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Numa Pompilius angeblich 750 v Chr 672 v Chr war der sagenhafte zweite Konig von Rom Er soll von 715 v Chr bis zu seinem Tod regiert haben die exakten biographischen Daten in spaten Quellen werden jedoch von der modernen Forschung skeptisch betrachtet Numa Pompilius auf einer romischen MunzeZeitgenossische Quellen liegen nicht vor die Behandlung Numas in der Literatur zur romischen Geschichte setzt erst in der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts v Chr ein und weist legendenhafte Zuge auf Daher lasst sich nicht erkennen ob es sich uberhaupt um eine historische Gestalt handelt Die folgende Darstellung beschreibt nur die nicht nachprufbare legendenhafte Schilderung in literarischen Darstellungen wie denen des Titus Livius oder Plutarchs Viele Einzelheiten sollten atiologisch spatere Verhaltnisse erklaren Inhaltsverzeichnis 1 Legendenhafte Lebensgeschichte 2 Ikonographie 3 Rezeption 3 1 Verhaltnis zu Pythagoras 3 2 Schriftenfund 3 3 Antike Urteile uber die zivilisatorische Leistung 3 4 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 3 5 Moderne 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLegendenhafte Lebensgeschichte BearbeitenNuma lebte zunachst abgeschieden mit seiner Frau in Cures im Land der Sabiner Nach dem Tod von Konig Romulus folgte er nur auf Drangen seines Vaters und von Freunden seiner Berufung auf den romischen Thron Seine Regentschaft war gepragt von einer weisen Gesetzgebung und der Forderung von Gewerbe und Landwirtschaft Um zu zeigen dass der beste Schutz des Regenten die Liebe des Volkes ist schaffte er seine Leibwache ab Durch eine starkere Verbreitung der Religion wollte er den vorhandenen Gewalttendenzen in der Bevolkerung entgegenwirken Der Konig trat sein Amt gegen 715 v Chr an und organisierte die Bevolkerung Roms neu Rom das zu dieser Epoche noch eine kleine zusammenhanglose Siedlung war hatte eine Bevolkerung die sich aus verschiedenen Stammesangehorigen zusammensetzte Zwischen den Einwanderern kam es daher immer wieder zu Spannungen Der Konig fasste die Bauern der Umgebung in Bezirke pagi zusammen Die Einwohner Roms wurden in Berufsgilden organisiert nbsp Ein Augur erklart Numa Pompilius nach dem Orakel des Vogelfluges zum glucklichen Konig Bernhard Rode 1769 Er erweiterte den Gottesdienst der Vesta und erbaute dem Janus einen Tempel War dieser Tempel offen war dies ein Zeichen fur Krieg Im Frieden war der Janustempel geschlossen Von den Priesterinnen der Vesta Vestalinnen forderte Numa das Gelubde der Keuschheit und das Tragen von weissen Gewandern mit Purpurstreifen Ausserdem verlangte er von ihnen auf dem Altar der Vesta standig das Ewige Feuer zum Schutz des Reiches zu unterhalten Auch die Priester anderer Tempel reglementierte er neu Er begrundete die Priesterklasse der Fetialen die als einzige das Recht erhielten anderen Volkern den Krieg zu erklaren So hatten die Priester des Mars an jedem 1 Mai singend und tanzend mit ihren heiligen Schilden und Lanzen durch Rom zu ziehen Numa ordnete die Aufstellung des Palladium an einer Bildsaule die aus Troja stammen und Pallas Athene bzw Minerva zeigen sollte Weiterhin veranlasste er die Aufstellung der heiligen vom Himmel gefallenen Schilde Ancilien die die ewige Dauer der romischen Herrschaft symbolisieren sollten An den Grenzen des Reiches liess er Grenzsteine aufstellen und er weihte Terminus dem Gott der Grenzen einen Tempel Numa verbot bei Gottesdiensten das Blutopfer auf dem Altar Stattdessen wurden den Gottern Fruchte geopfert Numa verbesserte auch den bisherigen romischen Kalender den er in 12 Monate einteilte statt wie Romulus in 10 Monate und er legte die Gerichtstage fest Um seinen Anordnungen mehr Gewicht zu verschaffen liess er verlauten dass er sich an einer Quelle in einem heiligen Hain mit einer Gottin oder mit der Nymphe Egeria uber das Schicksal des Reiches im Geheimen beraten habe Nicht nur in Rom genoss Numa hohe Anerkennung Nachbarvolker und Nachbarreiche riefen ihn haufig als Schiedsrichter bei Streitigkeiten an Numa verstarb im 46 Regierungsjahr Da er verboten hatte seinen Leichnam zu verbrennen wurde er in einem steinernen Sarkophag unter dem Janiculus beigesetzt Er gilt als Stammvater der Marcier Ikonographie BearbeitenIn jungster Zeit wurde daruber spekuliert ob es sich bei dem Krieger von Capestrano einer mehr als zwei Meter hohen Statue aus den Abruzzen die 1934 entdeckt wurde um eine Darstellung des Konigs Numa Pompilius handelt 1 Rezeption BearbeitenVerhaltnis zu Pythagoras Bearbeiten In der Zeit der spaten Republik und in der fruhen Kaiserzeit war in Rom eine Legende verbreitet der zufolge Numa ein Schuler des griechischen Philosophen Pythagoras war der in Unteritalien gelebt und gelehrt hatte 2 Der Pythagoreismus galt als eine alte italische Weisheitstradition schon im 4 Jahrhundert v Chr hatte Aristoxenos von Tarent berichtet unter den Angehorigen italischer Volker die sich von Pythagoras belehren liessen seien auch Romer gewesen Die Numa zugeschriebene Umgestaltung des romischen Kultwesens wurde durch das angebliche Schulerverhaltnis des Konigs zu Pythagoras erklart und als Ergebnis des Einflusses der pythagoreischen Lehre gedeutet Dies fuhrte zu hoher Wertschatzung der Romer fur Pythagoras Die Legende scheint schon im 4 Jahrhundert v Chr existiert zu haben Spater wiesen allerdings Geschichtskundige wie Marcus Tullius Cicero und Titus Livius darauf hin dass Numa aus chronologischem Grund nicht wie die Legende behauptete ein Schuler des Pythagoras gewesen sein konne da Pythagoras erst mehrere Generationen nach der angenommenen Lebenszeit Numas lebte Auch Marcus Terentius Varro setzte Numa chronologisch korrekt vor Pythagoras 3 Aber noch Ovid schilderte Numa als einen Weisheitsschuler der pythagoreische Belehrung empfing Plutarch setzte sich in seiner Lebensbeschreibung Numas mit der nach seinen Angaben umstrittenen Frage des Verhaltnisses von Pythagoras und Numa auseinander Der Ursprung der Numa Pythagoras Legende und der Zweck ihrer Erfindung ist unbekannt und in der Forschung umstritten Eine Forschungsmeinung geht von einer romischen Herkunft der Verbindung zwischen Numa und Pythagoras aus eine andere halt den Stoff fur ursprunglich griechisch Die Befurworter einer griechischen Herkunft der Behauptung die romischen Kulteinrichtungen seien griechisch unteritalischen Ursprungs haben Aristoxenos oder Timaios von Tauromenion als den Autor der diesen Gedanken erstmals schriftlich fixierte in Betracht gezogen Dagegen bestehen jedoch sehr gewichtige Einwande Nicht plausibel ist aber auch die Alternativlosung die Legende auf eine romische annalistische Quelle oder einen romischen Geschichtsschreiber dem die Geschichtsdarstellung der Annalisten vertraut war zuruckzufuhren Die Annalisten und die von der Annalistik ausgehenden Geschichtsschreiber mussen sich uber die chronologische Unmoglichkeit im Klaren gewesen sein In Betracht kommt eine romische antiquarische Quelle ein Gelehrter der eher systematisch als chronologisch dachte und dem Parallelen zwischen romischen Gebrauchen und Prinzipien der pythagoreischen Lebensfuhrung aufgefallen waren Sein Motiv konnte das Bedurfnis gewesen sein Numa gegen Anwurfe antiromischer Griechen zu verteidigen die ihn wegen seiner sabinischen Herkunft als Barbaren darstellten 4 Eine andere Erklarung lautet dass die Legende im Kontext einer zunachst nur mundlichen Uberlieferung entstand wahrscheinlich im spaten 4 Jahrhundert v Chr und dass das Milieu das fur die Idee einer Schulerschaft Numas bei Pythagoras einen Nahrboden bot wohl ein romisches Priesterkollegium war 5 Schriftenfund Bearbeiten Im Jahre 181 v Chr wurden in Rom angebliche Schriften Numas aufgefunden Uber den Fund berichten eine Reihe von Autoren der ausfuhrlichste und als Quelle wertvollste Bericht ist der des Livius der fur sein Werk Ab urbe condita unter anderem die nicht erhalten gebliebene Darstellung des Annalisten Valerius Antias auswertete Am Fuss des Hugels Ianiculum wurde ein leerer Steinsarg gefunden der seiner Aufschrift zufolge die Gebeine Numas enthalten hatte und daneben eine steinerne Truhe in der sich Schriften befanden bei denen es sich laut der Beschriftung der Truhe um Bucher Numas handelte Es waren sieben oder nach einer anderen Version zwolf Bucher in lateinischer Sprache uber romisches Sakralrecht und sieben oder zwolf griechische uber Philosophie Nachdem eine Anzahl von Burgern Einsicht genommen hatte wurden beide Schriftenbundel dem Stadtprator Quintus Petillius Spurinus ausgehandigt der sie las und dabei den Eindruck gewann sie konnten zur Auflosung der romischen Staatsreligion fuhren Auf Vorschlag des Stadtprators beschloss der Senat ohne eigene Einsichtnahme die offentliche Verbrennung der Bucher auf dem Comitium 6 Die Annalisten Calpurnius Piso und ihm folgend Valerius Antias behaupteten die philosophischen Bucher hatten pythagoreische Weisheitslehren enthalten Dagegen protestierten Kritiker denen die chronologische Unmoglichkeit klar war 7 Bei den verbrannten Buchern handelte es sich zweifellos um Falschungen doch scheinen die Senatoren geglaubt zu haben dass sie tatsachlich von Numa stammten 8 Der Grund dafur dass der Senat eine Gefahr fur den Staat befurchtete und daher energisch einschritt lag vermutlich darin dass der Autor der Falschung in der Rolle Numas in der Ichform von seinen angeblichen Begegnungen mit der Quellnymphe Egeria berichtete bei denen ihm die Nymphe den Willen der Gotter offenbarte und ihn bei den Regierungsgeschaften beriet Ein solcher personlicher Umgang zwischen einem Menschen und einem ubermenschlichen Wesen war aus der Sicht konservativer Romer nur in der Dichtung akzeptabel Als ernsthafte Behauptung aus der ein Anspruch auf genaue Kenntnis des geoffenbarten gottlichen Willens abgeleitet wurde war es fur die Senatoren ein unerwunschter Prazedenzfall 9 Die staatlich angeordnete Vernichtung von Werken die man einem ausserordentlich angesehenen Herrscher zuschrieb erregte grosses Aufsehen noch in der Spatantike wurde die Bedeutung dieses Vorgangs von christlichen Schriftstellern erortert Der Kirchenvater Augustinus nutzte die Legende in seinem Werk De civitate Dei zur Polemik gegen die alte romische Religion er meinte Numa in dem er einen Betruger sah habe in den Buchern Geheimnisse aufgezeichnet die ihm von Damonen offenbart worden seien diese Aufzeichnungen habe er weder zu veroffentlichen noch zu vernichten gewagt und sie daher mit sich ins Grab genommen Ahnlich urteilte Laktanz er betrachtete Numa ebenfalls als einen Schwindler der in den verbrannten Buchern die Wahrheit uber seinen Betrug enthullt habe die offentliche Verbrennung und ihre Begrundung hielt Laktanz fur ausserordentlich toricht denn sie habe dem Ansehen der auf Numa zuruckgefuhrten romischen Religion geschadet und so das Gegenteil des Beabsichtigten bewirkt Antike Urteile uber die zivilisatorische Leistung Bearbeiten Cicero schilderte in seiner Schrift De re publica die zivilisatorische Leistung Numas Er hob hervor dass die Romer durch die kriegerischen Aktivitaten von Numas Vorganger Romulus zu kriegslustig und gewalttatig geworden seien Numa habe ihre rohen wilden Gemuter zu Menschlichkeit und Sanftheit zuruckgebracht und ihnen beigebracht dass man friedlich ohne Verwustungen anzurichten und Beute zu machen vom Ackerbau leben konnte So habe er ihnen Liebe zu Ruhe und Frieden eingepflanzt und wahrend seiner 39 Regierungsjahre habe hochster Friede und tiefste Eintracht geherrscht 10 Ein ahnliches Bild von Numa als einem Friedensfursten zeichnete der Geschichtsschreiber Livius Er meinte Numas Wirken habe eine komplementare Erganzung zu den gewaltsamen kriegerischen Aktivitaten des Romulus gebildet Wahrend Romulus Rom mit Waffengewalt gegrundet habe habe Numa dem jungen Staat durch Einfuhrung von Recht und Gesetzen eine Grundlage geschaffen und sei insofern ein zweiter Grunder Roms gewesen Romulus habe dem Staat Kraft Numa Ausgewogenheit verschafft Numa sei den Romern ein einzigartiges Vorbild gewesen an dessen Sitten sie sich orientiert hatten Das durch den Kriegsdienst verrohte Volk habe er an ein Leben im Frieden gewohnt Damit stellte Livius einen Bezug zu seiner Gegenwart her dem Zeitalter der Augusteischen Friedensordnung Die Einrichtung der romischen Gottesdienste und Priesteramter durch Numa betrachtete Livius allerdings als einen Betrug des Herrschers Numa habe seine nachtlichen Zusammenkunfte mit der Gottin Egeria die ihm angeblich Weisungen erteilte vorgetauscht denn nur durch Erfindung von etwas Wunderbarem habe er das rohe Volk ausreichend beeindrucken konnen Dass somit der Gotterkult auf Lugen basierte fand Livius nicht anstossig vielmehr hielt er dieses Vorgehen Numas fur notwendig und politisch gerechtfertigt Nach seiner Darstellung waren die Nachbarvolker von Numas Tatigkeit so beeindruckt dass sie aus Respekt Angriffe auf die Romer unterliessen 11 Auch Vergil charakterisierte den zweiten Konig Roms als Gesetzgeber der den jungen Staat gefestigt habe Er erwahnte auch die Herkunft des bedeutenden Herrschers aus der armen kleinen Ortschaft Cures 12 Plutarch betonte in seiner Numa Biographie das Ausbleiben von Krieg inneren Konflikten und Rebellion wahrend Numas Regierungszeit und ruhmte die Menschlichkeit und Milde des Konigs in dem er das platonische Ideal eines philosophisch gesinnten Herrschers verwirklicht sah 13 Er hielt es fur moglich dass Numas Berufung auf Weisungen Egerias eine bewusste Tauschung der Offentlichkeit war Darin sah Plutarch ebenso wie Livius nichts Verwerfliches Im 2 Jahrhundert vergleicht der beruhmte Redner Marcus Cornelius Fronto den Kaiser Antoninus Pius mit Numa da beide sich des Blutvergiessens enthalten hatten 14 Einen Vergleich zwischen Antoninus Pius und Numa stellt auch der Geschichtsschreiber Marius Maximus im fruhen 3 Jahrhundert an daher wird dieser Kaiser auch in spatantiken Geschichtswerken deren Verfasser die heute verlorenen Kaiserbiographien des Marius Maximus kannten hinsichtlich seiner Herrschertugenden dem legendaren Konig an die Seite gestellt In der Historia Augusta wird Antoninus Pius sowohl wegen seiner Frommigkeit als auch wegen seiner glucklichen Sicherheit gewahrenden Regierung mit Numa verglichen Auf eine Parallelitat zwischen dem Konig und dem Kaiser weisen auch Eutropius und der Verfasser der Epitome de Caesaribus hin Ferner soll die Familie des Kaisers Mark Aurel des Adoptivsohns von Antoninus Pius ihre Abstammung auf Numa zuruckgefuhrt haben wie in der Historia Augusta mit Berufung auf Marius Maximus berichtet wird Auch Eutropius erwahnt diese fiktive Abstammung Mark Aurels Aurelius Victor schreibt Kaiser Hadrian habe sich nach der Art Numas um Gesetzgebung Religion und Bildung gekummert 15 Aus einer vollig anderen Perspektive betrachteten die antiken Christen Numa Aus der Sicht der Kirchenvater war er der Begrunder der ihnen verhassten romischen Religion und Erfinder von lacherlichem Aberglauben 16 Mittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Fruhmittelalter war Numa aus antiker Literatur bekannt fand aber wenig Beachtung Erst im 12 Jahrhundert wandte sich ein prominenter Gelehrter Johannes von Salisbury der Gestalt Numas zu und wurdigte dessen Rolle als Begrunder religioser Einrichtungen mit fur damalige Verhaltnisse ungewohnlicher Unbefangenheit Im Gegensatz zu den antiken Christen spendete er Numas zivilisatorischer Leistung hohes Lob Im fruhen 14 Jahrhundert wurde im Ovide moralise einer ausserordentlich popularen Auslegung von Ovids Metamorphosen eine Parallele zwischen Numa und heiligen Papsten der fruhen Kirche gezogen 17 Der sehr einflussreiche Humanist Francesco Petrarca war von Numa begeistert In seiner Schrift De viris illustribus schilderte er den Konig als weisen und frommen Herrscher der Frieden schuf Dabei lehnte er sich an die Darstellung des Livius an Von Livius ubernahm er auch die Einschatzung der Egeria Legende als eines sinnvollen erfolgreichen und gerechtfertigten Betrugs Numas Livius und Petrarcas Sichtweise pragte das Numa Bild der Renaissance Numa erschien als vorbildlicher antiker Gesetzgeber Wie andere bedeutende Gestalten der romischen Antike bildete man ihn auf Fresken ab Im 16 Jahrhundert verwendete Bischof Bartolome de Las Casas der sich fur die indigenen Volker Amerikas einsetzte die Numa Legende fur seine Zwecke In seiner Schrift Apologetica historia sumaria verglich er den Inka Konig Pachacutec mit dem Romer Er meinte beide hatten sich vorbildlich verhalten indem sie sich fur die Durchfuhrung sinnvoller Massnahmen auf eine gottliche Autoritat beriefen Sein Zeitgenosse Niccolo Machiavelli schloss sich in seinen Discorsi dem Urteil des Livius uber Numa an Er stellte Numa uber Romulus da die Einfuhrung einer Religion als Basis einer Zivilisation civilita eine grossere Leistung und fur den Fortbestand und das Gedeihen des Staates noch wichtiger sei als Kriegstaten Ahnlich dachte im 18 Jahrhundert Montesquieu der Numa fur den weisesten unter den Herrschern hielt er meinte Numa habe die Religion um des Staates willen geschaffen statt wie die Gesetzgeber anderer Volker umgekehrt Jean Jacques Rousseau hielt Numa fur den wahren Grunder Roms erst Numas Massnahmen hatten aus den von Romulus befehligten Rauberscharen eine Burgergemeinschaft gemacht Der in Rom lebende Maler Nicolas Poussin schuf um 1629 das Olgemalde Landschaft mit Numa Pompilius und der Nymphe Egeria Es zeigt den Konig mit der Nymphe und einem nackten Flotenspieler dem Heros Hippolytos der mit der romischen Gottheit Virbius identifiziert wurde Poussin deutet den pythagoreischen Hintergrund des Verhaltnisses zwischen Numa und Egeria an 18 Der Schriftsteller und Dichter Jean Pierre Claris de Florian 1755 1794 schrieb einen Roman Numa Pompilius second roi de Rome den er 1786 veroffentlichte Darin verherrlichte er Numa als vorbildlichen aufgeklarten Monarchen Moderne Bearbeiten 1881 publizierte Alphonse Daudet den satirischen Roman Numa Roumestan Mit dem Namen des Titelhelden eines monarchistischen franzosischen Politikers spielte er auf den Konig Numa an Roumestan bedeutet Land der Romer Der Dramatiker Peter Hacks schuf 1969 1971 eine Komodie Numa die er 2002 stark uberarbeitete In einem Essay Numa oder die Mitte 1977 erlauterte er den Sinn seiner Umgestaltung des antiken Numa Stoffs Das Theaterstuck gehort zu seinen Hauptwerken blieb aber unaufgefuhrt und fand relativ wenig Beachtung Es hat farcenhaft satirischen Charakter Hacks verspottet politische Machtkampfe in einem sozialistischen Staat Numa ist bei ihm ein Held der zunachst als Kompromisskandidat gewahlt wird und dann als Mann der Mitte sein Amt souveran fuhrt In der uberarbeiteten Fassung sind die sozialismuskritischen Aspekte beibehalten auf optimistische Zuge der Urfassung wird hingegen verzichtet Numa ist nicht mehr ein Mann des Ausgleichs der Vielfalt und Gegensatze bejaht sondern ein Politiker der eingestandenermassen auf eine Diktatur hinarbeitet In der Uberarbeitung die den ursprunglich heiteren Charakter des Stucks verdustert aussert sich eine resignative Haltung des Autors nach dem Scheitern der DDR 19 Literatur BearbeitenHartwin Brandt Konig Numa in der Spatantike Zur Bedeutung eines fruhromischen exemplum in der spatromischen Literatur In Museum Helveticum Bd 45 1988 ISSN 0027 4054 S 98 110 doi 10 5169 seals 35143 Bruno Centrone Numa Pompilius In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 4 CNRS Editions Paris 2005 ISBN 2 271 06386 8 S 740 741 behandelt die Numa Pythagoras Legende Paul M Martin L idee de royaute a Rome De la Rome royale au consensus republicain Adosa Clermont Ferrand 1982 ISBN 2 86639 020 2 Mark Silk Numa Pompilius and the Idea of Civil Religion in the West In Journal of the American Academy of Religion Bd 72 2004 ISSN 0002 7189 S 863 896 Renate Zoepffel Hadrian und Numa In Chiron Bd 8 1978 ISSN 0069 3715 S 391 427Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Numa Pompilius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Plutarchs Leben des Numa ausfuhrliche Darstellung der Legende mit Bezug auf die neuen archaologischen Funde in Colle del Forno Eretum italienisch Anmerkungen Bearbeiten Goffredo Palmerini Il guerriero di Capestrano e la reggia creata da Mimmo Paladino 1 Siehe dazu Leonardo Ferrero Storia del pitagorismo nel mondo romano 2 Auflage Forli 2008 S 140 148 Markus Peglau Varro und die angeblichen Schriften des Numa Pompilius In Andreas Haltenhoff Fritz Heiner Mutschler Hrsg Hortus litterarum antiquarum Heidelberg 2000 S 441 450 Zu diesem Ergebnis gelangt Peter Panitschek Numa Pompilius als Schuler des Pythagoras In Grazer Beitrage 17 1990 S 49 65 Dieser Ansicht ist Michel Humm Numa et Pythagore vie et mort d un mythe In Paul Augustin Deproost Alain Meurant Hrsg Images d origines Origines d une image Louvain la Neuve 2004 S 125 137 Quellen Livius 40 29 3 14 Lucius Cassius Hemina bei Plinius Naturalis historia 13 84 86 Varro und Calpurnius Piso bei Plinius Naturalis historia 13 87 Varro auch bei Augustinus De civitate Dei 7 34 35 Valerius Maximus 1 1 12 abweichende Variante nur die philosophischen Bucher werden vernichtet Plutarch Numa 22 2 5 und andere Eine Zusammenstellung der lateinischen und griechischen Quellen mit englischer Ubersetzung und eingehender Erorterung bietet Andreas Willi Numa s Dangerous Books The Exegetic History of a Roman Forgery In Museum Helveticum 55 1998 S 139 172 doi 10 5169 seals 43039 Hierzu und zu einem moglichen Motiv Pisos siehe Klaus Rosen Die falschen Numabucher In Chiron 15 1985 S 65 90 hier 74 78 Andreas Willi Numa s Dangerous Books The Exegetic History of a Roman Forgery In Museum Helveticum 55 1998 S 139 172 hier 146 Anderer Ansicht ist Michel Humm Numa et Pythagore vie et mort d un mythe In Paul Augustin Deproost Alain Meurant Hrsg Images d origines Origines d une image Louvain la Neuve 2004 S 125 137 hier 128 f Humm schliesst Zweifel der Senatoren an der Echtheit nicht aus Klaus Rosen Die falschen Numabucher In Chiron 15 1985 S 65 90 hier 78 90 Cicero De re publica 2 13 14 Livius 1 19 21 Vergil Aeneis 6 808 813 Zu Plutarchs Numa Bild siehe Renate Zoepffel Hadrian und Numa In Chiron 8 1978 S 391 427 hier 405 407 Fronto Principia historiae 12 Aurel ius Antoninus sanctus imp erator retinuisse se fertur a sanguine abstinendo uni omnium Romanorum principum Numae regi aequiperandus zitiert nach der Ausgabe von Michael van den Hout Leipzig 1988 S 209 diese Stelle wurde fruher anders gelesen und auf Kaiser Hadrian bezogen so noch bei Renate Zoepffel Hadrian und Numa In Chiron 8 1978 S 391 427 hier 400 und Anm 53 und Hartwin Brandt Konig Numa in der Spatantike In Museum Helveticum 45 1988 S 98 110 hier 99 f Aurelius Victor 14 2 4 Zur antiken christlichen Numa Rezeption siehe Mark Silk Numa Pompilius and the Idea of Civil Religion in the West In Journal of the American Academy of Religion 72 2004 S 863 896 hier 869 872 Zur mittelalterlichen Numa Rezeption siehe Mark Silk Numa Pompilius and the Idea of Civil Religion in the West In Journal of the American Academy of Religion 72 2004 S 863 896 hier 872 877 Ralph Hafner Mysterien im Hain von Ariccia Munchen 2011 S 14 f mit Abbildung 3 17 70 siehe auch Farbtafel II Siehe dazu Volker Riedel Literarische Antikerezeption zwischen Kritik und Idealisierung Jena 2009 S 383 391 VorgangerAmtNachfolgerRomulusKonig von Rom 715 672 v Chr Tullus HostiliusNormdaten Person GND 122673093 lobid OGND AKS LCCN n85202845 VIAF 74128974 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Numa PompiliusALTERNATIVNAMEN Pompilius NumaKURZBESCHREIBUNG sagenhafte zweiter Konig von RomGEBURTSDATUM unsicher 750 v Chr STERBEDATUM unsicher 672 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Numa Pompilius amp oldid 235559181