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Dieser Artikel behandelt die Bodenart Zu weiteren Bedeutungen siehe Klei Begriffsklarung Siehe auch Marschland Marschboden und Marschboden Als Klei bezeichnet man entwasserten Schlick 1 ein extrem feines marines Sediment dessen Kornung bis in den tonigen Bereich reichen kann Das Wort Klei stammt aus dem Mittelniederdeutschen und ist verwandt mit kleben was ausdruckt dass Kleiboden dazu neigt hartnackig an den Schuhen zu haften Zur Landgewinnung werden in Lahnungsfeldern parallele Gruppen angelegt wobei der jahrlich abgelagerte Schlick ausgebaggert wird und nach einigen Jahrzehnten zu Kleiboden reiftAn der Kuste ist der Ursprung des Kleibodens die Sedimentation von Schlickwatt oder Mischwatt in den Astuaren kann Klei auch durch Schlickfall und nachfolgende Entwasserung des Sediments entstehen Teilweise fielen Wattflachen naturlich oder durch Eindeichung trocken so dass sie heute im Inland als Marschboden vorliegen Der Boden setzt sich aus hochstens 50 Sand zusammen die Bodenart ist demnach tonig bis schluffig Stark bindige Marschboden werden in Norddeutschland als Kleimarsch Knickmarsch oder Dwogmarsch bezeichnet In manchen Gegenden bezeichnet man auch bindige Boden anderer Herkunft als Klei Inhaltsverzeichnis 1 Nutzung 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseNutzung Bearbeiten nbsp Auftragung der Kleischicht beim Deichbau in Busum Nordsee Die Kleiboden der Marschen sind generell relativ fruchtbar Die Bodenwertzahlen einer Kleimarsch liegen zwischen 65 und 70 Sie sind aber auch Minutenboden die nur kurze Bearbeitungszeitraume im Jahr zulassen Wegen seiner hohen Bindigkeit wird Kleiboden traditionell im Deichbau genutzt ebenso beim Bau von Warften Bestanden Deiche fruher ausschliesslich aus Klei so ist dies heute bei den wesentlich hoher und breiter ausgefuhrten Seedeichen an Nordsee Unterelbe und Unterweser nicht mehr moglich weil Kleiboden nur in begrenzter Menge zur Verfugung steht Moderne Deiche bestehen stattdessen aus einem Sandkern auf den lediglich eine ein bis zwei Meter dicke Kleischicht aufgetragen wird Sie ist nicht wasserdicht verlangsamt aber die landeinwarts gerichtete Wasserstromung so weit dass das Wasser nur noch sickert ohne dabei erosiv zu wirken Das Qualmwasser wird landseitig uber Drainagen abgeleitet Als Baugrund eignet Kleiboden sich schlecht da er sich wegen seiner feinen Textur unter Wassereinwirkung verformt und die Gebaude einsacken Bis ins 19 Jahrhundert wurden in Lehmgebieten etwa in Ostfriesland Kleiwege genutzt Siehe auch BearbeitenGleye World Reference Base WRB for Soil Resources KleiwegLiteratur BearbeitenH Streif Das ostfriesische Kustengebiet Nordsee Inseln Watten und Marschen Sammlung Geologischer Fuhrer 57 2 vollig neubearbeitete Auflage Gebruder Borntraeger Berlin Stuttgart 1990 ISBN 3 443 15051 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Klei Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Technisches Hilfswerk Seedeich Umweltbehorde Hamburg Deichbau Sumpf Sand Torf wo der Boden die neue A20 nicht tragt In Hamburger Abendblatt 10 April 2007 Einzelnachweise Bearbeiten H E Reineck W Siefert Faktoren der Schlickbildung im Sahlenburger und Neuwerker Watt In Die Kuste 35 1980 S 26 51 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klei amp oldid 226514557