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Im Bocklerkrieg von 1468 69 fuhrte der bayerische Herzog Albrecht IV Krieg gegen einige im Bocklerbund vereinte Ritter des Bayerischen Waldes Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der Bocklerbund 3 Auflosung des Bundes 4 Der Feldzug 5 Die Folgen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach der Bayerischen Landesteilung von 1392 und verstarkt durch die Hussitenkriege hatten die Ritter des Bayerischen Waldes ein betrachtliches Mass an Eigenstandigkeit erlangt Auf dem Landtag in Munchen 1457 sowie den eigens nach Straubing 1458 und 1459 einberufenen Landtagen erhoben sie durch ihren Sprecher Hans von Degenberg Vorwurfe gegen Herzog Albrecht III Man verweigerte die Vorlage fur die Ausstattung der Tochter des Herzogs kritisierte die Schmalerung der Freiheiten verlangte die Einsetzung eines der Sohne des Herzogs als Regenten in Straubing und die Anstellung von ausschliesslich einheimischen Beamten Die Ritter forderten daruber hinaus ihren Hintersassen die Landsteuer selbst zu bestimmen und Krieg und Bundnisse des Herzogs von ihrer Zustimmung abhangig zu machen was jedoch abgewiesen wurde Der fur 1460 geplante Landtag kam wegen des Todes des Herzogs nicht mehr zustande Der Bocklerbund BearbeitenIm August 1466 versammelte sich bei einem Turnier in Regensburg eine Gesellschaft aus Rittern des Straubinger Landes 41 Edelleute grundeten hier am 30 August 1466 die Gesellschaft vom Eingehurn Die Mitglieder trugen an einer Kette auf der Brust das Abbild eines Bockes wonach sie Bockler genannt wurden Die Ritter trugen das Abzeichen in Gold die Edelknechte in Silber Zu den bedeutendsten Mitgliedern gehorten neben Hans von Degenberg Johann Staufer von Ernfels Niclas von Abensberg Sebastian Pflug vom Rabenstein sowie Hans von Nussberg Im Bundesbrief wurde der Sinn des Bundes angegeben Im Namen des allmachtigen Gottes zu Ehren Marias und aller Heiligen um ihres und der ihrigen gemeinsamen Friedens Schutzes und Schirmes Willen und besonders um besser widerstehen und dem christlichen Glauben helfen zu konnen wider die Ketzer und Unglaubigen die man nennt die Hussen Piendl 1 Auflosung des Bundes BearbeitenInzwischen war in Munchen der junge Albrecht IV Alleinregent geworden Sein unzufriedener Bruder Christoph der Starke begab sich nach Straubing und erhielt trotz des Widerspruchs einiger Mitglieder die Aufnahme in den Bund Als Albrecht am 20 September 1467 davon erfuhr wandte er sich an Kaiser Friedrich III und an seine herzoglichen Vettern zu deren Untertanen einige Bockler gehorten Am 28 Oktober 1467 wurde auf einem Reichstag in Regensburg durch einen kaiserlichen Erlass die Auflosung des Bocklerbundes verfugt Der Bund loste sich daraufhin selbst auf Der Gesellschaftsbrief wurde formlich zerschnitten und das angehangte Siegel an jedes Mitglied zuruckgegeben Christoph begab sich daraufhin auf die Burg Degenberg bei Schwarzach Durch einen Schiedsspruch vom 16 Februar 1468 in Landshut nahm Albrecht Christoph als Mitherrscher an und uberliess ihm die Stadt Kelheim Der Feldzug BearbeitenTrotz der auf dem Reichstag verfugten Auflosung des Bocklerbundes gaben sich einige von dessen Mitgliedern unwillig und wandten sich nun an die benachbarten bohmischen Adeligen um Unterstutzung Ihr Anfuhrer Hans von Degenberg wurde nun in eine Fehde mit Georg dem Donnersteiner verstrickt der ihm die Stammburg Degenberg wegnahm Am 24 Juni 1468 zog unter dem Befehl Georg von Lerchenfelds ein herzogliches Heer zur Burg Lerchenfeld liess sich von Donnersteiner die Burg ubergeben und zerstorte sie vollstandig Im November 1468 eroffnete Albrecht unterstutzt von Truppen Ludwigs von Landshut seinen Feldzug Man kam rasch voran Die Burgmauern erwiesen sich als wirkungslos gegen die Kanonen uber die der Herzog verfugte Falkenfels Linden Kollnburg Weissenstein Saldenburg Neunussberg und Haidstein wurden erobert zuletzt ging Burg Altnussberg in Flammen auf Auch Kloster Rinchnach und der Markt Zwiesel wurden niedergebrannt Bereits Anfang Januar 1469 war das gesamte Gebiet des Degenbergers in den Handen des Herzogs Die Folgen BearbeitenAufgrund der Niederlage der Bockler entsagte Christoph fur vorerst funf Jahre der Mitregentschaft Hans von Degenberg gab seinen Widerstand auf doch durfte er seine Stammburg Degenberg nie wieder aufbauen Aufgrund der Niederlage mussten die Bruder Warmund und Konrad von Nussberg Neunussberg an den Herzog verkaufen Warmund 1469 gegen eine jahrliche Rente Konrad gegen das kleine Schloss Linden 1470 Eine endgultige Befriedung der unruhigen Ritterschaft des Bayerischen Waldes wurde nicht erreicht 1489 schlossen sich 46 Edelleute in Cham zum neuen Lowlerbund zusammen wodurch es erneut zum Konflikt mit dem Herzog kam Seit 1968 werden auf dem Burganger der Burg Neunussberg Burgfestspiele aufgefuhrt deren historischer Hintergrund der Ritteraufstand von 1468 ist Literatur BearbeitenBernhard Grueber Adalbert Muller Der bayrische Wald Bohmerwald Regensburg 1846 Neudruck 1993 Grafenau Morsak Verlag ISBN 3 87553 415 8 Max Piendl Die Ritterbunde der Bockler und Lowler im Bayerischen Wald In Unbekanntes Bayern Burgen Schlosser Residenzen Suddeutscher Verlag Munchen 1960 ISBN 3 7991 5839 1 Otto Denk Josef Weiss Unser Bayerland Allgemeine Verlagsgesellschaft Munchen 1906 Weblinks BearbeitenHans Josef Krey Bocklerbund In Historisches Lexikon BayernsEinzelnachweise Bearbeiten Max Piendl Die Ritterbunde der Bockler und Lowler im Bayerischen Wald In Unbekanntes Bayern Burgen Schlosser Residenzen Suddeutscher Verlag Munchen 1960 ISBN 3 7991 5839 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bocklerkrieg amp oldid 227915905