www.wikidata.de-de.nina.az
Lipova deutsch Lipowa 1939 45 Linden ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt acht Kilometer sudwestlich von Konice und gehort zum Okres Prostejov LipovaLipova u Boskovic Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk ProstejovFlache 1218 haGeographische Lage 49 32 N 16 52 O 49 5259661 16 861785 567 Koordinaten 49 31 33 N 16 51 42 OHohe 567 m n m Einwohner 724 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 798 45Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Konice ProtivanovStrukturStatus GemeindeOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Frantisek Sustr Stand 2021 Adresse Lipova 160798 45 SuchdolGemeindenummer 589691Website www obec lipova czBlick auf LipovaDorfplatzKapelle der Schmerzensmutter MariaEvangelisches BethausPartisanenbunkerRuine Spacirstejn Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenDas von Hugeln umgebene Angerdorf Lipova befindet sich linksseitig uber dem Tal der Okluka im Drahaner Bergland In der Senke zwischen Lipova und der sudlichen Ortslage Prihon entspringt der Bach Tocna Nordlich erheben sich die Hanacka 606 m n m und die Chochola 597 m n m im Nordosten der Ceharli bzw Vavrova skalka Czerhaly 603 m n m sudostlich der Kozi hrbet Ziegenrucken 549 m n m im Suden der U Suche louky Lindenberg 625 m n m sowie nordwestlich der Vrabcak Lindnersberg 638 m n m Nachbarorte sind Desna und Labutice im Norden Hrochov und Strazisko im Nordosten Ptensky Dvorek und Sec im Osten Lipovsky Mlyn und Okluky im Sudosten Lipovsky Dvorek Skrivankov und Male Hradisko im Suden Protivanov Bukova und Pavlov im Sudwesten Korenec im Westen sowie Zleb Horni Stepanov Nove Sady und Brodek u Konice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des Ortes erfolgte 1379 in der Landtafel als Vanek von Boskowitz einen Hof in Lippowa an einen Bohunek verkaufte Christoph Cernohorsky von Boskowitz gewahrte den Bauern von Lipowa 1538 das Recht zum Loskauf von der Robot Er verausserte 1547 die Burg Boskowitz mit allem Zubehor darunter auch Lipowa an den Schemnitzer Bergbauunternehmer Simon Eder von Sstiawnicz Simon Eder ze Stiavnice Dessen Sohn Veit Eder von Scziawnitz verkaufte die Herrschaft 1568 an Jaros von Zastrizl Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Dorf niedergebrannt und fast ganzlich verwustet nach dem Ende des Krieges waren nur noch acht Anwesen bewirtschaftet Mit Johann Wenzel von Zastrizl erlosch das Geschlecht 1687 im Mannesstamme und wurde von den Grafen von Dietrichstein beerbt Bis 1784 gehorte das Dorf zur Pfarrei Protivanov danach wurde es der neugeschaffenen Pfarrkuratie Ainsersdorf zugewiesen Wegen des weiten Schulweges nach Ainsersdorf wurde im Haus des Schneiders eine Winterschule eingerichtet Am Ubergang vom 18 zum 19 Jahrhundert bewirtschafteten 13 Bauern den grossten Teil der landwirtschaftlichen Flachen von Lipowa zum Meierhof gehorten ausgedehnte Walder jedoch nur geringer Feldbesitz Die Hausler und Gartner begannen in dieser Zeit mit der Urbarmachung der steinigen Hange um das Dorf wobei zahlreiche Lesesteinhaufen aufgeschichtet wurden 1830 begann in einer Chaluppe der Schulunterricht durch einen bezahlten Lehrer Im Jahre 1834 bestand das im Brunner Kreis gelegene Dorf Lipowa aus 57 Hausern mit 491 mahrischsprachigen Einwohnern Erwerbsquellen bildeten die wegen der Hohenlage wenig ertragreiche Landwirtschaft die Waldarbeit und die Leinweberei Im Ort gab es eine Schule abseits lagen ein herrschaftlicher Meierhof und eine Muhle Pfarrort war Ainsersdorf der Amtsort war Boskowitz 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Lipowa der Allodialherrschaft Boskowitz untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Lipova Lippowa ab 1850 mit dem Ortsteil Sec Setsch eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Boskowitz Mit der 1852 errichteten Kapelle zog die Gemeinde den Spott der umliegenden Dorfer auf sich da das Geld nicht ausreichte blieb sie uber Jahrzehnte nur eine leere Hulle Der Boskowitzer Grossgrundbesitz ging 1856 an die Freiherren von Mensdorff Pouilly uber 1861 erfolgte der Bau eines neuen Schulhauses 1866 wurde in Lipova die Fertigung von Strohflechtwerk fur Hute und Schuhe eingefuhrt Ab 1869 gehorte Lipova zum Bezirk Boskowitz zu dieser Zeit hatte das Dorf 538 Einwohner und bestand aus 57 Hausern Im Jahre 1876 loste sich Sec von Lipova los und bildete eine eigene Gemeinde Die Kapelle erhielt in den 1890er Jahren eine Innenausstattung und einen Altar 1893 wurde sie schliesslich der Schmerzensmutter Maria geweiht Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1896 gegrundet Wegen der hohen Schulerzahl erfolgte 1896 der Bau eines neuen Schulgebaudes fur einen zweiklassigen Unterricht im Schuljahr 1897 98 wurde mit 143 Kindern die hochste Schulerzahl erreicht Im Jahre 1900 hatte Lipova 633 Einwohner 1910 waren es 634 1904 wurde eine Genossenschaft zur Fertigung von Strohhuten und taschen gegrundet Seit 1909 waren in Lipova Baptisten nachweislich Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Dorf wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 90 Hausern der Gemeinde 611 Tschechen 3 Am 6 April 1922 erfolgte die Grundung einer Baptistengemeinde die 31 Gemeindeglieder liessen sich am 21 Mai 1922 taufen Aus Sammlungsgeldern begann noch im selben Jahre der Bau eines baptistischen Bethauses 1930 lebten in den 121 Hausern von Lipova 650 Menschen Nach dem Munchner Abkommen verblieb die Gemeinde 1938 bei der Tschechoslowakei nordlich verlief die Grenze zum Deutschen Reich Von 1939 bis 1945 gehorte Lipova zum Protektorat Bohmen und Mahren in dieser Zeit wurde der deutsche Ortsname Lipowa zu Linden germanisiert Die Baptistengemeinde trat 1941 zur Evangelischen Kirche der Bohmischen Bruder uber Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Ende 1943 eine Gruppe sowjetischer Partisanen mit dem Decknamen Jermak abgesetzt und fand in den Waldern um Lipova ihren Unterschlupf Im Dezember 1944 gelang es den deutschen Besatzern die Gruppe Jermak auszuheben Am 6 und 21 Dezember 1944 wurden in Lipova insgesamt 40 Einwohner wegen Unterstutzung der Partisanen verhaftet zwolf uberlebten die Haft in deutschen Konzentrationslagern nicht 1950 lebten 477 Menschen in Lipova Die Grundung der JZD Lipova erfolgte 1954 sie wurde nach dem Gemeindezusammenschluss 1961 mit den JZD Hrochov und Sec zusammengelegt Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde der Okres Boskovice aufgehoben und die Gemeinde dem Okres Prostejov zugeordnet 1961 erfolgte die Eingemeindung von Hrochov und Sec alle drei Dorfer hatten bis 1960 unterschiedlichen Bezirken angehort Im gleichen Jahre entstand eine Ortsgruppe des Svazarm die seit 1968 Motocrossveranstaltungen organisierte anfanglich fanden diese in der Ortslage Hanacka hinter dem Kulturhaus statt Die Strecke wurde 1973 an den Hang Lipovsky zleb verlegt und zwei Jahre spater mit der tschechoslowakischen B Meisterschaft mit Teilnehmern aus der Sowjetunion und Volksrepublik Polen eingeweiht Mit der 1961 gegrundeten Produktionsgenossenschaft Tvar wurde die Tradition des Strohflechtens wiederbelebt Ausser Roggenstroh wurden auch Bast Rohrkolben und Bambus zu Flechtwerk Gebrauchs und Geschenkartikeln verarbeitet Tvar hatte zwischen 300 und 400 Beschaftigte davon 150 in Lipova wo sowohl die Verteilung des Rohmaterials als auch die Abnahme der Fertigerzeugnisse erfolgte Die Produktionsgenossenschaft unterhielt zwei Niederlassungen die in Horni Stepanov beschaftigte sich mit Netzknupferei in Pencin wurden Strohblumen verarbeitet Die Tvar erweiterte ihr Sortiment noch um Marionetten und Puppenspiele In den 1970er Jahren errichtete zudem die Brunner Genossenschaft Ustredi lidove umelecke vyroby ULUV Zentrum fur Volkskunstproduktion eine Aussenstelle in Lipova Ausserdem befand sich in Lipova eine Produktionsstatte der Tischlereigenossenschaft Univerzal Im Mai 1965 wurde in Lipova ein neues Kulturhaus eroffnet Seit der Schliessung der Schulen in Sec 1967 und Hrochov 1973 werden auch die Kinder aus den beiden Ortsteilen in der Grundschule von Lipova unterrichtet In den 1980er Jahren erfolgte eine Aufstockung des Schulhauses der Grundschulunterricht wurde gemeinsam mit der Gemeinde Suchdol organisiert jeweils zwei Jahrgange aus beiden Gemeinden wurden zusammen in Lipova bzw in Suchdol unterrichtet 1977 wurde der Kindergarten fertiggestellt Im Jahre 1983 erhielt Lipova eine Wasserversorgung die Pumpstation wurde auf dem Gipfel der Hanacka errichtet In den 1990er Jahren wurde die Niederlassung der ULUV geschlossen Auch die Motocrossveranstaltungen wurden in dieser Zeit eingestellt Die Genossenschaft Tvar ging 2002 in Konkurs 4 Beim Zensus von 2001 lebten in den 321 Hausern der Gemeinde 778 Personen davon 457 in Lipova 167 Hauser 217 in Hrochov 99 Hauser und 104 in Sec 55 Hauser Im Jahre 2014 wurden in der Grundschule Lipova nur noch 19 Schuler unterrichtet den Kindergarten besuchten 25 Kinder Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Lipova besteht aus den Ortsteilen Hrochov Hrochow Lipova Lipowa und Sec Setsch Zu Lipova gehoren ausserdem die Ansiedlung Prihon sowie die Einschichten Lipovsky Dvorek Lipower Hof und Lipovsky Mlyn Lipower Muhle Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Hrochov Lipova und Sec u Lipove 5 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle der Schmerzensmutter Maria in Lipova erbaut 1852 Sie stand danach lange leer mit einer Innenausstattung und einem Altar wurde sie erst in den 1890er Jahren versehen Die Weihe erfolgte 1893 Der Innenraum wurde im Juni 1906 durch einen Blitzeinschlag beschadigt Evangelisches Bethaus in Prihon errichtet 1922 durch die Baptistengemeinde seit 1941 gehort es zur Evangelischen Kirche der Bohmischen Bruder Kapelle des hl Martin in Sec Kapelle des hl Laurentius in Hrochov Partisanenbunker in den Waldern zwischen Lipovsky Mlyn und Male Hradisko er diente im Zweiten Weltkrieg als Versteck der Gruppe Jermak Gedenktafel fur den Lehrer Frantisek Lindovsky 1915 1945 er wurde am 22 April 1945 im KZ Flossenburg ermordet Mehrere Flurkreuze Denkmal fur die Gefallenen beider Weltkriege auf dem Dorfanger von Lipova enthullt 1974 Kunstliche Burgruine Spacirstejn westlich von Lipova an der ehemaligen Motocrossstrecke uber dem Tal der Okluka sie wurde in den Jahren 2006 2010 errichtet Als Baumaterial dienten Lesesteinhaufen Ehemalige Wassermuhle Lipovsky mlyn an der Okluka sie wurde nach der Einstellung des Muhlbetriebes als Kundersanatorium genutzt Naturreservat Lipovske upolinove louky Trollblumenwiesen mit Population von Trollius altissimus westlich des Dorfes am Oberlauf der OklukaLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 666Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert II Band I Abt Brunner Kreis 1836 S 192 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 650 Lipnice Lipove Loutky To byla nahoda regionalni znacky cz 29 Juni 2017 Gemeinde Lipova risy czWeblinks BearbeitenGeschichte von Lipova Hrochov und SecStadte und Gemeinden im Okres Prostejov Bezirk Prossnitz Alojzov Bedihost Bilovice Lutotin Biskupice Bohuslavice Bousin Brodek u Konice Brodek u Prostejova Brezsko Budetsko Bukova Cehovice Cechy pod Kosirem Celcice Celechovice na Hane Detkovice Dobrochov Dobromilice Doloplazy Drahany Drevnovice Drzovice Dzbel Hacky Hluchov Horni Stepanov Hradcany Koberice Hrdiborice Hrubcice Hruska Hvozd Ivan Jesenec Kladky Klenovice na Hane Klopotovice Konice Kostelec na Hane Kovalovice Osicany Kralice na Hane Krumsin Laskov Lesany Lipova Ludmirov Male Hradisko Morice Mostkovice Myslejovice Nezamyslice Nemcice nad Hanou Niva Obedkovice Ohrozim Ochoz Olsany u Prostejova Ondratice Otaslavice Otinoves Pavlovice u Kojetina Pencin Pivin Plumlov Polomi Prostejov Prostejovicky Protivanov Premyslovice Pteni Rakova u Konice Rakuvka Rozstani Seloutky Skalka Skripov Slatinky Smrzice Srbce Starechovice Stinava Strazisko Suchdol Subirov Tistin Tvorovice Urcice Vicemerice Vicov Vincencov Vitcice Vranovice Kelcice Vrbatky Vrchoslavice Vresovice Vysovice Zdetin Zelec Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lipova u Boskovic amp oldid 210491491