer den Kleingartnern Vorwurfe mache musse auch diejenigen zur Rechenschaft ziehen die fur den Hastedter Bulten Baugenehmigungen erteilt hatten Vermutlich von Meyer in seiner Meinung bestarkt brachte Johann Dreyer das Thema am 6 Mai auf einer Sitzung des Ortsbeirates Neustadt noch einmal zur Sprache 35 Auf der offentlichen Sitzung des Ortsbeirates Obervieland am 11 Juni erneuerte dann auch Meyer seine Kritik Der das Hochwasser zusatzliche aufstauende Deichschartweg Damm und der Winterdeich Knick an der Werderbrucke seien die Ergebnisse katastrophaler Fehlplanungen 40 gewesen Es sei moglich dass aus Sparsamkeit eine lediglich behelfsmassige Hochwasserabfuhrung konzipiert worden ist Wahrend der Sitzung ausserten auch Mitglieder des Kleingartenvereins Fresenbulten die Befurchtung von zukunftigen Fluten betroffen zu sein Die Sicherheit ihrer Garten sei bereits bei der nachsten sommerlichen Sturmflut gefahrdet Infolge der damals nicht einmal zwei Jahre zuruckliegenden Inbetriebnahme der Sperrwerke an Lesum Hunte und Ochtum konne das Weserwasser signifikant hoher auflaufen als bisher und uber die zum Zeitpunkt der Sitzung noch nicht geschlossene Schadstelle an der Werderbrucke ungehindert die Lauben erreichen 40 Oberbaurat Winfried Reiner vom Wasser und Schifffahrtsamt machte ihnen jedoch nur wenig Hoffnung auf rasche Abhilfe Die Wiederherstellung eines sowohl bei Mittelweserhochwassern als auch bei Sturmfluten aus der Gegenrichtung uberstromungssicheren Deiches koste vier Millionen D Mark Diese Ausgabe sei erst zu rechtfertigen wenn die Modellversuche entsprechende Ergebnisse erbracht hatten 40 Daruber hinaus konterte Reiner Kritik an einer angeblich zu spaten Reparatur des Weserwehres Man hatte nach dem Defekt im November 1980 unverzuglich mit der Instandsetzung begonnen habe aber nur bis Weihnachten arbeiten konnen weil dann der Winter und der hohe Wasserstand jede weitere Tatigkeit am Wehr aus Sicherheitsgrunden vereitelt hatten Er ausserte weitergehend die Vermutung dass die Bulten mit den Kleingartengebieten selbst mit vollstandig intaktem Wehr wahrend des Marz Hochwassers vermutlich uberspult worden waren 40 Einzelnachweise Bearbeiten a b Keine neuen Schaden am Weserwehr In Weser Kurier 37 Jahrgang 65 18 Marz 1981 Seite 11 a b c Hochwasserereignisse im Wesergebiet Das Marzhochwasser 1981 In Undine Informationsplattform zu hydrologischen Extremereignissen Hochwasser Niedrigwasser Bundesanstalt fur Gewasserkunde 2007 abgerufen am 15 Februar 2022 Tonn Rainer Das Marzhochwasser 1981 im Westharz In Wasser amp Boden 33 Jahrgang 12 1981 Seiten 574 581 Deutscher Wetterdienst Hrsg Monatlicher Witterungsbericht In Amtsblatt des Deutschen Wetterdienstes 29 Jahrgang 3 1981 Offenbach am Main Flutwelle gefahrdet die Kleingarten In Weser Kurier 37 Jahrgang 60 12 Marz 1981 Seite 15 Hochwasser erwartet In Weser Kurier 37 Jahrgang 61 13 Marz 1981 Seite 9 a b c d e Deichbruch Fluten rissen Parzellenhauser mit In Weser Kurier 37 Jahrgang 63 16 Marz 1981 Seite 13 a b c d e f g h i j Halt der Winterdeich vor Habenhausen In Weser Kurier 37 Jahrgang 64 17 Marz 1981 Seiten 13 14 Trotz 120 Polizisten gab s kein Halten In Weser Kurier 37 Jahrgang 70 24 Marz 1981 Seite 13 Hochwasser grub sich zwolf Meter tief In Weser Kurier 37 Jahrgang 65 18 Marz 1981 Seite 11 a b Hochwasser fallt nur langsam In Weser Kurier 37 Jahrgang 66 19 Marz 1981 Seite 10 a b c d e Hiobsbotschaft Erdbeerbrucke gefahrdet In Weser Kurier 37 Jahrgang 67 20 Marz 1981 Seite 9 a b c Schiffer fordern neue Schleuse In Weser Kurier 37 Jahrgang 71 25 Marz 1981 Seite 14 Land unter Hochwasser entwickelte sich zur Flutkatastrophe In Die Weser 55 Jahrgang 2 1981 Seiten 20 21 Bundesanstalt fur Gewasserkunde Hrsg Wasserwirtschaftlicher Lagebericht der Bundesanstalt fur Gewasserkunde fur das I Quartal 1981 In Deutsche Gewasserkundliche Mitteilungen 25 Jahrgang 2 1981 Koblenz Seiten 61 62 a b c Neue Weser nun auch mit Brucke In Weser Kurier 37 Jahrgang 68 21 22 Marz 1981 Seiten 13 14 a b c d e f Pioniere legten in Handarbeit Stahlstrasse In Weser Kurier 37 Jahrgang 69 23 Marz 1981 Seiten 13 14 a b c d e Tag und Nacht rollen Lastwagen mit Steinen In Weser Kurier 37 Jahrgang 70 24 Marz 1981 Seite 14 Deichbau bereitet Schwierigkeiten In Weser Kurier 37 Jahrgang 75 30 Marz 1981 Seite 15 Bei Deicharbeiten Bein eingeklemmt In Weser Kurier 37 Jahrgang 75 30 Marz 1981 Seite 17 a b Stromung riss den neuen Deich weg In Weser Kurier 37 Jahrgang 81 6 April 1981 Seite 15 a b Deichlucke wurde gestern geschlossen In Weser Kurier 37 Jahrgang 85 10 April 1981 Seite 9 Hastedter Sportplatz gefahrdet In Weser Kurier 37 Jahrgang 85 10 April 1981 Seite 10 Meiners Wulf Das grosse Hochwasser 1981 in Niedersachsen Husum 1981 a b Provisorischer Damm Ostern fertig In Weser Kurier 37 Jahrgang 89 15 April 1981 Seite 9 Wird Werdersee von Hand freigeschaufelt In Weser Kurier 37 Jahrgang 106 8 Mai 1981 Seite 12 Sicher ist sicher der Deich wird erhoht In Weser Kurier 37 Jahrgang 129 5 Juni 1981 Seite 9 a b Sicherung der Deiche vorrangig In Weser Kurier 37 Jahrgang 152 4 5 Juli 1981 Seite 15 a b c Deichbruchstelle wird geschlossen In Weser Kurier 37 Jahrgang 184 11 August 1981 Seite 12 a b c Die Neue Weser liegt bald wieder trocken In Weser Kurier 37 Jahrgang 217 18 September 1981 Seite 9 a b Schaden wohl ziemlich gross In Weser Kurier 37 Jahrgang 64 17 Marz 1981 Seite 13 a b Ersatzgarten an der Wolfskuhle In Weser Kurier 37 Jahrgang 70 24 Marz 1981 Seiten 13 14 a b c Vereinsfreunde bewiesen Solidaritat In Weser Kurier 37 Jahrgang 75 30 Marz 1981 Seite 18 a b c d Kleingartner drohen mit Klage In Weser Kurier 37 Jahrgang 75 30 Marz 1981 Seite 18 a b c d Senator Meyer sichert Hilfe zu In Weser Kurier 37 Jahrgang 106 8 Mai 1981 Seite 13 a b c d Dreyer Auch Schuldfrage klaren In Weser Kurier 37 Jahrgang 105 7 Mai 1981 Seite 10 a b CDU Kleingartnern schnell helfen In Weser Kurier 37 Jahrgang 107 9 10 Mai 1981 Seite 14 a b SPD bekraftigt unburokratische Hilfe In Weser Kurier 37 Jahrgang 107 9 10 Mai 1981 Seite 14 a b c Nur 1000 Bremer beim bunten Abend In Weser Kurier 37 Jahrgang 112 15 Mai 1981 Seite 11 a b c d e f g h i Das Weserwehr wurde heute drei Durchlasse erhalten In Weser Kurier 37 Jahrgang 135 13 14 Juni 1981 Seite 16 a b c Hochwasserschaden 56 Millionen In Weser Kurier 37 Jahrgang 143 24 Juni 1981 Seite 11 a b Scheck fur flutgeschadigte Kleingartner In Weser Kurier 37 Jahrgang 146 27 28 Juni 1981 Seite 17 Grosszugige Spende In Weser Kurier 37 Jahrgang 168 23 Juli 1981 Seite 13 a b Segler wurden Schlickrutscher In Weser Kurier 37 Jahrgang 93 22 April 1981 Seite 15 Bleiben Segler auf Sand sitzen In Weser Kurier 37 Jahrgang 101 1 2 3 Mai 1981 Seite 14 a b Oberweser Segler sind wieder flott In Weser Kurier 38 Jahrgang 112 14 Mai 1982 Seiten 11 12 a b c Annekathrin Gut Parzellenhauschen trieben weserabwarts In Kurier am Sonntag 24 Jahrgang 11 19 Marz 2006 Seite 3 a b Neue Weser wird mit Erde aufgefullt In Weser Kurier 39 Jahrgang 93 22 April 1983 Seite 20 a b c Am Ufer der Neuen Weser wachsen sogar Konigskerzen In Weser Kurier 39 Jahrgang 121 28 Mai 1983 Seite 16 Der Senator fur Bau und Umwelt Hrsg Hochwasserschutz im Land Bremen Bremen 2003 Seite 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weserdurchbruch 1981 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 53 051111111111 8 8716666666667 Koordinaten 53 3 4 N 8 52 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weserdurchbruch 1981 amp oldid 233239108