www.wikidata.de-de.nina.az
37 VierschanzentourneeSiegerTourneesieger Finnland Risto LaakkonenOberstdorf Deutschland Bundesrepublik Dieter ThomaGarmisch Partenkirchen Finnland Matti NykanenInnsbruck Schweden Jan BoklovBischofshofen Vereinigte Staaten Mike HollandTeilnehmerNationen 19Sportler 109 1987 88 1989 90 Die 37 Vierschanzentournee 1988 89 war Teil des Skisprung Weltcups 1988 89 Das Springen in Oberstdorf fand am 30 Dezember 1988 statt am 1 Januar 1989 das Springen in Garmisch Partenkirchen und am 4 Januar 1989 das Springen in Innsbruck Die Abschlussveranstaltung in Bischofshofen wurde am 6 Januar 1989 durchgefuhrt Der Finne Risto Laakkonen gewann die Tournee ohne ein Einzelspringen gewonnen zu haben Inhaltsverzeichnis 1 Weltcup und Favoriten 2 Nominierte Athleten 3 Oberstdorf 4 Garmisch Partenkirchen 5 Innsbruck 6 Bischofshofen 7 Gesamtwertung 8 EinzelnachweiseWeltcup und Favoriten BearbeitenVor der Vierschanzentournee waren bereits sechs Einzelspringen im Weltcup absolviert worden Die Saison hatte Anfang Dezember 1988 wie nun schon seit einigen Jahren im kanadischen Thunder Bay begonnen Gesamtweltcupstand vor der Vierschanzentournee 0 1 Dieter Thoma Deutschland BR nbsp BR Deutschland 81 Punkte0 2 Jan Boklov Schweden nbsp Schweden 78 Punkte0 3 Risto Laakkonen Finnland nbsp Finnland 59 Punkte0 4 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 55 Punkte0 5 Ernst Vettori Osterreich nbsp Osterreich 54 Punkte 0 6 Vegard Opaas Norwegen nbsp Norwegen 44 Punkte0 7 Ladislav Dluhos Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 41 Punkte0 7 Josef Heumann Deutschland BR nbsp BR Deutschland 38 Punkte0 9 Pekka Suorsa Finnland nbsp Finnland 36 Punkte0 9 Erik Johnsen Norwegen nbsp Norwegen 28 Punkte Nach der triumphalen Olympiasaison 1987 88 bei der der Finne Matti Nykanen 3 olympische Goldmedaillen holte die Vierschanzentournee und den Skisprung Weltcup gewann sowie Dritter bei den Skiflugweltmeisterschaften geworden war war der Skandinavier naturgemass erneut der heisseste Anwarter auf den Tourneesieg Allerdings war die Vorsaison schwerlich zu toppen und ein erneutes Motivieren zu Hochstleistungen musste kein Selbstlaufer sein Dennoch sprang der kleine Finne bei den ersten Weltcupspringen wieder vorne mit Aber nun bestimmten auch andere Protagonisten die Schlagzeilen Allen voran Dieter Thoma der bei den sechs Springen in Ubersee drei Podestplatze errang und vor dem Tourneestart die Weltcupfuhrung innehatte Dahinter lag der lang als Geheimtipp geltende Schwede Jan Boklov Sein Sprungstil wurde nun nicht mehr so schlecht bei den Haltungsnoten bewertet und prompt kamen die Spitzenplatzierungen Auf Rang drei lag etwas uberraschend Nykanens Mannschaftskollege Risto Laakkonen Der 21 Jahrige hatte zwar schon in der Saison 1985 86 sein Weltcupdebut gegeben bis dahin aber kaum nennenswerte Ergebnisse erreicht und war ausserdem noch nie fur die Vierschanzentournee nominiert worden Nun aber musste angesichts seiner Erfolge im Weltcup mit dem Neuling durchaus gerechnet werden Hinzu kamen mit den Olympiasiegern Puikkonen Nikkola sowie Pekka Suorsa allesamt Springer die jederzeit fur einen Podestplatz gut waren Von den Norwegern waren vor allem der unverwustliche Vegard Opaas und Skiflugweltmeister Fidjestol als Kandidaten fur einen Tourneesieg zu nennen Aber auch Erik Johnsen der in Calgary etwas uberraschend Silber von der Grossschanze gewonnen hatte und Jon Inge Kjorum Bronzemedaillengewinner mit der Mannschaft bei Olympia waren nicht ganz ausser Acht zu lassen Bei dem starken tschechoslowakischen Team hatte sich neben den Routiniers Ploc und Parma zu Saisonbeginn vor allem Ladislav Dluhos erfolgreich in Szene setzen konnen Die bundesdeutsche Vertretung unter dem neuen Bundestrainer Rudi Tusch hatte neben ihrem neuen Aushangeschild Thoma in der Leistungsdichte immer mehr gewonnen und neben den Leistungstragern Thomas Klauser und Andreas Bauer hatte sich mit Josef Heumann ein vierter Athlet in die Weltspitze geschoben Die Nachbarn aus Osterreich wussten indes vor der Tournee nicht so recht zu uberzeugen Ausser dem zweimaligen Tourneesieger Ernst Vettori der mit den Top Springern mithalten konnte waren die Ergebnisse der Austria Adler unter dem neuen Auswahltrainer Rupert Gurtler eher verhalten Am besten schnitt nach Vettori noch Franz Neulandtner ab der aber bei den letzten Tourneen eher enttauscht hatte Blieb noch die Mannschaft aus Jugoslawien In Calgary war auch durch nicht unbekannten tschechoslowakischen Heimtrainer Zdenek Remsa bei den Ulaga und Co der Knoten geplatzt Silber im Mannschaftswettbewerb und Bronze fur Matjaz Debelak von der Grossschanze hatten den ewigen Geheimtipp nun zu Mitfavoriten werden lassen Eine grosse Unbekannte war hingegen das DDR Team Nach dem Debakel bei Olympia wo fur Jens Weissflog nur die Platze 9 und 31 herausgesprungen waren und uberhaupt nur zwei Springer die Olympianorm erfullt hatten gab es im Grossen wie im Kleinen erhebliche personelle Veranderungen Der Auswahltrainer Hans Dieter Grellmann wurde vom Zella Mehliser Reinhard Hess abgelost der nun zusammen mit dem ehemaligen Spitzenathlet Henry Glass die DDR Nationalmannschaft im Skisprung betreute Nicht dazu gehorte nunmehr Altmeister Manfred Deckert Das grossere Beben im DDR Sport ereignete sich jedoch auf einer Tagung des DTSB Bundesvorstandes Anfang November 1988 Der allgewaltige DDR Sportchef Manfred Ewald wurde von Klaus Eichler abgelost Bei nicht Wenigen war damit die Hoffnung verbunden dass nun teilweise neue Wege im DDR Sport beschritten wurden Zu guter Letzt machte sich auch die FIS uber die Entwicklung des Skispringens Gedanken Speziell das Starterfeld bei der Tournee war in den letzten Jahren enorm angewachsen und fuhrende Fernsehsender drangten auf eine Verringerung um die uberlangen Ubertragungszeiten zu reduzieren Hinzu kam ein zunehmender Showcharakter an dem vor allem der britische Springer Michael Edwards genannt Eddie the Eagle grossen Anteil hatte Hohepunkt dieses Treibens waren die Olympischen Spiele in Calgary als bei dem Hype um den sportlich arg limitierten Publikumsliebling die sportliche Glanzleistung Nykanens mit drei Goldmedaillen fast zur Nebensache geriet Auch im Anschluss an die Olympischen Spiele hatte der Brite mit allerlei Medienprasenz uber eine halbe Million DM verdient und stand damit besser da als viele Spitzenspringer Es gab daher schon damals Vorschlage fur eine Quotenregelung nach dem Leistungsstand wie sie mittlerweile praktiziert wird Letzten Endes wurde dieses Ansinnen nochmals zuruckgestellt da die einschneidenden Anderungen wohl sowieso nur ein FIS Kongress hatte beschliessen konnen Somit nahmen letztlich insgesamt 109 Athleten an der 37 Vierschanzentournee teil auch Michael Edwards Der Niederlander Gerrit Konijnenberg fehlte wie auch das japanische Team Zudem hatte einige Verbande ihre Mannschaftskader verkleinert unter anderem auch die DDR Mannschaft welche mit nur vier Springern antrat Nominierte Athleten BearbeitenNation AthletenDeutschland BR nbsp BR Deutschland Dieter Thoma Thomas Klauser Andreas Bauer Wolfgang Steiert Lorenz Wegscheider Jurgen Winterhalder Rolf Schilli Josef Heumann Thomas Ihle Robert Leonhardt Norbert Hils Eckhard Reichertz Christof Duffner Andreas Scherer Christian Rimmel Peter Gaffal Reiko Glass Heiko GascheDeutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR Peter Grundig Jens Weissflog Ulf Findeisen Heiko HungerOsterreich nbsp Osterreich Andreas Felder Franz Neulandtner Ernst Vettori Gunther Stranner Werner Schuster Franz Wiegele Werner Haim Paul Erat Oliver Strohmaier Klaus Huber Heinz Kuttin Stefan Horngacher Alexander Pointner Bernhard Winkler Harald Rodlauer Alexander Steiner Norbert Moertl Andi RauschmeierBulgarien 1971 nbsp Bulgarien Wladimir Brejtschew Emil SografskiFinnland nbsp Finnland Matti Nykanen Jari Puikkonen Vesa Hakala Risto Laakkonen Ari Pekka Nikkola Pekka SuorsaFrankreich nbsp Frankreich Didier Mollard Jacky Arpin Florian Treves Nicolas Jean ProstVereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich Michael EdwardsItalien nbsp Italien Virginio Lunardi Antonio Lacedelli Roberto Cecon Carlo PinzaniJugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien Miran Tepes Primoz Ulaga Matjaz Debelak Matjaz Zupan Rajko Lotric Janez Stirn Janez Debelak Primoz KopacKanada nbsp Kanada Todd Gillman Colin Capel Ron RichardsNorwegen nbsp Norwegen Clas Brede Brathen Hroar Stjernen Ole Christian Eidhammer Ole Gunnar Fidjestol Vegard Opaas Erik Johnsen Jon Inge Kjorum Magne JohansenPolen nbsp Polen Jan Kowal Zbigniew Klimowski Jaroslaw Madry Bogdan PapierzSchweden nbsp Schweden Jan Boklov Magnus Astrom Per Inge Tallberg Staffan Tallberg Mikael Martinsson Ake NormanSchweiz nbsp Schweiz Christian Hauswirth Thomas Kindlimann Pascal Reymond Christoph Lehmann Ernst Boesch Gerard Balanche Yvan Vouillamoz Fabrice PiazziniSpanien nbsp Spanien Bernat SolaSowjetunion nbsp Sowjetunion Andrei Werweikin Oleg Krasilnikow Pawel KustowTschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei Jiri Parma Pavel Ploc Ladislav Dluhos Martin Svagerko Frantisek Jez Jiri MalecUngarn nbsp Ungarn Gabor GellerVereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten Mike Holland Mark Konopacke Kurt Stein Ted LangloisOberstdorf BearbeitenDatum 30 Dezember 1988 1 Land Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland Schanze SchattenbergschanzeVolksfeststimmung herrschte an der Schattenbergschanze unter den geschatzt 30 000 Zuschauern angesichts der Ausgangslage mit dem Weltcupfuhrenden Dieter Thoma Erstmals seit Max Bolkart hatte ein DSV Springer realistische Chancen wieder einmal die Tournee zu gewinnen was naturlich die Erwartungshaltung steigerte Allerdings hatte es im Training die erste Schrecksekunde gegeben Der Finne Soursa war schwer gesturzt und konnte zum Wettkampf nicht antreten Beim Wettkampf selbst wurden die Erwartungen der Zuschauer nicht enttauscht Bereits im ersten Durchgang zeigte Thoma mit 115 m das er erster Anwarter auf den Tagessieg sein wurde Dahinter platzierte sich der Finne Laakkonen vor Ernst Vettori Matti Nykanen belegte zunachst Rang Neun Doch nach einer Anlaufverkurzung wurde das Klassement nochmals durcheinandergewirbelt Da einzig und allein Nykanen eine Verbesserung im Vergleich zum ersten Durchgang gelang schob sich der Finne noch auf den dritten Platz Dieter Thoma war an diesem tag allerdings nicht zu schlagen denn auch im zweiten Durchgang sprang er mit 110 m einen halben Meter weiter als Nykanen Zwischen den Beiden reihte sich Nykanens Landsmann Risto Laakkonen ein der vor allem von seinem guten ersten Sprung zehrte Ernst Vettori zeigte einmal mehr Nerven sprang 10 m kurzer als in Durchgang Eins und fand sich auf Platz Sechs wieder Zufrieden mit seinem internationalen Saisonauftakt war Jens Weissflog der einen guten 4 Platz belegte und damit zeigte dass er nach dem Desaster von Calgary nicht abzuschreiben war Im Freudentaumel um Thomas Tagessieg ging der 5 Platz des uberraschend starken Italieners Cecon etwas unter Die DSV Auswahl stellte mit den Platzen Sieben Heumann Elf Klauser und Zwolf Bauer an diesem Tag die starkste Mannschaft Pos Springer Land Punkte1 Dieter Thoma Deutschland BR nbsp BR Deutschland 219 52 Risto Laakkonen Finnland nbsp Finnland 212 53 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 209 04 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 206 55 Roberto Cecon Italien nbsp Italien 204 56 Ernst Vettori Osterreich nbsp Osterreich 203 57 Josef Heumann Deutschland BR nbsp BR Deutschland 201 58 Jan Boklov Schweden nbsp Schweden 201 09 Jon Inge Kjorum Norwegen nbsp Norwegen 200 09 Jari Puikkonen Finnland nbsp Finnland 200 0Garmisch Partenkirchen BearbeitenDatum 1 Januar 1989 2 Land Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland Schanze Grosse OlympiaschanzeNach dem Auftaktsieg von Dieter Thoma war die Erwartungshaltung an den Schwarzwalder nicht eben gering Und noch wahrend seines ersten Sprunges sah es so aus als das es wieder einen deutschen Tagessieg geben konnte Doch Thoma sprang so hoch ab und wurde zusatzlich noch vom Wind erfasst dass er Angst bekam den Sprung aufmachte und dadurch schon bei 104 5 m landete Er kommentierte es spater so Das war eigentlich ein Supersprung von im ersten Anlauf Doch dann bekam ich plotzlich Seitenwind und es ging aufwarts wie im Fahrstuhl Als ich merkte dass dieser Satz auf 113 Meter hinunter gehen wurde bekam ich plotzlich Angst wie noch nie in meinem Leben Meine Gesundheit ist mir immer noch wichtiger deshalb offnete ich und brach den Flug ab 3 Dies bedeutete nach dem ersten Durchgang nur den 12 Platz So blieb es Matti Nykanen vorbehalten mit einem Sprung von 109 m was gleichzeitig Egalisierung des Schanzenrekords bedeutete in Fuhrung zu gehen Dahinter platzierte sich wieder einmal der Osterreicher Vettori Da Nykanen 2 m uber dem kritischen Punkt der Schanze lag wurde der Anlauf im zweiten Durchgang von der Jury verkurzt was nun vor allem den Spitzenleuten in die Karten spielte Dies zeigte sich auch darin dass es in Durchgang Zwei nur noch vier Sprunge an oder uber die Hundert Meter Marke gab Und vor allem Dieter Thoma zeigte seine starke Form setzte mit 102 5 den weitesten Sprung im zweiten Durchgang und schob sich noch auf Rang Vier vor Ernst Vettori hingegen rutschte wieder wie so oft nach hinten nach nur 86 m fand er sich auf dem 15 Platz am Ende wieder An der Spitze duellierten sich nun die zwei altbekannten Grossen Jens Weissflog und Matti Nykanen Und der Sachse warf mit einem Hunder Meter Satz den Fehdehandschuh Nykanen konterte allerdings mit 102 m und lag so am Ende 2 5 Punkt vor Weissflog und sicherte sich damit den Tagessieg Dritter wurde der erneut starke Laakoonen Aus dem DSV Team wusste erneut Josef Heumann mit einem starken 6 Platz zu uberzeugen Aber das Neujahrsspringen hatte nicht nur Gewinner Andreas Felder 24 der Olympiadritte Jiri Malec 27 oder aber auch Andreas Bauer 51 gehorten zu den Geschlagenen Ganz bitter lief es fur den Weltmeister Jiri Parma und Olympiasieger Ari Pekka Nikkola beide erreichten nicht einmal den zweiten Durchgang und verloren damit alle Chancen auf eine gute Platzierung in der Gesamtwertung In dieser lag immer noch Dieter Thoma mit vier Punkten Vorsprung vor den punktgleichen Finnen Nykanen und Laakkonen vorn dahinter mit weiteren funf Punkten Ruckstand Jens Weissflog Erstmals seit 1960 schickte sich ein DSV Springer ernsthaft an die Tournee zu gewinnen Zwischenstand nach 2 SpringenPos Springer Punkte0 1 Thoma 433 50 2 Nykanen 429 50 2 Laakkonen 429 50 4 Weissflog 424 50 5 Kjorum 411 00 6 Heumann 409 5Pos Springer Land Punkte1 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 220 52 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 218 03 Risto Laakkonen Finnland nbsp Finnland 217 04 Dieter Thoma Deutschland BR nbsp BR Deutschland 214 05 Jon Inge Kjorum Norwegen nbsp Norwegen 211 06 Josef Heumann Deutschland BR nbsp BR Deutschland 208 07 Thomas Klauser Deutschland BR nbsp BR Deutschland 207 08 Gunther Stranner Osterreich nbsp Osterreich 205 58 Mike Holland Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 205 510 Matjaz Zupan Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 204 5Innsbruck BearbeitenDatum 4 Januar 1989 4 Land Osterreich nbsp Osterreich Schanze BergiselschanzeDas oftmals als Scharfrichter bekannte Springen am Bergisel machte seiner Bedeutung wieder einmal alle Ehre Dabei gab es den ersten Schreck bereits im Training Das britische Unikum Michael Edwards landete nach 50 m mit gegabelten Skiern und blieb mit dem linken Ski im Schnee stecken Er brach sich dabei das linke Schlusselbein 5 Auch der Franzose Didier Mollard sturzte im Training und brach sich den Knochel Andererseits machte vor allem der Finne Nikkola von sich reden er sprang zweimal jeweils 110 m weit Der Gesamtfuhrende Dieter Thoma hatte sichtlich Probleme mit der Schanze seine drei Trainingssprunge endeten jeweils weit vor der Hundert Meter Marke 6 Dies Probleme zeigten sich dann auch am Wettkampftag Vor ca 20 000 Zuschauern sprang der Hinterzartener im ersten Durchgang dessen Anlauf verkurzt worden war nur 88 5 m weit Dabei war Thoma Opfer seines guten Probesprungs geworden denn da landete er bei 107 m Da Boklov bei sogar 109 m landete sah sich die Jury genotigt den Anlauf zu verkurzen Somit lag Thoma nach Durchgang Eins auf dem 31 Platz Besser machten es Springer wie Nikkola Boklov oder der Norweger Kjorum die die ersten drei Platze zur Halbzeit belegten Auch Jens Weissflog lag mit Rang Funf vor allem mit Blick auf die Gesamtwertung noch sehr aussichtsreich im Rennen Nach einer Anlaufverlangerung kamen die Springer im zweiten Durchgang auch wieder vermehrt uber die Hundert Meter Marke Erneut setzte Boklov mit 109 m die grosste Weite Da der zweitplatzierte Nikkola 3 5 m kurzer sprang reichte es diesmal trotz schlechterer Haltungsnoten fur den Schweden zum Tagessieg Jens Weissflog konnte sich noch auf den dritten Platz verbessern Auch andere Springer wie Nykanen oder Thoma konnten im zweiten Durchgang noch einiges an Boden gut machen Den starksten Eindruck hinterliessen letztlich die Finnen die allein vier Springer unter den besten Acht platzierten In der Gesamtwertung rutschte Dieter Thoma durch seinen Einbruch auf den vierten Platz mit 14 5 Punkten Ruckstand auf den nunmehr Gesamtfuhrenden Jens Weissflog Nach eigener Aussage dachte Thoma nach dem Innsbrucker Ergebnis nicht mehr an den Gesamtsieg 7 Allerdings war der Ausgang der Tournee vollig offen da die Finnen Nykanen und Laakkonen nur 1 5 bzw 4 5 Punkte hinter Weissflog lagen Anders als sonst wurde diesmal erst das Springen in Bischofshofen zeigen wer Tourneegesamtsieger werden wurde Zwischenstand nach 3 SpringenPos Springer Punkte0 1 Weissflog 637 50 2 Nykanen 636 00 3 Laakkonen 633 00 4 Thoma 623 00 5 Boklov 618 00 6 Kjorum 616 5Pos Springer Land Punkte1 Jan Boklov Schweden nbsp Schweden 215 02 Ari Pekka Nikkola Finnland nbsp Finnland 214 53 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 213 04 Ernst Vettori Osterreich nbsp Osterreich 209 05 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 206 56 Jon Inge Kjorum Norwegen nbsp Norwegen 205 47 Risto Laakkonen Finnland nbsp Finnland 203 58 Jari Puikkonen Finnland nbsp Finnland 203 59 Werner Haim Osterreich nbsp Osterreich 203 010 Miran Tepes Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 194 0Bischofshofen BearbeitenDatum 6 Januar 1989 8 Land Osterreich nbsp Osterreich Schanze Paul Ausserleitner SchanzeIm Training zum letzten Springen setzte zunachst Matti Nykanen die Akzente Mit einem Sprung von 114 m blieb er nur einem Meter unter Schanzenrekord und sendete somit Jens Weissflog der nur auf 100 m kam eine deutliche Kampfansage Der Wettkampftag selbst der von leichtem Schneefall gepragt war wurde aber nicht zum Tag der beiden grossen Athleten des Skispringens der 1980er Jahre Schon im ersten Durchgang zeigte der US Amerikaner Mike Holland mit einem Sprung uber 111 m das mit ihm in der Tageswertung zu rechnen war Und mit Nikkola Boklov und Kjorum befanden sich auch bekannte Gesichter nach dem ersten Durchgang auf den vorderen Platzen Doch Spitzenspringer wie Weissflog 16 Thoma 21 oder Nykanen 35 fanden sich durch die langsame Anlaufspur auf ungewohnten Platzen wieder Im zweiten Durchgang sicherte sich Mike Holland durch einen Sprung uber 107 m den Tagessieg anbrennen wenngleich Nikkola dem US Amerikaner mit einem 112 5 m Satz noch arg zusetzte Am Ende trennte beide Springer 1 5 Punkte Jan Boklov bestatigte seine starke Form mit einem Sprung uber 111 5 m welcher den dritten Platz bedeutet Die grosste Leistung vollbrachte indes Dieter Thoma der sich vom 21 noch auf den 5 Platz vorschob Risto Laakkonen wurde Zehnter dennoch machte der Finne auf die vor ihm liegenden Nykanen und Weissflog Boden gut da beide mit Platz 18 und 19 weit unter ihren Erwartungen blieben Am Ende des Tages schrieb sich eine neue Nation in die Siegerlisten ein Mike Holland holte den ersten Tagessieg fur deinen Springer aus den Vereinigten Staaten Pos Springer Land Punkte1 Mike Holland Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 218 52 Ari Pekka Nikkola Finnland nbsp Finnland 217 53 Jan Boklov Schweden nbsp Schweden 215 04 Jon Inge Kjorum Norwegen nbsp Norwegen 214 55 Dieter Thoma Deutschland BR nbsp BR Deutschland 214 06 Ole Gunnar Fidjestol Norwegen nbsp Norwegen 213 57 Werner Haim Osterreich nbsp Osterreich 212 08 Ernst Vettori Osterreich nbsp Osterreich 210 08 Martin Svagerko Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 210 010 Risto Laakkonen Finnland nbsp Finnland 208 0Gesamtwertung BearbeitenNach der One Man Show des Matti Nykanen im Vorjahr ging eine spannende Tournee zu Ende Zwischen Platz Eins und Sechs lagen nur zehn Punkte Unterschied und die Gesamtwertung wurde erst am letzten Sprungtag entschieden Sieger wurde ohne einen Tagessieg Risto Laakkonen aus Finnland dem in Bischofshofen ein 10 Platz reichte Vier verschiedene Tagessieger zeigten zudem wie unterschiedlich die einzelnen Wettbewerbe ausfielen Mit Schweden und den Vereinigten Staaten schrieben sich ausserdem zwei neue Nationen in die Tagessiegerlisten ein Die Tournee brachte einige Erkenntnisse Jan Boklovs Sprungstil wurde nicht mehr so hart in den Haltungsnoten bestraft und prompt gewann er wie schon zuvor im Weltcup zweimal ein Springen hinzu kam noch ein weiterer Podestplatz Am Ende der Saison gewann der Schwede den Gesamtweltcup es sollte seine beste Saison werden Das sein Stil einige Jahre spater die Norm werden sollte ahnte damals aber noch niemand Die Altmeister Nykanen und Weissflog konnten es nach wie vor Wie im Vorjahr belegte der Sachse den zweiten Platz nur war dieses gute Resultat damals angesichts Nykanens uberragendem Tourneesieg etwas untergegangen Der Finne lag gleichauf mit Weissflog und zeigte damit das ihm die Motivation nach seiner herausragenden Vorsaison nicht abhandengekommen war Hinzu kam nun der erst 19 jahrige Dieter Thoma der sich in der Saison 1988 89 nun endgultig etabliert hatte Der DSV hatte seit Max Bolkart wieder einen Spitzenspringer und ernsthaften Anwarter auf den Tourneesieg Bei dieser Tournee hatten dem Schwarzwalder auch angesichts des Hypes um ihn noch etwas die Nerven versagt Fur den Rummel um seine Person sorgte der Rotschopf allerdings auch ein Stuck weit selbst denn mit seinen teilweise unangepassten telegenen Aussagen war er schnell ein begehrter Partner der Medien geworden wahrend Weissflog und Nykanen eher der introvertierten Fraktion vor der Kamera angehorten Die Finnen zeigten dass der Olympiasieg im Mannschaftswettbewerb kein Zufall war Laakkonen gehorte damals noch nicht mal zur Mannschaft mit Nikkola Puikkonen und auch Suorsa hatten die Skandinavier die hochste Zahl an Top Ten Springern aufzuweisen Beim DSV Team war es nach Dieter Thoma ausgerechnet Youngster Josef Heumann der die besten Ergebnisse brachte Damit hatten die bundesdeutschen Adler nun ein Quartett mit Springern die immer fur Platzierungen in den Weltcuprangen gut waren ein Zustand den man bis dahin noch gar nicht kannte Zu den Verlieren gehorten grosse Skisprungnationen wie Osterreich und Norwegen aber auch die Tschechoslowakei und Jugoslawien Wahrend die Norweger mit den bei der Tournee bisher kaum aufgefallenen Kjorum und Fidjestol beide Mitglieder der Bronze Mannschaft von Calgary noch zwei Springer in den Top Ten hatten belegte mit Ernst Vettori nur ein Springer aus Osterreich eine Platzierung unter den besten Zehn Andere Spitzenspringer wie Andreas Felder oder Franz Neulandtner enttauschten hingegen Enttauschender fiel noch die Bilanz der Tschechoslowaken und Jugoslawen aus Beide Nationen hatten im Vorjahr noch Olympiamedaillen geholt nun war kein Springer in den Top Ten gelandet Zu den positiven Uberraschungen gehorte hingegen der 7 Platz in der Gesamtwertung von Mike Holland und auch der 15 Platz des Italieners Cecon war fur seine Moglichkeiten eine sehr gute Platzierung Rang Name Nation Gesamt wertung Oberst dorf 9 Garmisch Partenk 10 Inns bruck 11 Bischofs hofen 12 1 Risto Laakkonen Finnland nbsp Finnland 841 0 212 5 0 2 217 0 0 3 203 5 0 7 208 0 10 2 Jens Weissflog Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 838 5 206 5 0 4 218 0 0 2 213 0 0 3 201 0 19 2 Matti Nykanen Finnland nbsp Finnland 838 5 209 0 0 3 220 5 0 1 206 5 0 5 202 5 18 4 Dieter Thoma Deutschland BR nbsp BR Deutschland 837 0 219 0 0 1 214 0 0 4 189 5 14 214 0 0 5 5 Jan Boklov Schweden nbsp Schweden 833 0 201 0 8 202 0 12 215 0 0 1 215 0 0 3 6 Jon Inge Kjorum Norwegen nbsp Norwegen 831 0 200 0 0 9 211 0 0 5 205 5 0 6 214 5 0 4 7 Ernst Vettori Osterreich nbsp Osterreich 821 0 203 5 0 6 198 5 15 209 0 0 4 210 0 0 8 8 Mike Holland Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 802 5 186 5 29 205 5 0 8 192 0 12 218 5 0 1 9 Thomas Klauser Deutschland BR nbsp BR Deutschland 792 0 198 5 12 207 0 0 7 187 0 18 199 5 21 10 Ole Gunnar Fidjestol Norwegen nbsp Norwegen 790 5 182 5 33 202 5 11 192 0 12 213 5 0 6 Einzelnachweise Bearbeiten Thoma feierte Heimsieg In Arbeiter Zeitung Wien 31 Dezember 1988 S 21 Souveraner Nykanen Sieg trotz Schwierigkeiten In Arbeiter Zeitung Wien 2 Janner 1989 S 19 Hamburger Abendblatt vom 2 Januar 1989 S 13 V war Siegeszeichen Kein Halbzeitspringer In Arbeiter Zeitung Wien 5 Janner 1989 S 21 Walliser Bote vom 4 Januar 1989 S 16 Hamburger Abendblatt vom 4 Januar 1989 S 21 Hamburger Abendblatt vom 5 Januar 1989 S 22 Auch Nykanen zeigt Nerven Laakkonen gewann Tournee In Arbeiter Zeitung Wien 7 Janner 1989 S 20 FIS Resultatsliste FIS Resultatsliste FIS Resultatsliste FIS ResultatslisteVierschanzentourneen 1953 1953 54 1954 55 1955 56 1956 57 1957 58 1958 59 1959 60 1960 61 1961 62 1962 63 1963 64 1964 65 1965 66 1966 67 1967 68 1968 69 1969 70 1970 71 1971 72 1972 73 1973 74 1974 75 1975 76 1976 77 1977 78 1978 79 1979 80 1980 81 1981 82 1982 83 1983 84 1984 85 1985 86 1986 87 1987 88 1988 89 1989 90 1990 91 1991 92 1992 93 1993 94 1994 95 1995 96 1996 97 1997 98 1998 99 1999 2000 2000 01 2001 02 2002 03 2003 04 2004 05 2005 06 2006 07 2007 08 2008 09 2009 10 2010 11 2011 12 2012 13 2013 14 2014 15 2015 16 2016 17 2017 18 2018 19 2019 20 2020 21 2021 22 2022 23 2023 24 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vierschanzentournee 1988 89 amp oldid 239259805