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St Joachim ist eine romisch katholische Filialkirche 1 im Durener Innenstadtbezirk Duren Nord in Nordrhein Westfalen Die Kirche wurde zwischen 1895 und 1897 nach Planen von Heinrich Krings erbaut und ist dem hl Joachim geweiht Das Bauwerk ist unter Nr 1 67 in die Liste der Baudenkmaler in Duren eingetragen St Joachim in Duren NordKlais Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 2 1 Allgemeines 2 2 Kirchengebaude 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 3 3 Kupferne Ausstattungsgegenstande 4 Pfarrer 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenSt Joachim ist eine Backsteinbasilika in Formen der Neuromanik mit einer Lange von ca 64 Metern und einer Breite von 33 Metern Der dreigeschossige Glockenturm wies bis zur Zerstorung des Turmhelms eine Hohe von 71 Metern auf Heute ist er ca 43 Meter hoch Er befindet sich an der Westseite des Gotteshauses Links und rechts befinden sich je ein runder Treppenturm im unteren Turmgeschoss das Hauptportal und im mittleren eine Rosette Im Obergeschoss befindet sich die Glockenstube mit je zwei rundbogigen Schallfenstern auf jeder Seite Der Turm bildet die Mitte des dreijochigen Vorbaus fruher Taufkapelle und heute Werktagskirche in Nord Sud Ausrichtung mit einer halbrunden Apsis im Norden An diesen Vorbau schliesst sich das dreischiffige Langhaus an Das 8 Meter breite Mittelschiff ist zweijochig und mit einem Kreuzrippengewolbe uberwolbt Zu jedem Joch des Mittelschiffes gehoren links und rechts je zwei Joche der Seitenschiffe Diese sind insgesamt vierjochig und 3 50 Meter breit Sie sind mit einem Kreuzgratgewolbe uberwolbt Die Arkaden zwischen Mittelschiff und Seitenschiff weisen einen Stutzenwechsel vor An das Langhaus schliesst sich das Oktogon an Im Norden und Suden ist das Oktogon zu einem Querhaus ausgebaut welches auf jeder Seite mit einem dreiseitig geschlossenen Chor schliesst Des Weiteren umgeben diesen Zentralbau vier sechseckige Kapellen An den beiden westlichen befinden sich Eingange und an den beiden ostlichen die Nebenaltare Im Osten schliesst der Bau mit dem Hauptchor Er ist von aussen funfseitig geschlossen und von innen halbkreisformig Um Chor und Vierungskuppel verlauft zudem eine Zwerggalerie Links und rechts des Chores sind zwei Sakristeien angebaut 2 Die Durener Joachimskirche gilt als der bedeutendste neuromanische Kirchenbau des Kolner Architekten Heinrich Krings 3 Geschichte BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Zum 22 Marz 1901 wurde aus einem Teil der Pfarre St Marien die Pfarre St Joachim im Norden der Stadt gebildet St Joachim war vorher schon als Rektorat existent Am 1 Januar 2010 fusionierte die bis dahin eigenstandige Pfarre mit der Pfarrgemeinde St Peter in Birkesdorf zur neuen Pfarre St Joachim und St Peter Pfarrkirche wurde das Birkesdorfer Gotteshaus seitdem ist St Joachim eine Filialkirche dieser neuen Pfarre 4 Bereits seit 2008 gehorte die Pfarre zur neu gebildeten Gemeinschaft der Gemeinden GdG Duren Nord Im Juni 2015 wurde bekannt dass die Joachimskirche zukunftig nicht mehr vom Bistum Aachen finanziert wird Dies war das Ergebnis des Prozesses Kirchliches Immobilienmanagement KIM der aus den Einsparungsmassnahmen des Bistums resultierte Somit mussen alle Kosten von der Pfarre getragen werden Was in Zukunft mit der Kirche geschieht und ob sie als Kirche erhalten werden kann ist noch nicht geklart 5 Im September 2016 erhielt die Kirche eine neue Aussenbeleuchtung ebenso die Moschee in der Veldener Strasse 6 Kirchengebaude Bearbeiten 1883 wurde ein Kirchenbauverein gegrundet Im November des Jahres 1890 legte der Kolner Architekt Heinrich Krings einen ersten Entwurf fur das neue Gotteshaus vor In den ersten Planungen waren noch zwei Chorturme vorgesehen sowie auf der Vierungskuppel eine Laterne Dieser erste Entwurf wurde durch den Strassburger Dombaumeister Franz Schmitz einem Architekten namens Goebbels und dem Kolner Diozesanbaumeister Vincenz Statz begutachtet Schmitz forderte eine Anderung der Grossen und Hohendimension von Langschiff und Chor und Statz forderte die Umarbeitung der Plane einer noch neuromanischen Kirche zu einem Bauwerk der Neugotik 1891 legte Krings die uberarbeiteten Plane vor Dabei wurden die Anderungsvorschlage von Franz Schmitz durchgefuhrt jedoch hielt er an den neuromanischen Formen fest Die Chorturme wollte Krings unbedingt errichten lassen da somit die Ostansicht der Kirche harmonischer gewirkt hatte jedoch wurden sie letztendlich auf Druck des kirchlichen Bauamts nicht ausgefuhrt genauso wenig wie die Laterne auf der Kuppel Dort wurde lediglich ein Kreuz platziert 1892 wurden die uberarbeiteten Plane schliesslich vom Generalvikariat des Erzbistums Koln zu dem Duren bis 1930 gehorte genehmigt 7 1895 stellte die Stadt Duren einen Bauplatz kostenlos zur Verfugung Der erste Spatenstich erfolgte am 23 Mai 1895 und der Grundstein wurde am 18 August 1895 gelegt Die Konsekration der im neoromanischen Stil erbauten dreischiffigen Kirche folgte am 28 November 1897 durch den Kolner Weihbischof Hermann Joseph Schmitz Zuvor im September selben Jahres wurde das zukunftige Patrozinium das bis dahin noch dem hl Josef zugedacht war auf Wunsch des Erzbistums in den hl Joachim dem Grossvater von Jesus geandert Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kirchengebaude bei einem Luftangriff auf Duren am 5 und 6 Juli 1944 sehr stark beschadigt Dabei sturzten der spitze Turmhelm sowie die Gewolbe des Mittelschiffs und auch Teile des nordlichen Seitenschiffs ein Beim grossen Angriff auf Duren am 16 November 1944 blieb die Joachimskirche wie fast das gesamte Nord Duren verschont Im Jahr 1945 wurden die ersten Kriegsschaden unentgeltlich von Pfarrangehorigen beseitigt 1949 wurden schliesslich die Gewolbe des Mittelschiffs und des nordlichen Seitenschiffs wiederhergestellt Zwischen 1976 und 1988 wurde die Kirche erneut renoviert Dabei wurde der Turm renoviert und die alten kleinen Turmhelme der beiden Treppenturme entfernt und durch kleinere ersetzt Ausserdem wurde ein neues Hauptportal aus Beton eingebaut Des Weiteren wurde der Altarraum neu gestaltet der Fussboden teilweise erneuert und eine neue Orgelempore fur die neue Klais Orgel errichtet die 1992 eingebaut wurde Am 18 Dezember 1988 wurde die restaurierte Kirche durch den Aachener Bischof Klaus Hemmerle neu eingeweiht 8 Ausstattung BearbeitenIm Innern der Kirche sind noch einige Ausstattungsstucke aus der Erbauungszeit erhalten So die beiden Nebenaltare das Taufbecken die Beichtstuhle und die Kanzel jedoch ohne Schalldeckel Diese wurden nach Entwurfen von Heinrich Krings ausgefuhrt Verschiedene Skulpturen vom Bildhauer Wilhelm Albermann sind ebenfalls erhalten Diese schmuckten einst den Hochaltar der jedoch um 1964 aus der Kirche entfernt wurde Dieser war im Kern ebenfalls nach Entwurfen von Heinrich Krings entworfen worden wurde jedoch um 1927 umgebaut und vergrossert sodass der Altar einen Baldachin in neobarocken Formen erhielt Im Chorraum befindet sich eine Reliquienbuste des hl Joachims aus dem Jahr 1899 Sie ist ein Werk des Julicher Goldschmieds P Woltz Der Volksaltar wurde vermutlich bei den Renovierungen in den 1980er Jahren im Chor aufgestellt Geschaffen hat ihn der Durener Bildhauer und Architekt Herbert Halfmann 9 Die Buntglasfenster der Kirche gestaltete Maria Katzgrau Die drei Apsisfenster stellen zwei Engel und die Schopfung dar Die Fenster der Seitenschiffe stellen Johannes den Taufer die Apostel Petrus und Paulus Johannes den Evangelisten Maria sowie Martha von Bethanien und Maria Magdalena dar Diese wurden zwischen 1957 und 1958 eingesetzt Die Fenster der Werktagskirche stellen geometrische Formen dar und wurden zwischen 1980 und 1981 eingesetzt Erwahnenswert ist auch der Fussbodenbelag aus der Erbauungszeit Er wurde von der Sinziger Mosaikplatten und Tonwarenfabrik angefertigt 10 11 Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1992 von Hans Gerd Klais Firma Johannes Klais Orgelbau in Bonn erbaut Das Instrument Opus 1701 hat 34 Register auf zwei Manualen und Pedal 12 Die Spieltrakturen und Registertrakturen sind mechanisch 13 Das Instrument wurde am 27 September 1992 eingeweiht 14 I Hauptwerk C g3Praestant 16 Principal 8 Flute harmonique 8 Salicional 8 Gedackt 8 Octave 4 Rohrflote 4 Quinte 2 2 3 Superoctave 2 Terz 1 3 5 Cornet V 8 Mixtur V 1 1 3 Trompete 8 Vox humana 8 Tremulant II Schwellwerk C g3Nachthorn 8 Bordun 8 Viola da Gamba 8 Vox coelestis 8 Principal 4 Traversflote 4 Octavin 2 Cornettino II 2 2 3 Plein Jeu IV 2 Basson 16 Trompette harm 8 Hautbois 8 Tremulant Pedal C f1Violon 16 Subbass 16 Quinte 10 2 3 Octavbass 8 Cello 8 Tenoroctave 4 Bombarde 16 Posaune 8 Koppeln II I I P II PGlocken Bearbeiten Die Glocken wurden im Oktober 1897 von der Glockengiesserei Otto in Hemelingen gegossen 15 16 und am 14 November 1897 in der Joachimskirche geweiht und anschliessend im Turm aufgehangt Am 18 Februar 1942 mussten die vier grossen Glocken fur Rustungszwecke abgeliefert werden nur die Josefsglocke verblieb im Turm Glucklicherweise wurden die Glocken nicht eingeschmolzen und kehrten am 19 Oktober 1947 nach Duren zuruck Somit ist das Gelaut von St Joachim das einzige vollstandig erhaltene Gelaut aus dieser Zeit in Duren Nr Name Durchmesser mm Masse kg ca Schlagton HT 1 16 Inschrift Giesser Gussjahr 1 Joachim 1 710 2 725 h0 O Joachim Patrone Corda nostra trahe Ut Deum nunc amemus In Coelo jubilemus Karl Otto Fa F Otto Hemelingen 18972 Michael 1 400 1 600 d1 O Michael Archangele Dux noster semper strenue Daemonia repelle D D Franciscus Palm Marcoduri 1897 Karl Otto Fa F Otto Hemelingen 18973 Anna 1 200 1 162 e1 O sancta Anna loci Patrona Semper nos omnes Deo commenda Karl Otto Fa F Otto Hemelingen 18974 Maria 1 120 800 fis1 Virgo virginum praeclara Ad thronum Dei nos adiuva Ut perveniamus ad praemia Karl Otto Fa F Otto Hemelingen 18975 Josef 1 040 662 g1 O sancte Joseph Deiparae sponse Nostras familias fove ac protege Karl Otto Fa F Otto Hemelingen 1897Motiv Te Deum laudamus 17 Kupferne Ausstattungsgegenstande Bearbeiten In der Kupferschmiede Carl Canzler wurde fur die St Joachims Kirche ein kupfernes Gefass zur Auskleidung des Weihwasserbeckens geliefert und ein Durener Schlossermeister braucht einen Turmknauf aus Kupferblech mit Wulsten in der Mitte und an beiden Enden sowie Verstarkungsrippen in der Kugel und offenbar fur die gleiche Kirchturmspitze einen Hahn aus Kupferblech mit hart eingelotetem Rotgussspurlager und Fuhrung 18 Pfarrer BearbeitenFolgende Priester wirkten von der Grundung bis zur Auflosung der Pfarre an St Joachim als Pfarrer 19 von bis Name1901 1916 Heinrich Lauscher 27 Marz 19191916 1926 Julius Spolgen 20 31 Juli 19341926 1936 Wilhelm Bockling 26 Juli 19361936 1950 Ludwig Menniken Holley 17 August 19611950 1968 Johannes Drieschmanns 6 April 19901968 1993 Ferdinand Lutzenrath 23 April 20141993 2010 Bernd NaphausenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Joachim Duren Sammlung von Bildern Gemeinde St Joachim auf der Website der GdG Duren Nord Turmaufnahme mit Einzellauten und Vollgelaute der katholischen Filialkirche St Joachim in DurenEinzelnachweise Bearbeiten GdG Duren Nord Sabine Heuser Hauck Der Architekt Heinrich Krings 1857 1925 Dissertation Philosophische Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn Bonn 2005 S 190 192 Sabine Heuser Hauck Der Architekt Heinrich Krings 1857 1925 Dissertation Philosophische Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn Bonn 2005 S 48 Internetseite der Gemeinschaft der Gemeinden Duren Nord 25 Oktober 2015 Pfarrbrief der katholischen Gemeinschaft der Gemeinden Duren Nord Nr 6 2015 Artikel Abschluss des Projektes Kirchliches Immobilienmanagement KIM in der Gemeinschaft der Gemeinden GdG Duren Nord S 6 7 http www aachener zeitung de lokales dueren nord dueren erstrahlt in neuem licht 1 1466382 Sabine Heuser Hauck Der Architekt Heinrich Krings 1857 1925 Dissertation Philosophische Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn Bonn 2005 S 48 ff Karl Heinz Kupper Sankt Joachim in Duren Baugeschichte Einhard Verlag Aachen 1997 S 5 22 Sabine Heuser Hauck Der Architekt Heinrich Krings 1857 1925 Dissertation Philosophische Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn Bonn 2005 S 194 Karl Heinz Kupper Sankt Joachim in Duren Baugeschichte Einhard Verlag Aachen 1997 S 16 23 Internetseite der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts 22 September 2015 Werkverzeichnis Johannes Klais Orgelbau Stand VIII 2015 S 6 Zur Disposition gesehen 30 April 2011 Karl Heinz Kupper Sankt Joachim in Duren Baugeschichte Einhard Verlag Aachen 1997 S 22 Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere Seiten 78 509 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 97 475 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Norbert Jachtmann Glockenmusik in der Region Duren S 51 1890 1940 Canzler Chronik zum 50 Firmenjubilaum S 5 Im Archiv des Geschichts und Heimatvereins Herrschaft Merode e V Bischofliches Generalvikariat Hrsg Handbuch des Bistums Aachen 3 Ausgabe Aachen 1994 S 307 Durener Zeitung Nr 253 Montag 30 Oktober 1916 Artikel Aus Stadt und Kreis Betr Pfarrernennungen fur St Marien und St Joachim 50 81319 6 47847 Koordinaten 50 48 47 5 N 6 28 42 5 O Kirchen und Kapellen in Duren Alte Pfarrkirche Niederau Altes Muttergotteshauschen Antoniuskapelle Lendersdorf Christuskirche Duren Grabes und Auferstehungskirche St Cyriakus Gross St Arnold Arnoldsweiler Herz Jesu Kirche Hoven Josefskapelle Lendersdorf Kapelle Berzbuir Kapelle Birgel Kapelle Maria Rast Arnoldsweiler Karmel Heilige Familie Kirchenruine Derichsweiler Klein St Arnold Arnoldsweiler Klinikkirche Herz Jesu Duren Lutherkirche Duren Marienkapelle Rolsdorf Marienkirche Duren Neues Muttergotteshauschen Schlosskapelle Gurzenich St Anna Duren St Antonius 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