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Der Malojapass italienisch Passo del Maloggia ratoromanisch Pass da Malogia ist ein 1812 m u M 1 hoch gelegener Schweizer Alpenpass der innerhalb des Kantons Graubunden das Bergell mit dem Engadin verbindet und die Albula von den Bernina Alpen trennt Er liegt auf der Wasserscheide zwischen Donau und Po die wenig nordwestlich beim Pass Lunghin von der Europaischen Hauptwasserscheide Rhein abzweigt Die Passstrasse ist ein Teil der Hauptstrasse 3 deren Scheitelpunkt etwas sudlich noch innerhalb des Dorfs Maloja der Gemeinde Bregaglia auf 1815 m u M 1 liegt MalojapassStrassenscheitel mit Blick nach NordwestStrassenscheitel mit Blick nach NordwestHimmelsrichtung Nordost SudwestPasshohe 1812 m u M 1 Kanton Kanton Graubunden Graubunden Schweiz SchweizWasserscheide Inn Donau Orlegna Mera Adda PoTalorte Silvaplana Schweiz Vicosoprano Schweiz Chiavenna Italien Ausbau Hauptstrasse 3Erbaut 1828Wintersperre ganzjahrig geoffnet kurzfristige Schliessungnach starken Schneefallen moglichGebirge Albula Alpen Nord Bernina Alpen Sud ProfilO Steigung 0 1 13 m 10 9 km 4 6 1482 m 32 2 km Max Steigung 9 KarteMalojapass Schweiz Koordinaten 773531 141419 46 4016746 9 69539158 1812 Koordinaten 46 24 6 N 9 41 43 O CH1903 773531 141419REGION1 BEZ REGION2 BEZ Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der Ubergang 1 2 Die Wege 1 3 Die Maloja Verkehrsprojekte 2 Distanzen und Hohen der Strasse Chiavenna Silvaplana 3 Literatur 4 Weblinks 5 QuellenGeschichte BearbeitenDer Ubergang Bearbeiten nbsp Malojapass mit steiler Sudrampe vorne links und flacher Nordseite nbsp Eine Aufnahme von 1906Schon in fruher Vergangenheit hatte der Malojapass eine grosse Bedeutung fur den Verkehr dies hat bis heute nicht nachgelassen Das Besondere an diesem Alpenpass ist dass er auf seiner Nordseite sehr flach ist nach Suden hingegen aber steil und abrupt ins Bergell abfallt Vom italienischen Chiavenna nach Maloja steigt der Passweg auf 32 km um 1482 m an Auf den nachsten 49 km nach Nordosten bis Zernez betragt der Hohenunterschied dagegen nur 343 m Daraus ergeben sich vielfaltige Besonderheiten so auch die als Malojawind bezeichneten Wind und Wolkenphanomene Diese Eigenart des Passes hat seine Ursachen in der naturhistorischen Geschichte des Malojagebietes Das Engadiner Inntal reichte noch vor einigen Hunderttausend Jahren viel weiter sudwestlich und die obersten Seitentaler des heutigen Bergell waren die Quelltaler des Inn Auf der anderen sudlichen Seite des Alpenhauptkammes erodierte die wesentlich gefallestarkere Mera ein immer tiefer werdendes Tal zum Comer See und zur Adria hin Die Verlaufe der Mera der Albigna und der Orlegna deren Fliessrichtung sich um bis zu 180 nach Sudwesten wenden weisen darauf hin dass diese Gewasser durch ruckschreitende Erosion der Mera umgelenkt worden sind So besteht kein Zweifel dass das Val Duana und das Val Maroz fruher den Oberlauf des Inns darstellten 2 Der Name des Passes geht auf die Sprache der Hirten aus dem benachbarten Veltlin zuruck die ihn Maloggia nannten dies bedeutet so viel wie Erlenwaldchen Im einheimischen Ratoromanisch wird der Pass Malogia genannt Die Wege Bearbeiten Die Romer waren es die einen ersten Saumweg uber den Maloja anlegten der bald wieder verfiel Ob dieser Saumweg bereits fur Karren befahrbar war ist heute umstritten Falls er dies anfangs noch nicht war so ist es aber doch fur die Spatantike anzunehmen Das Mittelalter hindurch war der Maloja zwar begangen aber unbedeutend Dennoch soll es wohl im Spatmittelalter zu einem Wegebau gekommen sein Vermutlich handelt es sich dabei um eine Wiederinstandsetzung der alten Romerstrasse denn der Maloja war wohl kaum mehr als eine Ersatzroute fur den Septimer Erst im 16 Jahrhundert gewann der Maloja wieder an Bedeutung und erst 1776 wurde eine kleine Strasse erbaut In den Jahren 1827 bis 1839 entstand eine moderne Kunststrasse die von Richard La Nicca konstruiert wurde mit 22 Kurven davon 13 Spitzkehren auf dessen Westrampe 1840 begann man mit dem Bau der Fortsetzung der modernen Malojastrasse die bis dahin in Casaccia endete Es sollte noch bis 1859 dauern bis diese bis Italien fuhrte Die Strasse wurde gut vom Verkehr angenommen am Ende des 19 Jahrhunderts wurden monatlich bis zu 12 000 Pferde gezahlt die den Pass passierten Ab 1846 gab es einen Postkurs zwischen Samedan und Chiavenna der regelmassig zweimal in der Woche verkehrte Eine Pferdekutsche versah anfangs diesen Dienst und wurde 1922 durch einen PTT Alpenwagen ersetzt Dieser Alpenwagen der PTT der Schweizer Post ein 40 PS starker Saurer musste noch einige Zeit auf dem damals noch ublichen Naturbelag fahren bis 1934 die Kantonsstrasse asphaltiert wurde 1957 wurde sie umfangreich modernisiert Die Maloja Verkehrsprojekte Bearbeiten nbsp Die letzten Serpentinen der Malojapassstrasse Sudseite nbsp Malojastrasse historisches Luftbild von Werner Friedli 1947 nbsp Die letzten Serpentinen der MalojapassstrasseEin erstes Projekt entstammt dem fruhen 18 Jahrhundert und betraf einen Alpenquerkanal Mailand Innsbruck der der Schifffahrt zwischen Po und Donau dienen sollte siehe auch Schifffahrtskanalprojekte in den Alpen Gegen Ende des 19 Jahrhunderts gab es Plane fur eine Bahnlinie uber den Malojapass Willem Jan Holsboer fuhrende Personlichkeit beim Aufbau des Kur und Fremdenverkehrszentrums Davos und Initiator der 1890 eroffneten Bahnstrecke Landquart Davos Platz stellte am 25 Januar 1889 das Gesuch fur die Konzessionierung einer Fortsetzung der Linie Landquart Davos mit einem Scaletta Tunnel nach Samedan mit der Absicht einer Weiterfuhrung uber den Malojapass nach Chiavenna fur den Fall dass eine bereits an eine andere Firma erteilte Konzession 3 nicht fristgerecht umgesetzt wurde was sich bereits abzeichnete Die Bundesversammlung erteilte die Konzession am 27 Juni 1889 gemass Entwurf des Bundesrates vom 21 Juni desselben Jahres 4 5 Spater entschied man sich aber fur die Realisierung der Albulabahn anstelle der Scalettabahn Am 15 Oktober 1897 erhielt das Albulabahnkomitee auch die Konzession fur die Linie von Samedan uber Maloja nach Castasegna 6 7 Mit Bundesbeschluss vom 17 Dezember 1898 wurde die Konzession an die Rhatische Bahn ubertragen 8 aber das Projekt wurde in der Folge nicht realisiert Im Auftrag von Adolf Guyer Zeller Verwaltungsratsprasident der Schweizerischen Nordostbahn NOB wurden 1898 Studien fur eine normalspurige Engadin Orient Bahn erstellt welche von Chur durch einen Albula und einen Ofenbergtunnel ins Munstertal fuhren und damit die schnellste Verbindung von Westeuropa nach der Hafenstadt Triest herstellen sollte 9 Teil der Planung war auch eine Verbindung vom Engadin uber den Maloja nach Chiavenna dadurch erhoffte man sich eine Vergrosserung des Einzugsgebietes der Bahn 10 Distanzen und Hohen der Strasse Chiavenna Silvaplana Bearbeiten0 km Chiavenna 325 m u M 10 km Castasegna schweizerisch italienische Grenze 696 m u M 13 km Promontogno 802 m u M 16 km Stampa 994 m u M 18 km Borgonovo 1029 m u M 19 km Vicosoprano 1065 m u M 27 km Casaccia 1458 m u M 32 km Malojapass 1815 m u M 33 km Maloja Dorf 1809 m u M 40 km Sils im Engadin Segl 1798 m u M 44 km Silvaplana 1802 m u M Literatur BearbeitenAdolf Collenberg Malojapass In Historisches Lexikon der Schweiz 15 August 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malojapass Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Malojapass auf der Plattform ETHoramaQuellen Bearbeiten a b c Karten der Schweiz SwissTopo Herbert Louis Klaus Fischer Allgemeine Geomorphologie Berlin 1979 814 S Botschaft des Bundesrathes an die Bundesversammlung betreffend Konzession einer schmalspurigen Eisenbahn streckenweise Zahnradbahn von Maloja bis zur Landesgrenze bei Castasegna in der Richtung gegen Chiavenna PDF In Bundesblatt 14 Dezember 1885 abgerufen am 9 Dezember 2020 Botschaft des Bundesrathes an die Bundesversammlung betreffend Konzession einer schmalspurigen Eisenbahn von Davos nach Samaden PDF In Bundesblatt 24 Juni 1889 abgerufen am 9 Dezember 2020 Marco Jehli Heini Hofmann Ernst Huber Jon Duri Gross Bahnvisionen im Engadin Montabella Verlag St Moritz 2011 ISBN 978 3 907067 41 3 S 113 117 Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Konzession einer schmalspurigen Eisenbahn von Samaden uber Maloja nach Castasegna PDF In Bundesblatt 12 Dezember 1896 abgerufen am 9 Dezember 2020 Marco Jehli Heini Hofmann Ernst Huber Jon Duri Gross Bahnvisionen im Engadin Montabella Verlag St Moritz 2011 ISBN 978 3 907067 41 3 S 150 151 mit Streckenplan Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Ubertragung und Abanderung der Konzession einer schmalspurigen Eisenbahn von Samaden uber Maloja nach Castasegna PDF In Bundesblatt 28 Oktober 1898 abgerufen am 9 Dezember 2020 Marco Jehli Heini Hofmann Ernst Huber Jon Duri Gross Bahnvisionen im Engadin Montabella Verlag St Moritz 2011 ISBN 978 3 907067 41 3 S 166 167 Steffan Bruns ALPENPASSE Geschichte der alpinen Passubergange Vom Inn zum Gardasee Bd 3 S 30 Band 2 L Staackmann Verlag KG Munchen 2010 ISBN 978 3 88675 273 7 S 200 Passubergange in der Schweiz Acherli Agites Aiguillon Albis Albula Balmberg Benkerjoch Bernina Bohler Bozberg Breitehochi Brunig Buechenegg Burersteig Chall Challhochi Champex Chasseral Chatzenstrick Chilchzimmersattel Croix Croix Croix de Coeur Eichhohe Etroits Etzelpass Fluela Forclaz Furka Ghoch Givrine Glas Glaubenberg Glaubenbielen Gottschalkenberg Grimsel Grosse Scheidegg Grosser St Bernhard Gurnigel Haggenegg Hahnenmoos Heitersberg Hirzel Hirzel Hohi Hulftegg Ibergeregg Jaman Jaun Julier Kerenzerberg Klausen Kunkels Lein Lenzerheide Livigno Lukmanier Maloja Marchairuz Mollendruz Mont Crosin Monte Ceneri Mont d Orzeires Montvoie Morgins Mosses Mutschellen Neggia Nufenen Oberalp Oberer Hauenstein Oberricken Ofen Orn Passwang Pierre Pertuis Pillon Planches Pontins Pragel Randenuberfahrt Rangiers Raten Rengg Ricken Roches Ruppen Rusler Saanenmoser Salhohe San Bernardino Sanetsch Santelhochi Sattel Sattelegg Schafmatt Schallenberg Schelten Schonau Schufelberger Egg Schwagalp Schwarzenbuhl Siblingerhohe Simplon Splugen St Anton St Gotthard St Luzisteig Staffelegg Stoss Susten Tourne Tronc Umbrail Unterer Hauenstein Vorder Hohi Vue des Alpes Wasserfluh Weissenstein Wildhaus Wissegg WolfgangBefahrbare Alpenpasse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malojapass amp oldid 234566747