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Der Burgstall Altenschneeberg auch Schneeberger Schloss genannt ist eine ehemalige hochmittelalterlich bis fruhneuzeitliche Adelsburg auf einer Bergkuppe des Schlossbergs bei dem Ort Altenschneeberg einem Ortsteil der Gemeinde Tiefenbach im Oberpfalzer Landkreis Cham in Bayern Die zweiteilige Hohenburg ist fast vollkommen abgegangen nur noch sehr wenige Reste zeugen von ihr Der Burgstall ist jederzeit frei zuganglich und dient als Aussichtspunkt Das vom bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Mittelalterlicher Burgstall erfasste Bodendenkmal tragt die Denkmalnummer D 3 6541 0005 1 Burgstall AltenschneebergBild 1 Ansicht des sudlichen Teils der OberburgBild 1 Ansicht des sudlichen Teils der OberburgAlternativname n Schneeberger SchlossStaat DeutschlandOrt Tiefenbach Altenschneeberg Schlossberg Entstehungszeit 1 Halfte des 13 JahrhundertsBurgentyp Zweiteilige Hohenburg in SpornlageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung AdligeGeographische Lage 49 26 N 12 33 O 49 437222222222 12 5475 765 Koordinaten 49 26 14 N 12 32 51 OHohenlage 765 m u NNBurgstall Altenschneeberg Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Lageplan des Burgstalls Altenschneeberg auf dem Urkataster von BayernDie ehemalige Burg Altenschneeberg befindet sich im ostlichen Teil des Oberpfalzer Waldes nur wenige Kilometer westlich der Grenze zu Tschechien auf einem Auslaufer des Signalberges des sogenannten Schlossbergs Dieser Auslaufer erstreckt sich als Bergsporn in sudliche Richtung und steigt an seiner Spitze bis auf 765 m u NN an Begrenzt wird der Sporn auf der ostlichen Seite vom Tal der Schwarzach und auf der Westseite vom Tal der Ascha Der Burgstall liegt etwa 250 Meter uber dem Tal unmittelbar sudwestlich der Ortschaft Altenschneeberg etwa 2750 Meter westlich der katholischen Pfarrkirche Sankt Vitus in Tiefenbach und circa 25 Kilometer nordnordwestlich von Cham In der Nahe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Befestigungen wenig nordnordwestlich die Burgruine Frauenstein auf dem gleichen Berg die Burgruine Treffelstein in der gleichnamigen Ortschaft Treffelstein und die Ruine der Burg Hirschstein in Tschechien in ostlicher Richtung die Ruine Haus Murach im Westen und die Burgruine Thanstein und der Burgstall Altenthanstein in sudwestlicher Richtung Geschichte Bearbeiten nbsp Bild 2 Ansicht des Bergspornes auf dem die Burg Altenschneeberg standUber die Entstehungszeit und die alteste Geschichte der Burg Altenschneeberg ist nicht sehr viel bekannt Im Jahr 1180 wurde in Regensburg ein Marquardus Snebergarius erwahnt ob er aber mit der Burg in Verbindung gebracht werden kann ist nicht bekannt Erst 1237 wurde mit Dietricus iudex de Sneberc der nochmals 1238 und 1250 als Zeuge in Urkunden der Grafen von Ortenburg auftrat ein Vertreter des Geschlechts erwahnt Burg Altenschneeberg wurde wohl von ihnen in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts errichtet Das Auftreten in Ortenburger Urkunden deutet auf eine Zugehorigkeit Altenschneebergs zur Ortenburger Herrschaft Murach hin Bald darauf befand sich die Burg zu Lehen oder ganz in Besitz der Herren von Sigenhofen und wurde zum Streitobjekt zwischen dem Herzog Ludwig II von Oberbayern und dem niederbayerischen Herzog Heinrich XIII Nach der bayerischen Landesteilung im Jahre 1255 gehorte Altenschneeberg eigentlich zum niederbayerischen Gebiet von Herzog Heinrich doch wurde in einem Einigungsvertrag zwischen den beiden Herzogen 1280 festgelegt dass Ludwig dem jungen Sigenhofer die Burg zuruckzugeben hatte Trotzdem bleiben die Besitzverhaltnisse zu dieser Zeit noch etwas unklar denn 1296 wurde in einem Tauschvertrag Burg und Herrschaft Altenschneeberg von Friedrich von Sigenhofen an Herzog Otto III von Niederbayern ubergeben Dies wird auch in einem Straubinger Urbar aus den Jahren kurz nach 1301 bestatigt Dort heisst es das Haus ze Sneberch hat gechauffet der hertzog mit geriht von Fridreichen dem Sigenhovener In einem spateren Straubinger Urbar aus den Jahren um 1311 12 heisst es dagegen Sneberch diu purkh daz ist des Sigenhovers gut nbsp Idealisierte Ansicht der Burg aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts nbsp Bild 3 Ansicht der Oberburg von AltenschneebergAuch wahrend der bayerischen Landesteilungen in den Jahren 1349 und 1392 wechselte Altenschneeberg mehrfach die Landeszugehorigkeit Nach 1339 war sie in Pfandbesitz der Herren von Satzenhofen ab 1349 gehorte sie dauerhaft zu Niederbayern Die Satzenhofer waren inzwischen auch mit der Burg belehnt worden und nannten sich ze dem Sneberch Wohl um 1396 wurde Herrschaft und Burg Altenschneeberg vermutlich geteilt als auch Parzifal Zenger der Hofmeister der Herzoge Ernst und Wilhelm III von Bayern Munchen mit Herrschaft und Burg belehnt wurde Auch sie nannten sich in der Folge von Schneeberg Im Jahr 1429 wurde die Burg vermutlich im Zuge der andauernden Fehde Tristrams I Zenger mit den bayerischen Herzogen angegriffen 1459 erklarte Tristram II die Burg zum offenen Haus gegenuber Herzog Ludwig IX von Bayern Landshut Ab dem Jahr 1488 waren die Zenger unter den Oberpfalzer Landsassen die Oberhoheit war anscheinend in der Zwischenzeit an die Pfalzer Wittelsbacher ubergegangen 1489 erfolgte eine Lehensauftragung der Bruder Wilhelm und Hans Satzenhofer an Pfalzgraf Otto II Am 10 Juli 1489 traten die Bruder Jorg und Jobst Zenger dem Lowlerbund bei und ein Jahr spater wurden die Burgen der Mitglieder des Bundes also auch Burg Altenschneeberg von Konig Wladislaw II von Bohmen unter seinen Schutz gestellt Die Zenger sind bis 1507 mit Georg und Christoph auf der Burg bezeugt in der Folgezeit konnte Ritter Thomas Fuchs von Wallburg bzw dessen Sohn die geteilte Herrschaft nach und nach von den Zengern und den Satzenhofern erwerben sie nannten sich aber erst ab 1526 nach der Burg Altenschneeberg 1527 hatte Thomas als Reichshauptmann fur Schneeberg und seine bohmischen Lehen Reichenstein und Schonsee von Kaiser Karl V einen umfassenden Freiheitsbrief erhalten musste sich aber schon 1530 dem Pfalzgraf Friedrich II bzw seinem Bruder dem Kurfursten Ludwig V die eine Entfremdung des Gebietes furchteten wieder unterwerfen Zu dieser Zeit war Burg Altenschneeberg schon verlassen und der Sitz der Herrschaft nach Tiefenbach verlegt worden 2 1557 wurde nur noch ein alt zerbrochen Burg Stall erwahnt Die Ruine diente zu der Zeit als Steinbruch angeblich wurde der Turm der Kirche im nahen Heinrichskirchen aus Steinen der Burg Altenschneeberg erbaut 3 Heute ist die Stelle der ehemaligen Burg grosstenteils mit Gras bewachsen und ist durch einen Wanderweg erschlossen Von der Burg sind nur noch wenige Fundamentreste obertagig erhalten ausserdem noch der Halsgraben bzw der Wallgraben im Suden Eine archaologische Ausgrabung wurde bis heute 2010 noch nicht durchgefuhrt so dass uber die Bebauung nur sehr wenig bekannt ist Die Oberburg dient heute als Rastplatz und Aussichtspunkt Beschreibung BearbeitenDie Stelle der ehemaligen Spornburg liegt auf einem nach Suden gerichteten Sporn der aus dem sudlichen Ende des Signalberges hervorspringt Bild 2 An der Sud und Westseite fallt der Sporn zum Tal hin ab so dass die Anlage auf zwei Seiten hervorragend vor einem Angriff geschutzt war Die Nord und die Ostseite steigen dagegen an so dass dort zum Schutz ein Graben im Sudostteil ein Wallgraben Bild 4 und 5 angelegt werden musste Die Flache der abgegangenen Burg ist von ovaler Form und etwa 160 mal 75 Meter gross Sie teilt sich in eine Oberburg und in eine Unterburg die als Vorburg diente 4 Die Unterburg umgab die Nord und Nordwestseite und die gesamte Ostseite eines Felsriffes auf der die Oberburg einst stand Da die an der Ostseite gelegene Unterburg an der dem Feind zugekehrten Angriffsseite lag und ausserdem leicht ansteigt musste dieser Teil der Burganlage durch einen Halsgraben gesichert werden Dieser Graben ist U formig etwa 13 bis 20 Meter breit und bis zu 6 Meter tief 5 Er ist auf seiner Nordseite nur noch schwach ausgepragt und aus den Fels gehauen im Nordwestteil der Anlage lauft der Graben im Steilhang aus Ab der Mitte des Grabens ist noch ein schwacher Aussenwall erhalten der sich da das Vorgelande hier in einer Stufe bis zur Sohle des Grabens abfallt im Sudteil als etwa 1 5 Meter hoher Wall weiter nach Suden verlauft dann nach Westen umbiegt und an die Steilkante der Unterburg anbindet Die bis zu 30 Meter breite ostliche Unterburg fallt in einer Stufe nach Suden ab und war so in zwei Bereiche geteilt Bild 8 Im Nord Bild 6 und Ostbereich Bild 7 wird sie durch den Graben begrenzt im Suden Bild 9 fallt sie in einer steilen Gelandestufe etwa 5 Meter ab und wird dort durch den Wall zusatzlich geschutzt An der Nordseite der Burganlage sind noch schwache Reste eines abgegangenen vermutlich mehrraumigen Gebaudes der Unterburg erkennbar Dieser Teil der Unterburg ist stark mit Felsen durchsetzt der nordwestliche Teil dagegen ist als etwa dreieckige Terrasse geformt Bild 10 die ebenfalls in einer steilen Gelandestufe abfallt Die Oberburg lag auf einem etwa 70 Meter langen und von Nord nach Sud verlaufenden Felsriff das auf seiner Oberflache ein zweigeteiltes Plateau bildet Bild 3 Das Riff steigt etwa 10 Meter uber die Unterburg an und fallt auf allen Seiten sehr steil teilweise sogar senkrecht ab An der Sudseite Bild 1 fallt des Riff dann als felsiger Kamm weiter ab Das Plateau fallt zur Westseite etwa 2 Meter ab und zeigt auf der hochsten Stelle noch Grundmauerreste eines ehemaligen Gebaudes Auch auf dem breiten und ebenen Sudteil der Oberburg Bild 11 stand wohl ein weiteres Gebaude nbsp Bild 4 Das Ende des Wallgrabens an der Sudseite der Burganlage nbsp Bild 5 Der Wallgraben an der Sudwestseite der Burganlage nbsp Bild 6 Die nordostliche Unterburg von der Stelle der Oberburg aus nbsp Bild 7 Die ostliche Unterburg von der Stelle der Oberburg aus nbsp Bild 8 Die ostliche Unterburg von der Stelle der Oberburg aus nbsp Bild 9 Die sudostliche Unterburg von der Stelle der Oberburg aus nbsp Bild 10 Die nordwestliche Unterburg von der Stelle der Oberburg aus nbsp Bild 11 Der Sudteil der Oberburg nbsp Bild 12 Der ehemalige Zugang zur Burg AltenschneebergLiteratur BearbeitenBernhard Ernst Burgenbau in der sudostlichen Oberpfalz vom Fruhmittelalter bis zur fruhen Neuzeit Band 2 Katalog Verlag Dr Faustus Buchenbach 2003 ISBN 3 933474 20 5 S 14 17 Ursula Pfistermeister Burgen der Oberpfalz Friedrich Pustet Verlag Regensburg 1974 ISBN 3 7917 0394 3 S 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Altenschneeberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Burgrest Altenschneeberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Eintrag zu Burgstall Altenschneeberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Burgstall Altenschneeberg auf der Seite des BLfD Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Wann Burg Altenschneeberg genau aufgegeben wurde ist nicht bekannt Quelle Geschichte Ernst 2003 S 14ff Lageplan des Burgstalls Altenschneeberg Ernst 2003 S 14 Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Cham Schlosser Schloss Altrandsberg Schloss Arnschwang Schloss Atzenzell Schloss Blaibach Schloss Chameregg abgegangen Schloss Flischbach Schloss Furth im Wald Schloss Geigant abgegangen Schloss Grafenwiesen Schloss Gutmaning Schloss Haus abgegangen Schloss Hillstett abgegangen Schloss Hof abgegangen Schloss Hohenwarth Schloss Hotzing Schloss Katzberg Schloss Kleinaign abgegangen Schloss Lixenried Wasserschloss Loifling Schloss Miltach Schloss Pemfling Schloss Pillmersried abgegangen Schloss Pudensdorf abgegangen Schloss Raindorf abgegangen Schloss Rankam Schloss Rotz Schloss Sattelbogen abgegangen Schloss Sattelpeilnstein Schloss Satzdorf Schloss Schachendorf Schloss Stachesried Schloss Stamsried Schloss Strahlfeld Schloss Thierlstein Lichtenstein Schloss Untertraubenbach abgegangen Schloss Waffenbrunn Schloss Waldmunchen Schloss Wiesing abgegangen Schloss Windischbergerdorf Schloss ZandtBurgen und Ruinen Burg Altenschneeberg abgegangen Burg Arnstein abgegangen Burg Bleschenberg abgegangen Burgruine Buchberg Burg Cham Schwedenschanze Burg Chamerau abgegangen Burgruine Chameregg Burg Darstein abgegangen Kirchenburg Eschlkam Burg Falkenstein Burg Friedersried abgegangen Burg Gleissenberg abgegangen Burg Haidstein abgegangen Burg Herzogau abgegangen Burg am Hohen Bogen abgegangen Burg Kager abgegangen Burg Katzenrohrbach abgegangen Burg Kirchenrohrbach Gussstein abgegangen Burg Kolmberg abgegangen Burgruine Kurnberg Burgruine Lichteneck Wasserburg Liebenau Burg Liebenstein abgegangen Burgruine Lobenstein Burg Lowendorf abgegangen Burgruine Neuhaus Burg am Grossen Osser abgegangen Burg Rackelsdorf abgegangen Burg Regenpeilstein Burgruine Runding Burgruine Sattelpeilnstein Peilstein Burgruine Schellerlhof Burg Schwarzenberg Burgruine Schwarzenburg Burgruine Sengersberg Burgruine Siegenstein Burgstall Thierling Burgruine Treffelstein Burgruine 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