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Richard La Nicca 16 August 1794 in Safien 27 August 1883 in Chur war ein Schweizer Ingenieur verantwortlich fur die Planung der ersten Juragewasserkorrektion und fur zahlreiche andere Bauten Richard La Nicca Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Werke 2 1 Rheinkorrektion 2 2 Juragewasserkorrektion 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLebenslauf BearbeitenRichard La Nicca war der Sohn des Pfarrers Christian La Nicca der einst wegen der Verfolgung des mahrischen Geschlechts ausgewandert war Er wurde in Safien geboren wo sein Vater in der Talschaft und in den umliegenden Dorfern Surcuolm und Tenna als Seelsorger arbeitete 1804 zog er wegen des Wechsels der Tatigkeit des Vaters nach Felsberg in der Nahe von Chur Ab 1809 besuchte er dort die neu gegrundete Bundner Kantonsschule nbsp Die Brucke Vittorio Emanuele die von La Nicca nach wenigen Jahren instandgestellt werden musste 1814 schloss er sich einer militarischen Unternehmung an die das 1797 verlorene Untertanengebiet Chiavenna wieder fur Graubunden zuruckgewinnen wollte In den folgenden Jahren war er Leutnant im Schweizerregiment von Victor Emanuel I dem Konig von Sardinien Nach der Auflosung des Regiments ging La Nicca nach Tubingen und studierte dort von 1816 bis 1818 technische Wissenschaften In dieser Zeit nahm der Mathematiker Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger sich La Niccas an und unterstutze ihn eifrig Danach zog es La Nicca nach Mailand wo er als Kommis arbeitete 1818 bekam er eine Anstellung als Gehilfe von Giulio Pocobelli bei dem Bau der Alpenstrasse uber den San Bernardino Pass wo er nach vier Jahren Betrieb die Konstruktion der bedeutenden Brucke Vittorio Emanuele verbessern musste Am 20 August 1820 heiratete er seine erste Frau Ursula Fischer Nach dem Tod seiner Frau 1822 studierte er ein Jahr in Munchen Nach Beendigung des Studiums wurde er 1823 der erste Oberingenieur Graubundens In diesem Amt betreute er viele Bauprojekte im Kanton wie den Bau der Strassen uber den Julier Maloja und den Bernina oder den Wiederaufbau der zerstorten Siedlungen Felsberg ab 1843 und Thusis ab 1845 1826 arbeitete er das Projekt fur eine Nolla und Rheinkorrektion im Domleschg aus das ab 1832 ausgefuhrt wurde Auch die Verbauungen des Rheins ab Reichenau erfolgten nach den Ideen La Niccas 1 Ab 1831 war er zudem mit dem Ausbau der Festung St Luzisteig beauftragt worden nbsp La Niccas Grab auf dem Friedhof Daleu in Chur Als Mitgrunder half er 1837 den Schweizerischen Ingenieur und Architekturverein aufzubauen Um die gleiche Zeit herum begann er Plane fur eine Bahnlinie uber den Splugenpass zu entwerfen 1840 ubernahm er das Projekt der Juragewasserkorrektion das die Entsumpfung einer grossen Moorlandschaft an der Grenze der Kantone Bern und Freiburg vorsah Im selben Jahr wurde er in die Linth Kommission berufen in der er bis 1863 vertreten war Ab 1845 konzentrierte sich La Nicca auf ein weiteres Bahnprojekt das uber den niedrigen Lukmanierpass fuhren und im Konigreich Sardinien Piemont enden sollte Er begann erste Verhandlungen mit den Kantonen St Gallen Graubunden und Tessin 1853 fiel der Entscheid des Grossen Rates von Graubunden gegen ihn aus wahrend Sardinien Piemont und das Tessin fur das Projekt votierten Kurz darauf legte er seine Stelle als Oberingenieur des Kantons Graubunden nieder und trat als Direktor in die Bauleitung der Eisenbahn ein die spater in eine Union Suisse eingegliedert wurde Trotz erfolgversprechenden Reisen und Anstrengungen war sein Projekt nicht von Erfolg gekront da anstatt der Lukmanierbahn die Gotthardbahn verwirklicht wurde Seine zweite ihm 1826 angetraute Frau verlor er im Jahr 1854 In den vorangegangenen Jahrzehnten arbeitete La Nicca an anderen Projekten wie einer Korrektion der Aare im Tal Hasle im Berner Oberland und der Tieferlegung des Hallwilersees im Kanton Aargau 1878 erlebte er noch die Einleitung der Aare in den Bielersee das Hauptwerk der Juragewasserkorrektion Richard La Nicca verstarb 1883 in Chur kurz nach Beginn des neunzigsten Lebensjahres Werke BearbeitenRheinkorrektion Bearbeiten Die Rheinkorrektion im Domleschg zahlt zu den grossten Leistungen von La Nicca Es war sein erstes integrales Werk Das Domleschg war aufgrund der zunehmenden Uberschwemmungen des Talbodens durch den Wildbach Nolla stark gefahrdet Grund fur diese zunehmenden Uberschwemmungen war die verantwortungslose Ubernutzung von Wald und Landschaft Im Jahre 1828 prasentierte Richard La Nicca ein umfassendes Projekt um das Domleschg zu retten Das Projekt wurde zuerst von Fachleuten und Politikern als undurchfuhrbar und lacherlich angesehen Ziele des Projekts waren Der Schutz der Siedlungen mit den Menschen die Wiedergewinnung des Kulturlandes und die Verhinderung von weiteren Schaden durch die Nolla andere Seitenbache sowie durch den Rhein selbst Der Plan von La Nicca war es das Einzugsgebiet der Nolla durch Verbauung zur Ruhe zu bringen Weiter sollte der Hauptvorfluter Rhein in einem optimalen Gerinne abfliessen und es war ein Parallelkanal geplant der das stark schwebstoffhaltige Nollawasser zum Rhein leiten sollte damit es zur Kolmation verwendet werden konnte Das Projekt sollte durch die Grundung einer Aktiengesellschaft finanziert werden Den Aktionaren wurde als Dividende kein Geld versprochen sondern fruchtbares Kulturland Doch diese Idee ging langfristig nicht auf und das Projekt musste ab 1852 mit Kantonsgeldern und schliesslich 1877 sogar mit Bundesgeldern mitfinanziert werden Im Jahr 1894 wurde der Nollakanal gebaut Der Kanton errichtete einen Gutsbetrieb der uber Jahrzehnte die Flache mit diesem Kanal kolmatierte Dieser Prozess wurde erst 2003 abgeschlossen Auf Grund seiner Erfahrung und seiner Fahigkeiten die er sich bei den Arbeiten in Graubunden angeeignet hatte wurde sein Ruf uber die schweizerische Landesgrenze hinaus verbreitet und er wurde ein gefragter Experte Im Jahr 1840 wurde Richard La Nicca in die Linthkommission berufen Denn nach dem Tod von Johannes Conrad Escher 24 August 1767 9 Marz 1823 hatte das Projekt der Linthkorrektion kaum Fortschritte gemacht Zudem drohte die Uberschwemmungsgefahr das Werk als ganzes zu gefahrden La Nicca wurde sogleich damit beauftragt ein neues Projekt fur die Sicherung des Linthwerks auszuarbeiten Er nahm gewisse Erganzungen und Abanderungen des bestehenden Werkes vor Er leitete zum Beispiel die Verlangerung des Escherkanals und eine Absenkung des Walensees durch ein neu aufgeschuttetes Fluss Delta Juragewasserkorrektion Bearbeiten nbsp La Nicca Denkmal in NidauDie 1 Juragewasserkorrektion war Richard La Niccas bedeutendste wasserbauliche Leistung Mit der Korrektion beabsichtigte man das Gebiet um Neuenburger Bieler und Murtensee aufgrund des bestehenden Risikos von Uberschwemmungen zu sanieren Im Jahr 1840 erklarte sich La Nicca bereit das grosse Projekt anzupacken Er beabsichtigte folgende Losungen fur das Seeland Er wollte die Aare direkt in den Bielersee ableiten damit sich das Geschiebe dort ablagern konnte Hagneck Kanal Weiter wollte er den Abflusskanal aus dem Bielersee erweitern die Seespiegel der drei grossen Seen absenken die Verbindungskanale zwischen den drei Seen vertiefen und die Seen als Ausgleichsbecken fur Hochwasser verwenden Bis mit der Umsetzung dieser Massnahmen begonnen werden konnte waren viele Berechnungen und Hohenmessungen notig Es dauerte 27 Jahre bis alle Auseinandersetzungen abgeschlossen waren La Nicca erlebte die Eroffnung des Hagneck Kanals erst im Alter von 84 Jahren 1934 wurde in Nidau ein Denkmal fur La Nicca enthullt In Biel ist eine Strasse nach ihm benannt Literatur BearbeitenJurg Conzett Chur Richard La Nicca In Historisches Lexikon der Schweiz 9 September 2008 Gerold Meyer von Knonau La Nicca Richard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 590 593 Hans Christoph Graf von Seherr Thoss La Nicca Richard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 616 f Digitalisat Nicca In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 7 Kronenbreite Personentarife Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1915 S 344 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Richard La Nicca Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Richard La Nicca im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Rudolf Kuntzel Ingenieur Richard La Nicca 1794 1883 In Geomatique Suisse Nr 3 2005 S 126 130 PDF Memento vom 10 Juli 2011 im Internet Archive abgerufen am 5 November 2010 Das Linthwerk linthwerk ch Kulturspur kulturspur ch Projekt im Seeland Einzelnachweise Bearbeiten L Forster in Allgemeine Bauzeitung Die Korrektion des Rheins etc Osterreichische Vierteljahrschrift fur den Offentlichen Baudienst Volumen37 1872 Seite 135Normdaten Person GND 123642477 lobid OGND AKS LCCN no2010164861 VIAF 27984557 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME La Nicca RichardALTERNATIVNAMEN La Nicca RichardKURZBESCHREIBUNG Schweizer Ingenieur und WasserbauerGEBURTSDATUM 16 August 1794GEBURTSORT SafienSTERBEDATUM 27 August 1883STERBEORT Chur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard La Nicca amp oldid 237610572