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St Michael ist eine romisch katholische Pfarrkirche in Echtz einem Stadtteil von Duren im Kreis Duren Nordrhein Westfalen Sie wurde von 1896 bis 1898 nach Planen von Franz Statz erbaut und ist dem hl Erzengel Michael geweiht St Michael in EchtzKirchturm Innenraum mit HochaltarDie Kirche ist unter Nr 8 1 in die Liste der Baudenkmaler in Duren eingetragen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Pfarrer 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Echtzer Pfarrei wurde erstmals im Liber valoris aus der Zeit um 1308 urkundlich erwahnt aber die Pfarre ist sehr wahrscheinlich alter 2 Bis 1804 war das Pfarrgebiet von Echtz wesentlich grosser als heute Heute zahlen lediglich die Filialen Geich mit der Nikolauskapelle und Konzendorf mit der Pankratiuskapelle zur Pfarre Bis zur Verkleinerung des Pfarrgebietes gehorten noch die Filialen Obergeich D horn mit der Filialkirche St Martinus sowie Merode und Schlich dazu die 1804 zur Pfarre St Martinus D horn erhoben wurden 3 4 Heute ist die Pfarre ein Teil der Gemeinschaft der Gemeinden GdG St Franziskus Duren Nord Baugeschichte BearbeitenEine Kirche in Echtz hat es bereits um 1300 gegeben welche auch dem hl Erzengel Michael geweiht war Dieses Gotteshaus wurde im 15 Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt Dieser Bruchsteinbau mit seinem Glockenturm von 1498 war ein zweischiffiger vierjochiger Bau im Baustil der Gotik mit einem vorgesetzten dreigeschossigen Glockenturm im Westen und einem dreiseitig geschlossenen Chor im Osten Dieses Bauwerk wurde 1898 abgebrochen da es fur die angewachsene Bevolkerungszahl zu klein geworden war Das neue Gotteshaus wurde zwischen 1896 und 1898 neben der alten Kirche die zu Baubeginn noch stand erbaut Architekt war der Diozesanbaumeister Franz Statz Er plante eine dreischiffige Kreuzkirche in Art einer Basilika mit einem dreijochigen Langhaus mit vorgesetztem dreigeschossigen Glockenturm im Westen und einem zweijochigen und dreiseitig geschlossenen Chor im Osten Uber der Vierung war ein Dachreiter angebracht Die Konsekration fand am 9 Oktober 1898 durch den Kolner Weihbischof und spateren Erzbischof Antonius Fischer statt Zu dieser Gelegenheit schenkte er der Echtzer Kirche Reliquien von Weggefahrten des hl Gereon der hl Ursula und des hl Quirinus 5 Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus sehr stark beschadigt Der Turm sturzte halb ein und zerstorte dabei die Gewolbe des Mittelschiffes Ausserdem wurde dabei auch der Dachreiter zerstort sowie einige Masswerke der Fenster Diese Zerstorungen machten grossere Renovierungen notig die im Jahre 1952 beendet wurden Dabei erhielt der Turm sein heutiges Erscheinungsbild Am 28 September 1952 wurde die renovierte Kirche geweiht 1985 wurde der Chor neu ausgemalt Das Gebaude hat 160 Sitz und 300 Stehplatze 6 7 Charakteristisch fur die Echtzer Kirche ist das beleuchtete Turmkreuz Ausstattung BearbeitenIm Innenraum befindet sich der Kreuzweg aus der Erbauungszeit der Kirche sowie einige Heiligenfiguren Der Hochaltar stammt aus dem 19 Jahrhundert und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Chor aufgestellt Die restliche historische Ausstattung wurde im Krieg vernichtet Die Fenster stammen von verschiedenen Kunstlern 1952 gestaltete Matthias Kriche eine Notverglasung fur St Michael die in Teilen noch heute vorhanden ist 8 Im Jahr 1999 schuf Gunther Krumbach drei neue Fenster fur das nordliche Querschiff 1993 folgten drei neue Fenster fur das sudliche Querschiff die Emil Wachter entwarf Dieser entwarf 2006 auch vier neue Chorfenster und 2008 sein letztes Werk im nordlichen Seitenschiff 9 2014 wurden zwei weitere Fenster eingesetzt diesmal im sudlichen Seitenschiff Sie wurden von Mechthild Bach entworfen 10 Orgel BearbeitenDie Orgel wurde von der Orgelbaufirma E F Walcker amp Cie im Jahr 1956 fur die Renaissancekapelle des Pragfriedhofes in Stuttgart Nord erbaut 1989 wurde sie durch die Firma Orgelbau Plum Marbach Neckar zunachst als Provisorium gedacht an der hinteren Westwand des Kirchturmes in Echtz aufgestellt um auf der Empore den Platz fur den Chor unangetastet zu lassen Die Orgel verfugte gemass ihrer ursprunglichen Bestimmung fur Trauerfeiern uber eine entsprechende Disposition 2008 wurde das nahezu unspielbar gewordene Instrument durch die Firma Heinz Wilbrand Werkstatte fur Orgelbau aus Ubach Palenberg umfassend uberholt und reorganisiert 11 Neben einer neuen technischen Anlage wurden dabei im Registerbestand einige Stimmen zwischen den Teilwerken getauscht um ein schlussiges Klangkonzept zu erreichen 12 Da das Pfeifenwerk besonders in den Grundstimmen uber fur die Entstehungszeit Mitte der 1950er Jahre beachtliche Mensuren verfugt konnte durch fachmannische Intonation das Klangvolumen in diesem Bereich gesteigert werden Schliesslich wurden einige der grellen zeittypischen Mixturen durch drei neue grundtonigere Zungenregister ersetzt die der Orgel die fehlende Kraft verleihen Das zusatzliche Klangvolumen kompensiert die Nachteile des ungunstig gewahlten Standortes 13 Aus der Kombination des neu geordneten Registerbestandes mit den insgesamt vier Zungenregistern sowie der Neuintonation einerseits und dem entlegenen Standort im hinteren Teil der Empore andererseits ergibt sich heute ein klanglich attraktives Zusammenspiel von symphonischem Orgelklang und Raumakustik Im Jahre 2020 wurde schliesslich durch die Firma Schumacher Eupen Belgien noch ein akustisches 32 Register geschaffen welches nun auch in der Tiefe fur zusatzliches Volumen sorgt Insgesamt verfugt das Instrument heute uber eine beachtliche Klangfulle bei 22 Registern auf zwei Manualen und Pedal Die Disposition lautet wie folgt 13 I Hauptwerk C g3Quintade 16 Flote 8 Salicional 8 Principal 4 Nachthorn 4 Principal 2 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Schwellwerk C g3Holzgedackt 8 Blockflote 4 Nasard 2 2 3 Waldflote 2 Terzflote 1 3 5 Quintflote 1 1 3 Oboe 8 Schalmey 4 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Grobiphon 10 2 3 Prinzipalbass 8 Flotbass 4 Hohlflote 2 Posaune 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Handregistratur Freie Kombination 1 Freie Kombination 2 Plein jeuGlocken BearbeitenDie historischen Glocken aus dem spatmittelalterlichen Vorgangerbau wurden ubernommen zwei Glocken von 1594 und 1662 14 sowie eine weitere Glocke welche 1791 von Peter Legros gegossen worden war die es bis zum Ersten Weltkrieg gegeben haben soll 15 1927 erfolgte eine sehr umfangreiche Erganzung durch die Giesserei Petit amp Gebr Edelbrock aus Gescher Westfalen zur Gesamtdisposition h0 d e fis a und g im Dachreiter Die grosse Glocke hatte ein Gewicht von 3 183 kg Bei der Beschlagnahmung im Zweiten Weltkrieg konnte durch Eingreifen des Pfarrers der eigentlich nicht vorgesehene Verbleib der Glocke von 1662 im Turm erwirkt werden Diese wurde jedoch bei dessen nahezu volliger Zerstorung erheblich beschadigt Nach dem Krieg waren noch die beiden Glocken von 1594 und 1662 vorhanden Sie wurden erganzt durch einen Neuguss aus Gescher und drei Patenglocken aus den ehemals deutschen Ostgebieten Es handelte sich dabei um eine unbezeichnete Glocke von 1516 aus Altenguhrau Niederschlesien 16 ein fis des Danziger Glockengiessers Gerhard Benningk von 1636 aus Mehlsack Ostpreussen 17 und eine weitere Glocke von 1636 gegossen von Franz Gyot und Franz Dubois aus Baumgarten Niederschlesien 18 Eine Wiederbeschaffung der grossen h0 Glocke wurde offenbar nicht angestrebt da den zentralen Platz im Glockenstuhl nun die d von 1516 einnimmt 1980 wurde die Glocke aus Baumgarten an die Gemeinde St Johannes Ev in Bad Oeynhausen Eidinghausen abgegeben weil dort viele aus der ehemaligen Pfarrei in Niederschlesien lebten Dafur wurde eigens ein Turm errichtet in welchem die Glocke noch heute hangt und lautet Als Ersatz fur sie wurde fur die Echtzer Kirche in der Eifeler Glockengiesserei Mark in Brockscheid eine Michaelsglocke gegossen Der Verbleib der Glocke aus Mehlsack ist ungeklart Moglicherweise wich sie der nach durch Schweissung erfolgreich wiederhergestellten Echtzer Glocke von 1662 19 Im Jahre 2021 erfolgte eine Renovierung des Gelautes Hauptanlass hierfur waren die ursprunglich falsch berechneten Antriebe und Kloppel die von unkorrekten Gewichtsangaben und Massen der Glocken hergeruhrt hatten und zu einer Gefahrdung sowohl der Glocken als auch der Turmstatik zu fuhren drohten Die neuen Kloppel haben zu einem wesentlich ausgewogeneren und satteren Klangbild des Gelautes gefuhrt Nr Name Durchmesser mm Masse kg ca Schlagton HT 1 16 Giesser Gussjahr 1 Anna Maria Jakobus 1 208 900 d 1 Leihglocke aus Altenguhrau Niederschlesien Giesser unbekannt 15162 Jesus Maria 1 213 1 180 e 1 Peter van Trier 16623 Michael 1 083 791 fis 1 Johannes Mark Eifeler Glockengiesserei Brockscheid 19804 Paulus 901 545 a 0 Hans Huesker Fa Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 19515 Maria 585 120 g 2 Johann IV van Trier 1594Motiv Freu dich du Himmelskonigin 20 Des Weiteren befindet sich ein kleines 1959 geschaffenes sechsstimmiges Glockenspiel im Turm Es umfasst die Tone g c d e f und g Der damalige Pfarrer Lauscher hatte das Glockenspiel beim Glockengiesser Feldmann in Munster in Auftrag gegeben damit es dreimal taglich das sog Lourdeslied Die Glocken verkunden mit frohlichem Laut uber das Dorf erklingen lasse Da die in die Jahre gekommene Steuertechnik nicht mehr zuverlassig funktionierte wurde das Glockenspiel im Jahre 2022 an den neuen Lautecomputer angeschlossen Somit sind fortan auch andere Melodien moglich sofern diese den eng gesteckten Tonumfang der wenigen Glocken nicht uberschreiten Pfarrer BearbeitenFolgende Pfarrer wirkten bislang an St Michael als Seelsorger 21 von bis Name1861 1888 Bartholomaus Cremer 22 1888 1894 Hermann Ferdinand Grobel 23 1894 1911 Johann Anton Peter Koll 24 1911 1912 Leonhard Lennartz 25 1912 1926 Heinrich Cremer 26 1926 1954 Paul Lauscher 12 04 19541954 1969 Arnold Esser 15 06 19691969 1975 Pater Wilhelm Robben 19 06 19931975 2010 Heinrich PlumSeit 2011 Norbert GlasmacherWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Kirche auf der Website der GdG St Franziskus Duren NordEinzelnachweise Bearbeiten Herbert Pawliczek und Heike Kussinger Stankovic Denkmalerverzeichnis der Stadt Duren 1993 In Durener Geschichtsblatter Nr 82 Duren 1993 ISSN 0416 4180 Anton Albert Mooren Hrsg Binterim und Mooren Die Erzdiocese Koln bis zur franzosischen Staatsumwalzung Band 1 Dusseldorf 1892 S 340 K Baltus Kirchen im Raum Duren Julich katholische Pfarren evangelische lutherische und reformierte Gemeinden unter besonderer Berucksichtigung der vorhandenen Kirchenbucher Matrikelbucher sowie erganzenden und daruber hinaus gehenden gedruckten Quellen als Datenquelle fur Familienforscher Duren 2015 S 10 15 Internetseite der St Martinus und Donatus Schutzenbruderschaft D horn 10 September 2015 Memento des Originals vom 20 Dezember 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schuetzen dhorn de Vgl Durener Zeitung Nr 148 Mittwoch 5 Oktober 1898 Artikel Stadt und Kreisnachrichten und vgl Durener Zeitung Nr 151 Dienstag 11 Oktober 1898 Artikel Stadt und Kreisnachrichten Herbert Pawliczek und Heike Kussinger Stankovic Denkmalerverzeichnis der Stadt Duren 1993 In Durener Geschichtsblatter Nr 82 Duren 1993 ISSN 0416 4180 Internetseite des Heimat und Geschichtsvereins Echtz Konzendorf 10 September 2015 Beschreibung und Abbildung der Glasfenster von Matthias Kriche Internetseite der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts 10 September 2015 Internetseite der Pfarre St Michael Stand 5 Dezember 2014 archivierter Link vom 18 Juni 2018 Gemeinschaft der Gemeinden St Franziskus Duren Nord Pfarrkirche St Michael abgerufen am 17 August 2020 Aachener Zeitung vom 11 Dezember 2008 Orgel schlagt neue Tone an abgerufen am 17 August 2020 a b Orgel Databank Orgel in Echtz abgerufen am 17 August 2020 Die dritte Ziffer der Jahreszahl auf der Glocke ist nicht einwandfrei zu lesen so dass die Gussjahre 1652 und 1662 in der Literatur zu finden sind Vgl hierzu auch Jorg Poettgen Die Aachener Glockengiesserwerkstatt von Trier im 17 Jahrhundert In Jahrbuch fur Glockenkunde 21 22 2009 10 S 171 185 Karl Walter Glockenkunde Regensburg 1913 S 812 Marceli Tureczek Leihglocken Warschau 2011 S 440 Nr 100 Ausserst bemerkenswert ist das ungewohnlich geringe Gewicht dieser Glocke vor dessen Hintergrund ein beachtliches Klangvolumen entsteht Marceli Tureczek Leihglocken Warschau 2011 S 176 Nr 8 Marceli Tureczek Leihglocken Warschau 2011 S 410 Nr 48 Nach Ein Bericht von Jan Hendrik Stens Norbert Jachtmann Glockenmusik in der Region Duren Bischofliches Generalvikariat Hrsg Handbuch des Bistums Aachen 3 Ausgabe Aachen 1994 S 309 Erzbischofliches Generalvikariat Hrsg Handbuch der Erzdiozese Koln Band 14 Koln 1878 S 65 Erzbischofliches Generalvikariat Hrsg Handbuch der Erzdiozese Koln Band 16 Koln 1892 S 74 Erzbischofliches Generalvikariat Hrsg Handbuch der Erzdiozese Koln Band 17 Koln 1892 S 75 Erzbischofliches Generalvikariat Hrsg Handbuch der Erzdiozese Koln Band 21 Koln 1911 S 100 Durener Zeitung Nr 136 40 Jahrgang Freitag 14 Juni 1912 Artikel Aus Stadt und Kreis Betr Ernennung des Pfarrers 50 82552 6 41762 Koordinaten 50 49 31 9 N 6 25 3 4 O Kirchen und Kapellen in Duren Alte Pfarrkirche Niederau Altes Muttergotteshauschen Antoniuskapelle Lendersdorf Christuskirche Duren Grabes und Auferstehungskirche St Cyriakus Gross St Arnold Arnoldsweiler Herz Jesu Kirche Hoven Josefskapelle Lendersdorf Kapelle Berzbuir Kapelle Birgel Kapelle Maria Rast Arnoldsweiler Karmel Heilige Familie Kirchenruine Derichsweiler Klein St Arnold Arnoldsweiler Klinikkirche Herz Jesu Duren Lutherkirche Duren Marienkapelle Rolsdorf Marienkirche Duren Neues Muttergotteshauschen Schlosskapelle Gurzenich St Anna Duren St Antonius Grungurtel St Bonifatius Duren St Hubertus Kufferath St Joachim Duren St Johannes 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