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Pstrazna deutsch Strausseney 1937 45 Straussdorfel tschechisch Strouzne ist ein Ortsteil der Stadtgemeinde Kudowa Zdroj im Powiat Klodzki in Polen PstraznaPstrazna Polen PstraznaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoStadtteil von Kudowa ZdrojGeographische Lage 50 28 N 16 16 O 50 473611111111 16 267777777778 Koordinaten 50 28 25 N 16 16 4 OEinwohner Postleitzahl 57 350Wirtschaft und VerkehrStrasse Kudowa Zdroj PstraznaNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Chronik der evangelischen christlichen Gemeinde von Strausseney 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPstrazna liegt am Westhang der Heuscheuergebirges sieben Kilometer nordlich von Kudowa Zdroj Bad Kudowa Es wird von Czermna Tscherbeney Grenzeck aus durch das Tal der Czermnica Tscherbeneyer Wasser erreicht Von Sudwest bis Nordost verlauft die Grenze zu Tschechien Der obere Teil des Dorfes heisst tschechisch Paseka was Verhau oder Lichtung bedeutet Ein kleiner Fahrweg fuhrt zu der nordostlich gelegenen Kolonie Bukowina Klodzka Bukowine 1937 1945 Tannhubel von der ein Aufstieg zu den Wilden Lochern Bledne Skaly moglich ist Jenseits der Grenze zu Tschechien liegen Mokriny und Zdarky Kleinbrand im Sudwesten Zavrchy Buhlfeld im Westen Sedmakovice und Vysoka Srbska Hochsichel im Nordwesten und Machovske Konciny sowie Machov Machau im Norden Der in Pstrazna entspringende Pstraznik Strausseneyer Bach tschechisch Strouzensky potok mundet nordlich von Zdarky als linker Nebenfluss in die Brlenka die in die Metuje Mettau entwassert Geschichte Bearbeiten nbsp GesamtansichtStrausseney gehorte ursprunglich zur Herrschaft Nachod im altbohmischen Koniggratzer Kreis Erstmals urkundlich erwahnt wurde es im Jahre 1477 Damals gliederte Herzog Heinrich d A dem seit 1472 die Herrschaften Nachod und Hummel sowie die Grafschaft Glatz gehorten das Kirchspiel Tscherbeney zu dem Strausseney gehorte in die Herrschaft Hummel und diese im selben Jahr in seine Grafschaft Glatz ein Der ursprunglich tschechische Ortsname war Pstruzny 1631 wird es als Straussenei bezeichnet Ab 1541 war die Herrschaft Hummel und damit auch Strausseney im Besitz des Johann von Pernstein Um diese Zeit wurde das Kirchspiel Tscherbeney zu dem neben Tscherbeney auch Strausseney Bukowine Jakobowitz sowie das spatere Bad Kudowa gehorten von der Herrschaft Hummel die sich in Auflosung befand und bald danach Kammergut wurde gelost Das ergibt sich aus einer erst unlangst in Breslau aufgefundenen Urkunde mit der am 1 Dezember 1551 Kaiser Ferdinand I in seiner Eigenschaft als Konig von Bohmen bestatigte dass der 1548 verstorbene Johann von Pernstein als Pfandherr der Herrschaft Hummel dem Heinrich Prepyssky von Richemberg Jindrich Prepyssky z Rychemberka das Dorf Deutsch Tscherbeney mit einigen Dorfern geschenkt und diese dann seiner Grafschaft Glatz deren Pfandherr er seit 1537 war inkorporiert habe 1 Die Prepyssky von Richemberg bildeten aus dem Kirchspiel Tscherbeney die Herrschaft Tscherbeney die sie um 1590 an die protestantischen Herren von Stubenberg verkauften die es ihrer Herrschaft Neustadt an der Mettau inkorporierten mit der sie bis 1785 verbunden blieb Schon nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig nach dem Hubertusburger Frieden 1763 war Strausseney zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen gefallen 1785 verkaufen die Grafen Leslie die Gutsherrschaft Tscherbeney und damit auch Strausseney an die Grafen Stillfried auf Neurode Nach der Neugliederung Preussens gehorte Strausseney ab 1815 zur Provinz Schlesien und wurde 1816 dem Landkreis Glatz eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb Ab 1874 gehorte die Landgemeinde Strausseney zum Amtsbezirk Tscherbeney der 1937 in Grenzeck umbenannt wurde 2 Als einziger Ort im katholischen Glatzer Land hatte Strausseney eine uberwiegend evangelische Kirchengemeinde 1787 zahlte das Dorf 135 Einwohner 1910 waren es 744 Ihren Lebensunterhalt verdienten die Einwohner vor allem als Hausweber Kleinbauern oder Tagelohner Nachdem die Firma Dierig Anfang des 20 Jahrhunderts in Gellenau eine Textilfabrik errichtet hatte fanden dort zahlreiche Hausweber auch aus Strausseney Arbeit Wegen des langen Fussweges verlegten mehrere von ihnen in den 1920er Jahren ihren Wohnsitz in die von Dierig errichteten Werkswohnungen und hauser in Gellenau Seit Anfang des 19 Jahrhunderts wurde in den Bergwerken Rosalie und Hurka Steinkohle abgebaut Diese wurden 1834 mit der Wilhelminen Grube verbunden die auf dem bohmischen Gebiet von Zdarky Kleinbrand lag und deren Namensgeberin Wilhelmine von Sagan war Mangels Rentabilitat wurde der Steinkohlenbergbau 1929 eingestellt Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Strausseney wie der grosste Teil Schlesiens 1945 an Polen und wurde in Pstrazna umbenannt Der Grossteil der ansassigen Bevolkerung wurde 1946 vertrieben Schon vorher waren zahlreiche Bewohner uber die nahe Grenze in die Tschechoslowakei geflohen 3 Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war In den Nachkriegsjahren wurden jedoch zahlreiche Hauser landwirtschaftliche Gehofte und Handwerksbetriebe dem Verfall preisgegeben Das Dorf wurde weitgehend entvolkert die Bevolkerungszahl nahm deutlich ab und betrug im Jahre 1998 nur noch 109 Einwohner Chronik der evangelischen christlichen Gemeinde von Strausseney BearbeitenJosef Ernst Arnost Bergmann der 1830 1849 der erste Ortspfarrer von Strausseney war zeichnete eine Chronik der dortigen evangelischen Gemeinde auf Sie wurde in tschechischer Sprache unter dem Titel Letopisi pamatnich udalosti evangelicko krestanske obce v Strouznym verfasst 4 Das Original der 34 seitigen Handschrift gilt als verschollen Die Chronik diente dem tschechischen Schriftsteller Alois Jirasek in seinem volkstumlichen Roman U nas der in den Jahren 1895 bis 1903 in vier Banden erschien als Vorlage In dem Roman unterhalt der Hronower katholische Pfarrer Josef Regner im Roman Havlovicky mit dem Strausseneyer evangelischen Pfarrer Bergmann freundschaftliche Beziehungen Die erste publizierte Ubersetzung der Chronik ins Deutsche erfolgte erst 1966 Die Chronik berichtet dass uber die Anfange der Gemeinde keine schriftlichen Unterlagen vorliegen und die niedergeschriebenen Mitteilungen auf Erzahlungen zuruckgehen die von Generation zu Generation weitergeben wurden Danach soll Strausseney eine hussitische Grundung aus dem Ende des 15 Jahrhunderts sein 5 Wahrend der Reformation sollen in Strausseney viele Menschen gesiedelt und einen bescheidenen Wohlstand erreicht haben Da die Gemeinde noch keine eigene Kirche hatte besuchten die Bewohner die Kirchen in Tscherbeney und in Machau die beide zu dieser Zeit evangelisch waren Durch den Dreissigjahrigen Krieg und die damit zusammenhangende Hungersnot und Pest sowie durch die Religionsverfolgung wahrend der Gegenreformation soll der Ort bis auf wenige Familien ausgerottet worden sein Es sollen die Familien Hauschke Zwikirsch und Kubetschek gewesen sein die sich zunachst in den Waldern versteckten und nach ihrer Ruckkehr in die Hauser den Keim der spateren evangelisch christlichen Gemeinde bildeten Weitere Religionsverfolgungen erfolgten im Siebenjahrigen Krieg als die Kaiserlichen 1760 das Glatzer Land zuruckeroberten Die evangelischen Schriften der Strausseneyer Gemeinde wurden beschlagnahmt und in Tscherbeney vor der Kirche verbrannt Einige der Gemeindemitglieder sollen nach Wien abgefuhrt und nach Siebenburgen verbannt worden sein Mit dem Ubergang des Glatzer Landes an Preussen 1763 verbesserte sich die Situation der evangelischen Glaubigen 1799 wurde in Kudowa auf dem Sternberg auch Stammberg oder Schlossberg tschechisch Vitkova hora polnisch Gora Parkowa unter dem Patronat des Grafen Stillfried dem Besitzer der Herrschaft Tscherbeney eine evangelische Kirche errichtet 1811 erhielten auch die Glaubigen von Strausseney die Erlaubnis zur Errichtung einer kleinen Kirche aus Holz die 1813 eingeweiht wurde Anlasslich seines Aufenthaltes auf dem Tscherbeneyer Pfarrhof 1813 besuchte Konig Friedrich Wilhelm III die Gegend von Strausseney und versprach den Gemeindealtesten den Bau eines Pfarrhauses und einer Schule aus seinen Mitteln Nach Ende der Napoleonischen Kriege loste er 1817 das Versprechen ein 1847 1848 wurde eine neue grossere Kirche aus Stein errichtet Ein Jahr spater verliess der Chronist Josef Ernst Bergmann Strausseney und wanderte mit seiner Familie nach Amerika aus Nach Bergmanns Weggang blieb das Amt des Pfarrers bis 1851 unbesetzt Unter seinen Nachfolgern wurde die Chronik nur luckenhaft fortgefuhrt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie evangelische Kirche wurde 1848 im Stil der Neuromanik erbaut Das Freilichtmuseum fur Volkskunde Skanzen wurde 1984 auf einem Hugel neben einer erhaltenen Schmiede aus dem 18 19 Jahrhundert errichtet die mit Werkzeugen und Geraten ausgestattet ist Zu sehen sind ausserdem ein Gasthaus aus Niederschwedeldorf sowie eine Weberkate und ein Signalturm aus Hallatsch Literatur BearbeitenFranz Albert Die Geschichte der Herrschaft Hummel und ihrer Nachbargebiete Erster Teil Die Herrschaft Hummel bis zum Jahre 1477 Im Selbstverlag des Verfassers Munster 1932 S 86 88 W Berndt G Munch Josef Ernst Bergmanns Chronik denkwurdiger Begebenheiten der evangelisch christlichen Gemeinde Strausseney In Jahrbuch fur Schlesische Kirchengeschichte Band 45 1966 S 111 148 Peter Guttler u a Das Glatzer Land Verlag Aktion West Ost e V ISBN 3 928508 03 2 S 107 108 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 511 Ilse Kathe Helene Neumann Ich denke oft an Schlesiens Berge Meine Erinnerungen an Jauer Strausseney Glogau Jena 2011 ISBN 978 3 9813936 2 0 Turisticka Mapa Broumovsko Gory Kamienne a Stolowe Klub Ceskych Turistu 1998 ISBN 80 85499 46 0 Weblinks BearbeitenHistorische und aktuelle Aufnahmen Museum SkanzenEinzelnachweise Bearbeiten Jaroslav Sula Jmena obyvatel homolskeho panstvi v XVI a XVII stoleti jako doklad etnicity obyvatel regionu In Cesky koutek v Kladsku Kladsky sbornik supplementum 5 Trutnov 2008 S 153 208 hier S 173 http territorial de ndschles glatz grenzeck htm Amtsbezirk Tscherbeney Grenzeck Eva Koudelkova Byli jsme tam doma Nakladatelstvi Bor Liberec 2017 ISBN 978 80 87607 68 8 Dieser Titel wurde so aus der zitierten Literatur ubernommen Er ist unter der damaligen Schreibweise Letopisy pamatnjch udalostj ewang krestanske obce w Strauznym recherchierbar S hierzu Disk Seite Diese Angabe ist nicht glaubwurdig da das Dorf ja schon 1477 urkundlich erwahnt wurde Normdaten Geografikum GND 7864264 4 lobid OGND AKS VIAF 233968726 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pstrazna Kudowa Zdroj amp oldid 217881295