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Sticken von althochdeutsch gisticken befestigen herrichten 1 ist eine textile Technik bei der ein Tragermaterial Gewebe Leder Papier mittels Durchziehen oder Aufnahen von Faden verziert wird Es gibt eine Vielzahl von Sticktechniken Detail eines Stickmustertuches von Barbara Landis 1816 1884 1827 Kreuzstich in Wolle auf Stramin Metropolitan Museum of Art Textilgestaltung im Handwerk der Fachrichtung Sticken ist in Deutschland ein anerkannter Ausbildungsberuf 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Stickerei 1 1 Fruhgeschichte 1 2 Mittelalter 1 3 Aufkommen des Maschinenstickens im 19 Jahrhundert 2 Ausgewahlte Stiche der Stickerei 3 Sticktechniken und varianten 4 Materialien 4 1 Garn 4 2 Sticknadeln 4 2 1 Handnahnadel 4 2 2 Maschinennadel 4 3 Stickgrund 4 4 Stickrahmen 4 5 Sichthilfen 4 6 Stickmuster 5 Digitalsticken 6 In Kunst und Popularkultur 6 1 Bekannte Stick Kunstlerinnen und Kunstler 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte der Stickerei BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Sticken entstand aus der textilen Technik des Nahens Es wurde schon fruh weltweit praktiziert Funde bei archaologischen Ausgrabungen weisen bis mindestens ins 2 Jahrtausend v Chr zuruck wahrscheinlich ist Sticken allerdings noch alter Einige der altesten erhaltenen Stickereien stammen aus dem Grab des agyptischen Konigs Tutanchamun der etwa 1323 v Chr starb 3 Seidenstickereien aus einem Grab in Mashan in der chinesischen Provinz Hubei konnten auf die Periode der Streitenden Reiche 475 221 v Chr datiert werden 4 Mit Seide bestickte Textilien wurden auch in den Salzminen von Hallstatt in Osterreich gefunden ausserdem Wollstickereien in Hohmichele beide stammen aus dem 5 Jahrhundert v Chr 3 Aus der Slowakei stammen archaologische Stickereifunde aus dem 3 Jahrhundert v Chr 5 Auch in Indien Mesopotamien und Kleinasien war Sticken schon in vorchristlicher Zeit verbreitet Die Assyrer stickten Tier und Menschengestalten auf ihre Kleider und Vorhange Von ihnen lernten die Griechen das Sticken die jede Stickerei daher phrygisch nannten Im Alten Rom hiessen Stickereien entsprechend opus phrygius Bereits im Altertum unterschied man Bunt Gold und Weissstickerei Aus letzterer entwickelte sich die Durchbrucharbeit was als Doppeldurchbrucharbeit in der Renaissance zur Entwicklung der Spitze fuhrte 6 Aus dem 1 Jahrhundert n Chr sind Stickereien aus vielen Erdteilen erhalten etwa die bestickte Kleidung von peruanischen Mumien koptische Stickereien aus Agypten sowie Stickereifunde aus Zentralasien unter anderem Dunhuang Niya und Loulan 3 In Byzanz wurde die vorderasiatische Tradition der Silberstickerei weitergefuhrt 6 Byzantinische und fruhe russische Stickereien haben sich im Katharinenkloster im Sinai erhalten Im Shōsō in des Tōdai ji im japanischen Nara das aus dem 8 Jahrhundert stammt hat sich eine grosse Sammlung chinesischer indischer und japanischer Stickereien erhalten 3 Mittelalter Bearbeiten nbsp Gestickte Szene des Teppichs von Bayeux ca 1070Im Mittelalter wurde Sticken in den Klostern zur Herstellung von Paramenten gepflegt 7 Stickereien des europaischen Mittelalters wurden etwa in dem Grab von Mammen in Danemark gefunden sie lassen sich auf das 10 Jahrhundert datieren Eine besonders bekannte Stickerei dieser Zeit stellt der Teppich von Bayeux dar Ab dem 13 Jahrhundert ist Sticker als Handwerksberuf belegt 6 Besonders in England erfuhr die Goldstickerei vom 12 bis 14 Jahrhundert in Form des Opus Anglicanum eine Blute 8 9 Auch im Burgund des 15 Jahrhunderts erfuhr das Sticken eine Blute Obergewander wurden mit Mustern Sinnspruchen und heraldischen Motiven verziert 6 Ab dem fruhen 16 Jahrhundert wurden in Europa Stickmustertucher verwendet auch wenn keine so fruhen Exemplare erhalten geblieben sind Im Inventar der Konigin Johanna von Kastilien aus dem Jahr 1509 wurde eine Sammlung von funfzig dechados Mustertucher aufgefuhrt Sie wurden als Stickerei und deshilado gezeichnete Fadenarbeit beschrieben einige aus Seide andere aus Goldfaden 10 Im 16 Jahrhundert verbreitete sich auch die Verzierung von Unterwasche Hemdkragen und Manschetten mit Stickereien Im Barock und Rokoko wurden Justaucorps Herrenwesten und Stecker mit aufwandiger Buntstickerei verziert die aufgrund ihrer feinen Farbverlaufe auch Nadelmalerei genannt wurde Im 18 Jahrhundert kamen in Europa indische Motive wie Palmetten in Mode Wahrend des Empire wurden die Stickereien in weiss ausgefuhrt 6 Aufkommen des Maschinenstickens im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp St Galler Stickerei Muster Mittelfeines rundes SujetSchweizer Textilkaufleute aus St Gallen lernten um 1751 in Lyon das Handsticken von turkischen Frauen Uber Sticklehrerinnen wurde im Nordosten der Schweiz und ab 1763 auch in Vorarlberg dieses Handwerk verbreitet 11 1828 wurde von Josua Heilmann aus Mulhausen eine Handstickmaschine entwickelt die eine doppelspitzige Nadel ganz durch ein Gewebe und an einer anderen Stelle wieder zuruckfuhrt Es entstand die St Galler Stickerei als weltweit erfolgreiches Exportprodukt mit Saurer als wichtigstem Stickmaschinenproduzent des spaten 19 Jahrhunderts 12 1863 wurden die Kettenstichmaschine und die Schifflistickmaschine erfunden Ab 1880 wurden diese Maschinen in Sachsen von der Vogtlandischen Maschinenfabrik in Plauen und von Betrieben in Chemnitz weiterentwickelt In Grossbritannien wurde Sticken im Zuge der Arts and Crafts Bewegung wieder popular unter anderem grundete Victoria Welby 1872 die heutige Royal School of Needlework May Morris entwarf Stickereien und fuhrte Entwurfe ihres Vaters aus Elektromotor und Lochkartensteuerung fuhrten 1898 zum dritten und letzten Schritt in der Entwicklung der Stickmaschinen die sogenannten Stickautomaten Dies waren Schifflistickmaschinen die nicht mehr mit Pantographen sondern uber Lochkarten gesteuert wurden Heutige Stickmaschinen verwenden noch dasselbe Prinzip jedoch kommen anstelle der Lochkarten Computer zum Einsatz Ausgewahlte Stiche der Stickerei BearbeitenEs besteht eine grosse Menge weiterer Stiche und Stichabwandlungen u a Flechtenstich Doppelstich Gitterstich oder maurischer Stich 13 14 Name Synonyme Beschreibung AbbildungBayeux Stich Eine Form des Uberfangstichs die insbesondere zum Fullen von Flachen verwendet wird Ein anderer Uberfangstich ist etwa der Klosterstich nbsp Festonstich Languettenstich Schlingstich Stich aus Schlingen zur RandverwahrungGobelinstich Halber Kreuzstich Mit der sehr einfachen Sticktechnik wird das Motivfeld auf dem Tragermaterial vollstandig bestickt mit immer in der gleichen Richtung verlaufenden diagonalen Uberspannungen der Fadenkreuze Hexenstich Zierstich zum Befestigen von offenen Kanten Saumen Holbeinstich 15 Kettenstich Kettstich Die Nadel sticht hierbei neben der Ausstichstelle ein und bildet so eine Schlinge Diese wird um die neue Ausstichstelle gelegt Kreuzstich Bei dieser Technik werden kleine Kreuze auf einen zahlbaren Stoff gestickt Dabei wird zuerst ein schrager Stich gemacht dann daruber ein zweiter in einem Winkel von 90 Grad dazu Gobelinstich und Webstich sind Abwandlungen des Kreuzstiches nbsp Petitpoint Stich Ermoglicht sehr zarte mosaikartige Bildnerei nur mit Seidenfaden ausgefuhrtPlattstich FullstichSteppstich Auf der unteren Seite des Stoffes wird ein langer Stich gemacht auf der oberen Seite um die Halfte der Ausdehnung desselben wieder zuruckgegriffen so dass auf der unteren Seite jeder Stich doppelt so lang ist wie oben In umgekehrter Anwendung entsteht der Stielstich Stielstich Zierstich der bei mehreren Stichen eine Linie ergibt die wie ein Stiel aussiehtVorstich Eine in einer Richtung ausgefuhrte Vorstichnaht sieht aus wie eine gestrichelte LinieSticktechniken und varianten BearbeitenSticktechniken lassen sich auf verschiedene Weisen systematisieren Sie konnen nach der Art des Grundgewebes unterschieden werden dann spricht man etwa von Leinen Seiden Tull oder Straminstickerei Nach der Art des aufgestickten Materials spricht man beispielsweise von Woll Baumwoll Gold Stroh oder Perlenstickerei Wenn sich mehrere dieser Arten kombinieren entstehen Stickereivarianten die nach Herstellungsort oder gegend benannt werden beispielsweise Hardanger 6 Name Synonyme Beschreibung AbbildungAjour Stickerei Eine Stickerei bei der mit einem Faden locker gewebte Stofffaden zusammengezogen werden dabei entstehen Durchbruche Die Rander mussen nicht versaubert werden da die Durchbruche nur durch das Zusammenziehen der Faden erreicht werden Mit unterschiedlichen Stichvariationen erreicht man unterschiedliche Arten von Durchbruchen die dann noch mit weiteren Spitzenstichen gefullt werden konnen Beruhmte Beispiele dieser Stickerei waren die Dresdner Spitze und die Ayrshire Stickerei aus Schottland Bargello Florentiner Stickerei Point d Hongrie irish stitch oder Flammenstich Eine die gesamte Flache bedeckende Stickerei bei der die Stiche parallel zum Fadenlauf uber zwei bis funf Querfaden gefuhrt werden Durch leichtes Versetzen der Stiche entstehen abstrakte Zickzack oder Kurvenmuster Alteste nachweisbare Anwendung auf Stuhlen des 17 Jahrhunderts im Besitz des Museo nazionale del Bargello nach dem die Technik auch benannt ist Buntstickerei Stickerei mit buntem Garn sie kann entweder auf einen dichten Grund wie Leinwand Tuch Seide Leder oder auf Kanevas aus Hanf Leinen Baumwolle oder auch Seide aufgesetzt sein Wird in Abgrenzung zu Weissstickerei verwendet nbsp Chikankari Eine traditionelle Weissstickerei mit Ursprung in Lucknow in Indien bei der zarte Muster aus weissem Baumwollfaden auf weissen Musselin oder ein anderes durchscheinendes Material gestickt werden nbsp Chinesische Stickerei Traditionelle Seidenstickerei aus China Federkielstickerei Stickerei auf Leder mit den gespaltenen Kielen der Oberschwanzfedern vom Pfau Gobelinstickerei Die Gobelinstickerei ist ein Imitat der Bildwirkerei Beim Gobelin Sticken werden die Fadenkreuze des Tragermaterials mit farbigem Stickgarn diagonal uberstickt Der Charakter des Bildes wird bestimmt durch das geschickte stichweise Zusammensetzen mit wenigen Farbtonen Fur Wandbilder fur Kissen und andere dekorative Handarbeiten wird in der Regel spezielles Stramingewebe mit Tapisserie Stickgarn aus reiner Schurwolle bestickt Goldstickerei Reliefstickerei Dabei werden mit Lahnfaden oder Kantille Ornamente auf einem textilen Trager aufgebracht nbsp Hardanger Eine spezielle Durchbruchsticktechnik Haarstickerei Bei der Haarstickerei wird anstelle von Garn menschliches Haar verwendet das wegen seiner dunnen glanzenden Glatte besonders feine Stickereien ahnlich wie Seidenstickereien ermoglicht Diese Art der Stickerei wird noch in China ausgeubt wo sie vor uber 1300 Jahren in der Provinz Jiangsu entstanden ist 16 Uber Stickereien mit Menschenhaar im 19 Jahrhundert wurde auch aus Mexiko berichtet 17 sowie aus Frankreich und Deutschland 18 Kashida Eine traditionelle Stickerei Indiens Kelimstickerei Der Kelimstich und seine Abwandlung der Stengelstich bilden Muster die wie gestrickt aussehen Das Kelimstichmuster weist waagerechte Rippen auf die vom Stengelstich sind senkrecht Beide Muster setzen sich aus Reihen diagonaler Stiche zusammen wobei in jeder zweiten Reihe die Stiche entgegengesetzt verlaufen Beim Stengelstich werden zwischen den Kelimstichreihen Ruckstiche gearbeitet Beide Stiche eignen sich fur grosse und kleine Musterbereiche nbsp Kissenplatte mit Kelimstichmuster nbsp Wandbehang Stengelstich TechnikNadelmalerei Man spricht von Nadelmalerei wenn Farbubergange bei den Darstellungen erzeugt werden die an gemalte Bilder erinnern Bei der Nadelmalerei werden Plattstiche ineinandergreifend gestochen und in feinen Farbschattierungen nuanciert Die Stiche werden dabei dicht gesetzt die Richtung der Stiche folgt dabei der Form des Musters Die Nadelmalerei wird oft mit Stielstichen Spaltstichen und Knotchenstichen kombiniert Als Stickmaterial eignet sich besonders ungezwirnte wenig gedrehte Seide Es kann aber auch Wolle Chenille oder Gespinst verwendet werden nbsp Perlenstickerei Zwischen den Einstichen werden kleine Perlen aufgefadelt und somit aufgestickt Quillarbeit Eine von nordamerikanischen Ureinwohnern benutzte Verziertechnik Richelieu Ausschnittstickerei Dabei wird mit Festonstich die Kantenlinie oder der Lochrand dick nachgestickt Daraufhin kann der Stoff unter der Kante des Festonstichs an der Aussenkante oder im Loch vorsichtig weggeschnitten werden Diese Stickerei wurde nach Kardinal Richelieu genannt der sie als billigeren Ersatz fur die aufwandige Nadelspitze einfuhren liess nbsp Sashiko Japanische VerziertechnikTambourstickerei Tamburieren Es wird nicht mit der Nahnadel sondern mit dem Hakelhaken ausgefuhrt z B auf den Handrucken feiner Glaceehandschuhe Weissstickerei Leinenstickerei Verzierung von Wasche und Tischzeug in Leinwand oder Baumwolle In der franzosischen Weissstickerei herrscht der Plattstich in der englischen der Bindlochstich vor Weissstickerei wurde im sachsischen Vogtland namentlich in Plauen Vorlaufer der Plauener Spitze und den angrenzenden Gegenden des Erzgebirges und des in Bayern gelegenen Oberfranken mit Stickmaschinen betrieben 7 Weissstickerei wird in Deutschland auch heute noch in der Schwalm in Nordhessen ausgefuhrt Wyschywanka Traditionelle ostslawische Stickmuster die besonders in ukrainischen Regionen verbreitet sind und dort als nationales Kulturgut gesehen werden Vergleichbare Muster finden sich ebenso in Belarus und Russland Zardozi Metallstickerei aus IndienZmijanje Stickerei Von hinten ausgefuhrter Stil von Stickmustern aus Bosnien und HerzegowinaMaterialien BearbeitenGarn Bearbeiten Zum Sticken benutzt man spezielle Garne Die heute gebrauchlichsten sind Sticktwist und Perlgarn Sticktwist ist 6 fadig und lasst sich fur feine Stickereien auch in dunnere Strange zerteilen Perlgarn ist unteilbar dafur ist es glanzend und hat eine glattere Oberflache Aber auch andere Materialien kann man versticken und wurden in vergangenen Jahrhunderten auch verstickt zum Beispiel Seidenfilament gezwirntes Seidengarn schmale Seidenbandchen Wollgarn Baumwoll nah garn oder Effektgarne wie Chenille Sticknadeln Bearbeiten Nadeln sind das wichtigste und elementarste Arbeitswerkzeug zum Nahen und Sticken Eine Nah bzw Sticknadel ist im Allgemeinen ein speziell geformter Metallstift mit einem Ohr oder einem eingearbeiteten Haken mit dem Flachengebilde durchstochen werden konnen Die Nadeln sind mit einer oder mit zwei Spitze n versehen Durch das Ohr wird der Nah bzw Stickfaden auch als Nadelfaden bezeichnet gezogen Durch den Haken der Hakennadel Nadel fur Kurbel und Kettenstichmaschinen kann nach dem Durchstechen des Nahgutes bzw des Stickbodens eine Fadenschlaufe erfasst werden und so eine Stichbildung erfolgen Es werden funf Grundtypen von Nadeln unterschieden Einspitzige Nah bzw Sticknadeln fur Handarbeit mit dem Ohr im Schaft der Nadel Zweispitzige Nadeln fur Handstickmaschinen mit dem Ohr in der Mitte der Nadel Ohrspitzige Nadeln fur Nah und Stickmaschinen Hakennadeln fur Kettenstich bzw Kurbelstickmaschinen Nadeln fur Sonderstickmaschinen z B fur Orientstickmaschinen Tuftingmaschine usw Handnahnadel Bearbeiten Nadeln fur das Handnahen und sticken sind langlich dunne gerade oder gebogene Metallstifte die an einem der Enden in einer Spitze auslaufen und am anderen Ende ein Ohr aufweisen Es gibt sie mit runder Spitze fur zahlbare Gewebe Aida Stramin etc und mit spitzer Spitze fur feinfadigere Stoffe Ausserdem gibt es verschiedene Grossen Je feinfadiger der Stoff desto dunner sollte auch die verwendete Nadel sein Der Nadeldurchmesser die Lange der Nadel und das Ohr Grosse und Form sind fur den Einsatz als Nah oder Sticknadel und fur den zu verarbeitenden Faden unterschiedlich gestaltet Sticknadeln sind meist kurzer und weisen ein langeres und grosseres Ohr auf Die einspitzige Nah und Sticknadel war jahrhundertelang das wichtigste Werkzeug fur das Nahen und Sticken Maschinennadel Bearbeiten Nah und Stickmaschinennadeln sind ohrspitzige Nadeln d h das Ohr befindet sich im Bereich der Nadelspitze Da Nah oder Stickfaden bei den Maschinennadeln bei jedem Stich durch das Ohr gleiten haben die Ohre eine besondere Form Sie mussen so ausgebildet sein dass die zu verarbeitenden Nadelfaden nicht beschadigt und dass bei einer hohen Anzahl von Stichen pro Zeitspanne Fadenbruche vermieden werden Die Nadeln fur Stickmaschinen werden heute in einer Vielzahl von Spezialausfuhrungen hinsichtlich Form und Ausbildung des Ohrs der Spitze Oberflache des Materials usw angeboten Fur das Einfadeln des Nadelfadens in das Ohr wahrend des Laufs der Schifflistickmaschine Gangfadeln und auch bei Stillstand der Maschine werden Fadelhaken auch Fadelhakchen genannt verwendet Stickgrund Bearbeiten nbsp Stickerin in einem Dorf in Italien uber ihrer Arbeit eingenicktJe nach der angewandten Technik gibt es verschiedene Stoffe die sich zum Sticken eignen Fur Kreuzstich sollte der Stoff zahlbar sein fur Nadelmalerei ist dies dagegen nicht notig Zahlbare Stoffe sind unter anderem Aida Stoff Stramin oder Leinen Ungeeignet fur jede Art von Stickerei sind dagegen Stretchstoffe Fur Petitpoint Stickerei wird gerne auf Seidengaze zuruckgegriffen Stickrahmen Bearbeiten Um den Stoff durch die Stickerei nicht zusammenzuziehen und um Verzerrungen im Muster zu vermeiden spannt man den Stoff straff in einen Stickrahmen Dieser ist in der Regel rund und besteht aus einem inneren und einem ausseren Ring zwischen die der Stoff gelegt wird Schwere Stoffe oder Stoffe die z B eine Goldstickerei erhalten benotigen einen eckigen Rahmen der aus einem Holm und zwei gelochten Latten besteht Der Stoff muss als Rechteck an den Holmen festgenaht eventuell auf die Holme aufgerollt und anschliessend mit den gelochten Latten die durch die Holme gefuhrt werden gespannt werden So lassen sich auch grossformatige Stickereien sehr gut verzerrungsfrei realisieren Sichthilfen Bearbeiten Gerade fur feine Stickerei ist es hilfreich eine an einem schwenkbaren Arm befestigte Lupe zu benutzen Solche Lupen gibt es auch mit integrierter Lampe Schon eine Lesebrille bietet den Vorteil eines naher reichenden Scharfebereich des Auges Stickmuster BearbeitenStickmuster sind meist auf Papier oder Stoff gedruckt Papiervorlagen gibt es als Farbvorlagen oder Symbolvorlagen Teilweise werden auch gestickte Vorlagen fur die Stickerei wie z B bei Mustertuchern verwendet nbsp Stickerei fur Jagdhornblaser auf TextilDigitalsticken BearbeitenBranding von Bekleidung fur Markenfirmen Sportvereine Nationalmannschaften erfolgt heute oft durch Digital Sticken Beim Sticken mit Stickmaschinen ist sehr viel Fachwissen notig Es sieht nicht jeder Maschinenstick gleich aus da es darauf ankommt wie die Datei bzw Grafik fur die Maschine aufbereitet wird Diesen Prozess des Aufbereitens nennt man punchen Der Stick ist eine der haltbarsten und hochwertigsten Formen der Textilveredelung Abzeichen zum Aufnahen auf Kleidungsstucke werden zumindest seit 1970 also ohne digitale Grafikerstellung massenhaft hergestellt fur staatliche Uniformen Pfadfinderuniformhemden Rotkreuzjacken und Rennfahrerkappen Labeling von Markentextilien erfolgte anfangs eher mit Auf oder Annahen oder Aufkleben eines Etiketts Zunehmend werden Textilien oder ein Schnittteil vor dem Zusammennahen bestickt Es kommt vor dass dabei regen und winddichte Stoffe von fur etwa Regenjacken oder Handschuhe durch Stickerei verletzt doch an der Ruckseite wieder dicht abgeklebt werden Gestickte Motive auf Kleidungsstucken sind mitunter dauerhafter gegen Abscheuern und Waschen als Aufdrucke In Kunst und Popularkultur BearbeitenDie Stickerin ist eines der bekanntesten Gemalde des Biedermeier Malers Georg Friedrich Kersting Es existieren drei Fassungen aus den Jahren 1812 1817 und 1827 alle stellen die Malerin Louise Seidler am Stickrahmen sitzend dar 1869 erschien die Novelle Die Stickerin von Treviso von Paul Heyse In Osterreich erschienen seit 2005 in Vorarlberg gestickte Sondermarken mit hohem Nominale mit den Motiven Edelweiss 2005 Enzian 2008 Dirndl 2016 und Steirerhut 2018 19 Bekannte Stick Kunstlerinnen und Kunstler Bearbeiten Ghada Amer Clara Angermann Margarethe von Brauchitsch Cecile Dreesmann Beryl Dean Elly Koch Jochen Flinzer Evelyn Gleeson May Morris Barbara Nemitz Beate Passow Louisa Pesel Elaine Reichek Anemone Schneck Steidl Francesco Vezzoli Johanna Natalie WintschLiteratur BearbeitenFrieda Lipperheide Muster altitalienischer Leinenstickerei 2 Bande F Lipperheide 1883 google com Therese de Dillmont Encyklopaedie der weiblichen Handarbeiten Bibliothek DMC Dornach Elsass um 1900 Friedrich Schoner Klaus Freier Stickereitechniken Fachbuch der Hand und Maschinenstickerei VEB Fachbuchverlag Leipzig 1982 Rozsika Parker The subversive stitch Embroidery and the making of the feminine London 1986 Ruth Gronwoldt Stickerei von der Vorzeit bis zur Gegenwart Munchen 1993 Uta Christiane Bergemann Europaische Stickereien 1650 1850 Krefeld 2006 Lothar Buhring Nora Grawitter Fachlexikon Stickerei und Spitze CD ROM Deutsch Englisch 2 Auflage Deutsches Innovationszentrum fur Stickerei e V 2010 Matilda Felix Nadelstiche Sticken in der Kunst der Gegenwart Bielefeld 2010 Siehe auch BearbeitenTextilkunst Liste der Stickereimuseen Suzani African LaceWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stickerei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sticken ABC auf craftery deEinzelnachweise Bearbeiten sticken In Etymologisches Worterbuch des Deutschen Abgerufen am 1 Dezember 2023 Textilgestalter innen im Handwerk der Fachrichtung Sticken In BERUFENET Bundesagentur fur Arbeit abgerufen am 3 Dezember 2023 a b c d Brief History of Hand Embroidery In trc leiden nl 20 Mai 2017 abgerufen am 3 Dezember 2023 britisches Englisch John Gillow Bryan Sentance World textiles a visual guide to traditional techniques Thames amp Hudson London 2000 ISBN 978 0 500 01950 4 S 12 Oi ga Danglova Slovak Embroidery In Djurdja Bartlett Pamela Smith Hrsg East Europe Russia and the Causasus 2010 S 247 248 a b c d e f Ingrid Loschek Gundula Wolter Reclams Mode und Kostumlexikon 6 Auflage Reclam Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010818 5 S 457 a b Stickerei In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 Opus Anglicanum In trc leiden nl Abgerufen am 3 Dezember 2023 britisches Englisch Geschichte der Stickerei 4 Walpurgisnacht amp das Opus Anglicanum In Stickinsel at 12 Mai 2021 abgerufen am 3 Dezember 2023 Maravillas Segura Lacomba Bordados Populaires Espanoles Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto San Jose de Calasanz de Pedagogia 1949 S 72 Geschichte der Vorarlberger Stickerei sticker at Vorarlberger Stickereiwirtschaft Wirtschaftskammer Vorarlberg Abgerufen am 28 September 2018 Maschinenindustrie In Historisches Lexikon der Schweiz 8 Dezember 2009 abgerufen am 1 Dezember 2023 Frieda Lipperheide Muster altitalienischer Leinenstickerei F Lipperheide 1883 google com abgerufen am 3 Dezember 2023 Embroidery stitches Abgerufen am 3 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