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8 VierschanzentourneeSiegerTourneesieger Deutschland Bundesrepublik Max BolkartOberstdorf Deutschland Bundesrepublik Max BolkartGarmisch Partenkirchen Deutschland Bundesrepublik Max BolkartInnsbruck Deutschland Bundesrepublik Max BolkartBischofshofen Osterreich Albin PlankTeilnehmerNationen 8Sportler 44 AUT CAN FIN FRA FRG SUI SWE YUG 1958 59 1960 61 Bei der 8 Vierschanzentournee 1959 60 fand das Springen in Oberstdorf am 30 Dezember 1959 statt am 1 Januar 1960 das Springen in Garmisch Partenkirchen und am 4 Januar 1960 das Springen in Innsbruck Die Abschlussveranstaltung in Bischofshofen wurde am 6 Januar 1960 durchgefuhrt Der Gesamtsieger kam mit Max Bolkart erstmals aus der Bundesrepublik Deutschland Allerdings stand die achte Ausgabe der Tournee unter keinem guten Stern Neben dem Flaggenstreit und dem damit verbundenen Ruckzug von vier Mannschaften siehe nachster Abschnitt hatten die Norweger und Finnen im Hinblick auf die kommenden Olympischen Spiele ihre Spitzenleute zuhause gelassen Die Finnen schickten zumindest talentierte Nachwuchsathleten 1 Auch fur die deutschen Springer hatten die kommenden Olympischen Spiele unmittelbare Auswirkungen Die Springen in Oberstdorf und Garmisch sollten zugleich 2 von insgesamt 4 innerdeutsche Olympiaqualifikationswettbewerben gezahlt werden Zwei weitere Wettbewerbe sollten in Lauscha und Schmiedefeld folgen Nach der Absage der DDR Springer infolge des Flaggenstreits sagte am Neujahrstag die DSV Fuhrung die beiden Wettbewerbe in der DDR ab 2 Inhaltsverzeichnis 1 Die Tournee als Spielball der Deutsch Deutschen Sportbeziehungen 2 Nominierte Athleten 3 Oberstdorf 4 Garmisch Partenkirchen 5 Innsbruck 6 Bischofshofen 7 Endstand 8 Siehe auch 9 EinzelnachweiseDie Tournee als Spielball der Deutsch Deutschen Sportbeziehungen BearbeitenSeit ihrem ersten Auftreten bei der Tour 1955 56 waren die Springer aus der DDR eine Bereicherung fur die Tournee und stellten mit Helmut Recknagel schon zweimal den Tourneesieger Fur die Zuschauer war es dabei normal geworden dass sowohl die bundesdeutschen wie auch die Springer aus der DDR unter einer gemeinsamen Flagge starteten Dies war auch bei der ersten Olympiateilnahme von DDR Sportlern 1956 in Cortina d Ampezzo der Fall gewesen Trotzdem rumorte es vor allem in Hinblick auf die nachsten Olympischen Winterspiele im amerikanischen Squaw Valley hinter den Kulissen gewaltig Streitpunkt war vor allem wieder die Symbolik unter der eine gesamtdeutsche Mannschaft starten sollte Dem Traum von 2 eigenstandigen deutschen Mannschaften den die DDR Sportfuhrung immer wieder hegte wurde zu dieser Zeit vom IOC noch eine klare Absage erteilt Im Herbst 1959 lautete die DDR nun eine neue Runde in den Deutsch Deutschen Sportbeziehungen ein Per Gesetz vom 1 Oktober 1959 wurde ab dem 7 Oktober 1959 die bis dahin schwarzrotgoldene Staatsflagge um das Staatswappen der DDR mit Hammer und Zirkel umgeben von einem Ahrenkranz erganzt 3 Auf Sportbekleidungen bei Wettkampfen prangte nunmehr das Staatswappen der DDR Diese von der Bundesrepublik als Provokation aufgefasste Regelung fuhrte alsbald zu polizeilichen Gegenmassnahmen die sich unmittelbar auch auf Sportwettkampfe auswirkte Die Vierschanzentournee war eines der ersten Opfer Da ab Ende Oktober 1959 per Kabinettsbeschluss das Zeigen der als Spalterflagge bezeichneten Flagge der DDR das Tragen des DDR Staatswappens sowie das Abspielen der Nationalhymne der DDR auf dem Gebiet der Bundesrepublik verboten wurde 4 war der Konflikt durch die Ankundigung der DDR Sportfuhrung bei der Vierschanzentournee nur mit eigener Symbolik anzutreten vorprogrammiert Nicht nachvollziehbar ist dieses Beharren vor dem Hintergrund der Einigung vom 12 Dezember 1959 bei der sich beide deutsche NOK auf die Farben Schwarz Rot Gold mit den funf olympischen Ringen fur die 1960 stattfindenden olympischen Winter und Sommerspiele geeinigt hatten 5 Man war also an anderer Stelle auf Seiten der DDR durchaus kompromissbereit Als die bundesdeutsche Seite bezuglich der Springen in Oberstdorf und Garmisch nicht einlenkte teilte der Deutsche Skilauferverband DSLV in Person seines Generalsekretars Ludwig Schroder auf einer Pressekonferenz am 27 Dezember 1959 mit dass die nominierten Springer Helmut Recknagel Werner Lesser und Harry Glass unter diesen Umstanden bei den Sprunglaufen in Oberstdorf und Garmisch nicht antreten wurden Ausdrucklich wurde aber zu diesem Zeitpunkt betont dass die Teilnahme an den Springen in Innsbruck und Bischofshofen aufrechterhalten wurde da Osterreich die Gastfreundschaft und die internationalen Gepflogenheiten bisher stets geachtet habe 6 Parallel zu dieser Absage erklarten auch zunachst die sowjetischen und tschechoslowakischen Sportverbande den Startverzicht ihrer Springer auf bundesdeutschen Boden 6 Um den schon in Mitteleuropa weilenden Springern aus der Sowjetunion und der CSR einen Wettkampf bieten zu konnen wurde die Grosse Fichtelbergschanze in Oberwiesenthal fur zwei Internationale Sprunglaufe die am 30 und 31 Dezember quasi als Gegenveranstaltung stattfanden trotz ungunstiger Schneeverhaltnisse prapariert 7 Anschliessend waren zunachst alle bisher nicht angetretenen Mannschaft an den Bergisel nach Innsbruck gereist Auch in Osterreich welches nicht zuletzt wegen der Hallstein Doktrin noch keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zur DDR unterhielt war der Flaggenstreit ein Thema Dort uberliessen es die politischen Entscheidungstrager dem Innsbrucker Oberburgermeister Lugger die heikle Situation zu meistern Auch in Osterreich forderte die DDR Seite in gestalt von Delegationsleiter Ludwig Schroder das Hissen der DDR Flagge Mit Verweis auf die fehlenden diplomatischen Beziehungen wurde diesem Wunsch nicht entsprochen Alternativ bot man entweder das Hissen gesamtdeutschen Olympiaflagge oder den Verzicht auf samtliche Beflaggung an Diese Vorschlage hatte Lugger jeweils in Rucksprache mit dem Innsbrucker Stadtparlament erarbeitet 8 Die Verhandlungen daruber liefen am Tag des Springens bis kurz vor Beginn des Sprunglaufs Als sich nach einer Unterredung mit Lugger auch herausstellte dass in Bischofshofen ebenso verfahren wurde verkundeten die Mannschaftsfuhrer der Springerteams der DDR der Sowjetunion der CSR und nunmehr auch aus Polen erst eine halbe Stunde 9 vor Beginn des Innsbrucker Springens ihren Nichtantritt in Innsbruck und zum nachfolgenden Springen in Bischofshofen sowie ihre Abreise fur den 4 Januar 1960 Es ist mussig daruber zu spekulieren ob der bis dahin zweimalige Tourneegewinner und Olympiasieger von Squaw Valley Helmut Recknagel erneut die Tournee gewonnen hatte Die Chance wurde ihm von der Politik auf jeden Fall verbaut Unstrittig ist dass vor allem mit den Springern aus der DDR und der Sowjetunion der 8 Tournee grosse springerische Klasse vorenthalten wurde Nominierte Athleten BearbeitenNation AthletenDeutschland BR nbsp BR Deutschland Heinrich Zapf Max Bolkart Helmut Kurz Hermann Anwander Hubert Witting Georg Thoma Helmut Wegscheider Wolfgang Happle Alois Haberstock Axel Zerlaut Helmut Bock Rudi Duffke Heini IhleOsterreich nbsp Osterreich Willi Egger Walter Habersatter Otto Leodolter Alois Leodolter Walter Steinegger Albin Plank Peter Muller Ferdl Wallner Baldur Preiml Rudi Schweinberger Klaus Fichtner Willi Kostinger Ernst Kroll Waldemar HeigenhauserFinnland nbsp Finnland Timo Kivela Markku MaatelaFrankreich nbsp Frankreich Robert Rey Claude Jean ProstJugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien Joze Langus Marjan Pecar Joze Slibar Miro Oman Bozo JemcKanada 1957 nbsp Kanada Jacques Charland Gerry Gravelle Alois MoserSchweden nbsp Schweden Folke Mikaelsson Inge Lindqvist Lars Ake BergseijeSchweiz nbsp Schweiz Andreas Dascher Peter Wenger Ueli ScheideggerOberstdorf BearbeitenBei Regen und Fohn gewann der einheimische Max Bolkart das Auftaktspringen In Abwesenheit der Konkurrenz aus der DDR und der Sowjetunion dominierten vor allem Springer aus der Bundesrepublik und Osterreich den Wettkampf Datum 30 Dezember 1959 10 Land Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland Schanze Schattenbergschanze Zuschauer 6 000Pos Springer Land Punkte1 Max Bolkart Deutschland nbsp BR Deutschland 220 52 Albin Plank Osterreich nbsp Osterreich 219 53 Helmut Kurz Deutschland nbsp BR Deutschland 219 04 Holger Karlsson Schweden nbsp Schweden 217 0Willi Egger Osterreich nbsp Osterreich 217 06 Hermann Anwander Deutschland nbsp BR Deutschland 215 57 Walter Habersatter Osterreich nbsp Osterreich 214 58 Otto Leodolter Osterreich nbsp Osterreich 212 59 Georg Thoma Deutschland nbsp BR Deutschland 212 0Folke Mikaelsson Schweden nbsp Schweden 212 0Garmisch Partenkirchen BearbeitenIn einer denkbar knappen Entscheidung konnte Max Bolkart bei Tauwetter auch das zweite Springen fur sich entscheiden Am Ende siegte er mit 0 4 Punkte Vorsprung Mit Rucksicht auf den Flaggenstreit wurden auf der Garmischer Olympiaschanze keine nationalen Symbole gezeigt 2 Datum 1 Januar 1960 11 Land Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland Schanze Grosse Olympiaschanze Zuschauer 20 000Zwischenstand nach 2 Springen 12 Pos Springer Punkte0 1 Bolkart 436 90 2 Plank 430 70 3 Kivela 428 0Pos Springer Land Punkte1 Max Bolkart Deutschland nbsp BR Deutschland 216 92 Timo Kivela Finnland nbsp Finnland 216 53 Joze Slibar Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 212 74 Inge Lindqvist Schweden nbsp Schweden 212 65 Georg Thoma Deutschland nbsp BR Deutschland 212 56 Bozo Jemc Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 212 17 Albin Plank Osterreich nbsp Osterreich 211 28 Markku Maatela Finnland nbsp Finnland 210 89 Jacques Charland Kanada 1957 nbsp Kanada 210 410 Willi Egger Osterreich nbsp Osterreich 209 8Innsbruck BearbeitenAuch das dritte Springen gewann Max Bolkart trotz aller vorheriger politischer Turbulenzen Mannschaftskamerad Georg Thoma der von einer innerdeutschen Olympiaausscheidung in der Nordischen Kombination in Reit im Winkl direkt an den Bergisel kam belegte ohne Training den funften Platz Im Training sorgte der Olympiadritte von 1956 Harry Glass fur grosse Aufregung als er bei einem Trainingssprung schwer sturzte und damit auch seine Olympiahoffnungen begraben musste 13 Datum 3 Januar 1960 14 Land Osterreich nbsp Osterreich Schanze Bergiselschanze Zuschauer 8 000Zwischenstand nach 3 Springen 15 Pos Springer Punkte0 1 Bolkart 666 90 2 Plank 647 20 3 Leodolter 645 9Pos Springer Land Punkte1 Max Bolkart Deutschland nbsp BR Deutschland 229 52 Otto Leodolter Osterreich nbsp Osterreich 225 53 Albin Plank Osterreich nbsp Osterreich 216 54 Folke Mikaelsson Schweden nbsp Schweden 215 55 Georg Thoma Deutschland nbsp BR Deutschland 214 56 Timo Kivela Finnland nbsp Finnland 213 07 Willi Egger Osterreich nbsp Osterreich 212 08 Bozo Jemc Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 211 5Walter Steinegger Osterreich nbsp Osterreich 211 510 Markku Maatela Finnland nbsp Finnland 211 0Bischofshofen BearbeitenBei Abschlussspringen gab es einen osterreichischen Dreifacherfolg Dennoch konnten weder Plank noch Leodolter dem Gesamtsieger Max Bolkart noch gefahrlich werden Dieser sprang nicht mit vollem Risiko und kam auf Platz 5 16 Datum 6 Januar 1960 17 Land Osterreich nbsp Osterreich Schanze Paul Ausserleitner SchanzePos Springer Land Punkte1 Albin Plank Osterreich nbsp Osterreich 227 52 Otto Leodolter Osterreich nbsp Osterreich 224 73 Willi Egger Osterreich nbsp Osterreich 221 74 Helmut Kurz Deutschland nbsp BR Deutschland 216 05 Max Bolkart Deutschland nbsp BR Deutschland 211 1Jacques Charland Kanada 1957 nbsp Kanada 211 17 Walter Steinegger Osterreich nbsp Osterreich 210 88 Wolfgang Happle Deutschland nbsp BR Deutschland 209 89 Joze Slibar Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 208 910 Timo Kivela Finnland nbsp Finnland 204 3Endstand BearbeitenDer Deutsche Max Bolkart Sieger in Oberstdorf Garmisch Partenkirchen und Innsbruck gewann die 8 Vierschanzentournee vor den Osterreichern Albin Plank Sieger in Bischofshofen und Otto Leodolter 18 Pos Springer Land Punkte1 Max Bolkart Deutschland nbsp BR Deutschland 878 02 Albin Plank Osterreich nbsp Osterreich 874 73 Otto Leodolter Osterreich nbsp Osterreich 870 64 Willi Egger Osterreich nbsp Osterreich 860 55 Helmut Kurz Deutschland nbsp BR Deutschland 849 06 Timo Kivela Finnland nbsp Finnland 845 37 Georg Thoma Deutschland nbsp BR Deutschland 839 88 Walter Steinegger Osterreich nbsp Osterreich 826 89 Hermann Anwander Deutschland nbsp BR Deutschland 825 710 Wolfgang Happle Deutschland nbsp BR Deutschland 808 7Siehe auch BearbeitenOlympische Winterspiele 1960Einzelnachweise Bearbeiten Robert Kauer Raymund Stolze Klaus Taglauer 50 1 Jahre Internationale Vierschanzentournee Fliegen amp Siegen 3 Auflage wero press Pfaffenweiler 2002 ISBN 3 9808049 0 9 S 33 a b Hamburger Abendblatt vom 2 Januar 1960 S 15 Gesetz zur Anderung des Gesetzes uber das Staatswappen und die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik Vom 1 Oktober 1959 83 Kabinettssitzung am 28 Oktober 1959 Sofortige Massnahmen der Bundesregierung zur Verhinderung des Zeigens der Flagge der DDR im Bundesgebiet 88 Kabinettssitzung am 9 Dezember 1959 Flagge der gesamtdeutschen olympischen Mannschaft Anmerkung 28 a b Berliner Zeitung vom 28 Dezember 1959 S 4 ND vom 30 Dezember 1959 S 1 Flaggenstreit beim Innsbrucker Skispringen In Arbeiter Zeitung Wien 5 Janner 1960 S 1 Hamburger Abendblatt vom 4 Januar 1960 S 1 Robert Kauer Raymund Stolze Klaus Taglauer 50 1 Jahre Internationale Vierschanzentournee Fliegen amp Siegen 3 Auflage wero press Pfaffenweiler 2002 ISBN 3 9808049 0 9 S 194 FIS Official Results Auch in Innsbruck Flaggenstreit In Arbeiter Zeitung Wien 3 Janner 1960 S 24 Hamburger Abendblatt vom 4 Januar 1960 S 10 FIS Official Results Bolkart vor dem Gesamtsieg In Arbeiter Zeitung Wien 5 Janner 1960 S 10 Hamburger Abendblatt vom 7 Januar S 6 FIS Official Results FIS Cup StandingsVierschanzentourneen 1953 1953 54 1954 55 1955 56 1956 57 1957 58 1958 59 1959 60 1960 61 1961 62 1962 63 1963 64 1964 65 1965 66 1966 67 1967 68 1968 69 1969 70 1970 71 1971 72 1972 73 1973 74 1974 75 1975 76 1976 77 1977 78 1978 79 1979 80 1980 81 1981 82 1982 83 1983 84 1984 85 1985 86 1986 87 1987 88 1988 89 1989 90 1990 91 1991 92 1992 93 1993 94 1994 95 1995 96 1996 97 1997 98 1998 99 1999 2000 2000 01 2001 02 2002 03 2003 04 2004 05 2005 06 2006 07 2007 08 2008 09 2009 10 2010 11 2011 12 2012 13 2013 14 2014 15 2015 16 2016 17 2017 18 2018 19 2019 20 2020 21 2021 22 2022 23 2023 24 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vierschanzentournee 1959 60 amp oldid 236135829