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Slavonice deutsch Zlabings ist eine Stadt im Sudwesten Mahrens in Tschechien Dieses Gebiet wird auch Ceska Kanada genannt Slavonice liegt an der Grenze zu Osterreich am Slavonicky potok in etwa 512 m u M Auf 4572 Hektar leben 2701 Einwohner Zum sudlich gelegenen Nachbarort Waldkirchen an der Thaya in Niederosterreich besteht eine Strassenverbindung SlavoniceSlavonice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil MahrenRegion Jihocesky krajBezirk Jindrichuv HradecFlache 4581 1 haGeographische Lage 49 0 N 15 21 O 48 9975 15 351388888889 512 Koordinaten 48 59 51 N 15 21 5 OHohe 512 m n m Einwohner 2 249 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 378 81Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse Nova Bystrice JemniceDacice Waidhofen an der ThayaBahnanschluss Kostelec u Jihlavy SlavoniceStrukturStatus StadtOrtsteile 7VerwaltungBurgermeister Hynek Blazek Stand 2018 Adresse Horni namesti 525378 81 SlavoniceGemeindenummer 547166Website www slavonice mesto cz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Verkehr 3 1 Eisenbahn 3 1 1 Bahnverbindung mit Osterreich der Kampf um die Thayatalbahn 4 Kunst Handwerk und Kultur 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Gemeindegliederung 7 Sagen aus der Stadt 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Dacher am Marktplatz von Slavonice nbsp Marktplatz nbsp Ein Renaissancehaus nbsp Kirche Maria HimmelfahrtDie Grundung der Stadt erfolgte etwa im 12 Jahrhundert die erste schriftliche Erwahnung stammt aus dem Jahr 1260 Ursprunglich handelte es sich um ein Marktdorf das den Herren von Neuhaus gehorte Der Ort entwickelte sich langsam zu einer befestigten Stadt Im 13 Jahrhundert entstand ein unterirdisches Entwasserungssystem das gleichzeitig der Verteidigung diente Den grossten Einfluss auf den Ort hatte das 14 Jahrhundert in welchem es die Stadtrechte erhielt Zu dieser Zeit wurden auch die fur die Stadt typischen Gebaude um den Marktplatz erbaut Diese burgerlichen Hauser waren an langlichen Parzellen erstellt mit engen Hofen deren hinterer Teil aus Wirtschaftsgebauden bestand 3 Zahlreiche Hauser wurden durch die hier ansassige Bauwerkstatt unter Leopold Esterreicher mit kunstvollen Kreuzrippengewolben Diamantgewolben ausgestattet in einer Qualitat kunstlerischer Ausfuhrung wie sie fur burgerliche Hauser in Europa sonst kaum zu finden ist Eine von Leopold Esterreicher signierte Ausfuhrung dieser Werke findet sich z B im Haus Nr 25 aus dem Jahre 1550 4 Im Jahr 1423 wurde Zlabings erfolglos von den Hussiten belagert Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Zlabings 1645 von den Schweden erobert und verwustet Nach dem Ersten Weltkrieg kam Zlabings das 1910 zu 99 deutschsprachig war zur neu gegrundeten Tschechoslowakei Am 18 November 1918 ubernahm eine Abteilung des tschechischen Infanterieregiments 81 aus Iglau die Stadt Der Besetzung ging ein langeres Feuergefecht mit der deutschen Volkswehr voraus In der Zwischenkriegszeit fuhrten staatliche Massnahmen zum Zuzug tschechischer Bewohner deren Anteil zwischen den Volkszahlungen 1910 und 1930 von 0 4 auf uber 14 stieg Mit dem Munchner Abkommen wurde die Tschechoslowakei 1938 gezwungen die von der deutschsprachigen Bevolkerung bewohnten Randgebiete an das Deutsche Reich abzutreten Die Stadt wurde dem Kreis Waidhofen an der Thaya zugeordnet 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutsche Bevolkerung der Stadt uber die Grenze nach Osterreich vertrieben Zum Grossteil wurden die in Osterreich befindlichen Zlabingser in Ubereinstimmung mit den Uberfuhrungs Zielen der Alliierten nach Deutschland weiter transferiert 6 7 Der an der osterreichischen Grenze sudwestlich von Mariz gelegene Ortsteil Lestnice Lexnitz wurde 1950 aufgelassen Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas historische Stadtzentrum wurde 1961 zum stadtischen Denkmalreservat erklart Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria 1503 1549 das barocke Dach stammt aus dem Jahr 1750 Hausfassaden aus der Gotik und der Renaissance mit ornamentalen und manchmal figuralen Sgraffiti Eine Spezialitat in der Geschichte der Gewolbe bilden die Diamantgewolbe bzw Zellengewolbe in Burgerhausern Lutheranisches Oratorium mit apokalyptischen Fresken Haus Nr 517 Weitverzweigtes unterirdisches Kellersystem Wallfahrtskirche vor der Stadt Fronleichnamskirche auch Heiliggeistkirche genannt ehemalige Synagoge erbaut 1894 95Verkehr BearbeitenEisenbahn Bearbeiten Slavonice verfugt mit der Strecke der ehemaligen Lokalbahn Wolframs Teltsch uber einen Bahnanschluss Richtung Kostelec u Jihlavy und ist dort mit dem Bahnnetz der Tschechischen Republik verbunden Die Strecke ist in Betrieb es besteht Reise und Guterverkehr Diese Strecke endet in Slavonice Bahnverbindung mit Osterreich der Kampf um die Thayatalbahn Bearbeiten Die bestehende Thayatalbahn nach Osterreich die uber Waidhofen an der Thaya nach Schwarzenau fuhrt wurde 1903 eroffnet Die Wiederinbetriebnahme dieser Anbindung wurde mehrmals zugesagt und die Inangriffnahme der erforderlichen Arbeiten in Aussicht gestellt Die Revitalisierung der Bahnstrecke ist im niederosterreichischen Landesverkehrskonzept von 1991 1997 und 2001 mit hochster Prioritat vorgesehen Die faktische Entwicklung steht diametral zu den Konzepten und zu den sogenannten politischen Bekenntnissen Im Dezember 2010 wurde der Personenverkehr zwischen Schwarzenau und Waidhofen Thaya eingestellt damit ist nun ein weiterer Verfall der Infrastruktur entlang der bestehenden Gleisanlagen eingeleitet Von Bedeutung ist dieses Vorhaben aus mehrfacher Hinsicht Fur den Kulturtourismus in Slavonice ist eine Erreichbarkeit per Bahn von Prag und von Wien interessant fur die relevanten Zielgruppen Fur den Personennahverkehr per Bahn wird Durchgangigkeit geschaffen Zum LKW Transit durch die sensible Erholungsregion wird eine Alternative bereitgestellt Ansassige Betriebe erhalten Bahnanschlusse mit Anbindung an verschiedene TransportroutenEine ausfuhrliche Darstellung der Gesamtsituation erfolgte 2008 in einer durch den Verein Neue Thayatalbahn in Auftrag gegebene Faktenstudie 8 Dazu gab es in Niederosterreich eine teilweise sehr emotional gefuhrte Diskussion ob die Strecke wieder in Betrieb genommen oder durch einen Radweg auf oder neben den Gleisen ersetzt werden soll Interessant war dabei auch die Diskussion um eine kombinierte Errichtung beider Projekte Radweg und Bahnverbindung Trotz aller gegenteiliger Bemuhungen kommt es schrittweise zum Abbau der Bahntrasse Aktuelle Entwicklungen werden von den Verfechtern der Erhaltung weiterhin dokumentiert eine Neuorganisation von regionalen Verkehrsakteuren erfolgt im Verkehrsforum Waldviertel als Nachfolgeorganisation des Vereins Neue Thayatalbahn zu Beginn 2014 wird das Anliegen verfolgt den Transit Schwerverkehr wieder auf die Schiene zu bringen Kunst Handwerk und Kultur BearbeitenNach der Offnung des Eisernen Vorhanges entwickelten sich in Slavonice und den umliegenden Gemeinden Aktivitaten von Kunstlern Handwerkern und Kulturschaffenden Diese siedelten sich hier seit den 1990er Jahren an um den Raum fur kreative Ideen zu nutzen Ein Kristallisationspunkt war die Kunstlergruppe Divadlo Sklep aus Prag Sowohl die Grundung der Keramikmanufaktur in Mariz als auch die Kunstlergaststatte Besidka gehen auf diese zuruck Eine wichtige Rolle spielen die Galerien sowie eine Reihe von Manufakturen und kleinen Geschaften welche mit ihren Ausstellungen und Schauraumen das kunstlerische Schaffen in der Umgebung prasentieren Dabei sind die Werke namhafter Kunstler ebenso zu finden wie die Produktionen kleiner Manufakturen sowie kunstschaffender Einzelpersonen und Familien Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr 9 Deutsche Tschechen Andere1880 2 662 2 654 8 01890 2 544 2 514 14 161900 2 553 2 503 27 231910 2 601 2 571 11 191921 2 324 1 832 294 1981930 2 288 1 817 323 1481950 2 0471970 2 3001982 2 4121991 2 6092001 2 7352011 2 556Gemeindegliederung BearbeitenDie Stadt Slavonice besteht aus den Ortsteilen Kadolec Kadolz Mariz Maires Mutisov Muttischen Rubasov Rubaschhof Slavonice Stalkov Stallek und Vlastkovec Laskes 10 Zu Slavonice gehoren die Wustungen Lestnice Lexnitz und Novy Stalkov Neu Stallek Grundsiedlungseinheiten sind Dolni Bolikov Rubasov Kadolec Lestnice Mariz Mutisov Slavonice Stalkov und Vlastkovec 11 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dolni Bolikov Rubasov Kadolec u Slavonic Lestnice Mariz Mutisov Slavonice Stalkov und Vlastkovec 12 Sagen aus der Stadt BearbeitenDe kloan Zwergaln im Spiatzaling Die feurig n Mannlein 13 14 Personlichkeiten BearbeitenJohannes Schrein 1524 Abt des Stiftes Kremsmunster Hieronymus Oesterreicher 1790 1854 Augustiner Chorherr Autor theologischer Schriften Franz Josef Pabisch 1825 1879 Priester Kirchenhistoriker Direktor des Priesterseminars in Cincinnati Josef Steindl 1852 1932 Padagoge und Bildhauer Leopold Tomschik 1903 1944 Techniker Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus In der Nacht vor seiner Hinrichtung beging Tomschik Suizid Josef Janota 1911 1994 deutscher Politiker GB BHE GDP SPD Ernst Klement 1914 2002 deutscher Hammerwurf Trainer Hubert Frank 1925 osterreichischer Regisseur Anna Farova 1928 2010 tschechische Kunsthistorikerin Herausgeberin von Monographien und Fotoliteratur Unterzeichnerin der Charta 77 Wolfgang Znaimer 1933 2017 deutscher Kalligraph Kulturpreistrager Abbe Libansky 1952 tschechischer Fotograf Kunstler und Chronist geboren in Prag lebt in Wien und Slavonice Betreiber der Galerie MASNA in Slavonice Unterzeichner der Charta 77Literatur BearbeitenHans Reutter Geschichte der Stadt Zlabings In Zeitschrift des Deutschen Vereines fur die Geschichte Mahrens und Schlesiens Bd 16 1912 ZDB ID 531857 9 S 1 102 302 373 Online Hans Reutter Die Stadt Zlabings ein kulturhistorisches Bild 1939 Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Band 1 Wien und Niederdonau 2 neubearbeitete Auflage Deutscher Kunstverlag u a Berlin u a 1941 S 505 Generalvikariat Nikolsburg Zlabings In Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 ZDB ID 2351976 9 S 72 Fritz Peter Habel Dokumente zur Sudetenfrage Langen Muller Munchen u a 1984 ISBN 3 7844 2038 9 Eleonora Polly Das Zlabingser Landchen war Wirkungsstatte bedeutender Personlichkeiten 1985 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Maurer Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Zlabings S 40 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Mit dem Text des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen und Slowakischen Foderativen Republik uber gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit Langen Muller Munchen 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Heinz Engels Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Band 1 Oldenbourg Munchen u a 1988 ISBN 3 486 54822 0 Milada Rada Oldrich Rada Das Buch von den Zellengewolben Jalna Prag 2001 ISBN 80 901743 7 X Jiri Cerny Poutni mista jihozapadni Moravy Milostne obrazy sochy a mista zvlatni zbonosti Nova Tiskarna Pelhimov 2005 ISBN 80 86559 15 7 Wallfahrtsorte Sudwestmahrens Gabriela Koulova Jana Zoglauer Vinsova Slavonice a okoli Slavonice und Umgebung Slavonice and surroundings S amp D Prag 2006 ISBN 80 86899 93 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slavonice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt CZ EN DE FR Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Video Leo s verlorene Welt Kindheit Aussiedlung Faktenstudie Thayatalbahn 2008 Verkehrsforum WaldviertelEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 547166 Slavonice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Hans Reutter Geschichte der Stadt Zlabings In Zeitschrift des Deutschen Vereines fur die Geschichte Mahrens und Schlesiens Bd 16 1912 S 1 102 302 373 Milada Rada Oldrich Rada Das Buch von den Zellengewolben Jalna Prag 2001 Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Neubistritz Sudbohmen und das Zlabingser Landchen von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2008 S 245 252 Alfred Schickel Gerald Frodl Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Geschichte Sudmahrens Bd 3 Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 208 327 333 335 337 339 342 344 347 459 464 510 573 674 576 577 Brunhilde Scheuringer Dreissig Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Abhandlungen zu Fluchtlingsfragen 13 Braumuller Wien 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Zugleich Salzburg Universitat Habilitations Schrift 1982 Gustav Kolbe Thayatalbahn Neu Visionen Fakten Chancen Bericht Kolbe Nestelbach bei Graz 2008 Digitalisat PDF 1 28 MB Josef Bartos Jindrich Schulz Milos Trapl Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 Okresy Znojmo Moravsky Krumlov Hustopece Mikulov Profil Ostrava 1984 http www uir cz casti obce obec 547166 Obec Slavonice http www uir cz zsj obec 547166 Obec Slavonice http www uir cz katastralni uzemi obec 547166 Obec Slavonice Hans Zuckriegl Im Marchenland der Thayana dem spateren tschechischen Nationalpark Podyji und dem osterreichischen Naturschutzpark Thayatal Eigenverlag Wien 2000 S 132 f Hans Reutter Zlabingser Sagen In Deutschmahrische Heimat Bd 9 Nr 5 Nr 58 1923 ZDB ID 351674 x S 118 124 Stadte und Gemeinden im Okres Jindrichuv Hradec Bezirk Neuhaus Banovice Bednarec Bednarecek Blazejov Boretin Brezina Budec Budiskovice Cep Cizkrajov Cerveny Hradek Ceske Velenice Cesky Rudolec Cimer Clunek Dacice Desna Destna Divci Kopy Dobrohost Dolni Pena Dolni Zdar Domanin Donov Drunce Dunajovice Dvory nad Luznici Frahelz Hadravova Rosicka Halamky Hamr Hatin Hermanec Horni Meziricko Horni Nemcice Horni Pena Horni Radoun Horni Skrychov Horni Slatina Hospriz Hrachoviste Hrisice Chlum u Trebone Jarosov nad Nezarkou Jilem Jindrichuv Hradec Kaclehy Kamenny Malikov Kardasova Recice Klec Kostelni Radoun Kostelni Vydri Kunzak Lasenice Lodherov Lomnice nad Luznici Luznice Majdalena Nova Bystrice Nova Olesna Nova Vcelnice Nova Ves nad Luznici Novosedly 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