www.wikidata.de-de.nina.az
Sattelbogen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Traitsching im Landkreis Cham etwa 15 km sudlich der Kreisstadt Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz in Ostbayern Die selbststandige Gemeinde Sattelbogen schloss sich 1972 mit den Gemeinden Traitsching und Sattelpeilnstein zusammen Sattelbogen ist zugleich der Name einer Gemarkung die in der Flache der ursprunglichen Gemeinde Sattelbogen entspricht SattelbogenGemeinde TraitschingKoordinaten 49 7 N 12 38 O 49 109444444444 12 627222222222 531 Koordinaten 49 6 34 N 12 37 38 OHohe 531 m u NHNEingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 93455Vorwahl 09974 Sattelbogen Traitsching Bayern Lage von Sattelbogen in BayernInhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 Zeit der Weltkriege 2 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 5 Burgermeister 3 Ortsvereine 4 Personlichkeiten 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenSattelbogen geht auf das 10 Jahrhundert als Stammsitz der Satlpoger zuruck Die Bauern in dieser Mittelgebirgslandschaft lebten ursprunglich von der Holz und Viehwirtschaft Heute gibt es zwei Hotels ein Sagewerk eine Tankstelle und ein beheiztes Freibad In den 1970er Jahren entstand ein Familienferiendorf mit 60 zweigeschossigen Blockhutten Der Tourismus profitiert unter anderem vom Naturpark Bayerischer Wald und den Wintersportmoglichkeiten Ein grosser Grundbesitzer in der Region ist die Familie Thurn und Taxis Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Sattelbogen war der Stammsitz eines der machtigsten einflussreichsten und angesehensten Rittergeschlechter des Bayerischen Waldes der Satlpoger Bereits im 10 Jahrhundert gab es dort eine kleine Festung von der ein Burgstall zeugt Der seinerzeit zur Befestigung eingerichtete und noch erkennbare Wallgraben lasst den Standort und die enormen Ausmasse der Befestigung erkennen Die Satlpoger waren als Ministerialen den Grafen und Herzogen von Bogen dienstbar Sattelbogen war im Nordwesten die am dichtesten an die Mark Cham vorgeschobene Ministerialenburg Sie bekleideten auch zahlreiche Amter der Kirche Die erweiterte Schlosskapelle heute als Kirche St Nikolaus benannt nach Nikolaus von Myra geht auf diese Zeit zuruck Die Verbundenheit derer von Sattelbogen mit den Grafen zu Bogen zeigt sich nicht nur im Namen auch die dreifache Querteilung des Wappens wurde durch die Bogener beeinflusst die drei gelbe Bogen auf blauem Grund auf ihrem Schild fuhrten Neuzeit Bearbeiten nbsp Wappen der Wager von Hohenkirchen und VilsheimEs ist anzunehmen dass Sattelbogen 1433 bereits eine Pfarrei war da es bei der Aufzahlung der zum Dekanat Cham gehorenden Pfarreien unter anderen Pfarreien aufgefuhrt ist Dies ist auch in einem kurfurstlichen Visitationsprotokoll von 1582 ausdrucklich erwahnt Die Sattelbogner sind 1537 ausgestorben Bereits zu deren Lebzeiten ist zwischendurch ein Karl der Ramsberger als Inhaber der Burg bezeugt Die Besitznachfolge treten die Hofer von Lobenstein und die Rainer von Rain ein Durch Erbschaft und Verkauf kam die Hofmark Sattelbogen in die Hande der Baumgartner von Frauenstein In diese Zeit fiel auch die Reformation und Sattelbogen hatte unter dem Religionswechsel zwischen Katholizismus Protestantismus und Calvinismus zu leiden da die Grenze zwischen Bayern und der Pfalz mitten durch das Dorf verlief Die Erben der Baumgartner waren die Hohenfelder aus Osterreich 1608 verkaufen diese die Hofmark an die Schonsteiner 1617 treten die Weichs die Nachfolge an Von 1623 bis 1764 pragte das Geschlecht der Wager von Hohenkirchen und Vilsheim die Geschichte Sattelbogens Ihr Wappen befindet sich uber dem Eingang des alten Schulhauses Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Sattelbogen 1642 von den Schweden zerstort Auch die Pest die uber die Gegend hereinbrach forderte erneut viele Todesopfer Die historische Schmiede ging mindestens auf die Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs zuruck und war seit uber 15 Generationen im Besitz der Familie Dachauer Sie existierte bis in die 1990er Jahre nbsp Schloss Sattelbogen nach einem Stich von Michael WeningDas neue Schloss eine Abbildung davon ist von Michael Wening aus der Zeit um 1727 uberliefert wurde nicht mehr genau an der Stelle des alten gebaut sondern 50 Schritte weiter ostlich Es brannte 1856 nieder 1718 erbaute man die Kirche von Grund auf neu Die Wirren des Spanischen Erbfolgekrieges waren auch in Sattelbogen spurbar und es wurde von kaiserlichen Truppen eingenommen Von 1733 an erhielt Sattelbogen wieder Kooperation aus dem Kloster Oberaltaich und es konnten regelmassig katholische Gottesdienste gefeiert werden Nach dem Tode des Burgherrn Kajetan Wager fiel die Hofmark an Franz von Segesser zu Notzing der sie nach 20 Jahren an das Kloster Oberalteich verkaufte Nach 18 Jahren unter klosterlicher Verwaltung begann die Zeit der Sakularisation Infolge der Aufhebung der Propstei Sattelbogen wurde auch die Kirche materiell sehr geschadigt Das Gut Sattelbogen wurde um 26 600 fl an Baron Franz von Hafenbradl verkauft kurz darauf wurden die Besitzungen zertrummert nbsp Die Kirche St Nikolaus in Sattelbogen1824 ging schliesslich das fruhere Hofmarkschloss in den Besitz der Gemeinde uber die den sudlichen Teil zu Schulzwecken verwendete die landwirtschaftlichen Guter wurden zertrummert Am 17 Marz 1856 brach im Dorf durch Fahrlassigkeit ein grosser Brand aus dem das Schlossgebaude und neun Wohnhauser zum Opfer fielen An der Stelle des alten Schlosses ein wenig nach Westen zuruckversetzt errichtete die Gemeinde ein Schulhaus Auch die Wohnhauser wurden neu gebaut Als Reaktion auf den Grossbrand wurde im Jahr 1880 wurde die Freiwillige Feuerwehr Sattelbogen gegrundet Vorstand und Feuerwehrfuhrer war der damalige Burgermeister Andreas Dachauer Ihm standen die Grundungsmitglieder Anton Brummer und Anton Scheitinger beide Thannet Andreas Meindl Wieshof Georg Kerschberger Georg Drexler Johann Bayer und Michael Eidenschink alle Sattelbogen zur Seite Seelsorgerisch wurde Sattelbogen von der Pfarrei Loitzendorf betreut bis die Kirchenstiftung 1904 einen Pfarrhof baute Nachdem Sattelbogen zum Kuratbenefizium erhoben worden war bekam es einen eigenen Seelsorger Zeit der Weltkriege Bearbeiten Der Erste Weltkrieg und die Folgejahre waren fur die Bewohner in wirtschaftlicher Hinsicht schwierig Dies besserte sich als in den 1930er Jahren die Arbeitslosigkeit zuruckging In Hand und Spanndiensten wurde die Strassenzufahrt nach Sattelbogen ausgebaut und bis zur Atzenzeller Flur weitergefuhrt das Feuerloschwesen wurde verbessert eine vorgesehene bauliche Sanierung verhinderte der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges In den Kriegsjahren von 1939 bis 1945 sind aus der Pfarrgemeinde 74 Manner gefallen werden vermisst oder sind an den Folgen von Verwundungen gestorben Nach dem Ende des Krieges kamen uber 500 Fluchtlinge aus den Ostgebieten und Heimatvertriebene aus dem Sudetenland und fanden in Sattelbogen wenn auch meist vorubergehend eine neue Heimat nbsp Mittlere PlatteNach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Im Jahr 1946 wurden die Gemeinden Atzenzell und Obergosszell eingemeindet 1 Danach wurde ein uberortliches Strassennetz angelegt ein modernes Schulhaus mit einem Lehrschwimmbecken gebaut und die Infrastruktur mit Wasserleitungen und einer Oberflachenkanalisation erweitert Mit dem Bau des Leichenhauses wurde gleichzeitig der Friedhof erweitert Die Dorfstrassen wurden asphaltiert und Grunflachen angelegt 1965 ging Sattelbogen als Kreissieger aus dem Wettbewerb Unser Dorf soll schoner werden hervor 1967 errang man eine Bronzemedaille des Bezirkes Oberpfalz Zwei Jahre spater 1969 konnte Sattelbogen die Goldmedaille des Bezirks und des Landes Bayerns entgegennehmen Auf Bundesebene reichte es fur eine Silbermedaille Im selben Jahr wurde der Schulverband Schorndorf Sattelbogen gebildet 1968 begann man mit dem Bau des Feriendorfes des Deutschen Erholungswerks DEW Hamburg das ein Jahr spater eingeweiht und 1972 auf 60 Wohneinheiten erweitert wurde Um den Anforderungen des Fremdenverkehrs gerecht zu werden wurde von 1970 bis 1972 ein modernes Freibad mit einem beheizten Becken einem Sportschwimmbecken und einem Planschbecken fur Kleinkinder gebaut Am 1 Januar 1972 wurde Sattelbogen im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Traitsching eingegliedert 1 Burgermeister Bearbeiten Burgermeister der Gemeinde Sattelbogen waren 1876 1883 Andreas Dachauer 1883 1886 Josef Meinzinger 1886 1892 Josef Wanninger 1892 1893 Leon Vogl 1893 1899 Joh Rechenmacher 1900 1905 Josef Dachauer 1906 1911 Joh Angermeier 1912 1933 1 Jakob Wanninger 2 Max Schambeck 1933 1945 1 Max Schambeck 2 Josef Weber 1945 Jakob Engl 1946 1960 1 Josef Artmann 2 Xaver Gruber bis 1952 2 Karl Prommesberger von 1952 bis 1960 1960 1972 1 Franz Scheitinger 2 Decker LeonOrtsvereine BearbeitenFreiwillige Feuerwehr Sattelbogen KuSk Sattelbogen SV Atzenzell Sattelbogen Wasserwacht Sattelbogen KLJB Sattelbogen Katholischer Frauenbund Sattelbogen Kapellenbauverein Sattelbogen Schnupferfreunde SattelbogenPersonlichkeiten BearbeitenKarl Ederer 1955 in Sattelbogen Koch und GastronomQuellen BearbeitenStaatsarchiv Munchen Amberg Koop Schmid 1904 Hofmark Sattelbogen Festschrift 100jahriges Grundungsfest Freiwillige Feuerwehr Sattelbogen Artikel von Frau Cacilie Karl Festschrift 125jahriges Grundungsfest Freiwillige Feuerwehr Sattelbogen Max Piendl Das Landgericht Cham S 46 47 Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 8 Kommission fur bayerische Geschichte Verlag Michael Lassleben Munchen 1955 Max Piendl Das Landgericht Kotzting S 39 41 Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 5 Kommission fur bayerische Landesgeschichte Verlag Michael Lassleben Munchen 1953 Weblinks BearbeitenGemeinde Traitsching Eintrag zu Schloss Sattelbogen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Sattelbogen in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 6 Juni 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 439 Gemeindeteile der Gemeinde Traitsching Atzenzell Birnbrunn Boden Brelitz Buchsenmuhle Dinzling Einfaltsberg Faschaberg Geigenmuhle Geisberg Gstetten Habersdorf Hagendorf Haidhof hinterer Haidhof vorderer Haschabuhl Haselhof Hermannsgrub Hetzelhof Heustadl Himmelreich Hinterberg Hochfeld Hohhof Huhnerberg Kaltenberg Knotthof Kohhof Kronwitt Kuppel Lehhof Loifling Lowengrub Muhlberg Muhlhof Oberbuhl Obergosszell Oberhagendorf Obermuhle Oed Randlhof Reisach Salmannsgrub Sattelbogen Sattelpeilnstein Schafbach Schonferchen Seignhof Siedling Sitzenberg Steinmuhle Thal Thannet Tragenschwand Traitsching Traumarch Trebersdorf Trefling Unterbuhl Untergosszell Unterrauchenberg Weigelsberg Weiherhaus Wieden Wiedenhof Wieshof Wilting Wohrhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sattelbogen Traitsching amp oldid 236993678