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Horni Pena deutsch Oberbaumgarten ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt funf Kilometer sudostlich von Jindrichuv Hradec Neuhaus und gehort zum Okres Jindrichuv Hradec Der Ort ist als ein doppelzeiliges Reihendorf angelegt Er hat ca 590 Einwohner Horni PenaHorni Pena Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihocesky krajBezirk Jindrichuv HradecFlache 1484 1 haGeographische Lage 49 6 N 15 3 O 49 098888888889 15 043055555556 496 Koordinaten 49 5 56 N 15 2 35 OHohe 496 m n m Einwohner 595 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 377 01 378 31Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse Jindrichuv Hradec Nova BystriceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Karel Dusek Stand 2018 Adresse Horni Pena 93378 31 Horni PenaGemeindenummer 546364Website www hornipena cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Siegel und Wappen 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Brauchtum 8 Sagen 9 Personlichkeiten 10 Quellen 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Horni Pena mit Pfarrkirche St MichaelDas Strassendorf Horni Pena erstreckt sich am Fusse der Javoricka vrchovina entlang des Penensky potok der oberhalb des Ortes im Penensky rybnik Holzwehrteich gestaut wird Daneben befinden sich in der Umgebung von Horni Pena noch weitere kleinere Fischteiche Sudlich erheben sich der Hejlicek 558 m und der Rasy 642 m Nachbarorte sind Otin im Norden Hrutkov im Nordosten Kaclehy im Osten Kunejovske Samoty im Sudosten Bila und Nova Ves im Suden Malikov nad Nezarkou im Sudwesten Dolni Zdar und Dolni Pena im Westen sowie Jindrichuv Hradec im Nordwesten Geschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde das zwischen dem 13 und 14 Jahrhundert bei der Kolonisation der Gegend um Neuhaus gegrundete Dorf Pena im Jahre 1359 Die bis 1945 gesprochene Ui Mundart nordbairisch mit ihren speziellen bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bairische deutsche Stamme aus dem oberpfalzischen Raum hin 3 4 Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich die Schreibweise des Ortes zu Pyenna 1369 Pomerium alias Pyenna 1385 und nach der Trennung der Ortsteile zu Oberbaumgarten 1654 5 Ein neuer Holzwehrteich wird im Jahre 1437 gebaut womit die haufigen Uberschwemmungen des Gemeindegebietes aufhorten 1596 erreichten die Jesuiten die moglichen evangelischen Tendenzen vorbeugen wollten dass das Abendmahl in beiderlei Gestalt Brot und Wein abgeschafft wurde Die Matriken werden seit 1610 gefuhrt 1658 verlieh Adam Paul Graf Slawata der Gemeinde das Paumgartner Gericht 1748 ersuchte Oberbaumgarten gemeinsam mit anderen Gemeinden um die Erbauung einer Schule 1754 wurde die Schule eroffnet Der Unterricht wurde durch Naturalien der Bauern vergutet Um vor moglichen Missernten besser geschutzt zu sein werden im Jahre 1785 Schuttkasten errichtet Um 1816 begann der Bau der Reichsstrasse durch Oberbaumgarten im Jahre 1936 wurde sie asphaltiert Bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 gehorte Oberbaumgarten zum Fideikommiss der Herrschaft Neuhaus Besitzer waren die Herren von Neuhaus die nach ihren Aussterben im Mannesstamme von den Slawata und diese wiederum von den Czernin von Chudenitz beerbt wurden Die Kirche St Michael war Pfarrkirche fur die umliegenden Dorfer Damit genugend Geld fur eine Vorschusskasse vorhanden war wurden im Jahre 1864 die Vorrate des Schuttkasten verkauft 11 Jahre spater wurde der leere Schuttkasten versteigert Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1876 gegrundet 1897 verursachte ein Orkan bedeutenden Schaden in der Gemeinde Der alte Schuttkasten wurde umgebaut und fur Wohnzwecke verwendet Grosse Teile der Oberbaumgartner lebten von der Forst Vieh und Landwirtschaft wobei der Weinbau aufgrund des ungunstigen Klimas und der Bodenbeschaffenheit keine Rolle spielte Angebaut wurden neben verschiedenen Getreidesorten auch Kartoffeln und Obst Ebenso gab es neben dem ublichen Kleingewerbe eine Muhle eine Dampfmolkerei und eine Spar und Darlehenskassa Die Molkerei in Oberbaumgarten war die erste Molkerei in Sudbohmen und wurde taglich mit 22 000 Litern Milch beliefert Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 zu 98 2 von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei In der Zwischenkriegszeit verstarkten die Bodenreform 1919 und die Sprachenverordnung 1926 die Ansiedlung von Tschechen die wachsenden Autonomiebestrebungen der Deutschen und fuhrten zu Spannungen innerhalb des Landes 1938 kam der Ort infolge des Munchner Abkommens an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgaus Niederdonau 6 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 21 Opfer unter den Ortsbewohnern von Oberbaumgarten forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakischen Republik zuruck Am 30 Mai 1945 wurde Oberbaumgarten zeitgleich mit den umliegenden Orten von Tschechen besetzt Sie nahmen funf Manner als Geiseln und vertrieben anschliessend die Ortsbevolkerung und zuletzt die Geiseln uber die Grenze nach Osterreich dabei wurde der Lehrer erschossen Funf Manner die bereits in Osterreich waren wurden durch Tschechen wieder zuruck nach Neuhaus gebracht und dort misshandelt Dabei kamen drei Manner zu Tode 7 Die in Osterreich befindlichen Ortsbewohner wurden bis auf zwolf Familien in Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen 8 des Potsdamer Kommuniques nach Deutschland weiter transferiert Acht Personen wanderten in die USA vier nach Australien zwei nach Taiwan und eine nach Kanada aus 9 Anschliessend wurde der Ort neu besiedelt Zum 1 Janner 1961 erfolgte die Eingemeindung von Malikov nad Nezarkou und Dolni Pena Niederbaumgarten Der Penensky rybnik wird seit den 1920er Jahren zu Erholungszwecken genutzt am bewaldeten Ostufer liegt eine Ferienhuttenkolonie Siegel und Wappen Bearbeiten1658 besass die Ortschaft ein Gemeindesiegel Es zeigt einen auf einen Rasenstuck aufrecht stehenden Bar der in seinen Vorderpranken ein Schild halt Auf diesen sind 3 Balken zu erkennen Es handelt sich um das Stammwappen der damaligen Herrschaftsinhaber der Grafen Slawata von Chlum und Koschumberg Auch nach dem Ubergang der Herrschaft Neuhaus auf den Grafen Czernin blieb das Siegel gleich Ab dem Jahre 1848 ist das Siegel spiegelverkehrt Ob dies ein Fehler des Siegelstechers oder beabsichtigt war ist heute nicht mehr ersichtlich Um das Jahr 1900 erhielt die Gemeinde ein neues Siegel Es zeigte den Patron der Pfarrkirche den Erzengel Michael im Kampf mit dem Satan Dieses Siegel wurde bis zum Jahr 1918 verwendet Nach 1918 wurde ein zweisprachiger Gemeindestempel eingefuhrt 10 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 533 533 0 01890 485 485 0 01900 457 457 0 01910 461 453 8 01921 452 392 25 81930 409 356 52 1 11 Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Horni Pena besteht aus den Ortsteilen Horni Pena Oberbaumgarten und Malikov nad Nezarkou bis 1947 Nemecky Malikov deutsch Deutsch Moliken 12 die zugleich auch Katastralbezirke bilden 13 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Michael vom gotischen Bau des 14 Jahrhunderts noch der Kreuzrippenchor und sakristei Orgelempore vom 15 Jahrhundert mit Netzrippengewolbe Umbau 1773 Anbau Seitenschiff neben Hauptaltar Seitenaltare des hl Wenzel und Veit neuer Altar 1894 Kanzel von 1759 und Orgel von 1734 Pfarrhaus Pestsaule Mariensaule auf dem Dorfplatz 1720 Kapelle Maria Verkundigung in Malikov nad Nezarkou Friedhof um die Kirche zweiter an der Gatterschlager Strasse 1775 1806 wegen steigenden Grundwassers aufgegeben dritter Friedhof 1881 mit Friedhofskapelle Renovierung des Friedhofskreuzes durch Spenden von Vertriebenen im Jahre 1994 Statue des hl Johannes von Nepomuk zwei Steinkreuze bei der Kirche Proisl Kreuz Renovierung des Kreuzes durch Hans Proisl im Jahr 1996 97 Czerny Kreuz Richtung Gatterschlag Schirmer Kreuz an der Strassengabelung Schulhaus 1754 Neubau 1855 fur Ober und Niederbaumgarten 1879 bis 1926 dreiklassig danach zweiklassig Kriegerdenkmal 1930 Postamt 1895 Neubau 1912 14 Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der deutschen Ortsbewohner An den Bitttagen die letzten drei Tagen vor Christi Himmelfahrt fuhren Prozessionen durch die Fluren und zu den Feldkreuzen Bei jedem Umgang wird vor vier Stationen Kreuz Bild Marterl und Kapelle Andacht gehalten Fur das Fronleichnamsfest werden am Vortag der zukunftige Prozessionsweg und der Platz der Altare geschmuckt Die Kinder pflucken Blumen in den Garten und Wiesen Die abendlichen Glocken kunden das Fest Im Morgengrauen werden die vier Altare aufgestellt Bei der festlichen Prozession sind die Madchen weiss gekleidet und haben ein Kranzel im Haar Sagen BearbeitenDie Sage von den Schocha Weibln 15 Personlichkeiten BearbeitenJohann Friedl 1812 1886 Architekt Franz Riebel 1857 1951 Professor an der Hochschule fur Bodenkultur und Buchautor Walter Glaser 1906 1960 Physiker Wulf Oesterreicher 1942 2015 RomanistQuellen BearbeitenFelix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 S 28 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden in den Heimatkreisen Neubistritz Zlabings Nikolsburg und Znaim Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 1992 ISBN 3 927498 16 5 S 171 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 361 Oberbaumgarten Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Neubistritz Sudbohmen und das Zlabingser Landchen von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2008 S 105 Literatur BearbeitenJosef Altrichter Gedenkbuch der Gemeinde Oberbaumgarten 1931 Josef Altrichter Hausergeschichte der Gemeinde Oberbaumgarten Luguda Unser Walter Oberbaumgarten Maria Oesterreicher 50 Jahre nach unsrer Vertreibung aus der geliebten Heimat Maria Oesterreicher Der Friedhof Oberbaumgarten in Sudbohmen Maria Oesterreicher Gedenksteine Denkmale Marterln Saulen und Kreuze des Dorfes Oberbaumgarten 1990 Maria Oesterreicher Das Dorf Oberbaumgarten in Sudbohmen 1990 Maria Oesterreicher Von der Mundart des Dorfes Oberbaumgarten und seiner Nachbarorte im Kreis Neubistritz Sudbohmen 1995 Maria Oesterreicher Zeichnungen von Franz Kramer aus Oberbaumgarten 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horni Pena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 546364 Horni Pena Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens Beitrage zur Volkskunde Sudmahrens Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 1989 ISBN 3 927498 09 2 S 10 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten und ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift Mit Beispielen aus dem taglichen Leben Eigenverlag Wien 1999 Altrichter Gedenkbuch der Gemeinde Ober Baumgarten Band 1 3 1981 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Neubistritz Sudbohmen und das Zlabingser Landchen von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2008 S 106 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 2001 S 357 359 361 573 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Unter besonderer Berucksichtigung der Bundeslander Wien und Niederosterreich Wien 1995 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 maschinenschriftlich Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 2001 S 361 Altrichter Gedenkbuch der Gemeinde Ober Baumgarten Band 1 Josef Bartos Jindrich Schulz Milos Trapl Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 Okresy Znojmo Moravsky Krumlov Hustopece Mikulov Profil Ostrava 1984 http www uir cz casti obce obec 546364 Obec Horni Pena http www uir cz katastralni uzemi obec 546364 Obec Horni Pena Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Band 1 Wien und Niederdonau 2 neubearbeitete Auflage Deutscher Kunstverlag u a Berlin u a 1941 S 357 Hans Zuckriegl Im Marchenland der Thayana dem spateren tschechischen Nationalpark Podyji und dem osterreichischen Naturschutzpark Thayatal Eigenverlag Wien 2000 S 100 f Stadte und Gemeinden im Okres Jindrichuv Hradec Bezirk Neuhaus Banovice Bednarec Bednarecek Blazejov Boretin Brezina Budec Budiskovice Cep Cizkrajov Cerveny Hradek Ceske Velenice Cesky Rudolec Cimer Clunek Dacice Desna Destna Divci Kopy Dobrohost Dolni Pena Dolni Zdar Domanin Donov Drunce Dunajovice Dvory nad Luznici Frahelz Hadravova Rosicka Halamky Hamr Hatin Hermanec Horni Meziricko Horni Nemcice Horni Pena Horni Radoun Horni Skrychov Horni Slatina Hospriz Hrachoviste Hrisice Chlum u Trebone Jarosov nad Nezarkou Jilem Jindrichuv Hradec Kaclehy Kamenny Malikov Kardasova Recice Klec Kostelni Radoun Kostelni Vydri Kunzak Lasenice Lodherov Lomnice nad Luznici Luznice Majdalena Nova Bystrice Nova Olesna Nova Vcelnice Nova Ves nad Luznici Novosedly nad Nezarkou Okrouhla Radoun Pec Pisecne Pistina Plavsko Plese Pluhuv Zdar Polste Ponedraz Ponedrazka Popelin Pribraz Rapsach Ratibor Rodvinov Rosec Rosicka Slavonice Smrzov Stankov Stare Hobzi Stare Mesto pod Landstejnem Straz nad Nezarkou Strmilov Stribrec Strizovice Studena Suchdol nad Luznici Svetce Trebetice Trebon Ujezdec Velky Ratmirov Vicemil Visnova Vlcetinec Volfirov Vydri Zablati Zahori Zahradky Zdar Zupanovice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horni Pena amp oldid 235266091