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Die unter Denkmalschutz stehende romisch katholische Pfarrkirche St Pantaleon liegt in Erp einem Stadtteil von Erftstadt im Rhein Erft Kreis Pfarrkirche St PantaleonInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste aus Stein gebaute Kirche wurde vermutlich um das Jahr 1000 im romanischen Stil errichtet Es ist anzunehmen dass bereits diese Vorgangerin eine zu einem Fronhof gehorende Eigenkirche der Grafen von Are war deren Patronatsrechte unter den Nachkommen dieses Geschlechts geteilt wurden Die Pfarrkirche St Pantaleon wird 1260 erstmals erwahnt Zu der Zeit besassen die Herren von Dollendorf ein Viertel des Patronatsrechtes das Domkapitel drei Viertel nachdem Erzbischof Konrad von Hochstaden die ihm gehorenden zwei Viertel dem Domstift geschenkt hatte 1 Im Laufe der Zeit kam das Patronatsrecht der Pfarrkirche St Pantaleon an die Grafen von Manderscheid Blankenheim die es im Jahr 1539 in einem Tauschvertrag dem Kloster Steinfeld gegen das Patronatsrecht an der Schlosskirche Schleiden ubertrugen Das Kloster Steinfeld blieb bis zur Sakularisation Patronatsherr von St Pantaleon 2 Die Grafen behielten das Patronatsrecht an der Laurentiuskapelle 3 und erhielten spater auch das Prasentationsrecht am St Nikolaus Altar einem Nebenaltar in der Pfarrkirche der mit einer Vikarie verbunden war 4 Im Laufe ihrer Geschichte musste die Kirche mehrfach ganz oder teilweise neu gebaut werden Nach den Zerstorungen im truchsessisch niederlandischen Krieg wurde sie 1603 von Grund auf restauriert 5 Nach der Brandlegung 1642 verursacht durch die Belagerer Lechenichs im Hessenkrieg dauerte es Jahrzehnte bis die Kirche 1666 wiederhergestellt war 6 Nach einem weiteren Brand im Jahre 1736 wurde 1753 ein Neubau begonnen als barocke Saalkirche deren Schiff nicht zur Strasse sondern feldwarts an die Sudseite des Turmes angebaut wurde 7 Die neben dem Schleidenhof gelegene Laurentiuskapelle diente jahrelang als Ersatz fur die zerstorte Pfarrkirche 8 1872 wurde der Chor abgebrochen und die Kirche erweitert da sie der stark gewachsenen Zahl der Glaubigen nicht genugend Raum bot Die Kirche erhielt ein breit angelegtes Querhaus und ein eingezogener 5 8 Chor wurden nach Planen des Baurats Friedrich Karl Schubert 9 an das bestehende Langhaus angefugt Die Zerstorungen nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg im November 1944 wurden in den Jahren 1949 bis 1953 durch Wiederaufbau und Reparaturen beseitigt 10 Baubeschreibung BearbeitenDie Pfarrkirche liegt zusammen mit dem Pfarrhaus den Gebauden eines Kindergartens und einem Kinderspielplatz auf einem erhohten und von einer Mauer abgestutzten Areal des alten Friedhofes auf dem sich noch historische und aktuelle Grabstellen befinden In diesen Komplex ist unterhalb der Kirche an der Strassenseite ein ehemaliges doppelstockiges Wachhaus aus dem Jahre 1753 integriert und an der Auffahrt befindet sich das Kriegerdenkmal von Erp Der 1872 73 durch Baumeister Friedrich Karl Schubert errichtete Vergrosserungsbau ein breit angelegtes Querschiff und ein eingezogener 5 8 Chor wurde an die stehenden Teile des Backsteinlanghauses aus dem 18 Jahrhundert angefugt Das barocke Langhaus hat an jeder Seite zwischen den Strebepfeilern drei rundbogige Fenster Querhaus und Chor sind in der Traufzone durch einen Bogenfries gestaltet Zwischen den Strebepfeilern des Querschiffes sind jeweils zwei Rundbogenfenster unter einem Okulus angeordnet Der vorgelagerte weiss verputzte dreigeschossige Kirchturm mit geschwungener Haube wurde auf fast quadratischem Grundriss erbaut Die Bausubstanz stammt grosstenteils aus dem 18 Jahrhundert In den beiden unteren Geschossen mit alteren romanischen Bauteilen befinden sich kleine Fensteroffnungen daruber an der Westseite ein spatgotisches Fenster im Glockengeschoss kleine korbbogige Zwillingsfenster nbsp KirchenschiffDas Untergeschoss des Turmes der ehemalige Eingangsbereich besitzt ein spatgotisches Kreuzrippengewolbe Heute wird dieser Raum in dem sich der Taufstein befindet von der Gemeinde als Taufkapelle genutzt Breite Pfeiler mit vorgelagerten Saulen und Kapitellen tragen die durch Gurtbogen unterteilte Decke des Langhauses die sich im Querhaus fortsetzt Die Fenster wurden in den 1950er Jahren und 1970 erneuert Ausstattung BearbeitenZur Ausstattung gehoren Altar Tabernakel und Ambo aus Aachener Blaustein von Bildhauer Olaf Hohnen 1969 Eine im Chorbogen hangende Kreuzigungsgruppe mit restaurierten Figuren von Maria und Johannes 14 Jahrhundert und einem Kreuz 15 Jahrhundert im Tausch erhalten gegen das in das Kolner Diozesanmuseum abgegebene Erper Kreuz Kanzel mit Schalldeckel um 1760 1990 neu gefasst Heiligenfiguren um 1700 Sebastian Brigida Nikolaus Matthias Josef mit Kind Heiligenfiguren um 1990 Pantaleon Laurentius Gemalde vom Martyrium des heiligen Laurentius 17 Jahrhundert aus der ehemaligen Laurentiuskapelle der Kapelle der Herrschaft Manderscheid Blankenheim Nikolausgemalde von Heinrich Lauenstein 1873 11 Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1901 von dem Orgelbauer Johannes Klais Orgelbau erbaut Im Laufe der Zeit wurde die Orgel mehrfach umgebaut 1960 wurde das Instrument elektrifiziert und weitgehend verandert Im Jahre 2011 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Hugo Mayer Orgelbau restauriert und in Teilen auf den Ursprungszustand zuruckgefuhrt insbesondere die Disposition entspricht nun wieder dem Zustand von 1901 Das Kegelladen Instrument hat 24 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind elektro pneumatisch 12 I Hauptwerk C g31 Bordun 16 H 2 Principal 8 H 3 Gamba 8 R 4 Salicional 8 H 5 Flote 8 R 6 Gedeckt Nr 16 8 7 Octav 4 H 8 Rohrflote 4 H 9 Octav 2 H 10 Mixtur Cornett III IV 2 2 3 H 11 Fagott Nr 21 16 12 Trompete 8 H 13 Oboe Nr 22 8 14 Klarinette Nr 23 8 II Schwellwerk C g315 Geigenprincipal 8 R 16 Gedackt 8 H 17 Aeoline 8 R 18 Vox coelestis 8 R 19 Traversflote 4 H 20 Harmonia artheria III IV 2 2 3 21 Fagott 16 22 Oboe 8 23 Klarinette 8 Tremulant Auxiliaire Werk C g324 Platzfanfare 8 25 Rohrenglockenspiel 8 Pedalwerk C f126 Subbass 16 H 27 Octavbass 8 H 28 Gedackt Nr 16 8 29 Tuba 16 H 30 Fagott Nr 21 16 31 Oboe Nr 22 8 32 Klarinette Nr 23 8 Koppeln II I auch als Sub und Superoktavkoppeln II P Anmerkungen H Historischer Bestand R Rekonstruiertes RegisterGlocken Bearbeiten Die alteste erhaltene Glocke von 1701 wurde 1942 requiriert 1948 zuruckgefuhrt und danach an die Filialkirche St Ulrich in Weiler in der Ebene gegeben Im Jahre 1960 erhielt die Kirche ein neues funfstimmiges Gelaute Die Glocken die von Wolfgang Hausen in der Glockengiesserei Mabilon gegossen wurden sind 13 Nr Name Durchmesser Gewicht ca Schlagton Inschrift1 Pantaleon 1242 mm0 1200 kg0 e 2 SANKT PANTALEON DEM HELD BIN ZUM GRUSSE ICH BESTELLT 2 Maria 1043 mm0 680 kg g 1 DIR O MUTTER KONIGIN BRING ICH END UND ANBEGINN 3 Laurentius 925 mm 480 kg a 1 WIE LAURENTIUS IN NOT FLEH UM GNADE ICH BEI GOTT 4 Bruder Klaus 777 mm 280 kg c 0 BRUDER KLAUS BIN ICH GENANNT RUF DEN SEGEN AUF DAS LAND 5 Schutzengel 802 mm 200 kg d 1 WIE DER ENGEL SEL GER CHOR RUF ICH ALL ZU GOTT EMPOR Einzelnachweise Bearbeiten Albert Esser Die Geschichte des Dorfes Erp S 12 27 Everhard Ismar Geschichte der Pfarre und Kirche St Pantaleon Erp Seite 5 6 HSTAD Bestand Steinfeld Akten 601 Bl 1 veroffentlicht in Stommel Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt Bd III Nr 1685 HSTAD Bestand Herrschaft Manderscheid A 135 veroffentlicht in Stommel Quellen Band IV Nr 2055 und Nr 2607 HSTAD Bestand Herrschaft Manderscheid 136 veroffentlicht in Stommel Band IV Nr 2189 HSTAD Bestand Manderscheid 136 veroffentlicht in Stommel Band IV Nr 2594 Everhard Ismar Geschichte der Pfarre und Kirche St Pantaleon Erp Seite 21 49 HSTAD Bestand Herrschaft Manderscheid 136 veroffentlicht in Stommel Quellen Band V Nr 2892 Paul Clemen die Kunstdenkmaler des Kreises Euskirchen Dusseldorf 1900 Seite 33 Everhard Ismar Geschichte der Pfarre und Kirche St Pantaleon Erp Seite 21 49 Everhard Ismar Geschichte der Pfarre und Kirche St Pantaleon Erp Seite 42 53 Informationen zur Orgel auf der Webseite der Orgelbaufirma Gerhard Hoffs Glocken im Dekanat Erftstadt o J S 30 33 PDF 533 KB abgerufen am 30 Marz 2021Literatur BearbeitenEverhard Ismar Geschichte der Pfarre und Kirche St Pantaleon Erp Erp 1994 Frank Kretschmar Kirchen und Andachtsstatten im Rhein Erft Kreis Koln 2005 ISBN 3 7616 1944 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Pantaleon Erp Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchen und Kapellen in der Stadt Erftstadt St Alban Liblar Annakapelle Gymnich St Anna Kapelle Kottingen Apolloniakapelle Ahrem St Barbara Liblar St Clemens Herrig Emmauskirche Gymnich Friedenskirche Liblar St Johannes Enthauptung Niederberg St Johannes der Taufer Ahrem St Johannes der Taufer Niederberg St Joseph Kottingen St Kilian Lechenich Kirche der Versohnung Lechenich St Kunibert Gymnich St Lambertus Bliesheim Marienkapelle Frauenthal St Martin Friesheim St Martinus Borr St Martinus Kierdorf St Michael Blessem St Pantaleon Erp St Remigius Dirmerzheim St Servatius Kapelle Lechenich 50 766651 6 723016 Koordinaten 50 45 59 9 N 6 43 22 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pantaleon Erp amp oldid 219383692