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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen deutschen Politiker siehe Rudolf Gleye Die Bodenklasse Gleye norddeutsch Kleie lateinisch clia enthalt grundwasserbeeinflusste Boden die grob gesehen weder an der Kuste noch in Auen oder Mooren liegen Die Gleye werden in vier Bodentypen unterteilt Von den Gleyen wird der Pseudogley deutlich getrennt da er ein Staunasseboden ist und eine andere Entstehungsgeschichte hat Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Verbreitung 2 Horizontierung 3 Eigenschaften und Nutzung 4 LiteraturEntstehung und Verbreitung BearbeitenLiegt oberflachennahes Grundwasser an so kommt es in der Regel zur Vergleyung Dies ist in Flusstalern oder Niederungen der Fall kann aber in regenreichen Gebieten auch in abflusstragen Lagen auftreten Da die Bildung der Gleye durch die Anwesenheit von Grundwasser bestimmt ist sind sie azonale Boden also Boden die weltweit unabhangig von Landschaft oder Klima auftreten Auch ihre Bodenart kann je nach Lage divers sein Gleye stehen unter einem starkeren Grundwassereinfluss als die Auenboden Der mittlere Grundwasserstand liegt hier bei weniger als 0 8 m unter der Gelandeoberflache bei einer Schwankung von meist 0 5 1 0 m kann aber unter Umstanden auch bis an die Oberflache reichen Die unterschiedlichen Bodentypen der Gleye werden auf Grund des Humusgehaltes im Oberboden und der Hohe des Grundwasserspiegels bestimmt Grundwasser tiefer als 4 dm und weniger als 15 Humus Norm Gley Sehr hoch anstehendes Grundwasser und weniger als 15 Humus Nassgley Sehr hoch anstehendes Grundwasser und 15 bis 30 Humus Anmoorgley Sehr hoch anstehendes Grundwasser und mehr als 30 Humus jedoch weniger als 30 cm Torfauflage MoorgleyIn der internationalen Bodenklassifikation WRB werden sie meist als Gleysols angesprochen seltener auch als Fluvisols Horizontierung BearbeitenGleye haben idealtypisch die Horizontierung A Go Gr Ihnen fehlt in der Regel der durch Verwitterung verbraunte und verlehmte Unterbodenhorizont Bv der Braunerden vollig Bei Anmoorgleyen und Moorgleyen kann der Go Horizont fehlen Der A Horizont Mineralischer Oberbodenhorizont ist oft oberhalb des Grundwassereinflusses Darunter folgt der Oxidationshorizont Go Er ist bereits vom Grundwasser beeinflusst enthalt aber noch Sauerstoff und ist durch rostrote Flecken Marmorierung und Konkretionen von hoherwertigen Eisen und Manganverbindungen gekennzeichnet Raseneisenstein und Manganstippigkeit In ihn dringt das Wasser nur durch vorubergehende Anderungen des Grundwasserspiegels oder Kapillarkrafte ein An den Go Horizont schliesst sich der Reduktionshorizont Gr an in dem sauerstofffreie anaerobe Bedingungen herrschen Er ist fahlgrau bis grun oder blauschwarz und standig im Grundwasserbereich Diese Horizontaufteilung entsteht durch aufsteigendes Grundwasser Fur die Einstufung in die Klasse der Gleye mussen die durch das Grundwasser hervorgerufenen Merkmale wie Rostflecken in den obersten 4 dm des Bodens nachweisbar sein Bei Tiefen zwischen 4 dm und 8 dm liegen Ubergange zu den Auenboden beziehungsweise zu den terrestrischen Boden vor die dann z B als vergleyte Braunerde bezeichnet werden Eigenschaften und Nutzung BearbeitenDurch den hohen und schwankenden Grundwasserstand sind Gleye im Winter und im Fruhjahr nass luftarm und kalt im Sommer und im Herbst trocken rissig und fest Ihr Nahrstoffvorrat ist vergleichbar mit dem der Vega Brauner Auenboden wobei aber eine geringere Verfugbarkeit gegeben ist In der Regel sind Gleyboden etwas nahrstoffreicher als die Boden ihrer Umgebung Als naturliche Vegetation wurde sich aufgrund des grossen Wasservorrates eine Weichholzaue aus wasserbedurftigen Baumarten einstellen Erlen Pappeln Eschen Da viele Gleye nur in Senken und Flutmulden vorkommen und dort oft noch in Ubergangsformen zur Vega werden die ackerbaulichen Nachteile des hohen Grundwasserstandes zu Gunsten einer moglichst grossflachigen und einheitlichen Schlaggestaltung in Kauf genommen Je nach Bodenart und Lage liegen nach einer Trockenlegung sehr diverse Bodenwertzahlen vor Oft werden sie als Grunlandstandorte genutzt Literatur BearbeitenAd Hoc Arbeitsgruppe Boden Hrsg Bodenkundliche Kartieranleitung 5 verbesserte und erweiterte Auflage Schweizerbart Stuttgart 2005 ISBN 3 510 95920 5 Eduard Muckenhausen Die Bodenkunde und ihre geologischen geomorphologischen mineralogischen und petrologischen Grundlagen 4 erganzte Auflage DLG Verlag Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 7690 0511 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleye amp oldid 237808872