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Die Oberschwabische Benediktinerkongregation lat Congregatio Suevica benedictina S Josephi war ein am 14 August 1603 per papstlicher Approbation bestatigter Zusammenschluss unabhangiger Benediktinerkloster aus Oberschwaben unter dem Patrozinium des hl Joseph Mit einem Erlass vom 24 Marz 1782 verfugte Kaiser Josef II im Rahmen seiner josephinischen Reformbestrebungen den Austritt der vorderosterreichischen Kloster aus der Kongregation die dann mit der Sakularisation 1802 03 ihr Ende fand 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mitglieder 3 Wesen 4 Tagesablauf Riten und Liturgie 5 Spaltung der Kongregation 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Reichsabt Georg Wegelin Mitbegrunder und erster Prases der KongregationDas Vorbild fur die Kongregation bildete der Zusammenschluss der Kloster im Erzbistum Mainz und Bistum Bamberg aus dem Jahre 1417 1568 versammelten sich nach einer Diozesansynode des Bistums Konstanz die Abte der bisher nicht exemten Benediktinerkloster der Konstanzer Diozese und beschlossen die Bildung einer Kongregation 1595 ersuchte die Abteversammlung den damaligen Papst Clemens VIII um die Approbation die der Papst 1597 verweigerte Julius Priscianensis S J aus Dillingen und sein vormaliger Schuler Abt Georg Wegelin von Weingarten setzten sich weiterhin fur den Aufbau der Kongregation ein Auf Anordnung des papstlichen Nuntius Johann della Torre trafen sich 1603 die Abte von sieben Klostern in Weingarten und beschlossen am 13 Mai die Neubildung der Kongregation die am 14 August 1603 von Papst Clemens VIII bestatigt und dem Protektorat des jeweiligen Nuntius von Luzern unterstellt wurde Am 23 September 1604 fiel die Wahl zum ersten Prases und Visitator der Oberschwabischen Benediktinerkongregation auf Abt Georg Wegelin vom Kloster Weingarten Zum Visitator von Weingarten wurde der Abt von Petershausen bestellt Patron der Kongregation war seit 1685 der Hl Josef Mitglieder BearbeitenDie sieben Grundungsmitglieder waren die Kloster von Weingarten 1603 1803 Petershausen 1603 1802 Ochsenhausen 1603 1803 Zwiefalten 1603 1802 Wiblingen 1603 1782 Mehrerau 1603 1782 Isny 1603 1803 Im Laufe der Zeit haben sich folgende Kloster der Kongregation angeschlossen Kloster St Peter auf dem Schwarzwald 1627 1782 Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald 1627 1782 Kloster Anhausen an der Brenz 1629 1648 Kloster Alpirsbach 1629 1648 Kloster Blaubeuren 1629 1648 Kloster Gottesaue 1629 1648 Kloster Hirsau 1629 1648 Kloster Lorch 1629 1648 Kloster Murrhardt 1629 1648 Kloster Reichenbach 1629 1648 Kloster St Trudpert 1629 1782 Abtei Marienberg 1638 1782 Kloster St Gregor 1640 1656 Kloster Sankt Emmeram in Regensburg 1666 1671 Wesen BearbeitenIm Mittelpunkt der Bestrebungen der Kongregation standen die Erneuerung der Ordensdisziplin und die Vereinheitlichung des monchischen Lebens Man wollte eine gemeinsame Ausbildung der Monche erreichen bischofliche Klostervisitationen vermeiden und sich bei den Steuerzahlungen an die Diozese besser abstimmen Ein wichtiges Ziel war der Wiedergewinn der nach der Reformation verlorenen Abteien Es wurde ein Austausch von Monchen fur die sich in der finanziellen oder geistlichen Krise befindlichen Kloster beschlossen Damit konnte die drohende Auflosung der Kloster in St Trudpert und Mehrerau verhinderte werden Um diese Fragen besprechen und notwendige Entscheidungen vollziehen zu konnen sollte ein Generalkapitel der Kloster zunachst jahrlich ab 1609 alle drei Jahre zusammenkommen Dabei wurde ein Prases gewahlt der sich auch einer Wiederwahl stellen konnte Ab 1618 wurden eigene Priorenkonferenzen abgehalten Klostervisitationen fanden jahrlich statt Frauenkloster wurden in die Kongregation nicht aufgenommen Die Kloster zahlten Beitrage in eine Kongregationskasse die der Prases verwaltete Dieser fuhrte auch ein Kongregationssiegel Das Archiv der Kongregation befand sich in Weingarten Abschriften der Archivalien wurden im Kloster Ochsenhausen verwahrt Beide Archive sind verloren gegangen daher ist eine Erforschung der Kongregationsgeschichte schwierig Tagesablauf Riten und Liturgie BearbeitenInnerhalb der Kongregation wurde das von Papst Paul V approbierte Breviarium Paulinum verwendet Der Tagesablauf begann mit einem Chorgebet um 3 30 Uhr morgens Matutin und endete mit der Komplet um 18 45 Uhr Es kamen spezielle Stundengebete wie das Totenoffizium Busspsalmen die tagliche Lesung der Regula Benedicti und Gelubdeerneuerung am 21 Marz und 11 Juli eines jeden Jahres hinzu Eine weitere wichtige Aufgabe war die Seelsorge der Untertanen in der Form von Sakramentspendung Predigt Katechese und Prozessionen Spaltung der Kongregation BearbeitenAm 24 Marz 1782 ordnete Kaiser Josef II den Austritt der vorderosterreichischen Kloster aus der Kongregation an 2 Fortan hatte die Schwabische Benediktinerkongregation nur noch folgende Mitglieder Weingarten Petershausen Ochsenhausen Zwiefalten und Isny Mit deren Sakularisation 1802 03 ging die Kongregation unter Am sechsten Mai 1783 schlossen sich die vorderosterreichischen Abteien zu einer eigenen Kongregation unter dem Namen Kongregation vom Hl Joseph von Vorderosterreich zusammen Daran beteiligte sich neben den benediktinischen Klostern Wiblingen Mehrerau St Peter auf dem Schwarzwald St Georgen im Schwarzwald Villingen und St Trudpert ausnahmsweise auch die Zisterzienserabtei Tennenbach 3 Die Grundung erfolgte weil die Kloster Visitationen des Bischofs von Konstanz vermeiden wollten Als Prases wurde Roman Fehr der Abt von Wiblingen gewahlt Nicht zuletzt die starke Abhangigkeit vom osterreichischen Landesherrn beeintrachtigte die Entfaltung der Kongregation die ihren Mitgliedern schnell gleichgultig wurde und 1799 praktisch am Ende war Formal bestand sie noch bis zum Ende Vorderosterreichs 1805 06 Literatur BearbeitenFranz Quarthal Die oberschwabische Benediktinerkongregation vom hl Joseph in Die Reformverbande und Kongregationen der Benediktiner im deutschen Sprachraum bearb von Ulrich Faust und Franz Quarthal Germania Benedictina Bd 1 EOS Verlag St Ottilien 1999 ISBN 3 8306 6994 1 S 477 534 Einzelnachweise Bearbeiten Jeremias Schroder Niemand ist eine Insel Kloster zwischen Autonomie und Vernetzung In Erbe und Auftrag Jg 95 2019 S 32 44 hier S 40 Germania Benedictina Seite 477 Germania Benedictina Seite 504Weblinks BearbeitenGermania Benedicta Die Oberschwabische Benediktinerkongregation Abteilung Landesgeschichte Historisches Institut Referentin Karin Hay Thema Die Oberschwabische Benediktinerkongregation Exkursion Kloster in Oberschwaben 7 8 Juni 2007 Plattform der Deutschen Ordensobernkonferenz DOK Orden de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberschwabische Benediktinerkongregation amp oldid 234083958