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Das abgegangene Schloss Sattelbogen befand sich in dem gleichnamigen Gemeindeteil der Oberpfalzer Gemeinde Traitsching im Landkreis Cham von Bayern Die Anlage ist im Bereich des Sattelbogener Friedhofs zu verorten Teile sind auch in die heutige Kirche moglicherweise die Nordwand der ehemaligen Burgkapelle integriert Am Burggraben 2 Archaologische Befunde des abgegangenen fruhneuzeitlichen Schlosses und der mittelalterlichen Burg Sattelbogen archaologische Befunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit im Bereich der Kath Kuratiekirche St Nikolaus in Sattelbogen ehemals Schloss bzw Burgkapelle werden als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6841 0021 gefuhrt Schloss Sattelbogen nach einem Stich von Michael Wening von 1721Lageplan von Schloss Sattelbogen auf dem Urkataster von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schloss Sattelbogen einst und jetzt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Name der Burg und des Ortes leitet sich von dem Namen der Grafen von Bogen her wobei man sich aber uber den Namensteil Sattel nicht einig ist Gelandeformation oder sedel 1 Die ersten Sattelbogener treten im 12 Jahrhundert als Ministeriale der Grafen von Bogen auf Der erste sicher nachweisbare aus dieser Familie ist um 1130 Adalbert I von Sattelbogen 1155 finden sich ein Konrad I und ein Otto von Sattelbogen Konrad wird auch in einer Tradition des Klosters Prufening um 1150 genannt Adalbert tritt als Salmann in einer Oberaltaicher Tradition um 1170 auf dabei werden auch Rapoto et Liebart de Satelbogen genannt Albert II wird auch unter den diepoldingischen Ministerialen aufgefuhrt was einen Wechsel in der Dienstmannschaft bedeutet 1288 wird dieser auch in Urkunden des Klosters Reichenbach angefuhrt Um 1229 wird er unter den Gefolgsleuten der Wittelsbacher genannt Herzog Ludwig I nennt ihn seinen Ministerialen Dieser Albert II hat auf der damaligen Burg Sattelbogen eine Kapelle errichten lassen Albert III wird 1241 bei der Ubergabe von Besitzungen an das Kloster Niederaltaich genannt Sein Sohn Albert IV war zeitweise Richter in Viechtach sein anderer Sohn Konrad war Archidiakon im Bistum Regensburg Unter ihm erhielt Sattelbogen im Gefolge der Ottonischen Handfeste ab 1311 die niedere Gerichtsbarkeit und die Landsassenfreiheit verliehen Im Verlauf des 14 Jahrhunderts erwarben die Sattelbogener zeitweise verschiedenste Burgen und Besitzungen z B Schloss Geltolfing Liebenstein Lichteneck die Burg Sattelbogen blieb aber einer der Hauptsitze der sich verzweigenden Familie Bei der Landesteilung von 1331 kam Sattelbogen an Herzog Heinrich XV von Niederbayern Durch die Verpfandung des Gerichtes Cham gelangt Sattelbogen an die pfalzischen Wittelsbacher und 1361 durch die teilweise Wiedereinlosung an Albrecht I von Niederbayern Straubing Holland Die Grenze verlief aber so dass das Dorf Sattelbogen auf bayerischem und das Schloss und die Hofmark vom 16 bis 19 Jahrhundert auf pfalzischem Gebiet lag Die weiteren Besitznachfolger auf Sattelbogen waren Hans I und Heinrich II die mutmasslichen Sohne des Albert IV Die Nachkommen des Hans I waren Heinrich III Agnes und Anna 1375 soll Heinrich III seinen Halfteanteil an der Burg seinem Schwager Hans Rainer von Rain verkauft haben Die andere Halfte kam uber Anna an den Karl Ramsperger der sich nach 1392 nach Sattelbogen nennt 1408 heiratet Anna in zweiter Ehe den Dietrich Hofer von Lobenstein der auch den anderen Teil der Besitzung erwarb Nach seinem Tod 1416 folgte ihm sein gleichnamiger Sohn nach Da er kinderlos verstarb kam der Besitz uber die Tochter Anastasia seines Bruders Degenhart Hofer 1448 wieder an die Rainer von Rain Nach dem Ubergang an Haymeran Rainer kam die Burg an seine Sohne Peter und Christoph die sie gemeinsam bis 1495 innehatten Dann folgte ihnen der Sohn des Peters mit Namen Christoph Dieser verkaufte Sattelbogen an Christoph Zenger Dieser wurde 1518 von seinem Schwiegersohn Jorg von Murach beerbt 1541 veraussert er Sattelbogen an Christoph Rainer Uber dessen Stiefsohn Hans Joachim Rainer gelangte Sattelbogen 1553 auf dem Verkaufsweg an Georg Baumgartner auf Frauenstein Nach dem Tod des Hans Christoph von Baumgarten ging die Hofmark 1609 an Georg Schonsteiner von Schonstein und 1617 an den Baron von Weichs auf Falkenfels uber 1623 kam die Hofmark an Hans Adam Wager von Hohenkirchen und Vilsheim Diese Familie blieb bis 1764 in deren Besitz Nach dem Tod des Ignatius Cajetan Wager wurde der stark verschuldete Besitz von dessen Witwe an Franz von Segesser zu Notzing verkauft Von diesem ging es 1776 an Nepomuk von Pelkoven uber 1784 verausserte dieser Sattelpeilstein an das Kloster Oberalteich in dessen Besitz es bis zur Sakularisation 1803 verblieb Danach wurden die Besitzungen von Franz Xaver von Hafenbradl erworben der aber bereits 1806 verstarb Sein Sohn verkaufte das baufallig gewordene Schloss an Privatleute und zertrummerte den zur Hofmark gehorenden Besitz 1824 wurde das Schloss von der Gemeinde ubernommen die hier die eine Schule und Wohnungen einrichtete Schloss Sattelbogen einst und jetzt BearbeitenUrsprunglich ist hier von einer Burg auszugehen die in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts errichtet wurde Vom Aussehen der hoch und spatmittelalterlichen Burg die teilweise sogar an einer anderen Stelle lokalisiert wird ist nichts bekannt Klar ist lediglich dass sie von erheblicher Ausdehnung war und von einem machtigen Ringgraben geschutzt wurde dessen letztes 120 m langes Teilstuck erst 1919 verfullt wurde Beim Ubergang des Besitzes an Georg Baumgartner 1553 existierte die Burg Sattelbogen nicht mehr denn Philipp Apian nennt 1568 nur mehr das Dorf Sattelbogen Spater z B 1582 und 1625 wird hier nur mehr ein Edelmannsitz erwahnt Vermutlich ist die Burg durch einen Brand abgegangen da sie nicht im Zuge von kriegerischen Ereignissen etwa im Rahmen des Lowlerbundes oder des Bocklerkrieges erwahnt wird Ein Schlossneubau wurde vermutlich unter den Baumgartnern durchgefuhrt Allerdings wohnten diese nicht selbst in Sattelbogen sondern liessen den Besitz von Pflegern verwalten Vermutlich 1641 wurde das Schloss im Dreissigjahrigen Krieg durch die Schweden zerstort Erhalten blieb nur die Schlosskapelle Unter Johann Adam Wager wurde ein neuer Schlossbau 50 Schritte weiter ostlich des alten Schlosses errichtet der auch auf der Abbildung von Michael Wening von 1721 zu sehen ist Dieser war ein wenig beeindruckender rechteckiger und dreigeschossiger Satteldachbau mit zahlreichen Nebengebauden Gegenuber dem Herrenhaus ist eine Reihe von Wirtschaftsgebauden zu sehen 1718 erfolgte der Neubau der Kirche 1856 fiel das Schloss einem Brand zum Opfer und wurde durch den heute noch bestehenden Schulbau ersetzt Eventuell stammen die Keller des alten Schulhauses noch von dem Schloss Sattelbogen Oberirdisch ist davon aber nichts mehr zu sehen Literatur BearbeitenBernhard Ernst Burgenbau in der sudostlichen Oberpfalz vom Fruhmittelalter bis zur fruhen Neuzeit Teil II Katalog Arbeiten zur Archaologie Suddeutschlands Band 16 Dr Faustus Buchenbach 2001 ISBN 3 933474 20 5 Johann Schmid Geschichte der Hofmark Sattelbogen Cham Obpf Bibliothek fur Volks und Heimatkunde 1904 Weblinks BearbeitenEintrag zu Schloss Sattelbogen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Eintrag zu verschwundenes Schloss Sattelbogen in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Ernst 2001 S 254 258 Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Cham Schlosser Schloss Altrandsberg Schloss Arnschwang Schloss Atzenzell Schloss Blaibach Schloss Chameregg abgegangen Schloss Flischbach Schloss Furth im Wald Schloss Geigant abgegangen Schloss Grafenwiesen Schloss Gutmaning Schloss Haus abgegangen Schloss Hillstett abgegangen Schloss Hof abgegangen Schloss Hohenwarth Schloss Hotzing Schloss Katzberg Schloss Kleinaign abgegangen Schloss Lixenried Wasserschloss Loifling Schloss Miltach Schloss Pemfling Schloss Pillmersried abgegangen Schloss Pudensdorf abgegangen Schloss Raindorf abgegangen Schloss Rankam Schloss Rotz Schloss Sattelbogen abgegangen Schloss Sattelpeilnstein Schloss Satzdorf Schloss Schachendorf Schloss Stachesried Schloss Stamsried Schloss Strahlfeld Schloss Thierlstein Lichtenstein Schloss Untertraubenbach abgegangen Schloss Waffenbrunn Schloss Waldmunchen Schloss Wiesing abgegangen Schloss Windischbergerdorf Schloss ZandtBurgen und Ruinen Burg Altenschneeberg abgegangen Burg Arnstein abgegangen Burg Bleschenberg abgegangen Burgruine Buchberg Burg Cham Schwedenschanze Burg Chamerau abgegangen Burgruine Chameregg Burg Darstein abgegangen Kirchenburg Eschlkam Burg Falkenstein Burg Friedersried abgegangen Burg Gleissenberg abgegangen Burg Haidstein abgegangen Burg Herzogau abgegangen Burg am Hohen Bogen abgegangen Burg Kager abgegangen Burg Katzenrohrbach abgegangen Burg Kirchenrohrbach Gussstein abgegangen Burg Kolmberg abgegangen Burgruine Kurnberg Burgruine Lichteneck Wasserburg Liebenau Burg Liebenstein abgegangen Burgruine Lobenstein 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