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Lodherov deutsch Riegerschlag ist eine Gemeinde in Tschechien Sie befindet sich acht Kilometer nordwestlich von Jindrichuv Hradec Neuhaus und gehort zum Okres Jindrichuv Hradec Bezirk Neuhaus Der Ort ist als ein Doppelzeilendorf angelegt LodherovLodherov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihocesky krajBezirk Jindrichuv HradecFlache 2375 1 haGeographische Lage 49 13 N 14 58 O 49 218611111111 14 960277777778 535 Koordinaten 49 13 7 N 14 57 37 OHohe 535 m n m Einwohner 696 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 377 01 378 26Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse Jindrichuv Hradec DestnaStrukturStatus GemeindeOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Zdenka Klesalova Stand 2018 Adresse Lodherov 168378 26 LodherovGemeindenummer 546666Website www lodherov czDorfplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Brauchtum 8 Sohne und Tochter des Ortes 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksGeographie BearbeitenLodherov ist ein langgestrecktes Reihendorf das sich uber drei Kilometer in Nord Sud Richtung im Tal des Zensky potok Frauenbach ausdehnt Es befindet sich im Suden der Bohmisch Mahrischen Hohe Am nordostlichen Ortsrand erhebt sich der 659 m hohe Certuv kamen Teufelsstein Nachbarorte sind Najdek im Norden Horni Radoun Ober Radaun und Okrouhla Radoun Scheiben Radaun im Nordosten Kostelni Radoun Kirchen Radaun im Osten Dolni Radoun Wenkerschlag im Sudosten Studnice Brunn im Suden Klenov und Pluhuv Zdar Pluhow im Westen sowie Mostecny im Nordwesten Geschichte BearbeitenIm Zuge der Kolonisation des Hradecer Landes wurde Ruderschlag durch den Templerorden und deutsche Siedler gegrundet Die bis 1945 gesprochene Ui Mundart nordbairisch mit ihren speziellen bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bairische deutsche Stamme aus dem oberpfalzischen Raum hin wie sie nach 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 Erstmals urkundlich erwahnt wurde das nach seinem Grunder Rudger tschechisch Lodher benannte Dorf im Jahre 1294 Die Namensform anderte sich noch mehrmals im Laufe der nachsten Jahrhunderte So schrieb man im Jahre 1365 Rugerslag und von 1414 bis 1790 Rigerslag Erst ab 1842 wird die heute bekannte Schreibform gelaufig 4 Am 17 September 1297 schenkte Ulrich II von Neuhaus den Templern den Ort Die Existenz der Kirche St Peter und Paul ist ebenfalls seit 1297 belegt Die Kirche unterstand bis zu den Hussitenkriegen der Kommende der Deutschordensritter in Neuhaus die die Templer ablosten Im 15 Jahrhundert kam das Dorf zur Herrschaft Neuhaus Wahrend der Reformation gilt der Ort ab dem Jahr 1590 als lutherisch Erst nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weissen Berg und dem Einsetzen der Gegenreformation wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wird der Ort im Jahre 1622 wieder katholisch Eine Niederlassung der Jesuiten bestand bis zum Jahre 1773 in Riegerschlag Seit dem Jahre 1651 werden Matriken im Ort gefuhrt 1674 wurde die Kirche erweitert und erhielt einen Turm Ein weiterer Umbau der Kirche erfolgte Anfang des 18 Jahrhunderts als die Kapelle der Jungfrau Maria vom Heiligen Berg angebaut wurde 1880 hatte das fast ausschliesslich von Deutschen bewohnte Riegerschlag 1134 Einwohner und war das grosste Dorf im Bezirk Im Jahre 1881 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegrundet Um 1866 wurde eine dreiklassige Schule im Ort gebaut Davor gab es eine Klasse beim Schulwirt Haupterwerbsquelle bildete die Vieh und Landwirtschaft wobei der in Sudmahren gepflegte Weinbau aufgrund des raueren Klimas nicht eintraglich war Angebaut wurden neben verschiedenen Getreidesorten Kartoffeln Ruben Kraut Erbsen und Flachs Im Ort gab es neben dem ublichen Kleingewerbe noch zwei Muhlen ein Sagewerk zwei Ziegeleien eine Zementfabrik und eine Kaserei Das angebaute Flachs wurde in Heimarbeit aufgearbeitet und gesponnen Im 20 Jahrhundert war die Zahl der Bewohner stetig ruckgangig und 1910 lebten nur noch 988 Menschen im Dorf 1913 wurde der Ortsteil Neudek von Riegerschlag abgetrennt und eine selbststandige Gemeinde Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort dessen Bewohner 1910 zu 99 9 zur deutschen Sprachgruppe zahlten durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Massnahmen wie die Bodenreform und die Sprachenverordnung folgten Dadurch kam es durch Siedler und neu besetzte Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 5 Auch eine tschechische Minderheitenschule wurde in Riegerschlag eingerichtet Diese Massnahmen verscharften die Spannungen zwischen der deutschen und tschechischen Bevolkerung Mit dem Munchner Abkommen wurde Riegerschlag mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 52 Opfer unter den Ortsbewohnern forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakischen Republik zuruck Am 30 Mai 1945 wurde der Ort zeit und systemgleich wie die umliegenden Gemeinden von einer motorisierten Gruppe Tschechen besetzt Sie nahmen einige Geiseln und vertrieben die deutschen Bewohner und zuletzt die Geiseln grosstenteils uber die Grenze nach Osterreich 19 Personen verblieben im Ort Die nach Osterreich vertriebenen Ortsbewohner wurden bis auf ca 17 in Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen 6 des Potsdamer Kommuniques nach Deutschland weiter transferiert Acht Personen wanderten in die USA vier in andere europaische Lander drei nach Kanada und je eine nach Australien Brasilien und Neuseeland aus 7 Am 1 Januar 1975 wurde Studnice nach Lodherov eingemeindet Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste bekannte Siegel der Gemeinde stammt aus der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts Es zeigte den gekronten Grossbuchstaben M mit der Umschrift RIEGERSCHLAG 16 58 Ab 1848 fuhrte Riegerschlag nur noch einen bildlosen Gemeindestempel 8 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 1 134 1 128 6 01890 1 133 1 124 9 01900 1 101 1 096 5 01910 988 987 1 01921 889 814 69 61930 854 739 112 3 9 Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Lodherov besteht aus den Ortsteilen Lodherov Riegerschlag Najdek Neudek und Studnice Brunn 10 die zugleich auch Katastralbezirke bilden 11 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Peter und Paul erbaut im 13 Jahrhundert Umbau 1642 abgebrannt 1665 1778 ausgeraubt und 1785 neugebaut Pfarrhaus Statue des hl Johannes von Nepomuk Statue des hl Judas Thaddaus gemauerte Bildkapelle Muttergottes von Lourdes 1930 Kriegerdenkmal 1920 Brauchtum BearbeitenDer Kirtag fand immer am 29 Juni zu Peter und Paul statt An den letzten drei Tagen vor Christi Himmelfahrt gibt es nach der Messe Prozessionen fur eine gute Ernte Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenRudolf Hruschka 1881 1961 Oberlehrer Heimatforscher und Schriftsteller Peter Pfeiffer 1882 1944 Mundartdichter Heinrich Kandl 1875 1968 Gewerkschafter 1946 1959 Prasident der Arbeiterkammer OberosterreichLiteratur BearbeitenKarl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Band 1 Wien und Niederdonau 2 neubearbeitete Auflage Deutscher Kunstverlag u a Berlin u a 1941 S 397 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 S 32 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden In den Heimatkreisen Neubistritz Zlabings Nikolsburg und Znaim Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 1992 ISBN 3 927498 16 5 S 204 f Alfred Schickel Gerald Frodl Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Geschichte Sudmahrens Bd 3 Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 348 f Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 546666 Lodherov Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens Beitrage zur Volkskunde Sudmahrens Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 1989 ISBN 3 927498 09 2 S 10 Hans Hadam Geschichte der ehemaligen Herrschaft Neuhaus Kreisrat Neubistritz der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart 1979 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1967 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Unter besonderer Berucksichtigung der Bundeslander Wien und Niederosterreich Wien 1995 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 maschinenschriftlich Alfred Schickel Gerald Frodl Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart 2001 S 348 f Mahrische Stadtewappen 1947 s 410 Josef Bartos Jindrich Schulz Milos Trapl Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 Okresy Znojmo Moravsky Krumlov Hustopece Mikulov Profil Ostrava 1984 http www uir cz casti obce obec 546666 Obec Lodherov http www uir cz katastralni uzemi obec 546666 Obec LodherovWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lodherov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenStadte und Gemeinden im Okres Jindrichuv Hradec Bezirk Neuhaus Banovice Bednarec Bednarecek Blazejov Boretin Brezina Budec Budiskovice Cep Cizkrajov Cerveny Hradek Ceske Velenice Cesky Rudolec Cimer Clunek Dacice Desna Destna Divci Kopy Dobrohost Dolni Pena Dolni Zdar Domanin Donov Drunce Dunajovice Dvory nad Luznici Frahelz Hadravova Rosicka Halamky Hamr Hatin Hermanec Horni Meziricko Horni Nemcice Horni Pena Horni Radoun Horni Skrychov Horni Slatina Hospriz Hrachoviste Hrisice Chlum u Trebone Jarosov nad Nezarkou Jilem Jindrichuv Hradec Kaclehy Kamenny Malikov Kardasova Recice Klec Kostelni Radoun Kostelni Vydri Kunzak Lasenice Lodherov Lomnice nad Luznici Luznice Majdalena Nova Bystrice Nova Olesna Nova Vcelnice Nova Ves nad Luznici Novosedly nad Nezarkou Okrouhla Radoun Pec Pisecne Pistina 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