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Die denkmalgeschutzte evangelisch lutherische Pfarrkirche St Johannes der Taufer steht in Schwand bei Nurnberg einem Gemeindeteil des Marktes Schwanstetten im Landkreis Roth Mittelfranken Bayern Die Kirche ist unter der Denkmalnummer D 5 76 132 34 als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen Die Pfarrei gehort zum Dekanat Schwabach im Kirchenkreis Nurnberg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern St Johannes der Taufer Schwand bei Nurnberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 3 1 Kanzelaltar 3 2 Weitere Gemalde und Glasfenster 3 3 Taufstein 3 4 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBischof Otto von Eichstatt weihte im Jahr 1186 in Schwand eine erste Holzkirche die eine Filialkirche der Urpfarrei Pfaffenhofen darstellte Als sie baufallig und zu klein geworden war wurde diese Holzkirche abgerissen 1 Um 1450 entstand eine spatgotische Wehrkirche aus Sandstein auch der Friedhof wurde zu dieser Zeit mit einer Mauer umgeben Das Kirchenschiff war bei diesem spatgotischen Gotteshaus nordlich an den Turm angebaut Die unteren drei Turmgeschosse stammen noch aus dieser Bauzeit und zeugen von der einstigen Wehrhaftigkeit der Kirche 2 1468 stiftete der Nurnberger Patrizier Wilhelm Loffelholz der 1442 Schwand fur 33 Jahre von den Hohenzollern gepachtet hatte eine Fruhmesse funfmal wochentlich zu Ehren Johannes des Taufers der Jungfrau Maria sowie des Hl Sebald und Hl Wolfgang Diese Stiftung wurde vom Eichstatter Bischof Wilhelm von Reichenau bestatigt Es ist wahrscheinlich dass Loffelholz ebenfalls den Kirchenneubau in den 1450er Jahren stiftete 3 Die Kirche stellte nun eine Filiale der Pfarrei Roth dar bis Schwand 1502 den Status einer eigenen Pfarre erhielt Allerdings musste die Kirchengemeinde dem Rother Pfarrer jahrlich 20 Gulden als Ersatz fur den Ausfall seiner Einkunfte zahlen Luthers reformatorische Thesen fanden nach 1517 rasch auch Anklang in Schwand und die Gemeinde war nicht mehr gewillt die Zahlung an den Rother Papisten zu leisten In Folge der Zahlungsweigerung wurde die Pfarrei 1524 aufgelost und Schwand erneut eine Rother Tochterkirche Fortan wurden wieder katholische Kaplane fur die Fruhmesse geschickt Ab 1526 war dies Johann Hufeisen 1562 aus Schwabach zuletzt Pfarrer in Rothenbach b St Wolfgang der in Wittenberg studiert hatte und ein Anhanger des Luthertums war weswegen er die Reformation in Schwand einfuhrte 1537 kam es zur endgultigen Loslosung von Roth und die eigene nunmehr protestantische Pfarrei Schwand wurde wiedergegrundet mit Hufeisen der erste evangelische Pfarrer 4 Wahrend des Schmalkaldischen Krieges 1547 brannte die Kirche nieder wurde allerdings innerhalb von einem Jahr wieder aufgebaut Da die kleine spatgotische Wehrkirche fur die angewachsene Pfarrgemeinde nicht mehr genug Platz bot war ein Neubau notwendig geworden Johann David Steingruber wurde von Markgraf Karl Wilhelm Friedrich mit dem Neubau beauftragt Dieser entstand von 1751 bis 1753 hierbei wurde ein neues Kirchenschiff nun an die Westseite des Turms der bestehen blieb angebaut Die drei gotischen Altare Hauptaltar fur Johannes den Taufer Seitenaltare fur Hl Barbara und Hl Katharina mit Holzbildwerken aus Nurnberger Werkstatten wurden 1753 verkauft Das Geld fur den Kirchenneubau mussten die Schwander selbst aufbringen 1764 ersetzte man die bisherigen Kirchenstuhle durch neue mit einer festen Sitzordnung hierbei wurden die drei Gitterstuhle fur die Honoratiorenfamilien des Ortes eingebaut 1842 sowie 1981 1983 wurde das Kircheninnere renoviert 2015 2020 erfolgte eine Sanierung des Mauerwerks 5 6 Beschreibung Bearbeiten nbsp Das Innere der Kirche mit dem Kanzelaltar Die Predigtkirche erhielt 1753 ein zweigeschossiges mit einem Walmdach bedecktes Langhaus aus Quadermauerwerk im Markgrafenstil nach einem Entwurf von Johann David Steingruber Die Wande sind mit doppelten Pilastern gegliedert Die unteren Geschosse des ehemaligen Chorturms sind mittelalterlich Er wurde im 18 Jahrhundert mit einem Geschoss aufgestockt das die Turmuhr und den Glockenstuhl beherbergt und mit einem achtseitigen Knickhelm bedeckt Der mit einer Flachdecke uberspannte Innenraum des Langhauses ist mit zwei umlaufenden Emporen die von Saulen getragen werden ausgestattet Die Kirchenausstattung stammt aus der Bauzeit Die Orgel mit 13 Registern zwei Manualen und einem Pedal wurde 1983 von Deininger amp Renner gebaut 7 Der Prospekt stammt noch von der ersten Orgel der Kirche die 1894 eingebaut und von Johannes Strebel aus Nurnberg gefertigt wurde 8 Ausstattung BearbeitenKanzelaltar Bearbeiten Dem Markgrafenstil entsprechend liegen Altar Kanzel und Orgel ubereinander Die Gemalde des Altarretabels wurden vom Schneyer Maler Georg Albrecht Meuser 1711 1784 geschaffen und zeigen links die Geburt mittig die Kreuzigung auf demselben Bild darunter das Abendmahl und rechts die Auferstehung Jesu Christi Die Gemalde wie auch eine Glocke sind eine Stiftung des Backermeisters Simon Premser 5 8 Weitere Gemalde und Glasfenster Bearbeiten Im hinteren Teil des Kirchenschiffes befinden an den gegenuberliegenden Wanden zwei Bildpaare Zum einen ist dies Luther von Johann Georg Rogner sowie Melanchthon Kunstler unbekannt und zum anderen eine Kopie von Albrecht Durers Vier Apostel Kunstler unbekannt An der Westseite der Emporenbrustung des zweiten Geschosses befindet sich des Weiteren ein Gemalde mit dem Wappen der Ansbacher Markgrafen Das Wappen wie auch jenes uber dem Sudportal zeugt von der bedeutenden Vergangenheit Schwands unter den Hohenzollern 8 2 Die hohen und hellen Fenster des Saalbaus pragen den Innenraum Sie sind teilweise farbig gefasst unter anderem befindet sich an der Sudseite das sogenannte Martha und Maria Fenster das 1905 von Christoph Schuler gestaltet wurde Ein weiteres bedeutendes Glasfenster ist das Johannesfenster der Turmkapelle von Walter Habdank 1982 geschaffen In der Turmkapelle befindet sich auch ein Holztafelgemalde aus dem 17 Jahrhundert das die Kreuzigung zusammen mit einem Vogelnest darstellt vermutlich diente es als Retabel des vorherigen Baus 8 nbsp Melanchthon und Luther nbsp Kopie der Vier Apostel nbsp Markgrafliches Wappen nbsp Martha und Maria Fenster nbsp Lutherrose uber Westportal Taufstein Bearbeiten nbsp Der TaufsteinDer turkisfarbene Taufstein ist in Form einer barocken vierkantigen Balusterschale gestaltet an deren Seiten je ein Puttengesicht herausgearbeitet ist Die Kanten sowie Blatt Muschel und Flugelschmuck sind vergoldet Der holzerne Deckel des Taufsteins ersetzt eine ursprungliche Steinabdeckung die schon fruh auf Grund ihres Gewichts ausgetauscht wurde Das Taufbecken wurde vom Bauern und Schoffen Christoph Schrodel sowie seiner Ehefrau gestiftet und 1754 aufgestellt 8 Glocken Bearbeiten Die grosste und schwerste Glocke wurde aus den umgeschmolzenen Trummern einer beim Kirchenbrand 1547 zerstorten alteren Glocke gegossen 9 Name Gussjahr Giesser und Gussort Durchmesser mm Masse kg Schlagton Grosse Glocke 1548 Hans III Glockengiesser Nurnberg 1150 1155 fis 8 16 Kleine Glocke 1590 Christoph Glockengiesser Nurnberg 870 455 h1 5 16Premserglocke 1754 Ernst Losch Roth 940 560 ais1 3 16Literatur BearbeitenGeorg Rusam 800 Jahre Kirche in Schwand Ein Gang durch die Geschichte der Kirchengemeinde und der Marktgemeinde Karl Ulrich amp Co Nurnberg 1986 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Deutscher Kunstverlag Munchen 1999 S 961 Karl Grober Felix Mader Stadt und Landkreis Schwabach Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 7 R Oldenburg Munchen 1939 S 298 299 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Schwand bei Nurnberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchengemeinde SchwandEinzelnachweise Bearbeiten Georg Rusam 800 Jahre Kirche in Schwand Nurnberg 1986 S 8 a b Johanneskirche www museum schwanstetten de Abgerufen am 8 Oktober 2022 Georg Rusam 800 Jahre Kirche in Schwand Nurnberg 1986 S 15 Georg Rusam 800 Jahre Kirche in Schwand Nurnberg 1986 S 20 23 a b Georg Rusam 800 Jahre Kirche in Schwand Nurnberg 1986 S 30 36 Renovierung www museum schwanstetten de Abgerufen am 8 Oktober 2022 Information zur Orgel a b c d e Kirchenausstattung www museum schwanstetten de Abgerufen am 7 Oktober 2022 Die Glocken der Johanneskirche www museum schwanstetten de Abgerufen am 7 Oktober 2022 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Schwabach Barthelmesaurach St Bartholomaus Bernlohe Evangelische Kirche Buchenbach St Willibald Dietersdorf St Georg Eckersmuhlen Dreifaltigkeitskirche Georgensgmund St Georg Gustenfelden St Bartholomaus Hilpoltstein Christuskirche Kammerstein St Georg Katzwang Wehrkirche Unserer Lieben Frauen Kleinschwarzenlohe Allerheiligenkirche Kornburg St Nikolaus Kottensdorf St Nikolaus Leerstetten St Peter und Paul Mabenberg St Oswald Petersgmund St Peter Pfaffenhofen St Ottilia Rednitzhembach St Antonius und Laurentius Regelsbach St Georg Rittersbach St Maria Rohr St Emmeram Roth Zu unserer lieben Frau Kreuzkirche Rothenbach bei Sankt Wolfgang St Wolfgang Schwabach St Christophorus Gethsemanekirche St Martin Spitalkirche Schwand St Johannes Unterreichenbach St Jakobus der Altere Wallesau St Maria Wendelstein St Georg 49 299121 11 120899 Koordinaten 49 17 56 8 N 11 7 15 2 O Normdaten Geografikum GND 1041807988 lobid OGND AKS VIAF 305184358 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes der Taufer Schwand bei Nurnberg amp oldid 232347913