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Die romisch katholische Filialkirche St Peter in Munster einem Ortsteil der Stadt Rottenburg an der Laaber im niederbayerischen Landkreis Landshut ist die Urkirche der Pfarrei Rottenburg an der Laaber und war bis um das Jahr 1300 selbst Pfarrkirche Filialkirche St PeterDieser Artikel behandelt die Kirche St Peter in Bayern Zur Kirche in der westfalischen Stadt Munster siehe St Petri Munster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Deckengemalde 3 2 Hochaltar 3 3 Ubrige Ausstattung des Chorraumes 3 4 Seitenaltare 3 5 Kanzel 3 6 Ubrige Ausstattung des Langhauses 3 7 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMunster ist der alteste Ort der Pfarrei Rottenburg Diese ist aus dem dortigen Urkloster der Diozese Regensburg hervorgegangen welches vermutlich im 8 Jahrhundert von einem Regensburger Bischof gegrundet wurde Munster fiel den Ungarneinfallen und der Sakularisation Herzog Arnulfs I zum Opfer Anstelle des Klosters entstand im 11 Jahrhundert durch die Herren von Roning die Pfarrei St Peter Unter den niederbayerischen Herzogen wurde der Pfarrsitz um 1300 zunachst von Munster nach Gisseltshausen verlegt Anfang des 15 Jahrhunderts dann nach Rottenburg 1 2 Die Peterskirche zu Munster hat ihren Ursprung nach Ausweis der Stilmerkmale gegen Ende des 13 Jahrhunderts Aus dieser Zeit am Ubergang zwischen Romanik und Gotik stammen noch die Langhausmauern und der Turmunterbau Der Chor und der Oberbau des Turmes entstanden in der Spatgotik um 1500 Im Jahr 1786 wurden das Schiff um das westliche Chorjoch erweitert die Flachdecken in Langhaus und Chor eingezogen die zuvor spitzbogigen Fensteroffnungen ausgerundet Sakristei und westliches Vorzeichen erbaut und der Turm mit seiner heutigen Kuppel versehen 1 3 4 Im Jahr 1838 erhielt die Filialkirche eine Orgel 1844 ihre Turmuhr und 1848 49 zwei Glocken 1884 fuhrte das Atelier fur kirchliche Kunst der Bruder August und Karl Kraft aus Freising eine Innenrenovierung durch Davon zeugen bis heute die Altarblatter der Seitenaltare und die 14 Kreuzwegtafeln 1904 wurde die heutige Orgel von Ludwig Edenhofer junior aus Deggendorf angeschafft In den Jahren 1913 14 erfolgte eine umfassende Aussen und Innenrenovierung In diesem Zuge entstanden auch die Deckenfresken im Langhaus und Chor die von dem Munchner Kirchenmaler Josef Wittmann geschaffen wurden 1948 lieferte die Glockengiesserei Johann Hahn aus Landshut zwei neue Glocken nachdem die alten im Zweiten Weltkrieg eingezogen worden waren Das Aussere des Kirchturms wurde in den 1956 und 1973 erneuert Im Jahr 1974 erhielt der Kirchturm der zuvor mit Schiefer gedeckt war eine Kupferbedachung und eine Blitzschutzanlage Sieben Jahre spater wurde die Kirche mit neuem Gestuhl und einer elektrischen Heizung ausgestattet In den Jahren 2005 bis 2007 erfolgte eine umfassende Renovierung des Turmes des Dachstuhls und des Innenraums 1 3 4 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Kirche St Peter ist ein einschiffiger nach Osten ausgerichteter Saalbau Das Langhaus umfasst vier Fensterachsen Daran schliesst sich der leicht eingezogene spatgotische Chor an Dieser umfasst drei Fensterachsen und ist in drei Achteckseiten geschlossen ist Der Chorschluss stammt wohl aus der Zeit um 1500 zuvor war der Chor sicher rechteckig Sudlich am Chor wurde 1786 eine zweigeschossige flachgedeckte Sakristei angebaut Am ostlichen Langhausjoch an die Sakristei anstossend ist der Turm angebaut Der Bau ist vollstandig verputzt 1 Am Aussenbau wird der Chor durch schwache Dreieckstreben und ein Friesband unter dem Dachansatz gegliedert Am Chorschluss befinden sich rechteckige einmal abgesetzte Strebepfeiler bei denen der obere Absatz ubereck gestellt ist Am alten Teil des Langhauses befinden sich Ecklisenen Der funfgeschossige quadratische Unterbau des Turmes wird von Eck und Mittellisenen aufgelockert die Geschosse sind an der Ost und Sudseite durch schwache Gesimse bestehend aus Kehle und Platte getrennt Der kurze oktogonale Oberbau wird durch Eckstreben und ein Friesband unter dem Dachgesims gegliedert Die Schalloffnungen sind spitzbogig mit Nasen ausgefuhrt Den oberen Abschluss des Turmes bildet eine zierliche Kuppel 1 Das fruhere Sudportal ein romanisches Rundbogenportal in einer rechteckigen Mauerverstarkung ist heute zugesetzt Das heutige Westportal mit seiner Vorhalle stammt aus dem Jahr 1786 1 Innenraum Bearbeiten nbsp InnenansichtIm Innenraum wurde bei dem Umbau im Jahr 1786 das Langhaus um ein Joch nach Osten erweitert Das westliche Chorjoch gehort somit heute zum Langhaus der mit Pilastern besetzte runde Chorbogen befindet sich zwischen dem zweiten und dritten Chorjoch von Osten Der fruhere Chorbogen ist beseitigt An das spatgotische Netzrippengewolbe im Chor erinnern nur noch die gefasten Wandpfeiler und die spitzen Schildbogen Der Chorraum wird heute von einer Flachdecke uberspannt Die Langhausmauern sind innen uber dem unteren Drittel abgesetzt der untere Teil des Mauerwerks stammt noch aus dem spaten 13 Jahrhundert Ansonsten sind die Wande ungegliedert Seit 1786 befindet sich auch im Langhaus eine Flachdecke 1 Im Erdgeschoss des Turmes befindet sich die fruhere Sakristei in der ein fruhgotisches Kreuzgewolbe ohne Rippen aus der Entstehungszeit der Kirche erhalten ist 1 Ausstattung BearbeitenDeckengemalde Bearbeiten An der Flachdecke in Chor und Langhaus befinden sich zwei Deckenfresken die der Kirchenmaler Josef Wittmann 1913 im Nazarenerstil gestaltete Im Chor ist Jesus als Kinderfreund dargestellt im Langhaus Die Befreiung Petri aus dem Kerker Hochaltar Bearbeiten nbsp HochaltarDer Chorraum wird in der Hohe fast vollstandig von dem Hochaltar im Stile des spaten Rokoko eingenommen Dieser wurde 1777 nach dem Visier des Pfeffenhausener Schreiners Hieronymus Schauer angefertigt Der stattliche Aufbau wird von vier Rundsaulen und vier Pilastern getragen Diese rahmen den von Volutenpilastern flankierten Tabernakel und das von Ignatius Kauffmann geschaffene Altarblatt mit einer Darstellung der Schlusselubergabe an den Apostel und Kirchenpatron Petrus Daruber befindet sich zwischen geschweiftem Gebalk der ebenfalls geschweifte Auszug mit einem Bild der Himmelfahrt Mariens Uber den seitlichen Altardurchgangen stehen links eine Figur des heiligen Wolfgang rechts der heilige Florian 1 5 Ubrige Ausstattung des Chorraumes Bearbeiten Der Volksaltar und der Ambo im Stil dem Hochaltar angeglichen wurden 1982 von der Firma Steininger aus Dingolfing gefertigt An den Seitenwanden des Chorraums sind Rokoko Busten der Apostel Paulus mit Schwert und Buch links und Petrus mit den Schlusseln rechts angebracht 5 Seitenaltare Bearbeiten nbsp Madonna mit Kind um 1480Links und rechts des Chorbogens befinden sich zwei barocke Seitenaltare mit je zwei Pilastern zwei gewundenen Saulen und einem Volutenaufsatz aus der Zeit um 1720 Die Altarblatter wurden 1884 gemalt und zeigen Maria mit dem Jesuskind links sowie den heiligen Sebastian rechts Auf dem linken Seitenaltar befindet sich ausserdem eine spatgotische Mutter Gottes Figur mit Kind die aus der Zeit um 1480 stammt 1 5 Kanzel Bearbeiten Die Kanzel an der sudlichen Langhauswand stammt aus der Zeit um 1740 und ist mit Band und Muschelwerk im Stile des fruhen Rokoko verziert Am Korpus zeigt sie eine gemalte Darstellung des wunderbaren Fischfangs An der Unterseite des Schalldeckels befindet sich innen eine plastische Darstellung des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube obenauf ist eine Figur des Erzengels Michael mit Waage zu sehen 5 Ubrige Ausstattung des Langhauses Bearbeiten Gegenuber der Kanzel ist ein grosses barockes Kruzifix aus Holz angebracht darunter zwei spatgotische Reliefs aus der Zeit um 1530 40 welche den heiligen Wolfgang und den heiligen Florian darstellen Die vierzehn Kreuzwegtafeln ausgefuhrt als Olgemalde auf Leinwand in einem Holzrahmen stammen aus dem Jahr 1884 Am Scheitel des Chorbogens ist eine Rosenkranzmadonna mit Kind angebracht die auf der Erdkugel stehend dargestellt ist Die barocken Stuhlwangen wurden 1767 von dem Pfeffenhausener Schreiner Hieronymus Schauer geschaffen Sie zeigen qualitatvolle Schnitzereien in Form von Muschel und Schweifwerk im Stile des spaten Rokoko 1 5 nbsp Barockes Kruzifix heiliger Wolfgang links heiliger Florian rechts nbsp Heiliger Wolfgang nbsp Heiliger Florian nbsp Rosenkranzmadonna nbsp KirchstuhlwangeOrgel Bearbeiten nbsp OrgelemporeDie Orgel wurde im Jahr 1904 von Ludwig Edenhofer junior aus Deggendorf geschaffen Das Kegelladeninstrument mit pneumatischen Spiel und Registertrakturen umfasst acht Register auf zwei Manualen und Pedal Es ist in einem neobarocken Prospekt untergebracht und verfugt uber einen freistehenden Spieltisch Die Disposition lautet wie folgt 6 I Manual C f31 Principal 8 2 Gamba 8 3 Octav 4 4 Flote 4 5 Mixtur III 2 2 3 II Manual C f36 Salicional 8 7 Lieblich Gedeckt 8 Pedal C d18 Subbass 16 Koppeln II I II P I PLiteratur BearbeitenJosef Mayerhofer Die Kirchen der Pfarrei Rottenburg a d Laaber Kleine Kunstfuhrer Nr 1402 Verlag Schnell amp Steiner Munchen 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter Munster Rottenburg an der Laaber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft Rottenburg Laaber Bilder der Filialkirche St Peter in Munster auf kirchturm netEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Anton Eckardt Hrsg Die Kunstdenkmaler von Niederbayern Bezirksamt Rottenburg Oldenbourg Munchen 1930 S 108 112 Mayerhofer S 2 a b Mayerhofer S 6f a b Pfarreiengemeinschaft Rottenburg Laaber Kirchen der Pfarrei Rottenburg Laaber Online auf www pfarrei rottenburg de abgerufen am 20 Dezember 2020 a b c d e Mayerhofer S 10f Orgeldatenbank Bayern online48 73193 12 05292 Koordinaten 48 43 54 9 N 12 3 10 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter Munster amp oldid 237934158