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St Martinus ist die romisch katholische Pfarrkirche von Burg an der Wupper einem Stadtteil der nordrhein westfalischen Stadt Solingen Das Gebaude steht seit dem 5 Marz 1986 unter Denkmalschutz 1 Die Kirchengemeinde gehort zum Seelsorgebereich Solingen Sud im Erzbistum Koln 2 Blick auf St Martinus vom Bergfried Schloss Burgs Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenGraf Engelbert I von Berg ermoglichte den Johannitern um 1170 3 eine Kommende in der Freiheit bei Schloss Burg zu grunden indem er dem Orden das Patronat uber die damalige dem heiligen Pankratius geweihte Burgkapelle ubertrug Die Johanniter errichteten noch vor 1200 4 eine eigene Kirche in Form einer zweischiffigen Gewolbehalle deren Form vermutlich durch die Erfahrungen der Ordensritter im Heiligen Land gepragt war 5 Der urkundlich erstmals im September 1228 als dem heiligen Johannes dem Taufer geweiht ecclesie b eati Johannis 6 erwahnte Kirchenbau wurde spater auch Pfarrkirche 1732 wurde Sankt Martin als ihr zweiter Patron genannt 7 Sie diente sowohl dem Abhalten von Gottesdiensten als auch als Taufkirche und Krankenpflegestation des Ordens 5 Im 15 Jahrhundert erhielt die Kirche eine Sakristei mit Pultdach in deren Obergeschoss sich ein gotisches Oratorium befand 8 Nach Ende des Dreissigjahrigen Kriegs zerstorte die abruckende kaiserliche Besatzung des Schlosses 1648 nicht nur dessen wehrhafte Elemente sondern auch einen Teil der zuvor bei einer Belagerung ehedem beschadigten Johanniterkirche Deren Westteil musste anschliessend neu errichtet werden wobei fur den Wiederaufbau in vereinfachten Formen vermutlich altes Baumaterial zum Einsatz kam 9 1771 wurde der Chorturm hinzugefugt 10 Im Zuge der Sakularisation ging die Kirche von den Johannitern an den Staat und wurde am 11 November 1803 11 als Pfarrkirche dem heiligen Martin neu geweiht Nachdem 1952 eine Renovierung im Inneren vorgenommen worden war 12 folgte in den 1960er Jahren eine aufwandige Sanierung der Bausubstanz Dabei wurde 1960 die Sakristei abgerissen 12 und wurden neue Fenster im Chor installiert Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Grundriss der Kirche von 1894Altester Teil der Kirche ist der romanische Ostbau vom Ende des 12 Jahrhunderts 13 mit einer lichten Breite von 8 5 Metern 14 Ihm ist an der ostlichen Stirnseite ein dreiseitiger Chor ohne Chorhaus vorgesetzt Auf diesem steht ein mit Schieferschindeln verkleideter Chorturm dessen spitzer achteckiger Helm von einer Wetterfahne bekront ist Der Turm dient als Glockenturm dessen zwei Glocken folgende Inschriften tragen EVERARDUS PETIT ME FECIT A 1790 und SANCTE JOANNE BAPTISTA ORA PRO NOBIS QUEM PRAEDICASTI SALVATOREM SACRO ORDINI MELITENSI ERECTA A 1799 ME FUDIT STOCKY 14 deutsch Heiliger Taufer Johannes bitte fur uns bei dem der von dir als Heiland vorher verkundigt wurde Errichtet vom heiligen Malteserorden im Jahre 1799 Stocky goss mich 15 Der Chor besitzt ein grosses Rundbogenfenster mit abfallender Sohlbank Seine Verglasung wurde von Peter Hecker gestaltet und zeigt die heilige Dreifaltigkeit Das Zeitgeschehen der Entstehungszeit im Jahr 1969 fliesst durch die Darstellung eines stilisierten Astronauten ein Zu beiden Seiten des Chores erscheint je ein rundbogiges Fenster mit den Darstellungen des heiligen Martin und Johannes des Taufers nbsp Romanische Kapitelle und SaulenstellungDurch den gesamten Ostteil zieht sich im Inneren eine romanische Saulenstellung entlang der Wande Auf einem niedrigen Sockel erheben sich funfzehn 1 35 Meter 14 hohe Saulen aus blauschwarzem Marmor 16 mit Eckblattbasen und feinen Blattkapitellen aus weissem Kalkstein 17 die durch Bogen verbunden sind 13 dieser Saulen stammen aus dem fruhen 13 Jahrhundert vermutlich aus der mittelalterlichen Pankratiuskapelle oder dem Palas der damaligen Burg 11 8 Der jungere Westteil ist 11 95 Meter 14 lang und aus Tuffstein errichtet Er besitzt eine flache Decke und je drei Fenster auf den Langseiten Einlass gewahrt eine zweiflugelige Eichentur in der Mitte der westlichen Stirnseite Sie stammt aus der Werkstatt des Hennefer Bildhauers Manfred Saul und zeigt zwei Reliefs mit aufeinanderstehenden Figuren Uber dem Portal hangt das steinerne Wappen des Johanniterordens und erinnert an die Anfange der Pfarrkirche An der nordlichen Aussenseite des Baus stehen sechs alte Grabplatten eine davon aus dem Jahr 1620 18 Ausstattung Bearbeiten An der Sudwand steht uber dem Eingang zur heutigen Sakristei eine Holzfigur des Erzbischofs Engelbert von Koln Die ursprunglich den heiligen Martin darstellende Statue wurde 2006 von E Lodorf umgearbeitet und mit den Insignien Engelberts versehen 19 Auf der gegenuber liegenden Seite steht der kesselformige romanische Taufstein auf einer Steinsaule mit ehemals vier runden Eckkonsolen die aber heute nicht mehr erhalten sind 20 Der Taufstein datiert wie auch der gemauerte Stipes wahrscheinlich in die erste Halfte des 13 Jahrhunderts und wurde spater uberarbeitet 8 20 An der Wand uber dem Taufbecken stehen zwei barocke Holzfiguren aus der Zeit um 1750 19 die den Erzengel Gabriel und den heiligen Georg darstellen Sie sind Dauerleihgaben die ursprunglich aus der Kirche St Pankratius in Dormagen Nievenheim stammen 19 Das Weihwasserbecken von St Martinus wurde aus einer Saulenbasis hergestellt die mit Eckblattern verziert ist 21 Das Kirchengestuhl und die auf einer holzernen Empore uber dem Eingang stehende Orgel stammen aus der Zeit des Klassizismus 19 Unter der Orgelempore befindet sich in einer Nische ein Marienaltar Seit 2002 ist die Kirche im Besitz einer kostbaren Reliquie Ein an der Vorderseite des Altars angebrachtes Behaltnis enthalt einen Fingerknochen des heiligen Engelbert aus seinem Schrein im Kolner Dom Literatur BearbeitenGeorg Dehio Rheinland Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Teil I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 978 3 422 03093 0 S 1108 1109 Paul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadte Barmen Elberfeld Remscheid und der Kreise Lennep Mettmann Solingen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 3 Abt 2 L Schwann Dusseldorf 1894 S 43 44 Digitalisat Elke Lutterbach Schloss Burg an der Wupper Ritterburgen Fuhrer Nachschlagewerk und Bilderbuch Band 1 1 Auflage J P Bachem Koln 2003 ISBN 3 7616 1699 6 S 78 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martinus Solingen Burg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichtsdaten auf zeitspurensuche deFussnoten Bearbeiten Denkmalliste Solingen Stand 1 Juli 2015 S 22 lfd Nr 800 PDF Memento des Originals vom 18 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www2 solingen de 126 kB Webseite des Erzbistums Koln Memento des Originals vom 31 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www erzbistum koeln de Zugriff am 6 April 2016 Elke Janssen Schnabel Solingen Burg Zwei Denkmalbereiche um Schloss Burg In Norbert Kuhn Hrsg Schloss Burg an der Wupper Rheinischer Verein Koln 2015 ISBN 978 3 86526 108 3 S 39 P Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadte Barmen Elberfeld Remscheid und der Kreise Lennep Mettmann Solingen 1894 S 43 a b Stefanie Schild Schloss Burg an der Wupper In Norbert Kuhn Hrsg Schloss Burg an der Wupper Rheinischer Verein Koln 2015 ISBN 978 3 86526 108 3 S 8 Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins Band 2 Wolf Dusseldorf 1846 Nr 155 Digitalisat Stefanie Schild Schloss Burg an der Wupper In Norbert Kuhn Hrsg Schloss Burg an der Wupper Rheinischer Verein Koln 2015 ISBN 978 3 86526 108 3 S 6 a b c Stefanie Schild Schloss Burg an der Wupper In Norbert Kuhn Hrsg Schloss Burg an der Wupper Rheinischer Verein Koln 2015 ISBN 978 3 86526 108 3 S 9 E Lutterbach Schloss Burg an der Wupper 2003 S 80 81 E Lutterbach Schloss Burg an der Wupper 2003 S 80 79 a b Geschichte der Kirche auf der Website der Kirchengemeinde Zugriff am 6 April 2016 a b Kirchenhistorie auf zeitspurensuche de Zugriff am 6 April 2016 Gerhard August Fischer Schloss Burg an der Wupper Die Burgen des Mittelalters und das Leben auf denselben Reprint der Ausgabe von 1892 Kierdorf Remscheid 1980 ISBN 3 922055 30 3 S 14 a b c d P Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadte Barmen Elberfeld Remscheid und der Kreise Lennep Mettmann Solingen 1894 S 44 Friedrich Everhard von Mering Geschichte der Burgen Ritterguter Abteien und Kloster in den Rheinlanden und den Provinzen Julich Cleve Berg und Westphalen Band 9 Heberle Koln 1853 S 48 Angabe nach P Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadte Barmen Elberfeld Remscheid und der Kreise Lennep Mettmann Solingen 1894 S 44 In anderen Publikationen wird Schiefer als Saulenmaterial angegeben E Lutterbach Schloss Burg an der Wupper 2003 S 81 E Lutterbach Schloss Burg an der Wupper 2003 S 82 a b c d Informationen zur Kirche auf der Website der Kirchengemeinde Zugriff am 6 April 2016 a b G Dehio Rheinland Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Teil I 2005 S 1108 G Dehio Rheinland Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Teil I 2005 S 1109 51 138018 7 152051 224 Koordinaten 51 8 16 9 N 7 9 7 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martinus Burg amp oldid 238302061